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Vorrichtung zum Spannen und Verschließen eines ein Packgut umgebenden
Stahlbandes Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Spannen und Verschließen
eines ein Packgut umgebenden Stahlbandes, dessen eines Ende um etwa 1800 um eine
beide Stahlbandenden umgreifende Verschlußhülse umgebogen ist und bei der sich die
Verschlußhülse beim Spannen des Stahlbandes an einem Rand des Grundkörpers der Vorrichtung
abstützt, wobei das Anspannen mit Hilfe eines durch Klinkenschaitgetriebe bewegbaren
Reibspannrades und das Verschließen mit einem die Ränder der Verschlußhülse und
der Stahlbandenden einschneidenden Kerbwerkzeug erfolgt.
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Es ist bekannt, die das Packgut stramm umgebenden Stahlbänder an
ihren einander überlappenden Enden mit Hilfe einer sie umschließenden Hülse unverrückbar
zu verschließen, indem man die Ränder der Hülse mit denen der Stahlbänder plastisch
verformt oder noch besser einkerbt. Zum Spannen und Einkerben verwendet man normalerweise
getrennte Spezialwerkzeuge. Es sind aber auch Kombinationswerkzeuge bekannt, die
aus einem gehäuseartigen Gestell bestehen, an dem das Spannwerkzeug sowie das Kerbwerkzeug
getrennt voneinander gelagert sind.
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Diese bekannten Geräte benötigen eine plane Auflage an Packgut, um
die Stahlbänder festspannen und alsdann einkerben zu können, weil ihre Größe und
die Art ihrer Handhabung es nicht zulassen, das gesamte Werkzeug ohne Abstützung
am Packgut zu betätigen. Es erweist sich somit als schwierig, wenn nicht gar unmöglich,
Packgüter zu umreifen, die keine Abstützfläche bieten, wie z. B. Rohre, Stangen
oder Bündel hiervon usw.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Kombinationswerkzeug
zum Spannen und Verschließen eines Stahlbandes zu schaffen, das eine besonders leichte
Handhabung ohne Voraussetzung einer Abstützung zuläßt und im übertriebenen Sinne
sogar in der Lage ist, einen Besenstiel fest zu umgreifen. Dabei geht die Erfindung
von einem vorbekannten Spannwerkzeug aus, bei dem ein Klinkenschaltgetriebe auf
ein Reibrad zum Zwecke des Anspannens einwirkt. Das eine Stahlbandende wird um 1800
umgebogen, damit der umgebogene Teil sich an der beide Stahlbänder umgreifenden
Hülse beim Anspannen abstützen kann. Die Hülse stützt sich dabei ihrerseits an einem
passenden Rand des Grundkörpers ab, über dessen Oberseite das anzuspannende Stahlbandende
geführt wird, während das andere Stahlbandende unterhalb dieses Randes sich befindet.
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Die Erfindung besteht darin, daß das Kerbwerkzeug die Klinkenschaltanordnung
aufweist und um
die Achse des Reibspannrades bis vor den die Verschlußhülse abstützenden
Rand einer Kerbplatte schwenkbar gelagert ist.
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Auf diese Weise ist es gelungen, das Kerb- und Spannwerkzeug auf
engstem Raum an einer Stelle zusammenzufassen, die schwerpunktmäßig besonders günstig
liegt, denn sowohl beim Spannen als auch beim Einkerben genügt es, die gesamte Vorrichtung
an ihren Handhebeln zu fassen und zu betätigen, ohne daß sie am Packgut abgestützt
werden muß, denn sowohl zum Spannen als auch zum Einkerben verwendet man die Handhebel
des Kerbwerkzeuges.
