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Sandschießmaschine zum Herstellen von Gießereiformen, -kernen od.
dgl. Die Erfindung bezieht sich auf eine Sandschießmaschine, die in erster Linie
zur Herstellung von Gießereiformen und Gießereikernen bestimmt ist, die aber auch
zur Herstellung sonstiger Formmasseformlinge benutzt werden kann.
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Bei den in der Praxis hauptsächlich zur Anwendung kommenden bekannten
Verfahren wird der Kern- bzw. Formsand in einen Vorratsbehälter eingefüllt und dann
über ein Drucklufteinlaßventil in den geschlossenen Sandbehälter Druckluft eingeleitet,
die aus diesem die Sand- oder Formmasse in den zu füllenden Kasten einbringt. Derart
mit Preßluft arbeitende Formmaschinen sind in den verschiedensten Ausführungsformen
bekannt, wobei zwei grundsätzlich verschiedene Maschinengattungen und Arbeitsweisen
zu unterscheiden sind, nämlich einerseits die echten Blasmaschinen, die nach dem
Vermischungs-bzw. Blasprinzip mit einer Luft-Sand-Mischung arbeiten, und andererseits
die Sandschießmaschinen, bei denen der Formsand ohne besondere Durchwirbelung und
Durchmischung mit Luft einfach stoßartig in den zu füllenden Kasten hineingedrückt
wird.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Kern- oder Formenschießmaschine.
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Bei derartigen Formmaschinen ist der Sandbehälter in gewissen Zeitabständen
jeweils mit Kern- bzw. Formsand wieder aufzufüllen, zu welchem Zweck der Sandbehälter
in der Regel einen sein oberes Ende abdichtenden, zur Sandbeschickung seitlich verschiebbaren
Beschickungsschieber aufweist. Oberhalb des Sandbehälters der Maschine ist über
dem Beschikkungsschieber ein Vorratsbunker angeordnet. Bei Kernschießmaschinen ist
der Vorratsbunker regelmäßig als Beschickungsvorrichtung in Form einer Vibrationsschurre
ausgebildet, wie eine solche in den deutschen Patentschriften 1050
510 und 1091294 dargestellt und beschrieben ist. Bei Formenschießmaschinen, bei
denen der Sandbehälter der Maschine in der Regel nach jedem Schuß wieder aufzufüllen
ist, handelt es sich wegen der erforderlich großen Beschickungskapazität bei dem
Vorratsbunker in der Regel um einen oben auf den Sandbehälter der Maschine aufgesetzten
und laufend aufgefüllten großen Trichter, wie ein solcher in der deutschen Patentschrift
972 260 ersichtlich ist. Die Steuerung des Beschichünr@s@@r<ran ce#s und insbesondere
der öffnungs- und Schließbewegung des Beschickungsschiebers erfolgt bei den kleineren
Maschinen von Hand und bei den größeren Maschinen automatisch. Eine pneumatisch
arbeitende Beschickungsautomatik ist in den deutschen Patentschriften 1050 510 und
1091294 dargestellt und beschrieben. Bei der Herstellung von Formlingen mit
derartigen Formmaschinen ist es erforderlich, daß der Sand oder die sonstige Formmasse
im zu füllenden Kasten ausreichend verdichtet und verfestigt wird. Dies ist außer
bei der Herstellung von Gießereikernen vor allem bei der Herstellung von Gießereiformen
von Bedeutung. Je nach der Art der verwendeten Formmasse kann es bei den nach dem
Blasprinzip arbeitenden Formmaschinen bei manchen verwickelten Formlingen sein,
daß die Verdichtung und Härte nicht genügend ist. In solchen Fällen ist es gemäß
der deutschen Patentschrift 549 995 bei der Herstellung der Formen und Kerne üblich,
im Anschluß an den Blasvorgang ein Nachpressen vorzunehmen.
