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Verfahren zur Substanzpolymerisation von Vinylverbindungen Es ist
bekannt, monomere Äthylenverbindungen, z. B. Methacrylsäuremethylester, in Formen
zu Forinkörpern zu polymerisieren. Insbesondere hat man für diese Zwecke Glasformen
verwendet. Diese können auch als Flachkammern zur direkten Herstellung von Scheiben
verwendet werden. Die mit der Verwendung von Glasformen verbundenen Nachteile sind
allgemein bekannt.
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Es ist auch bekannt, für die Herstellung von Forinkörpern Formen
aus Polyäthylen zu verwenden. Die inneren Oberflächen dieser Formen sind sehr glatt,
und die Formen sind so elastisch, daß die Entformung leicht durchgeführt werden
kann. Nachteilig fällt aber ins Gewicht, daß auch bei sonst hochwirksamen Katalysatoren
sehr lange Polymerisationszeiten benötigt werden. Oft kann auch eine vollständige
Aushärtung nicht erreicht werden, da das Polyäthylen für Luft bzw. für Sauerstoff
durchlässig ist. Um diesen Nachteil zu beseitigen. hat man das Polyäthylen durch
Lackierungen luftundurchlässig gemacht. Man hat auch schon für diesen Zweck Mischpolymerisate
oder Pfropfpolymerisate angewendet. In beiden Fällen entsteht hierdurch aber ein
zusätzlicher Aufwand.
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Außerdem sind Verfahren dieser Art, die sich kontinuierlich durchführen
lassen, bisher nicht bekanntgeworden.
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Es ist ferner bekannt, Spritzguß-, Extrusions- und Lackrohstoffe
durch Polymerisation monomerer Verbindungen herzustellen. Hierbei konnten sich aber
Substanzpolymerisationsverfahren nicht durchsetzen.
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Die Gründe hierfür sind vor allem darin zu suchen, daß es außerordentlich
schwierig ist, die Polymensationswärme abzuführen. Außerdem ist es sehr schwer.
die sich bildenden zähen hochviskosen Massen zu bewegen. Außerdem sind bei einigen
Polymerisaten, insbesondere beim Polymethylmethacrylat, die Schmelztemperaturen
sehr hoch und liegen nahe bei den Zersetzungspunkten. Andererseits liegen aber die
Siedetemperaturen der Monomeren sehr niedrig.
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Eine weitere Schwierigkeit bei diesem Verfahren ist durch die starke
Selbstbeschleunigung der Polymerisation bedingt, die nach einem gewissen Umsatz
auftritt (Trommsdorff-Effekt) und wodurch die Wärmeabfuhr weiter erschwert wird.
Man ist deshalb schon vor langer Zeit dazu übergegangen, die Polymerisationsansätze,
soweit es sich nicht um die Herstellung gegossener Platten handelt, von Anfang an
mit Lösungsmitteln oder mit Wasser zu verdünnen.
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Insbesondere für die Herstellung von Lack-, Spritzguß-und Extrusionsmaterial
hat sich die Suspensionspolymerisation im technischen Bereich aus den oben dargelegten
Gründen durchgesetzt.
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Es ist ferner bekannt, Methacrylsäuremethylester mit Hilfe von Katalysatoren
und Polymerisationsbeschleunigern in einen Kunststoffschlauch aus Cellulose zu füllen
und in einem auf Polymerisationstemperatur befindlichen Flüssigkeitsbad auszupolymerisieren.
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Es wurde nun ein Verfahren zur Substanzpolymerisation von Vinylverbindungen
sowie deren Substitutionsprodukten oder deren Gemischen durch Polymerisieren der
Monomeren, die gegebenenfalls Polymerisate gelöst enthalten, mit Hilfe von Polymerisationskatalysatoren
und gegebenenfalls Polymerisationsbeschleunigern, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur,
unter Ausschluß von Luft bzw. Sauerstoff innerhalb von Kunststoffschläuchen gefunden,
bei dem zur kontinuierlichen Substanzpolymerisation das Polymerisationsgemisch fortlaufend
unter praktisch vollständiger Luftverdrängung in den Kunststoffschlauch eingefüllt
wird, der gefüllte Schlauch fortlaufend durch ein auf Polymerisationstemperatur
befindliches Flüssigkeitsbad und gegebenenfalls anschließend durch eine Temperungszone
geführt wird.
