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Österreichische PATENTSCHRIFT Nu 17520. MECHANISCHE CAKDENFABRIK RÜTI IN RÜTI (SCHWEIZ).
Kardendeckel-Aufziehmaschine.
Die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Maschine gehört zu derjenigen Klasse von Kardendeckel-Aufziehmaschinen, welche das Aufziehen von Beschlägen mit über den Deckel vorstehenden Klammorrändern durch Umbiegen der letzteren auf den Deckel besorgen. Der auf die Klummerrfinder hiebei auszuübende Druck wird durch eine in ihrer Wirkung regulierbare Feder erzeugt, u. zw. in der Weise, dass beim Zusammenpressen derselben zuerst der ganze, die Biegevorrichtung tragende und auf Rollen laufende Apparat soweit gehoben wird, bis die Rollen an die der Wange entlang gebildeten Führungsleisten anliegen, worauf durch fortgesetztes Zusammenpressen der Feder jeder beliebige Druck auf die Klammerränder erzeugt werden kann.
Die erwähnten Rollen ermöglichen ein kontinuierliches Vorwärtsziehen des Apparates mit verhältnismässig geringem Kraftaufwand, z. B. vermittelst einer mit einem Rädergetriebe verbundenen Kette. Diese Deckelaufziehmaschino ist bei möglichst wenig Gewicht einfach und solid gebaut, beanspruch wenig Platz, so dass sie auf einem Tisch oder einer Bank aufgestellt werden kann.
Auf beiliegender Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele derselben dargestellt.
Fig. 1 und 2 zeigen eine Ausführungsform in Aufriss und Grundriss, Fig. 3 eine Seitenansicht von links nach rechts gesehen, ohne Antriehorgane. Fig. 4 ist ein Schnitt nach
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einen Schnitt nach der Linie y-y in Fig. 6 und Fig. G einen Schnitt nach der Linie z-z in Fig. r) dar. Fig. 7 und 8 zeigen eine zweite Ausführungsform in den von der ersten Konstruktion abweichenden Teilen.
Eine als Grundlage für die übrigen Maschinenteile dienende Wange a ist an beiden Längsseiten mit je einem sich über die ganze Länge erstreckenden Kanal b ausgestattet und trägt oben auf dem grösseren Teile der Länge eine Leiste c. Zu beiden Seiten der letzteren befindet sich eine gleichlange Schiene, von denen die eine d an ihr mittelst Schrauben e in einem durch Zwischenlagen h bestimmten Abstand befestigt ist, während die andere (liter zu ihrer Längsrichtung gegen sie verschoben werden kann.
Dieser Verschiebung dienen Schrauben g, die durch beide Schienen und je eine Aussparung der Leiste c gehen und zwischen ersteren je mit einer Druckschraubenfeder umgeben sind, so dass beim Ausspannen des Deckels, d. h. beim Lösen der Schraubenmuttern, die Schiene f selbsttätig vom Deckel weggeschoben wird. Die Leiste c ist etwas schmäler als die Deckel, um letztere zwischen den Schienen d und f festklemmen zu können. Nach der Deckelbreite richtet sich auch die Dicke der Zwischenlagen 11, welche Überdies so gewählt werden muss, dass die Abstände der beiden Schienen von der Leiste einander möglichst gleich sind, um eine symmetrische Lagerung des Deckels zu erzielen. Die vorderste der Einlagen h dient zugleich als Anschlag für den Deckel bei seinem Einsetzen in das Schienenlager.
Zwischen der Schiene f und der Leiste ('sind untere Zwischenlagen i vorgesehen von gleicher Dicke wie die Einlagen 11 und bestimmt, eine Schrägstellung der Schiene in der Höhenrichtung und daraus resultierende ungünstige Druckvertoilung beim Einspannen der Deckel zu verhindern.
Die Wange a trägt ferner den Wagen k als Träger der Biegevorrichtung. Er wird durch vier Rollen I, die paarweise zu beiden Seiten auf Bolzen in drehbar in Rahmen PI
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Diegotolle t trägt, die unmittelbar hintereinander angeordnet sind. Die Vorbieger sind mit den zugehörigen Hebeln r vermittelst Schrauben u fest verbunden und mit einer gegen das Deckellager geneigten, schwachgewölbten Arbeitsfläche v (Fig. 5 und 6) ausgebildet. Der Abstand der beiden Hebel r ist, um ihn verschiedenen Deckell) reiten anpassen zu können, durch eine Stellschraube w regulierbar.
