DE438487C - Unsichtbar tragbarer Gepaeck- und Koffertraeger - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 16. DEZEMBER 1926

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- M 438487 KLASSE 33 d GRUPPE 12

(B 12i176 XI33 d)

Theodor Bielefeld in Schleswig. Unsichtbar tragbarer Gepäck- und Kofferträger. Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. August 1925 ab.

Die Erfindung bezweckt, die Arme und Hände beim Tragen von Koffern o. dgl. dadurch zu entlasten, daß das Gepäckstück an einem unauffällig unter der Weste um den Leib geschnallten Ledergürtel aufgehängt wird.

Es sind bereits solche Vorrichtungen bekannt geworden, doch weicht die vorliegende Erfindung wesentlich von den bestehenden 10' ab, da bei ihrer Verwendung eine freie Bewegung der Arme und Hände, selbst bei größerer Belastung, gewährleistet ist. Auch bedarf es keiner besonders angefertigter Kleidungsstücke, um den Gepäck- und Kofferträger zu benutzen. Bei den bereits bekann- ten Vorrichtungen muß dagegen der Träger die Gurte durch die Jackenärmel ziehen. Dadurch wird nach erfolgter Belastung die freie Bewegung der Arme unmöglich gemacht, da diese durch die angehängte Last an den Körper gedrückt werden. Dagegen ist die durch den Erfindungsgegenstand herbeige-

führte Bewegungsfreiheit der Arme von größter Bedeutung im Falle einer plötzlich auftretenden Gefahr, ferner beim Betreten von Treppen, wo die Möglichkeit des Hinstürzens leicht gegeben ist. Die Arme und Hände sind stets frei und unabhängig trotz voller Belastung des Gepäckträgers.

Der Hauptteil des Erfindungsgegenstandes ist in Abb. ι in einer Seitenansicht im nicht ίο eingenähten Zustand dargestellt, in Abb. 2 im Grundriß, in Abb. 3 im Querschnitt A-B; Abb. 4 zeigt schließlich den Erfindungsgegenstand im gebrauchsfertigen Zustand.

Die Erfindung besteht aus einem Ledergürtel 0 mit zwei auf diesen aufschiebbareu, seitlich auf den Hüften zu tragenden Tragschildern α und je einem an diesen hängenden Tragriemen ρ mit Traghaken 5 bekannter Art.

ao Das Wesentliche an der Erfindung ist das Tragschild a, von dem zwei Stück auf den Ledergürtel 0 aufgeschoben werden, und von denen an der linken und rechten Hüfte je ein Tragriemen ρ mit dem Traghaken 5 herunterhängt.

Die beiden Tragschilder a, die mittels der daran befestigten Ösen« und η auf den Ledergürtel 0 aufgeschoben werden, sind in ihrer Form und Größe beide gleich und im Gebrauchszustand in eine Umhüllung von Stoff eingenäht.

Das Tragschild α besteht aus einer aus sechs einzelnen Teilen b, c, d, e, f und g zusammengesetzten Metallplatte, die in ihrer Gesamtheit und ihrer Form nach dem Übergang der Hüfte zum Oberschenkel angepaßt ist. Diese Teile b, c, d, e, f, g sind durch Annieten an die drei Stahlbänder h, i, j miteinander verbunden, und zwar werden die drei oberen Teile b, c, d durch das dünne Stahlband h zu einer Gruppe miteinander verbunden und die drei unteren Teile e, f, g durch das dünne Stahlband i zu einer anderen Gruppe zusammengefaßt. Die einzelnen Gruppen sind dann durch das S-förmig gebogene Stahlband / so miteinander verbunden, daß sie in zwei gleichlaufenden Ebenen liegen, die einen kleinen Abstand voneinander avtfweisen. Durch die Verbindung der sechs einzelnen Teile h, c, d, e, f, g mit den drei dünnen Stahlbändern h, i, / bildet die Metallplatte haw. das Tragschild α ein nach jeder Richtung hin bewegliches Ganzes, das heim Anhängen einer Last an eine Tragäse q, welche am oberen Mittelteil des Tragschildes a an der Platte c gelenkig befestigt ist, sich ganz der durch die Belastung hervorgerufenen Formveränderung anpaßt. Die senkrechte Teilung des Tragschildes α bewirkt durch den Riemenzug beim Umschnallen des Gürtels 0 die unbedingte Anpassung des Tragschildes a

j an die Körperform des Trägers.

! ■ Die wagerechte Teilung des Tragschildes a

j bewirkt, daß die an der öse q durch den Tragriemen ρ und Traghaken ί hervorgerufene Zuglast durch das Aufliegen der Öse q auf der Druckleiste r teilweise in eine Drucklast , umgewandelt wird, die sich durch Teilung des Tragschildes α und durch die Anordnung der Druckleiste r in der Mitte des unteren Tragschildes ziemlich gleichmäßig auf die einzelnen Teile desselben verteilt.

. . Die Öse q ruht bei angehängter Last auf der' Druckleiste r, die auf dem mittleren Teil der unteren Gruppe angeordnet ist. Dadurch erhält der an diese Öse q angeschnallte, verstellbare Tragriemen p einen bestimmten Abstand vom Bein, der durch die S-förmige Biegung des Bandes j noch vergrößert wird, und der erforderlich ist, um das Scheuern der Last am Beinkleid zu verhindern und ein bequemes Gehen zu ermöglichen. Bei abgenommener Last kann die Öse q nach oben umgelegt werden, um das Ende des Tragriemens und den Traghaken j gänzlich unsichtbar zu machen.

Die dem Körper zugewendete Seite des Tragschildes ist zur Verminderung des entstehenden Druckes mit einer Polsterung aus Gummi oder Kapok k versehen, und diese ist mit einem abschließenden Gewebe I bezogen.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Unsichtbar tragbarer, um den Leib geschnallter Gepäck- und Koffertraggürtel mit zwei an den Hüftseiten beweglich am Gürtel befestigten Tragschildern und je einem an den Schildern angeordneten, verstellbaren Tragriemen, dadurch gekennzeichnet, daß die aus sechs Einzelteilen (b, c, d, e, f, g) bestehenden Tragschilder durch zwei zum Gürtel gleichlaufend liegende Federstahlbänder (i, h) in zwei Gruppen vereinigt sind, die ihrerseits durch ein drittes, senkrecht zu den ersten angeordnetes, S-förmig gebogenes Stahlband (/) zusammengehalten werden.

2. Gepäcktraggürtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Mittelstück (c) der oberen Gruppe der 11c Tragschilder (b, c, d) eine schwenkbare öse (g) und auf dem Mittelstück (f) der ■ unteren Gruppe (e, f, g) eine Druckleiste (r) angeordnet ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.