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Die nach diesem Verfahren erhaltenen Polymerisate können, nachdem
sie nach bekannten Methoden zerkleinert worden sind, als Spritzguß- oder Extrusionsmassen
verwendet werden. Sie zeichnen sich durch eine besondere Reinheit aus, so daß eine
Weiterverarbeitung zu praktisch farblosen Produkten möglich ist. Nach den bisher
bekannten Verfahren, beispielsweise nach der Suspensionspolymerisation, konnten
vergleichbare Qualitäten entweder gar nicht oder nur unter einem sehr erheblichen
Arbeitsaufwand erreicht werden. Hierzu gehört insbesondere die peinliche Reinhaltung
der Apparaturen, der Ausgangsstoffe,
des Wassers sowie der Luft
in den Arbeitsräumen.
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Erfindungsgemäß wird der zu polymerisierende Stoff in den Kunststoffschlauch
eingebracht und in diesem verschlossen, so daß der Zutritt von Verunreinigungen
schon zu einem Zeitpunkt verwehrt wird, an dem das Material diese noch nicht anzieht.
Da die Polymerisation in einem Flüssigkeitsbad, vorzugsweise in einem Wasserbad,
erfolgt, ist auch der polymerisationshemmende Einfluß von Luft bzw. Sauerstoff ausgeschlossen.
Es werden schnelle und gründliche Aushärtungen in kurzer Zeit erzielt. Nach Beendigung
der Polymerisation und gegebenenfalls des Temperns wird das Polymerisat dem Schlauch
entnommen und dieser einer Weiterverwendung zugeführt. Es ist ohne weiteres möglich,
aus diesem Material wiederum neue Bahnen für frische Schläuche zu gewinnen, so daß
praktisch keine Abfälle auftreten.
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Durch das Verfahren der Erfindung wird also die technisch nicht zu
realisierende Handhabung der außerordentlich hochviskosen Ansätze bei der Substanzpolymerisation
und deren Weitertransport beim kontinuierlichen Verfahren dadurch gelöst, daß man
die zu polymerisierende Masse kontinuierlich mit einer Ummantelung versieht, die
die Funktionen eines Gefäßes ausübt, die Ummantelung während des Polymerisationsvorganges
kontinuierlich mitbewegt und sie dann nach beendeter Polymerisation kontinuierlich
ablöst. Es ist hierbei vorteilhaft, den Kunststoffschlauch in möglichst flacher
Form durch das Flüssigkeitsbad zu führen. Hierdurch wird das Problem der schnellen
Abfuhr der Polymerisationswärme gelöst. Dies ist naturgemäß insbesondere dann der
Fall, wenn man im Bereich von vergleichsweise dünnen Schichten von z. B. einigen
Millimetern oder höchstens einigen Zentimetern arbeitet. Es ist hierdurch möglich,
die Polymerisation schneller durchzuführen und damit eine höhere Geschwindigkeit
oder Polymerisatbildung zu erreichen. Dadurch wird die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens
gesteigert. Die Erfindung ermöglicht also, die Vorteile der Substanzpolymerisation
mit den Vorteilen der Suspensionspolymerisation zu vereinigen, ohne die bei beiden
Verfahren vorhandenen Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.
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Als zu polymerisierende Stoffe werden Vinylverbindungen, beispielsweise
Styrol oder Acrylate, wie Butylacrylat, und deren Substitutionsprodukte, wie Ester
der Methacrylsäure, bevorzugt der Methacrylsäuremethylester und Butylmethacrylat
verwendet.
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Ferner sind auch Vinylacetat und Acrylnitril zu gebrauchen. Auch Gemische
der genannten Stoffe können eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind: Methacrylsäureester
mit Acrylaten, insbesondere Butylacrylat oder mit Butylmethacrylat. Als Comonomere
können z. B. auch Styrol oder a-Methylstyrol, letzteres vorzugsweise in Mengen von
weniger als 50lot verwendet werden.