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Es ist zwar ein ähnliches Spann- und Verschließwerkzeug bekannt,
bei dem man das Spannrad mit den Hebeln des Verschließwerkzeuges betätigt. Das Spannrad
ist jedoch von der Schwenkachse dieser Hebel beträchtlich entfernt angeordnet, so
daß ein kompliziertes Koppelgetriebe vorgesehen werden muß, um die Hebelbewegung
auf das Spannrad zu übertragen. Darüber hinaus werden die Stahlbänder bei diesem
Gerät über zwei im Abstand voneinander angeordnete Gestellbacken geführt, was zur
Folge hat, daß man mit dieser Vorrichtung, die eine besondere Stütze zur Auflage
am Packgut benötigt, kleine Packgüter der eingangs beschriebenen Art nicht im Sinne
der erfindungsgemäßen Aufgabenstellung verschließen kann.
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Im Rahmen weiterer Ausgestaltungen der Erfindung empfiehlt es sich,
das die Spanneinrichtung tragende Gehäuse mit einer Schneidvorrichtung zu versehen,
deren bewegliches Messerteil mit einem am Gehäuse angeordneten zusätzlichen Handgriff
vornehmlich gelenkig verbunden ist. Das feststehende Messerteil ist zweckmäßigerweise
von einer Kante der Kerbplatte gebildet, während das bewegliche Messerteil an der
vorderen Stirnfläche des Gehäuses einseitig gelagert und anderseitig mit einem Schlitz
an einem Bolzen geführt ist. Dabei soll erfindungsgemäß das Schermesser über eine
Nockenscheibe gegen die Wirkung einer Feder betätigbar sein, wobei
es
sich empfiehlt, die Nockenscheibe im gleichen Drehzentrum wie die Spannrolle für
das Festspannen und Anziehen des Stahlbandes zu lagern. Man betätigt das bewegliche
Messerteil mit Hilfe der beiden Griffe der Kerbvorrichtung gegen einen mit dem Gehäuse
starr oder gelenkig verbundenen dritten Handgriff und benötigt somit für das Abschneiden
des einzelnen Bandes keine besonderen Betätigungselemente.
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Dabei empfiehlt es sich, die Nockenscheibe mit dem gelenkig am Gehäuse
angeordneten Handgriff über eine Lasche zu verbinden. Der gelenkig ge lagerte Handgriff
ist zweckmäßigerweise gegenüber dem Gehäuse durch eine Feder abgestützt, wohingegen
sich die beiden Griffe der Kerbvorrichtung während der Betätigung des Schermessers
am Gehäuse abstützen. Hierbei empfiehlt es sich, daß die Griffe an einer Schwinge
gelagert sind, deren Schwenkachse mit den Drehachsen der Spannrolle und der Nockenscheibe
übereinstimmt.
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Schließlich ist für die Durchführung der erfindungsgemäßen Umreifung
die Anwendung einer besonderen Verschlußhülse von besonderem Vorteil.
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Diese Hülse besitzt in an sich bekannter Weise zwei nach unten abgewinkelte
Schenkel, welche miteinander einen spitzen Winkel bilden und die Bandenden umgreifen.
Die Erfindung besteht hierbei darin, daß die in Bandlängsrichtung zugekehrten Hülsenränder
verstärkt, insbesondere umgebördelt sind.
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Eine derartige Maßnahme wirkt sich besonders deswegen als vorteilhaft
aus, weil sich der eine Rand der Kerbplatte an dem verstärkten Hülsenrand abstützt.
Während des Festspannens der Bänder kann somit die Hülse wegen der Verstärkung nicht
deformiert werden.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung schematisch und beispielsweise
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Verschlußwerkzeuges,
Fig. 2 eine Draufsicht des Werkzeuges gemäß Fig. 1, Fig. 3 einen Längsschnitt durch
das Werkzeug entlang der Linie X-X gemäß F i g. 2, Fig. 4 eine Vorderansicht des
Verschlußwerkzeuges gemäß F i g. 1 und Fig. 5 eine perspektivische Ansicht einer
erfindungsgemäßen Verschlußhülse.
