DE1212402B - Vorrichtung zum abriebfreien Glaetten und Polieren der Oberflaeche von Rundkoerpern aus Papier oder Papierersatzstoffen - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum abriebfreien Glätten und Polieren der Oberfläche von Rundkörpern aus Papier oder Papierersatzstoffen Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum abriebfreien Glätten und zum Polieren der Oberfläche von aus Papierstreifen oder Streifen aus Papierersatzstoffen gewickelten und vorzugsweise durch Verkleben der Streifen zusätzlich gefestigten Hülsen, Rohren oder ähnlichen Rundkörpern, mit einem Aufnahmedorn zum drehbaren Lagern der zu bearbeitenden Werkstücke.
• Aus Streifen spiralförmig gewickelte Rundkörper weisen auf ihrer Oberfläche durch die Ränder der Streifen Stufungen auf, deren Höhe der Dicke der verwendeten Papierstreifen entspricht, und die für viele Verwendungszwecke dieser Rundkörper störend wirken. Beispielsweise lassen sich auf solche Rundkörper keine dünnwandigen Etiketten aufkleben, ohne daß diese Stufungen auch auf dem Etikett sichtbar werden.
• Um solche Stufungen nachträglich zu entfernen, sind diese Rundkörper bisher nach ihrer Fertigstellung mit Hilfe von Schleifscheiben unter Abtragung von Material geglättet worden. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß es relativ unwirtschaftlich ist, da es einen fortlaufenden Verbrauch von Schleifmitteln bedingt und an den Maschinen Absauganlagen zur Entfernung des staubförmigen Abriebs erforderlich macht.
• Es ist zwar bereits bekanntgeworden, solche spiralgewickelten Rundkörper aus Papier unter dem Druck polierter Walzen zu glätten. Dieses Verfahren läßt sich jedoch nur bei Rundkörpern aus relativ weichem Papier anwenden, bei dem die Abstufungen sich in die darunterliegenden Papierschichten einpressen lassen oder in dem Bereich dieser Abstufungen ein gewisses Wandern des Papieres in Längsrichtung des Rundkörpers möglich ist. Bei spiralgewickelten Rundkörpern, bei denen die einzelnen Papierstreifenschichten miteinander verleimt sind, läßt sich dieses Verfahren jedoch nicht anwenden, da ein Einpressen der Stufen in die darunterliegenden Papierschichten durch einen einfachen, in radialer Richtung ausgeübten Druck praktisch unmöglich ist. Zwar ist die Verwendung von Druckwalzen beim Wickeln von Papierhülsen bekannt, doch dienen hierbei die Druckwalzen lediglich zum Erzielen eines dichten Anliegens der Papierlagen gegeneinander bei noch nassem Klebstoff und bei Papierbahnen, welche die gleiche Breite wie die fertigen Hülsen aufweisen; wo also beim Wickeln keine überlappungsstellen entstehen.
• Auch ist die Verwendung von angetriebenen schräggestellten Druckrollen zum Lösen eines aus Fasern oder Fiber gewickelten Rohres von einem Wickeldorn bekannt. Hierbei wird jedoch keine Glättung oder Beseitigung von Abstufungen auf der Oberfläche angestrebt und erzielt.
• Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung, mit der die vorstehend aufgeführten Nachteile vermieden werden können und die eine Glättung der Werkstücke ohne die Bildung von Abrieb ermöglicht. Die Vorrichtung ist gekennzeichnet durch mindestens ein Paar in an sich bekannter Weise an einander diametral gegenüberliegenden Stellen oberflächenparallel gegen das Werkstück anpreßbarer Walzen, von denen mindestens eine angetrieben ist, eine in Längsrichtung unbeweglich gelagert und mit einer spiralförmig profilierten Oberfläche versehen ist, und von denen der anderen, mit einer glatten Oberfläche versehenen Walze durch geeignete Antriebs- oder Steuerglieder eine oszillierende Bewegung in Richtung ihrer Längsachse erteilt wird. Eine besonders gute Glättwirkung wird erzielt, wenn die der oszillierenden Walze gegenüberliegende Walze mit einer profilierten Oberfläche, vorzugsweise mit einer spiralförmig auf dem Walzenmantel verlaufenden Nut, Sicke oder sonstigen Vertiefung oder einer entsprechenden Erhöhung versehen ist. Die oszillierende Walze selbst ist mit einer glatten, vorzugsweise geschliffenen und polierten Oberfläche versehen, und beide Walzen eines solchen Walzenpaares werden zweckmäßig beheizt.