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Bei den nach dem Schießprinzip arbeitenden Sandschießmaschinen sind
die Verdichtung und Härte der damit hergestellten Kerne und Formen in der Regel
so groß, daß ein Nachpressen nicht erforderlich ist. Insbesondere sind auf Grund
des Umstandes, daß der Formsand in den zu füllenden Formrahmen mit großer Stoßenergie
kompakt hineingeschossen wird, die Verdichtung und Härte der geschossenen Form an
ihrer Modellseite derart groß, daß in manchen Fällen die Form für den Abguß sogar
zu hart und nicht mehr genügend gasdurchlässig ist. Andererseits tritt aber bei
den Sandschießmaschinen das Phänomen auf, daß durch den stoßartigen kompakten Eintritt
des Fc-msandes in den Kasten die darin befindliche atmosphärische Luft nach oben
abgedrängt wird und sich
dann an der äußeren Oberfläche der geschossenen
Form Luftnester bilden. Diese können zur Folge haben, daß die äußere Oberfläche
der geschossenen Form zu weich bleibt oder sogar aufgelockert wird. Für die Abgußfähigkeit
der Form ist dies an sich bedeutungslos, jedoch ist eine zu weiche Außenfläche unangenehm
für die Handhabung der geschossenen Form, weil die Gefahr besteht, daß beispielsweise
beim Wenden der Form ein Teil des Formsandes der äußeren Schicht herausfällt. Ein
Formunterkasten liegt dadurch nicht mehr satt auf seiner Unterlage auf, so daß sich
die Form durch das Gewicht des eingegossenen Metalls und durch den Gasdruck, der
beim Abguß auftritt, durchbiegen kann und die Gußstücke nicht maßgenau ausfallen.
Auch können lockere Sandteilchen der Formaußenfläche beim Wenden und Handhaben der
Formen in die Formhöhlung anderer Formen fallen und dadurch Gußfehler verursachen.
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Es ist deshalb bei vollautomatisch arbeitenden Formanlagen zweckmäßig,
auch dann, wenn an sich ein Nachpressen der Form oder des Kerns nicht vonnöten ist,
vorsorglich jeden Formkasten nachzupressen, insbesondere wenn der Formsand nicht
ständig von gleicher Zusammensetzung ist und die Formanlage für die Abformung von
Modellen oder Kernkästen unterschiedlicher Gestalt geeignet sein muß. Um das Nachpressen
ohne besonderen zusätzlichen Arbeitsgang und ohne Verlängerung der Formzeit durchzuführen,
ist in der in der deutschen Patentschrift 930104 beschriebenen Formenschießmaschine
ein Schießkopf mit einem Nachpreßrahmen vorgeschlagen, der höhenbeweglich ist. In
seiner Tiefstellung dient der dann blockierte Nachpreßrahmen der Bildung des üblichen
überstehenden Sandballens.
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Nach seiner Entblockung unmittelbar nach oder auch schon während des
Sandschusses drückt der noch unter Druck stehende Hubzylinder des Maschinentisches
den nach der Entblockung jetzt höhenverschiebbaren Nachpreßrahmen hoch und preßt
dabei den übervollen Kasten gegen die Schießkopfplatte, wodurch der Sandballen flach
gepreßt wird. Beim Wiederabsenken des Maschinentisches gleitet der am Schießkopf
befindliche Nachpreßrahmen wieder in seine Tiefstellung und wird in dieser für den
nächsten Schuß wieder blockiert. Ein solcher höhenverschiebbarer Nachpreßrahmen
kann sowohl bei der Herstellung von Gießereiformen als auch bei der Herstellung
von Gießereikernen sowie auch bei der Herstellung sonstiger Formmasseformlinge angewandt
werden, und zwar auch bei der Herstellung von Kernen und Formen in heißen Kästen
sowie bei der Herstellung von Formen nach dem C02 Verfahren. Statt des Arbeitens
mit erhöhtem Sandballen, der durch das Nachpressen auf das Niveau der Formrahmenoberkante
flachgepreßt wird, kann ein solcher Nachpreßrahmen auch für ein vertieftes Nachpressen
angewandt werden, bei dem also der Formkasten zunächst bis zum Niveau der Formkastenoberkante
vollgeschossen wird und dann die Schießkopfplatte beim Nachpressen in die Sandfüllung
vertieft eindringt. Die mit dem Nachpreßrahmen ausgerüstete Vorrichtung kann entweder
die ganze Formmaschine als solche sein oder aber der Maschinenkopf.
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Der Nachpreßrahmen muß leicht beweglich sein. Gleichzeitig darf aber
der mit einem Druck von beispielsweise 6 atü in den Formkasten zu schießende Sand
beim Füllvorgang nicht durch den Spalt zwischen den Gleitflächen herausspritzen.