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Es ist meist vorteilhaft, von Lösungen von Polymeren in Monomeren
mit sirupöser Konsistenz auszugehen. Hierbei kann das Polymere ein Polymerisat der
verwendeten Monomeren sowie ein Mischpolymerisat sein. Desgleichen können aber auch
Fremdpolymere verwendet werden.
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Sofern sich der monomere Stoff allein genügend schnell polymerisieren
läßt, kann auch in Abwesenheit eines Polymerisates gearbeitet werden.
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Bevorzugt geht man von einem Material aus, welches in Form eines
Vorpolymerisates vorliegt.
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Derartige Vorpolymerisate können in bekannter
Weise durch partielle
Polymerisation in einer sogenannten Eintopfreaktion in Gegenwart von Katalysatoren
und gegebenenfalls Kettenüberträgern hergestellt werden.
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Die Herstellung der Vorpolymerisate bzw. die »Sirupherstellung« ist
jedoch nicht Gegenstand der Erfindung.
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Will man die Verfahrensprodukte als Lack-, Spritzguß- oder Extrusionsmaterial
verwenden, so ist es zweckmäßig, darauf zu achten, daß die Molekulargewichte der
im Sirup vorhandenen Polymeren und der Verfahrensprodukte selbst dem Verwendungszweck
entsprechen.
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Zur endgültigen Polymerisation werden beim Verfahren der Erfindung
die für die Vinylpolymerisation bekannten ionischen und radikalischen Katalysatoren
in den üblichen Mengen verwendet. Besonders bewährt haben sich peroxydische Verbindungen
oder deren Gemische und auch Azoverbindungen. Geeignet sind auch die sogenannten
Redoxkatalysatoren.
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Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann so vorgegangen
werden, daß man den Katalysator dem zu polymerisierenden Stoff unmittelbar vorher
zugibt. Bei der Anwendung von Vorpolymerisaten kann der von ihrer Herstellung her
noch anwesende Katalysator verwendet bzw. ergänzt werden. Will man dagegen schnell
wirkende Katalysatorsysteme einsetzen, so kann beispielsweise so vorgegangen werden,
daß man den zu polymerisierenden Stoff in zwei Teile aufteilt und jedem dieser Teile
nur solche Bestandteile des Katalysatorsystems zugibt, daß für sich genügend lange
haltbare Gemische resultieren. Sodann werden beide Teile vereinigt, was z. B. durch
das Zusammenführen zweier Zuleitungen geschehen kann. In dem entstandenen Gemisch
liegt ein vollständiges Katalysatorsystem vor, welches die Polymerisation bewirken
kann. Das Material wird in diesem Zustand und in solchen Mengen laufend in den Schlauch
eingebracht, so daß die Luft praktisch vollständig aus diesem verdrängt wird, was
vorteilhaft unter Mitverwendung eines Schutzgases erfolgen kann.
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Der gefüllte Schlauch wird dann durch ein Flüssigkeitsbad geführt,
welches sich auf der erforderlichen Polymerisationstemperatur befindet. Beim Durchwandern
des Flüssigkeitsbades erfolgt die Auspolymerisation. Nach dem Verlassen desselben
kann der Schlauch noch durch eine Temperungszone geführt werden. Im Anschluß daran
wird das Polymerisat aus dem Schlauch entnommen und z. B. zerkleinert. Es ist auch
möglich, den gefüllten Schlauch im Flüssigkeitsbad so zu führen und so zu formen,
daß unmittelbar Formkörper, z. B. Platten, erhalten werden.
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Als Material für den Schlauch können außer dem bevorzugten Polyäthylen
auch Polypropylen verwendet werden. Darüber hinaus können auch andere Kunststoffe,
wie Polyterephthalat, Cellulose sowie mit Formaldehyd oder Polyacrolein vernetzte
Polyvinylalkohole und ferner auch fluorhaltige Kunststoffe eingesetzt werden.