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Im Ausführungsbeispiel der F i g. 5 ist eine vorzugsweise zu verwendende
Metallhülse 4 gezeigt, deren stirnseitige Ränder 13 verstärkt sind. Man kann diese
Verstärkung durch Aufschweißen oder Auflöten von dünnen Metallstreifen vornehmen.
Erfindungsgemäß wird aber vorgeschlagen, die Ränder der Metallhülse um 1800 umzubördeln
und alsdann erst die Schenkel 5 zu bilden. Auf diese Weise wird ein sehr versteifter
Rand 13 gebildet, an dem sich die Kerbplatte 9 abstützen kann, ohne daß der Rand
13 beschädigt wird.
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In den Fig. 1 bis 4 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt,
bei dem das Werkzeug in der Lage ist, ein Stahlband anzuspannen, die Hülse 4 einzukerben
und umzubördeln und schließlich das aus der Hülse hervorragende Band abzuschneiden.
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Gemäß F i g. 1 ist ein Gehäuse 14 vorgesehen, dessen unterer Abschluß
durch die Kerbplatte 9 gebildet ist. Im Gehäuse 14 befindet sich ein Drehzentrum
15, das der Lagerung verschiedener Funktionsteile dient.
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Um dieses Drehzentrum15 ist zunächst ein gabel-
artiger Hebel 16 schwenkbar,
der die Werkzeuge für die Einkerbung der Verschlußhülse 4 trägt. Wie im besonderen
Fig. 2 zeigt, sind an diesem Hebel 16 die Kerbbacken 17 sowie die Drückhebel 19
in den Bolzen 18 drehbar gelagert. Derartige Verschlußwerkzeuge sind für sich bekannt,
so daß es keiner näheren Angaben zu ihrer Erläuterung bedarf.
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Das nicht in der Zeichnung dargestellte Stahlband wird an einem Ende
in bekannter Weise um etwa 1800 umgebogen, daraufhin um das Packgut geschlungen
und so durch die Hülse 4 geführt, daß beim Anspannen des Stahlbandes sich dessen
Ende an der Hülse 4 und diese ihrerseits im Bereich des Teiles 31 an der Kerbplatte
9 ab stützt. Die zum Anziehen des Stahlbandes erforderliche Spannrolle 42 ist im
Drehzentrum 15 gelagert, wobei ein Exzenter 43 vorgesehen ist, mit dessen Hilfe
es gelingt, die Rolle 42 höhenverstellbar auszubilden. Innerhalb der Kerbplatte
9 befindet sich ein Amboß 46 aus gehärtetem Material. Dieser Amboß ragt geringfügig
über die Oberfläche der Kerbplatte 9 hinaus. Durch Friktion der Transportrolle 42
einerseits und des Ambosses 46 andererseits mit dem Metallband wird während der
Verdrehung der Transportrolle 42 das Stahlband angezogen und festgespannt. Der exzentrischen
Verstellung dieses Transportrades 42 dient der Bügel 32, der unter der Wirkung der
Torsionsfeder 53 (vgl. Fig. 4) steht. In der oberen Ruhestellung des Transportrades
42 stützt sich der Bügel 32 am Bolzen 20 gemäß Fig. 1 ab. Durch einfache Betätigung
des Griffteiles 33 dieses Bügels 32 kann letzterer seitlich weggeschwenkt werden,
wodurch er von dem Bolzen 20 freikommt. Unter der Wirkung der Torsionsfeder 53 wird
alsdann die Transportrolle 42 auf den Amboß 46 abgesenkt.
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Der Antrieb der Rolle 42 ist in F i g. 3 dargestellt.
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Man verschwenkt hierbei den Hebel 16 mit den Handgriffenl9 um das
Drehzentrum 15. Im Hebel 16 ist über den Bolzen 40 die Schaltklinke 39 gelagert,
die in ein mit der Rolle42 fest verbundenes Klinkenrad unter der Wirkung der Blattfeder
47 eingreift. Im Gehäuse 14 ist mit Hilfe des Bolzens 45 die Sperrklinke 44 gelagert,
die unter der Wirkung der Blattfeder 48 das Zurückdrehen des Schaltrades 42 verhindert.