Ein dichtschließend anliegender Nachpreßrahmen mit so geringem Lagerspiel, daß die
im Formsand enthaltenen feinpulverigen verbrannten Sandteilchen nicht hindurchgelangen
können, neigt jedoch dazu, zu -verklemmen, und sinkt nach dem Füllvorgang nicht
schnell genug in seine Tieflage zurück.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile und liefert eine als Maschine
oder Maschinenkopf ausgebildete Vorrichtung, bei welcher der Nachpreßrahmen ein
größeres Lagerspiel haben kann und infolgedessen sehr leichtgängig ist und dennoch
völlig dicht schließt.
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Die großen Toleranzen zwischen Nachpreßrahmen und Schießkopf ermöglichen
eine beträchtliche Verbilligung der Fertigung der gesamten Vorrichtung: Der Nachpreßrähmen
ist leichter aus- und einbaubar; weder beim Verschieben des Nachpreßrahmens längs
der Gleitflächen des Schießkopfes sind diese in Gefahr, durch Verkantungen beschädigt
zu werden, noch können sich hier Sandpartikeln ungünstig auswirken. Der Spalt ist
so weit, daß solche niemals zwischen den Gleitflächen eingeklemmt werden. Der Kombination
eines großen Lagerspieles und einer Preßluftdichtung sind die großen Vorteile der
Erfindung zu verdanken.
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Die erfindungsgemäße Sandschießmaschine zum Herstellen von Gießereiformen,
-kernen od. dgl., bei der die in einem Formmassebehälter befindliche Formmasse mittels
eines durch ein Schießventil ausgelösten Druckluftstoßes geschlossen in den an den
Schießkopf angepreßten Form- oder Kernkasten einzubringen ist, wobei am Schießkopf
ein auf den Form- oder Kernkasten während des Schusses aufsitzender Nachpreßrahmen
angeordnet ist, welcher während des Nachpressens der Formmasse im Form-oder Kernkasten
gegenüber dem Formmassebehälter verschiebbar ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Schießkopf und dem Nachpreßrahmen im Bereich von Gleitflächen ein vergleichsweise
großes Spiel besteht und zum Abdichten des Nachpreßrahmens gegenüber dem Schießkopf
in einer Gleitfläche eine an das Entlüftungsventil des Schießkopfes angeschlossene,
bei geschlossenem Entlüftungsventil mittels Druckluft aufblähbare Dichtung angeordnet
ist.
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Weitere Erfindungsmerkmale folgen aus der nachfolgenden Beschreibung
der in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele der Erfindung.
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F i g. 1 zeigt eine erfindungsgemäß ausgestaltete Maschine, die zum
Formenschießen mit Nachpressen eingerichtet ist, von der Seite; F i g. 2 ist im
größeren Maßstab ein Vertikalschnitt durch den Ständerkopf der Maschine der F i
g. 1 und läßt den inneren Aufbau der Maschine erkennen; F i g. 3 zeigt im größeren
Maßstab nur den unteren Teil des Ständerkopfes der F i g. 2 und den mit Nachpreßrahmen
ausgerüsteten Formenschießkopf links in Ansicht und rechts, im Schnitt; F i g. 4
zeigt im größeren Maßstab nur die Rahmenabdichtung der F i g. 3; F i g. 5 zeigt
eine Ausführungsalternative zur F i g. 4 mit einer im Nachpreßrahmen angeordneten
Preßluftdichtung; F i g. 6 zeigt das Arbeiten mit dem Formenschießkopf der F i g.
3 im Zeitpunkt nach der Auslösung des Schusses vor dem Nachpressen;
F
i g. 7 entspricht der F i g. 6 und zeigt den Arbeitszeitpunkt nach bewirktem Nachpressen;
F i g. 8 verdeutlicht als Ausführungsalternative zur F i g. 6 die Arbeitsweise mit
vertieftem Nachpressen im Zeitpunkt nach Auslösen des Schusses und vor dem Nachpressen;
F i g. 9 entspricht der F i g. 8 im Arbeitszeitpunkt nach erfolgtem vertieftem Nachpressen;
F i g. l0 entspricht der F i g. 3 mit dem Unterschied, daß es sich um einen für
sich handelsfähigen Formenschießkopf mit Nachpreßrahmen handelt, der wie normale
Schießköpfe und an deren Stelle am unteren Ende des Sandbehälters einer Sandschießmaschine
auswechselbar angebracht werden kann.