• Die oszillierende Bewegung der Walze kann erfindungsgemäß mit Hilfe einer angetriebenen Kurven-oder Nockenscheibe oder -walze bewirkt werden, die mit einer Stirnseite der oszillierenden Walze in Berührung steht. Die Walze kann aber auch mindestens einseitig mit einer schrägen Stirnfläche versehen sein, an der eine ortsfeste, drehbar gelagerte und nicht angetriebene Steuerscheibe oder -wälze anliegt. Dabei kann die Glätt- und Polierwalze auf ihrer Antriebswelle mittels einer Keil-Nut-Verbindung längsverschiebbar gelagert sein oder zusammen mit der geeignet gelagerten Antriebswelle in Längsrichtung hin-und herbewegt werden.
• Alles Nähere über die Erfindung ergibt sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, auf der ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäß 'ausgebildeten Vorrichtung mehr oder weniger schematisch dargestellt ist. Im einzelnen zeigt F i g. 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung, F i g. 2 eine Seitenansicht der in F i g. 1 dargestellten Vorrichtung.
• Die als Ausführungsbeispiel gewählte Vorrichtung ist zum Glätten von aus miteinander verleimten Papierstreifen gefertigten Hülsen oder Rohren ausgebildet. Das zu glättende Werkstück 1 wird auf einem drehbar gelagerten Dorn 2 angeordnet. Die Glättvorrichtung besteht aus zwei Walzen, die achsparallel zu dem Aufnahmedorn 2 und gegenüber diesem Dorn in aus der Zeichnung nicht näher dargestellter Weise verschwenkbar oder gegebenenfalls parallelverschiebbar angeordnet sind dergestalt; daß sie zwecks Druckentlastung des Aufnahmedornes 2 an diametral einander gegenüberliegenden Stellen gegen das Werkstück 1 zu liegen kommen. Die zylindrische Walze 3 ist mit einer glatten Oberfläche versehen und in nicht näher dargestellter Weise in Richtung des Pfeiles 4 (F i g. 2) angetrieben. Ihre beiden Stirnseiten sind mit parallel zueinander, jedoch schräg zur Längsrichtung der Walze verlaufenden Steuerflächen 5 und 6 versehen, die sich bei der Drehung der Walze an ortsfest gelagerten Steuerrollen 7 und 8 abwälzen und dabei eine oszillierende Bewegung der auf ihrer Antriebswelle in ebenfalls nicht näher dargestellter Weise verschiebbar gelagerten Walze 3 in ihrer Längsrichtung bewirken. Die gegenüberliegende Glätt- und Polierwalze 9 ist drehbar; aber ortsfest gelagert und mit einer koaxial auf ihrer Oberfläche in Form einer Rechtsspirale verlaufenden Nut 10 versehen. Beide Walzen 3 und 9 sind beheizt. Zu diesem Zweck sind unterhalb der Walzen mit Brenndüsen versehene Gasrohre 11 angeordnet.
• Nach dem Aufschieben der zu glättenden Hülse 1 auf den Aufnahmedorn 2 werden die beiden Glätt-und Polierwalzen 3 und 9 mittels einer geeigneten Antriebsvorrichtung von beiden Seiten gleichzeitig an die Hülse 1 herangeführt und unter Druck gegen die Hülse an diametral einander gegenüberliegenden Stellen gepreßt. Von der angetriebenen Walze 3 aus werden der Wickeldorn 2 und die gegenüberliegende Walze 9 zwangläufig mitgedreht. Durch die oszillierende Bewegung der beheizten Walze 3 in Längsrichtung des Außenmantels der Hülse 1 wird die Oberfläche in vorteilhafter Weise geglättet. Die Glättwirkung wird durch die profilierte und ebenfalls beheizte Gegenwalze 9 in vorteilhafter Weise unterstützt. Die Güte der Glätt- und Polierwirkung wird erhöht, wenn die Spiralnut gleichsinnig zu den Papierstreifen der zu bearbeitenden Hülse od. dgl. verläuft und eine kleinere Ganghöhe als die Papierstreifen auf der zu glättenden Oberfläche aufweist.
