DE120984C

DE120984C -

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Publication number: DE120984C
Application number: DENDAT120984D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

An die neueren Schnellpressen werden, besonders beim Illustrations- und Autotypiedruck, grofse Anforderungen bezüglich der Reinheit und Schärfe des Druckes gestellt und man hat erkannt, dafs die Güte des Druckes besonders von kräftigem Bau und richtiger Unterstützung des Druckkarrens der Maschine abhängt. Eine Presse, welche durchfedert, erzeugt neben dem Neigen der Form und des Satzausschlusses nach und nach eine falsche Schattirung, d. h. man glaubt, der rückseitigen Schattirung (Druckerhöhung) nach zu schliefsen, man habe einen starken Aussatz, während trotzdem der scharfe, gut deckende Druck fehlt, obwohl Papier, Farbe und Farbwerk nichts zu wünschen übrig lassen.

Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, dem Druckkarren in seiner ganzen Breite eine widerstandsfähige Auflage zu geben, so dafs es vollständig ausgeschlossen ist, dafs derselbe an irgend einer Stelle durchfedern kann oder dem Drucke nachgiebt. Dieser Zweck wird durch die Anordnung von nahe an einander liegenden walzenförmigen Rollen erreicht, welche zwischen der Unterseite des Druckkarrens und der ebenen Oberfläche eines senkrecht unterhalb, des Druckcylinders angeordneten, starken Fundamenttisches abrollen und wegen ihrer dichten Aneinanderlagerung eine Durchbiegung des Druckkarrens an keiner Stelle zulassen, sondern den ganzen Druck des letzteren gleichrnäfsig auf die ganze Fläche des Fundamenttisches übertragen.

Die neue Schnellpresse ist in den Fig. 1 bis 3 der Zeichnung in einer Ausführungsform dargestellt, und zwar zeigt die Fig. 1 einen Längsschnitt, die Fig. 2 einen Querschnitt durch die Schnellpresse, während in Fig. 3 einzelne Theile der Rollen und Walzenrollen veranschaulicht sind.

Rechts und links seitlich vom Fundament sind auf einer gemeinsamen Welle a die beiden Laufräder I₁ I₂ angeordnet, welche je mit einem Zahnrad ^₁ ^₂ fest verbunden sind. Diese Zahnräder greifen unten neben den Laufschienen der Räder I₁ I₂, sowie oben am Druckkarren k in Zahnstangen S₁ S₂ ein und bewegen so, indem sie durch die Zugstange ρ und das durch das Rad η angetriebene Kurbelrad u in hin- und hergehende Bewegung versetzt werden, den Karren und dieser vermittels der Zahnstangen O₁ b.₂ den Druckcylinder. Die vorbeschriebene Eisenbahnbewegung ist nur treibendes Element, da die Räder den Karren nur bewegen, nicht aber tragen. Der Druckwiderstand und die Führung des Druckkarrens wird auf folgende Weise erreicht:

Das auf das Untergestell i aufgesetzte Rollgeleise g_x g₂ ist unterhalb des Druckcylinders zu einem kurz gehaltenen, stark versteiften Fundamenttisch f ausgebildet. Auf diesem Tische rollen sich die Walzenrollen W₁ bis w_v die den Druckkarren k in seiner ganzen Breite unterstützen, ab und setzen dabei dem durch den Cylinder ausgeübten Druck einen kräftigen, über die ganze Karrenbreite sich erstreckenden

Widerstand entgegen. Die zweitheilig zusammengesetzten Rollen r_x bis r₄ (Fig. ι und 3) haben nur die Breite ihrer Laufbahn und dienen hauptsächlich zur seitlichen Führung des Druckkarrens.

Da sich die Laufbahnen mit der Zeit seitlich etwas abnutzen werden, kann die Rolle, weil sie zweitheilig ist (Fig. 3), durch dünne Stahlscheibeneinlagen verbreitert werden. Damit die Walzenrollen w und Rollen r nicht gleiten, sondern sich gleichmäfsig mit dem Karren auf ihren Laufbahnen abrollen, sind sämmtliche Rollen und Walzen je mit schmalen Zahnrädern e versehen, die in entsprechende, am Fundamenttisch f befestigte Zahnstangen eingreifen und daher ein Schleifen der Rollen und Walzen verhindern. Das gesammte Walzen- und Rollensystem ist in einem Rahmen h lose gelagert angeordnet, damit sie stets in gleichem Abstand von einander bleiben.

Claims

Patent-Anspruch:

Karrenführung an Cylinderschnellpressen, dadurch gekennzeichnet, dafs die abwärts gerichtete Pressung des Druckkarrens (k) zur Verhinderung des Diirchfederns des letzteren mittels dicht hinter einander laufender, die ganze Breite des Druckkarrens einnehmender Walzenrollen (1V₁ bis wj auf einen unterhalb des Druckcylinders (c) angeordneten Fundamenttisch ff), dessen Oberfläche die Laufbahn für die Walzenrollen bildet, gleichmäfsig übertragen wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.