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F i g. 1 zeigt eine Schießmaschine in der Art einer großen Kernschießmaschine,
die zum Formenschießen mit Nachpressen eingerichtet ist. Auf einer Grundplatte 10
sind ein Maschinenständer 1 und ein Hubzylinder Il angeordnet. Der Hubzylinder 11
dient dem Anheben und Wiederabsenken des Maschinentisches 14, auf den der zu füllende
(nicht gezeichnete) Formkasten aufgesetzt wird. Im Ständerkopf 2 der Maschine sind
die den Schießeffekt bewirkende Druckluftspeieherkammer und der Sandbehälter der
Maschine untergebracht. Am unteren Ende des Sandbehälters ist am Ständerkopf 2 ein
Formenschießkopf 6 vorgesehen, der einen Naehpreßralimen 8 aufweist, der durch vier
hydraulische Kolbenzylinder 15 in seiner Höhenbeweglichkeit blockiert und wieder
freigegeben werden kann. Die Kolbenzylinder 15 werden über eine Zuleitung 13 von
einer pneumatischen Steuerungsautomatik der Maschine, die im Ständerkopf 2 untergebracht
ist, gesteuert. Vom automatisch gesteuerten Entlüftungsventil 9 der Maschine führt
eine Druckluftleitung 16 zur Rahmenabdichtung des Formenschießkopfes 6. Oberhalb
des Ständerkopfes 2 befindet sich ein trichterförmiger Vorratsbunker 27, von dem
aus der im Ständerkopf 2 untergebrachte Sandbehälter der Maschine über den Beschickungsschieber
28 mit Sand oder einer sonstigen Formmasse beschickt wird. Der Beschickungsschieber
28 ist auf horizontalen Schieberlaufrollen 40 gelagert und wird mittels eines am
Maschinengestell angebrachten Druckluftzylinders 29
betätigt.
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Gemäß F i g. 2 ist in dem hohlen Ständerkopf 2 von unten her der zylindrische
Sandbehälter 3 eingesetzt, der einen Halteflansch 5 besitzt. Die im Ständerkopf
2 um den Sandbehälter 3 herum verbleibende Ringkammer 12 dient als Druckluftspeicher=
kammer für die Aufspeicherung der den stoßartigen Schießeffekt bewirkenden Schlagluft.
Die Druckluftspeicherkammer 12 setzt sieh im Ständerkopf 2 nach rückwärts fort bis
zur Maschinenständersäule 1 (F i g. 1:). Der Sandbehälter 3 wird im oberen Gebiet
der Ringkammer 1.2 unter Belassung eine. Ring-Spaltes 31 durch eine Trennwand 32
fortgesetzt.
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Die Trennwand 32 bildet zusammen mit einem etwas größeren Zylinder
24 einen ringförmigen Zylinderraum 23, in dem ein Ringventil 1.8 vertikal beweglich
ist. Das Ringventil 18 ist an seiner oberen Kolbenfläche 26 mit Steuerdruckluft
beaufschlagt, die der ringförmigen Zylinderkammer 23 über einen (nicht gezeichneten)
Druckl_?-ftkanal zugeführt wird. Die andere untere Kolbenfläche 25 des Ringventils
18 steht unter dem Druck der in der Ringkammer 12 aufgespeicherten Schlagluftmenge.
An der unteren Kolbenfläche 25 des Ringventils 18 ist eine Dichtung 21 vorgesehen,
mit der das Ringventil 18 auf dem oberen Ende 20 des Sandbehälters 3 aufsitzt. Dadurch
bietet die untere Kolbenfläche 25 des Ringventils 18 der in der Ringkammer 12 aufgespeicherten
Druckluft eine kleinere Angriffsfläche, als sie die obere Kolbenfläche 26 der in
der ringförmigere Ventilkammer 23 befindlichen Steuerdruckluft darbietet. Infolgedessen
ist die in der Ventilkammer 23 befindliche Steuerdruckluft in der Lage, das Ringventil
18
gegen den Druck der in der Ringkammer 12 aufgespeicherten Druckluft kräftig
gegen die Oberkante 20 des Sandbehälters 3 zu pressen, wodurch der Ringspalt 31
zürn Sandbehälterinnenraum hin abgedichtet wird. Wird dagegen die Ventilkammer 23
entlüftet, so treibt die in der Ringkammer 12 aufgespeicherte Druckluft das Ringventil
18 schlagartig in seine obere Totlage und kann dann durch den Ringspalt#31 in das
Innere des Sandbehälters 3 eintreten.
