-
Einrichtung zur feinen Einstellung des Mikroskoptubus Zur Verbesserung
der bekannten Mikroskopführunggn, bei denen im allgemeinen der bewegliche Teil in
einer schwalbenschwanzförmigen Nut gleitet, sind eine Reihe von Vorschlägen gemacht
worden, durch die die gleitende Reibung vermieden oder doch herabgesetzt werden
- soll. So hat man z. B. vorgeschlagen, den beweglichen Schlitten zwischen Rollen
laufen zu lassen, die mit Zapfen in dem Mikroskopständer gelagert waren. Später
hat man diese Einrichtung dahin abgeändert, daß man freiliegende Kugeln zwischen
dem Schlitten und den Führungsflächen angeordnet hat, die mit Hilfe von Zwischenblechen
gehalten wurden.
-
Nach der Erfindung erhält man eine besonders geeignete Anordnung zur
Vermeidung der gleitenden Reibung bei den Mikroskopführungen dadurch, daß man zwischen
dem Tubus und dem Mikroskopständer zwei Stützen anordnet, gegen die der Tubus gedrückt
wird, wobei man die beiden Stützflächen jeder Stütze als zylindrische Rollflächen
ausbildet, die bei einer Bewegung des Tubus auf den Führungsflächen des Tubus und
des Ständers abrollen. Bei dieser Ausbildung wird nicht nur die Zapfenreibung der
festgelagerten Rollen vermieden, sondern auch die Zwischenbleche, die z. B. bei
den Führungen mit freiliegenden Kugeln angewendet wurden, sind entbehrlich, so daß
ein wesentlich einfacherer Aufbau der Führungen -möglich ist und dennoch der Vorteil
der linienhaften Berührung zwischen den abrollenden Gliedern und den Führungsflächen,
gegenüber der punktförmigen Berührung bei Anwendung von Kugeln, erzielt wird. Die
Stützen können verhältnismäßig lang gewählt und damit auch den Rollflächen verhältnismäßig
große Durchmesser gegeben werden, so daß eine ungünstige Druckverteilung zwischen
den Rollflächen und den Führungsflächen bei auftretenden Stößen u. dgl. vermieden
werden kann.
-
Die Stützflächen der bei dem Gegenstand der Erfindung zur Anwendung
kommenden Stützen haben der Bedingung zu genügen, daß bei einer Verstellung des
Tubus die Achse desselben nur in sich selbst verschoben wird, d. h. nicht seitlich
auswandert. Im allgemeinen wird man daher die Stützflächen so ausbilden, daß die
beiden Rollflächen einer Stütze Teile eines Kreiszylinders bilden, wobei man die
Zylinder für beide Stützen einander gleich wählen wird. Es ist aber auch möglich,
die Radien der auf den verschiedenen Seiten der Stützen liegenden Rollflächen verschieden
groß zu wählen. Gegebenenfalls kann bei entsprechender Ausbildung der Führungsflächen
auch von der Kreiszylinderform der ßtiitzflächen abgewichen werden.
-
Das Andrücken des Tubus. an die 5 tützen geschieht zweckmäßig durch
Federkraft. Am besten wählt man hierzu eine am Tubus schräg nach unten wirkende
Feder, -die dann gleichzeitig dazu dienen kann, den Tubus auf die Angriffsstelle
der Feinbewegung zu drücken. Um ein unbeabsichtigtes Abheben
des
Tubus.vön den Stützen bei der Anwendung von Federn zu verhindern, sieht man Anschläge
vor, die nur eine geringe Bewegung des Tubus entgegen der ihn gegen die Stützen
drückenden Feder zulassen.
-
In der Zeichnung ist beispielsweise ein der Erfindung entsprechend
ausgebildetes Mikroskop dargestellt. Abb. i zeigt einen teilweise in Ansicht und
teilweise im Schnitt gezeichneten Aufriß des Mikroskops, Abb.2 einen Querschnitt
durch dasselbe nach der Linie 2-2 in Abb. i, Abb. 3 einen Querschnitt nach der Linie
3-3 in Abb. i und Abb. 4 eine Einzelheit in vergrößertem Maßstab.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel ist der Tubus, der mit a bezeichnet
ist, durch zwei Stützen b
und c gegen den mit d bezeichneten Ständer abgestützt.
Eine Zugfeder e, die schräg nach unten verlaufend angeordnet ist, drückt den Tubus
a gegen die Stützen b und c, außerdem aber zugleich gegen eine Schneide f, mit der
der Tubus a auf einem gezahnten Hebel g ruht, der auf einer Schneide e gelagert
ist und mit Hilfe einer Zahnradübersetzung hl, h2 ... las mit zwei
Triebknöpfen il und i2 gekuppelt ist. Diese Triebknöpfe dienen in bekannter Weise
zur Feineinstellung des Tubus a. Für die Grobeinstellung ist der Tubus a in der
üblichen Weise mit einer Zahnstange j1 versehen, die in einer Schlittenführung &
gleitet und in die ein Trieb j2 eingreift, der auf der Achse zweier Triebknöpfe
j3 und j4 befestigt ist. Um ein Abheben des Tubus a von den Stützen b und c unter
allen Umständen zu verhindern, ist der Ständer d mit zwei Anschlägen k1 und
k2 versehen, die in Aussparungen der Schlittenführung a1 eingreifen. Die Ausbildung
und Lagerung der Stützen geht aus Abb. 4 hervor, in der die Stütze b in vergrößertem
Maßstab dargestellt ist. An den Enden sind die Stützen durch Zylinderflächen abgerundet,
deren zusammenfallende, mit A-A bezeichnete Achsen horizontal liegen und deren Durchmesser
gleich der Länge der Stützen ist. Die in Abb. 4 gezeichnete Stütze b ist z. B. auf
Ansätze h und 12 des Ständers d bzw. der Schlittenführung a1 aufgelegt
und wird in dieser Lage durch Leisten ml und nie gehalten, die sowohl die Lage in
Richtung der Tubusachse B-B als auch seitlich in Richtung der Rollzylinderachsen
A-A sichern. Dem letzteren Zweck dienen Ansätze m3 und m4 der Leisten ml und m2.