Will man die Einkerbvorrichtung 17, 19 um das Drehzentrum 15 zum Zwecke des Einkerbens
der Verschlußhülse 4 verschwenken, dann muß die Schaltklinke 39 außer Eingriff mit
dem die Rolle 42 antreibenden Klinkenschaltrad gebracht werden.
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Dies geschieht mit Hilfe des bei 35 schwenkbar gelagerten Hebels 36,
der über den Anschlag 38 gegen die Wirkung der Blattfeder 47 auf die Schaltklinke
einwirkt. Mit 37 ist ein die Schwenkbewegung des Hebels 36 nach oben begrenzender
Anschlag bezeichnet. Wie das Ausführungsbeispiel zeigt, können mit den gleichen
Gegenständen auch die Schneidbewegungen für die Abscherung des Metallbandes 3 durchgeführt
werden. Zu diesem Zweck ist im Gehäuse 14 um den Bolzen 20 die Nabe 21 schwenkbar,
in der ein Handgriff 22, 34 befestigt ist. Wie F i g. 3 zeigt, greift das Mittelstück
50 der Nabe 21 in das Gehäuse 14 ein, wobei zwischen beiden Teilen 14, 50 eine Druckfeder49
wirksam ist, die den Hebel 22 im Uhrzeigersinn um den Drehbolzen 20 zu drehen bestrebt
ist. Mit der Nabe 21 (vgl. F i g. 1) ist im Gelenk 24 eine Lasche 23 verbunden,
die über das Gelenk25 auf eine Nockenscheibe26 einwirkt, die um das Drehzentrum
15 verschwenkbar ist. Der
Nocken 27 dieser Nockenscheibe 26 wirkt
auf die Oberkante eines Abschermessers 29 ein. Dieses Messer 29 ist, wie F i g.
4 zeigt, bei 52 am Gehäuse 14 schwenkbar gelagert. Mit einem im Messer 29 vorgesehenen
Schlitz 29' ist es an einem Bolzen 51 geführt. Die untere Schneidkante 30 des Abschermessers
29 wirkt im Ausführungsbeispiel gegen eine Gegenschneidjkante31, die in der Kerbplatte
9 vorgesehen ist. Wenn man also den Handgriff 22, 34 nach oben, also vom Packgut
1 weg bewegt, wird über die Lasche 23 die Nockenscheibe 26 im Gegenuhrzeigersinn
verschwenkt, wodurch das Abschermesser 29 um den Drehpunkt 52 niedergedrückt wird.
Der besondere Witz der Erfindung besteht hierbei auch darin, daß man für diese Schneidbewegung
die Handgriffe 19 der Einkerbvorrichtung 17 verwendet. Man braucht lediglich die
Handgriffe 19 und 22 gegeneinander zu drücken, um die Abscherung des Bandes zu erreichen.
Die Handgriffe 19 der Einkerbvorrichtung 17 stützen sich hierbei, da sie nach unten
gedrückt werden, am Gehäuse 14 ab, was in Fig. 3 besonders deutlich zu sehen ist.
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Da die Einkerbvorrichtungl7, 19 einerseits und die Transportvorrichtung
42 bis 47 andererseits an sich bekannt sind, kann das Ausführungsbeispiel der F
ig. 1 bis 4 in zahlreichen Ausführungsvarianten erweitert werden. Man braucht lediglich
die verschiedenen Ausführungsformen vorbekannter Werkzeuge miteinander im Sinne
der Erfindung zu kombinieren, wobei es sich stets empfiehlt, die Antriebsbewegung
des Abschermessers 29, das durch die Feder 28 nach oben gezogen wird, in der im
Ausführungsbeispiel geschilderten Weise oder analog vorzunehmen.