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Im Innern des Sandbehälters 3 ist ein durchbrochener Inneneinsatz
4 angeordnet, der zwischen sich und der Innenwandung des Sandbehälters 3 einen ringförmigen
Zwischenraum 30 beläßt, in den bei Betätigung des ringförmigen Schußventils 18 Druckluft
,aus der ringförmigen Druckluftspeicherkammer 12 über den Ringspalt 31 eintreten
und dann im ringförmigen Zwischenraum 30 von oben nach unten abwärts strömen kann.
Der Inneneinsatz 4 ist auf nahezu seiner ganzen Höhe mit einer Vielzahl von schmalen,
nur Bruchteile eines Millimeters breiten Vertikalschlitzen 34 versehen. Am oberen
Ende des Inneneinsatzes 4 ist eine Vielzahl von gleichfalls schmalen, nur den Bruchteil
eines Millimeters breiten Horizontalschlitzen 33 angeordnet. Dadurch kann bei Betätigung
des Schußventils 18 die in der Ringkammer 12 aufgespeicherte Schlagluftmenge über
den Ringspalt 31 im ringförmigen Zwischenraum 30 von oben nach unten abwärts strömen
und durch die Vertikalschlitze 34 hindurch auf den im Inneneinsatz 4 befindlichen
kompakten Sand radial einwirken sowie ferner über die oberen Horizontalschlitze
33 hindurch auf den Kopf der im Inneneinsatz 4 befindlichen kompakten Sandmasse
in Axialrichtung einwirken. Nach dem Schuß erfolgt die Entlüftung des Sandbehälters
3 über die beiderseitig des Ständerkopfes 2 angeordneten, automatisch gesteuerten
Entlüftungsventile 9 ins Freie.
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Die automatische Beschickung und. Wiederauffüllung des Sandbehälters
3 wird durch ein im Sandbehälterinnenraum angeordnetes Membranventil 17 eingeleitet,
das über eine (nicht gezeichnete) Steuerungsautomatik die öffnungs- und: Schließbewegung
des Sandbeschickungsschiebers 28 Steuer t, der das obere Ende des Sandbehälterinnenraumes
abdichtet. Der Beschickungsschieber 28 ist aui horizontal angeordnetee Schieberlaufrollen
40 gelagert und wird in sei-_.er Schließstellung mittels einer Preßluftdichtung
22 von unten Tier abgedichtet.
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Ajn unteren Ende des Sandbehälters 3 ist ein Schießkopf 6 angeordnet.
Der Schießkopf 6, der fest oder abnehmbar sein kann, ist ein Form2nseließkopf und
zu diesem Zweck mit einer ros,artig gestalteten Schießkopfplatte 55 ausgerüstet,
diü schlitzartige Schießdüsen 7 besitzt, durch die hindurch der im Inneneinsatz
4 befindliche kompakte Sand in den zu füllenden (nicht gezeichneten) Formkasten
hineinzutreiben ist. Der Formenschießkopf 6 ist mit einem Nachpreßrahmen 8 ausgerüstet,
dessen vertikale Gleitflächen durch eine Preßluftdichtung abgedichtet
werden
können, die mittels einer Druckluftleitung 16 entweder mit dem Entlüftungsventil
9 und damit dessen Steuerdruckluftleitung 16a (rechts in Fig. 2) oder unmittelbar
mit der Steuerdruckluftleitung 16a des Entlüftungsventils 9 (links in F i g. 2)
verbunden ist.
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Gemäß den F i g. 3 und 4 ist am unteren Ende des Sandbehälters 3 am
Ständerkopf 2 ein Schießkopf 6 vorgesehen, der hier ein Formenschießkopf ist und
den Nachpreßrahmen 8 aufweist, der durch vier hydraulische Kolbenzylinder 15 (F
i g. 1) in seiner Höhenbeweglichkeit blockiert und wieder freigegeben werden kann.
Der Schießkopf 6 besitzt Druckluftanschlüsse 60, die von den automatisch gesteuerten
Entlüftungsventilen 9 der Maschine mittels Druckluftleitungen 16 mit Preßluft gespeist
werden (F i g. 2). Von den Anschlußstellen 60 aus führen durch die Wandung des Maschinenkopfes
6 und durch die Düsen- und Nachpreßplatte 55 Druckluftkanäle 61 zur Preßluftdichtung
62, die der Abdichtung des Nachpreßrahmens 8 dient. Die Preßluftdichtung 62 ist
bei diesem Ausführungsbeispiel in den feststehenden Gleitflächen 63 des Maschinenkopfes
6 angeordnet, und zwar in solcher Höhe, daß sich die Preßluftdichtungen in derjenigen
Stellung des Nachpreßrahmens 8, in welcher der Schuß ausgelöst wird, im Bereich
des unteren Randes 64 der Nachpreßfläche 65 der Schießkopfplatte 55 befinden. Da
die Düsen- und Nachpreßplatte 55, die an sich in beliebiger Weise ausgestaltet sein
kann, bei diesem Ausführungsbeispiel bis zur äußeren Kante des Maschinenkopfes 6
reicht, ist die Preßluftdichtung 62 bei diesem Ausführungsbeispiel in der Seitenfläche
63 der Düsen-und Nachpreßplatte 6 angeordnet. Die Preßluftdichtung 62 besitzt seitliche
Fortsätze 66, an denen sie mittels zweier Leisten 67 luftdicht festgespannt ist.