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Den Schlauch kann man beispielsweise auch durch Extrusion mittels
einer Ringdüse herstellen und dabei gleichzeitig im Zentrum der Ringdüse das zu
polymerisierende Gemisch einbringen. Allerdings muß in diesem Fall an Stelle von
Luft ein inertes Gas, beispielsweise Stickstoff zum Blasen des Schlauches verwendet
werden. Nach diesem Verfahren wird jedoch nicht die größte Wirtschaftlichkeit erzielt,
weil das Blasen des Schlauches im Vergleich zur möglichen
Polymerisationsgeschwindigkeit
langsam verläuft.
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Technisch leichter durchführbar ist allerdings die bekannte Herstellung
des Schlauches durch Zusammenschweißen einer vorgebildeten schweißbaren Kunststoffbahn.
In diesem Fall kann der zu polymerisierende Stoff kurz nach der Verschweißung, beispielsweise
durch ein längeres Rohr, eingeführt werden.
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Vorzugsweise ist der Schlauch durch Zusammenführen und Verschweißen
zweier vorgebildeter Kunststoffbahnen hergestellt worden. Auch in diesem Fall wird
der zu polymerisierende Stoff kurz nach der Verschweißung eingefüllt.
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Der Schlauch kann außer durch Verschweißen auch durch ein Verschließen
mit Hilfe von Klammern sowie durch Nähen und/oder Verkleben, z. B. mit Klebstreifen,
erfolgen.
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Die Herstellung des Kunststoffschlauches ist nicht Gegenstand der
Erfindung.
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Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens bei dem ein Polyäthylenfolie
unter Verschweißung zweier Bahnen hergestellt worden ist, wird durch die Abbildung
erläutert. In dieser bedeutet 1 die beiden Vorratsgefäße für die zu polymerisierenden
Mischungen. Die beiden Teile werden über die Leitungen 2 und Absperrvorrichtungen
3 zu der Rohrleitung 4 geführt und in dieser gemischt. Von den Walzen 5 laufen kontinuierlich
über die Leitorgane 6 zwei Polyäthylenfolien ab, die durch die Schweißvorrichtungen7
laufend an ihren beiden Rändern zugeschweißt werden. In diesem Augenblick wird kontinuierlich
durch die Leitung 4 das polymerisationsfähige Gemisch eingebracht und in dem sich
bildenden Schlauch stets so auf einem hohen Niveau gehalten, daß der Schlauch vollständig
gefüllt, d. h. frei von Luft ist.
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Über weitere Führungsorgane gelangt der Schlauch sodann in das Flüssigkeitsbad
8 und von diesem gegebenenfalls in die Temperungsvorrichtung 9. Der Schlauch wird
mit Hilfe der Vorrichtung 10 nach Entnahme des Polymerisates 11 fortbewegt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann vorteilhafterweise auch so durchgeführt
werden, daß man zunächst nach bekannten Verfahren ein fertiges schlauchförmiges
Kunststoffgebilde herstellt und dieses kurz vor der Stelle, an der das Einbringen
der zu polymerisierenden Stoffe erfolgt, an der einen Seite, nämlich an der Seite
der Einführungsleitung für den zu polymerisierenden Stoff, öffnet und danach wieder
verschließt. Wenn der verwendete Kunststoffschlauch vor dem Gebrauch aufgerollt
gewesen ist, ist aus diesem praktisch die gesamte Luft verdrängt, so daß sich die
Anwendung eines Schutzgases beim Einbringen des zu polymerisierenden Stoffes erübrigt,
so daß weitere Maßnahmen zur praktisch vollständigen Verdrängung der Luft nicht
erforderlich sind.
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Beispiel 1 a) Sirupherstellung Ein mit Rückflußkühler und Rührer
versehener 2-l-Dreihalskolben wird in ein Wasserbad von 80"C eingebracht. In den
Dreihalskolben werden 1000 g Methylmethacrylat, 2,4 (0,24%) n-Octylmercaptan, 2
g (0,2 01,) Lauroylperoxyd eingefüllt und das Gemisch langsam gerührt (etwa 150
Ulmin). Die Badtemperatur von 80"C wird während der Polymerisation aufrechterhalten.
Nach 50 Minuten wird die Polymerisation des Methylmethacrylats durch Kühlen des
Sirups auf
etwa 200 C unterbrochen. Der Sirup besitzt einen Polymergehalt von 300/0.