• Die erfindungsgemäß ausgebildete Vorrichtung kann in mannigfacher Weise abgewandelt werden, ohne daß der Rahmen der vorliegenden Erfindung überschritten würde. So könnte die Walze 9 an Stelle mit einer Nut mit mindestens einer in Form einer zur Walze koaxialen Spirale verlaufenden Erhöhung versehen sein. Auch kann die Glätt- und durch eine besondere Gestaltung der Ränder der Nut oder der Erhöhung der Wälze 9 beeinflußt werden. Die oszillierende Walze 3 kann als normale geschliffene Walze mit senkrecht zur Längsachse verlaufenden Stirnflächen hergestellt werden, und die Schrägeng der Stirnflächen kann durch beispielsweise flanschhülsenartige, gehärtete Einsätze erzielt werden, deren flanschseitige Stirnflächen als entsprechend geschliffene Schrägflächen ausgebildet sind.
• Mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung können auch mit einem Massivkern versehene spiralgewickelte Rundkörper od. dgl. geglättet und poliert werden. Die Vorrichtung müßte dann lediglich an Stelle des Aufnahmedornes 2 eine geeignete Haltevorrichtung zur drehbaren Lagerung dieser Teile aufweisen. Selbstverständlich könnten mit einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung auch konisch verlaufende Hülsen oder Rundkörper geglättet wer= den, wobei die Achsen der Glättwalzen 3 und 9 unter einem entsprechenden Winkel zu der Längsachse des Aufnahmedornes 2 verstellbar ausgebildet sein oder Glättwalzen 3 und 9 mit einer entsprechenden Konizität verwendet werden müßten.

Claims (11)

1. Patentansprüche: 1. Vorrichtung zum abriebfreien Glätten und zum Polieren der Oberfläche von aus Papierstreifen oder Streifen aus Papierersatzstoffen gewickelten und vorzugsweise durch Verkleben der Streifen zusätzlich gefestigten Hülsen, Rohren oder ähnlichen Rundkörpern, mit einem Aufnahmedorn zum drehbaren Lagern der zu bearbeitenden Werkstücke, gekennzeichnet d u r c h mindestens ein Paar in an sich bekannter Weise an einander diametral gegenüberliegenden Stellen oberflächenparallel gegen das Werkstück anpreßbarer Walzen, von denen mindestens eine angetrieben ist, eine in Längsrichtung unbeweglich gelagert. und mit einer spiralförmig profilierten Oberfläche versehen ist, und von denen der anderen, mit einer glatten Oberfläche versehenen Walze durch geeignete Antriebs- oder Steuerglieder eine oszillierende Bewegung in Richtung ihrer Längsachse erteilt wird.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Walzen eines Walzenpaares beheizt ist.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Stirnseite der oszillierenden Walze mit einer angetriebenen Kurven- oder Nockenscheibe oder -walze in Berührung steht.
4. 4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Walze mindestens einseitig mit einer schrägen Stirnfläche versehen ist, an der eine ortsfeste, drehbar gelagerte, nicht angetriebene Steuerscheibe oder -walze anliegt.
5. 5. Vorrichtung nach Anspruch 4 und/oder Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Glätt-und Polierwalze auf ihrer Antriebswelle mittels einer Keil-Nut-Verbindung längsverschiebbar gelagert ist.
6. 6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der oszillierenden Walze geschliffen und vorzugsweise poliert ist. 7.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die der oszillierenden Walze gegenüberliegende Walze mit mindestens einer Nut, Sicke oder sonstigen Vertiefung versehen ist, die in Form einer zur Walze koaxialen Spirale verläuft. B.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Spiralnut gleichsinnig zu den Papierstreifen an der Oberfläche der zu bearbeitenden Hülse od. dgl. verläuft.
9. 9. Vorrichtung nach Anspruch 7 und/oder Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Spiralnut eine kleinere Ganghöhe als die Papierstreifen auf der zu glättenden Oberfläche der Hülse od. dgl. aufweist.
10. 10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Walze mit mindestens einer in Form einer zur Walze koaxialen Spirale verlaufenden Erhöhung versehen ist.
11. 11. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die oszillierenden Walzen auf ihren Stirnseiten mit vorzugsweise flanschhülsenartigen, gehärteten Einsätzen versehen sind, deren flanschseitige Stirnfläche zu der gewünschten schrägen Steuerfläche ausgebildet ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 71065; schweizerische Patentschrift Nr.102 294; britische Patentschrift Nr. 105 610; USA.-Patentschriften Nr. 1444 096, 1301599, 1289257.