Der Achsstift p trägt in der Mitte zwischen beiden Rahmen n eine mit einem Bolzen 1 versehene, lose aufsitzende und gegen achsiale Verschiebungen durch Stellringe 2 (Fig. 3) gesicherte Muffe 5. Der Bolzen J ist von einer Schraubenfeder 4 umgeben, die ihren Sitz in einem an einer Traverse 5 geformten Ring 6 hat und bestimmt ist, bei der Vorwärtsbewegung des Wagens kleineren Unebenheiten im Dec1celguss Rechnung zu tragen und die Biegerollen fortwährend auf die Klammerränder zu drücken. Die Traverse 5 reicht über die freien Enden der Hebel 'und kann durch Wirkung der Feder 4, die ihrerseits durch eine mit Handgriff 7 ausgerüstete Schraubenmutter 8 zusammenpressbar ist, an diese Enden angedrückt werden.
Durch dieses Andrücken werden die Biegerollen t an ihre Unterlagen (Klammerränder) angepresst und der ganze Wagen wird soweit gehoben, bis sich die Rollen l an den oberen Flächen der Kanäle b fest anpressen.
Am Achsstift p sitzt fest ein Arm 9, an welchem die Gall'scho Kette 10 angeschlossen ist, die über ein Kettenrad 11 führt, das auf einem am linken Ende der Wange a aufgeschraubten Rädersupport 12 gelagert ist. Auf der gleichen Welle 13 dieses Kettenrades sitzt ein Stirnrad 14, das mit einem Kolben 15 auf einer Welle 16 in Eingriff steht, welch letztere eine Handkurbel 17 trägt. Das Übersetzungsverhältnis der Verzahnung ist 1 : 2 und die Verhältnisse sind im übrigen so gewählt, dass mit zirka zwölf Umdrehungen der Kurbel der Wagen k über einen Deckel normaler Länge hinweggezogen werden kann.
Bei der in Fig. 7 und 8 dargestellten zweiten Ausführungsform ist die Wange a beidseitig zu einer Leiste 20 ausgebildet und auf besonderen Füssen 21 aufgeschraubt. Die Pollen l des Wagens k sind auf den Bolzen o angeordnet ; der Wagen selbst liegt im Ruhezustande vermittelst Rollen 22 auf den Leisten 20 auf, während im Arbeitszustande die Rollen l an der unteren Fläche der letzteren anliegen.
Die Handhabung und Wirkungsweise der Maschine ist für beide Ausführungsformen die gleiche, nämlich wie folgt :
Der Deckel 23, auf welchen der Beschlag 24 vorher auf irgendeine Art aufgedrückt wurde, wird auf das Schienenlager gebracht und mittelt Bügeln 25 (Fig. 1 und 4) von oben her und mittelst der Schrauben 9 seitlich fest eingespannt, so dass die unteren und seitlichen Ränder des Beschlages der ganzen Länge nach an den Schienen d und f anliegen, während die oberen Ränder in der in Fig. 4 und 6 gezeichneten Weise über dieselben und den Deckelrand hervorragen.
Alsdann werden die Bügel 25 ausser Bereich des Deckels nach rechts gebracht, die Klammerränder am rechten Ende des Deckels so weit durch Handinstrumente bis auf den Deckel umgebogen, dass die Vorbieger und Biegerollen des Wagens aufsitzen können, alsdann die letzteren vermittelst Schraube 4 nach Massgabe des zum Umbiegen nötigen Druckes angepresst und der Wagen vermittelst Kurbel J7 nach links gezogen. Bei dieser Vorwärtsbewegung biegen die Vorbieger s die Blechränder so weit einwärts, dass sie durch die nachfolgenden Rollen t vollends auf den Deckel angepresst werden.
Das Aufziehen eines ganzen Deckels erfolgt während einer einzigen Fahrt des Wagens A. Da diese Arbeit nur einen Mann erfordert und in verhältnismässig kurzer Zeit ausführbar ist, so ergibt sich schon aus diesen Gründen ein bedeutender Vorteil der Maschine gegenüber den bisher gebräuchlichen.
Die durch den einfachen Bau bedingten gegenüber älteren Maschinen geringen Herstellungs- bezw. Anschaffungskosten ermöglichen jedem Spinnereibesitzer die Einstellung dieser Maschine, so dass er sich seine Deckel selbst aufziehen kann, wodurch ihm viele Unkosten und Unannehmlichkeiten erspart bleiben. Diese Maschine kann für Deckel verschiedener Systeme verwendet werden.
Statt die Wange a, wie dies bei den beschriebenen Ausführungsformen angenommen ist, aus Guss herzustellen, kann hiezu auch ein Fassoneisen verwendet werden. Anstatt einer sich in einem Stücke über das ganze Schioneulager erstreckenden Leiste c können auch einzelne Stücke derselben Dicke in Abständen hintereinander angeordnet und, sofern die Wange a z. B. aus Schmiedeeisen besteht, mit derselben au ! irgendeine passende Weise fest verbunden sei.
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Die Form und Zahl der Bügel kann verschieden sein, ebenso, entsprechend den verschiedenen Deckelprofilen, auch das Profil der Biegerollen. Die Bügel können statt mit einer Schraube auch mit einer Druckhebelvorrichtung versehen sein.