Die Intrinsic-Viskosität des ausgefällten Polymeren beträgt 0,35 entsprechend einem
Molekulargewicht von etwa 100000. b) Substanzpolymerisation 900 g Sirup werden mit
0,9 g (0,1 0/o) n-Octylmercaptan und 3,6 g (0,4 0/o) Lauroylperoxyd gemischt und
anschließend durch Anlegen eines Vakuums entgast. Der Sirup wird nun zwischen zwei
zusammengeschweißten Polyäthylenfolien gegossen, so daß die Wandstärke 4 bis 5 mm
beträgt. Das zugeschweißte Gebilde wird in ein Wasserbad von 75"C eingeführt.
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Innerhalb 30 bis 45 Minuten ist die Polymerisation beendet. Das Polymerisat
wird zur Nachpolymerisation 30 Minuten bei 110"C in einem Umlufttrockenschrank getempert.
Nach der Temperung wird die Polyäthylenfolie seitlich aufgeschlitzt und entfernt.
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Das Substanzpolymerisat wird anschließend in einer Mühle auf 2 3 mm
zerkleinert. Eine Überprüfung der einzelnen Daten gibt folgende Werte: Intrinsic-Viskosität
[g/100 cm3] ...... 0,36 Schmelzindex [g/10 Min.], 1900C,20kg 1,5 Erweichungstemperatur
nach Vicat["C] 115 115 Spritztemperatur [°C] 215, 15 Sekunden Beispiel 2 a) Sirupherstellung
Wie im Beispiel 1 beschrieben, werden 150 g n-Butylmethacrylat mit 0,15 g (0,1 0/o)
Lauroylperoxyd versetzt und innerhalb 50 Minuten bei 80"C zu einem 300/0gen Sirup
polymerisiert. b) Substanzpolymerisation Zu 120 g Sirup werden 0,36 g (0,3°/0) Lauroylperoxyd
zugegeben. In einem 1,5 cm dicken Polyäthylenschlauch erfolgt die Polymerisation
innerhalb 35 Minuten bei einer Badtemperatur von 75°C. Die Nachtemperung erfolgt
30 Minuten lang bei 110"C. Der Polyäthylenschlauch läßt sich leicht abziehen.
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Beispiel 3 a) Sirupherstellung Wie im Beispiel 1 beschrieben, werden
150 g n-Äthylmethacrylat mit 0,3 g (0,2 0/o) Lauroylperoxyd versetzt und bei 800
C Wasserbadtemperatur im 250-ml-Dreihalskolben in 90 Minuten zu einem 360liegen
Sirup gekocht. b) Substanzpolymerisation Zu 40 g n-Äthylmethacrylat-Sirup gibt man
0,16 g (0,4 0/o) Lauroylperoxyd. In einem Polyäthylenschlauch (d= 5 mm) wird der
Sirup bei 75"C Wasserbadtemperatur in 40 Minuten auspolymerisiert. Die Polyäthylenfolie
läßt sich anschließend vom Polymerisat gut abziehen.
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Beispiel 4 a) Sirupherstellung Wie im Beispiel 1 beschrieben, werden
150 g Vinylacetat mit 0,3 g (0,2 0/o) Lauroylperoxyd versetzt und bei 68"C Wasserbadtemperatur
in 35 Minuten zu Sirup polymerisiert.
b) Substanzpolymerisation
In 50 g Sirup werden 0,05 g (0,1 °/o) Lauroylperoxyd gelöst. In einem Polyäthylenschlauch
(d = 8 mm) wird der Sirup in 30 bis 40 Minuten bei 67°C Wasserbadtemperatur auspolymerisiert.
Die Polyäthylenfolie läßt sich anschließend gut vom Polymerisat abziehen.
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Beispiel 5 a) Sirupherstellung In 950 g (95°/0) Methylmethacrylat
und 50 g (5 %) Butylacrylat werden 2,2 g (0,22 01o) n-Octylmercaptan und 2 g (0,2
%) Lauroylperoxyd gelöst und zu einem 32%igen Sirup polymerisiert. Die Badtemperatur
beträgt 80°C und die Polymerisationszeit 50 Minuten. Die Intrinsic-Viskosität ergibt
sich zu 0,38. b) Substanzpolymerisation In einem Polyäthylenschlauch werden 900
g Sirup, in dem 0,9 g (0,1 01o) n-Octylmercaptan und 3,6 g (0,4 01o) Lauroylperoxyd
enthalten sind, 40 Minuten in einem Wasserbad von 75°C auspolymerisiert. Die Nachtemperung
erfolgt bei 110°C. Der Polyäthylenschlauch läßt sich gut vom Polymerisat abziehen.
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Folgende Daten des Spritzgußmaterials werden erhalten: Intrinsic-Viskosität
[g/100 cm3] .... 0,35 (MG N 100000) Schmelzindex [g/10 Min.], 190"C, 20 kg V i c
a t [°C] ................... 105 Spritztemperatur [°C] ............ 220, 10 Sekunden
Biegefestigkeit [kg/cm2] 1190 Schlagzähigkeit [cmkg/cm2] ...... 13,5 Beispiel 6
a) Sirupherstellung Zu 925 g (92,5%) Methylmethacrylat und 75 g (7,5%)n-Butylacrylat
gibt man 2,2 g(0,22%)n-Octylmercaptan und 2 g (0,2 0/o) Lauroylperoxyd. Nach Beispiel
1 polymerisiert man zu 39%igem Sirup. Als Intrinsic-Viskosität erhält man 0,40.
b) Substanzpolymerisation In 900 g Sirup werden 0,9 g (0,1 0/o) n-Octylmercaptan
und 3,6 g (0,4 0/o) Lauroylperoxyd gelöst.
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Gemäß Beispiel 1 wird der Sirup im Polyäthylenschlauch (d = 5 mm)
in 40 Minuten bei einer Wasserbadtemperatur von 750 C zum Block polymerisiert.
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Die erhaltenen Werte des Spritzgußmaterials sind: Intrinsic-Viskosität
[g/100cm³] .... 0,36 Schmelzindex [g/10 Min.], 190°C, 20 kg .........................
5,9 V i c a t [°C] .................... 100 Spritztemperatur [°C] ............ 220
Biegefestigkeit [kg/cm²] ...........1200 Schlagzähigkeit [cmkg/cm2] ...... 13,5
Beispiel 7 a) Sirupherstellung 800 g (80 0/o) Methylmethacrylat und 200 g (20 0/o)
n-Butylmethacrylat werden mit 0,5 g (0,05 0/o) Lauroyl-
peroxyd versetzt und in 67
Minuten bei 80°C Wasserbadtemperatur zu einem 30%igen Sirup polymerisiert. b) Substanzpolymerisation
Zu 1000 g Sirup werden 0,5 g (0,05 0/o) Lauroylperoxyd zugegeben. In 45 Minuten
bei 75°C Wasserbadtemperatur wird der Sirup zwischen Polyäthylenfolien (d = 5mm)
vollends auspolymerisiert. Das Polymerisat wird 35 Minuten bei 110°C nachgetempert.
Die Polyäthylenfolie läßt sich vom Polymerisat gut abziehen. Die Intrinsic-Viskosität
beträgt 2,86.
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In zwei Stufen wird das Substanzpolymerisat auf zwei verschiedenen
Mühlen zu feinem Mehl gemahlen (<200 µ, 91%).
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Beispiel 8 a) Sirupherstellung Wie im Beispiel 1 beschrieben, löst
man in 720 g (90%) Methylmethacrylat und 80g (10 0/o) Styrol, 1,6 g (0,2 0/o) Lauroylperoxyd
und 0,16 g (0,2 0/o) n-Octylmercaptan. In einem 1-l-Dreihalskolben wird das Gemisch
auf 80°C im Wasserbad erhitzt. Nach 30 Minuten wird die Wasserbadtemperatur auf
90°C erhöht, so daß nach weiteren 50 Minuten die Endviskosität erreicht ist (etwa
30%iger Umsatz). b) Substanzpolymerisation 50 g Sirup und 0,2 g (0,4 0/o) Lauroylperoxyd
werden im Polyäthylenschlauch in 30 Minuten bei 80°C Wasserbadtemperatur zum Block
polymerisiert. Die Polyäthylenfolie läßt sich vom Polymerisat gut abziehen.
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Beispiel 9 a) Sirupherstellung Zu 788 g (98,5 0/o) Methylacrylat
und 12 g (1,5 0/o) α-Methylstyrol werden 1,6 g (0,2 0/o) n-Octylmercaptan
und 0,8 g (0,1 0/o) Lauroylperoxyd zugegeben und, wie im Beispiel 1 beschrieben,
im 1-l-Dreihalskolben in 45 Minuten und einer Wasserbadtemperatur von 80°C zu einem
Sirup polymerisiert. b) Substanzpolymerisation 50 g Sirup werden mit 0,1 g (0,05
0/o) Lauroylperoxyd und 0,05 g (0,1 01o) n-Octylmercaptan versetzt und im Polyäthylenschlauch
(d = 5 mm) bei 65°C Wasserbadtemperatur in 40 Minuten auspolymerisiert. Das Polymerisat
trennt sich gut von der Polyäthylenfolie.
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Beispiel 10 a) Sirupherstellung 792 g (99 0/o) Äthylacrylat und 8
g (1 0/o) oc-Methylstyrol werden mit 0,8 g (0,1°/o) Lauroylperoxyd und 1,6 g (0,2
0/o) n-Octylmercaptan im 1-l-Dreihalskolben 50 Minuten lang auf 80°C Wasserbadtemperatur
erhitzt. Die Polymerisation des Sirups wird durch Abkühlen auf Raumtemperatur gestoppt.
b) Substanzpolymerisation 0,05 g (0,1 0/o) Lauroylperoxyd und 0,1 g (0,2 0/o) n-Octylmercaptan
werden in 50 g Sirup gelöst.
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Zwischen verschlossenen Polyäthylenfolien (d = 5 mm) wird der Sirup
im Wasserbad von 80°C in 30 bis 40 Minuten auspolymerisiert. Das Polymerisat läßt
sich leicht von der Polyäthylenfolie trennen.
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Beispiel 11 a) Sirupherstellung In 792 g (99 0/o) Butylacrylat und
8 g (1 ozon «-Methylstyrol werden 0,8 g (0,1 ozon Lauroylperoxyd und 1,6 g (0,2
0/o) n-Octylmercaptan gelöst. Bei einer Wasserbadtemperatur von 80"C wird das Monomerengemisch
in 30 Minuten zum Sirup polymerisiert. b) Substanzpolymerisation Zu 50 g Sirup werden
0,1 g (0,1 0/o) Lauroylperoxyd und 0,05g (0,10/0) n-Octylmercaptan gegeben. Der
Sirup wird in einen Polyäthylen schlauch gefüllt und in 30 bis 40 Minuten zum Block
polymerisiert. Wassertemperatur 70"C. Die Polyäthylenfolie läßt sich leicht vom
Substanzpolymerisat abziehen.
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Beispiel 12 a) Sirupherstellung 200000Teile Methylmethacrylat werden
in einem druckfesten Rührgefäß zusammen mit 400 Teilen Benzoylperoxyd und 440 Teilen
Octylmercaptan in 15 Minuten auf 80"C erhitzt. Anschließend wird ein Druck von 400
Torr eingestellt und die Temperatur 50 Minuten auf 80"C gehalten. Danach wird durch
rasches Abkühlen auf Zimmertemperatur die Polymerisation gestoppt. Die Viskosität
des erhaltenen Sirups beträgt etwa 3000 cP. b) Substanzpolymerisation 200000 Teile
Sirup werden mit 200 Teilen Octylmercaptan und 750 Teilen Benzoylperoxyd gemischt
und durch Anlegen eines Vakuums entgast. Der Sirup wird kontinuierlich einem Polyäthylen
schlauch zugeführt. Durch Führungszonen wird dem Band eine rechteckige Form mit
einer Dicke von 6 mm gegeben.
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Anschließend wird es in 40 Minuten durch ein Wasserbad von 75"C geführt,
wo die Polymerisation stattfindet. Nach Verlassen des Wasserbades wird die Polyäthylenfolie
entfernt und das Produkt auf einer Mühle zerkleinert.
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Beispiel 13 a) Sirupherstellung 1000Teile monomeres Methylmethacrylat
werden in einem mit Rückflußkühler versehenen Reaktionskessel zusammen mit 1 Teil
n-Octylmercaptan und 2 Teilen Lauroylperoxyd innerhalb 15 Minuten unter Rühren auf
80"C erhitzt. Anschließend wird die Temperatur 40 Minuten unter Anlegen eines Vakuums
konstant auf 800 C gehalten. Danach wird durch rasches Abkühlen auf Zimmertemperatur
die Polymerisation abgestoppt. Man erhält einen Sirup mit einem Polymergehalt von
etwa 30 0/o. b) Substanzpolymerisation 1000 Teile Sirup werden mit 4 Teilen Diisopropylperoxycarbonat,
2 Teilen Lauroylperoxyd und 0,7Teilen n-Octylmercaptan gemischt und durch Anlegen
eines Vakuums entgast. Der Sirup wird kontinuierlich einem Polyäthylenschlauch zugeführt.
Durch Führungszonen wird dem Band eine rechteckige Form gegeben, mit einer Dicke
von 7 bis 8 mm. Das Band wird kontinuierlich innerhalb 45 bis 50 Minuten durch ein
55"C warmes Wasserbad geführt, wo die Poly-
merisation stattfindet. Nach Verlassen
des Wasserbades läuft das Band in 50 Minuten durch einen 100"C heißen Temperofen.
Nach dem Temperofen wird die Polyäthylenfolie kontinuierlich entfernt und das Produkt
auf einer Mühle zerkleinert. Die Intrinsic-Viskosität ergibt sich zu 0,45. Das Material
eignet sich als Extrusionsmaterial.
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Beispiel 14 a) Sirupherstellung Wie unter Beispiel 1 beschrieben,
werden 1000Teile MMA mit 2 Teilen Lauroylperoxyd und 2,4 Teilen n-Octylmercaptan
vermischt und innerhalb 15 Minuten auf 80"C erwärmt. Durch Anlegen eines leichten
Vakuums wird die Temperatur 50 Minuten auf 80"C konstant gehalten und die Polymerisation
durch rasches Abkühlen auf Zimmertemperatur gestoppt. b) Substanzpolymerisation
1000 Teile Sirup, 10 Teile Lauroylperoxydpaste (50°/oig), 2 Teile Methyläthylketonperoxyd
(400/0ig), 0,1 ppm Kupfernaphthenat, 2 Teile Beschleunigerpaste (Zusammensetzung:
0,23 0/o jB-Phenyläthyldibutylaminhydrochlorid, 23 0/o Bis-toluolmethylsulfonamin
und 5401, Weichmacher) und 1 Teil n-Octylmercaptan werden vermischt. Mit 0,2 °/o
Titandioxydpaste (500/0in) wird der Sirup weiß-opak eingefärbt. Wie unter 1 beschrieben,
erfolgt die Polymerisation kontinuierlich in einem 7 mm starken Polyäthylen schlauch
in 40 bis 45 Minuten, bei einer Wasserbadtemperatur von 40°C.
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Nach dem Entfernen der Polyäthylenfolie wird das Substanzpolymerisat
kontinuierlich zerkleinert.
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Mit einer Intrinsic-Viskosität von 0,36 besitzt das Produkt die Eigenschaften
von Spritzgußmaterial.
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Beispiel 15 Zu 1000 Teilen eines gemäß Beispiel 13 hergestellten
Sirups gibt man 2 Teile Benzoylperoxydpaste (5001,ig), 5 Teile Diisopropyl-para-toluidin,
2 Teile Di-acetylperoxyd (25%ig), 1 Teil n-Octylmercaptan und 2 Teile Anilinschwarz.
Das Polymerisat wird bei 20"C im Polyäthylenschlauch in 25 bis 30 Minuten, wie im
Beispiel 1 beschrieben, auspolymerisiert und dann zerkleinert.
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Die Intrinsic-Viskosität beträgt 0,36. Das Produkt ist als Spritzgußmaterial
geeignet.