Die Außenflächen 63 der Leisten 67 dienen als Verschiebegleitflächen und sind deshalb
bei diesem Ausführungsbeispiel gehärtet. Die Speisung der Preßluftdichtung 62 mit
Druckluft und auch- die Entlüftung der Preßluftdichtung 62 werden vom Entlüftungsventil
9 des Sandbehälters 3 oder von einer Steuerleitung 16 a des Entlüftungsventils 9
gesteuert (F i g. 2). Die Preßluftdichtung 62 ist mit dem Entlüftungsventil 9 des
Sandbehälters 3 durch Druckluftleitungen 16 bzw. 16 a verbunden und wird vom Entlüftungsventil
9 aus mit Druckluft gespeist und entlüftet in der Weise, daß die Preßluftdichtung
62 bei geschlossenem Entlüftungsventil 9 mit Druckluft gespeist und bei geöffnetem
Entlüftungsventil 9 entlüftet ist (F i g. 2).
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Im Nachpreßrahmen 8 sind rundherum verteilt Entlüftungsöffnungen 70
vorgesehen, durch die beim Füllvorgang die Luft aus dem Kasten 71 austreten kann
(F i g. 6). Die Entlüftungslöcher 70 sind im Nachpreßrahmen 8 derart angeordnet,
daß sie sich in derjenigen Stellung, in der sich der Nachpreßrahmen beim Auslösen
des Schusses befindet, mindestens zum Teil unterhalb der Nachpreßfläche 65 der Schießkopfplatte
55 befinden. An seiner Innenseite 72 besitzt der Nachpreßrahmen 8 großflächige Filterstreifen
73, durch die hindurch die Luft aus dem Kasten 71 (F i g. 6) über die Entlüftungsöffnungen
70 austreten kann. Die Filterstreifen 73 sind von der Außenseite 74 des Nachpreßrahmens
8 aus mittels Schrauben 75 festgeschraubt. Hinter den Filterstreifen 73 ist ein
Luftsammelkanal 76 vorgesehen (F i g. 4), der in F i g. 3 gestrichelt gezeichnet
ist und eine Wirksamkeit der Filterstreifen 73 auf ihrer ganzen Fläche bezweckt.
Jeder Flterstreifen 73 ist mit einer Vielzahl von schmalen vertikalen Schlitzen
77 versehen, die hier eine Schlitzbreite B der Größenordnung von 0,5 mm besitzen
und sich nach rückwärts zur Filterstreifenrückseite 78 hin erweitern, vorzugsweise
auf etwa die doppelte Weite W, nämlich in der Größenordnung von 1 mm. Die Filterstreifen
73 bestehen bei diesem Ausführungsbeispiel aus eingepaßtem Messingblech, in das
die Filterschlitze 77 eingefräst sind. Die Filterstreifen 73 könnten aber auch aus
Kunststoff, insbesondere Polyamid, bestehen und einfachheitshalber aus dem Kunststoff
direkt mit den Filterschlitzen 77 gespritzt sein. Nach außen sind die im Nachpreßrahmen
8 vorgesehenen Entlüftungsöffnungen70 durch luftablenkende Schutzbleche 79 abgeschirmt.
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Gemäß der in F i g. 5 ersichtlichen Ausführungsalternativen kann die
Preßluftdichtung 62 aber auch in der Gleitfläche 63 des Nachpreßrahmens 8 angeordnet
sein. Dies hat baulich den Vorteil, daß der Preßluftanschluß 60 direkt im Nachpreßrahmen
in der Nähe der Preßluftdichtung 62 vorgesehen und über eine (nicht gezeichnete)
flexible Schlauchleitung beispielsweise vom Entlüftungsventil der Maschine aus mit
Druckluft gespeist werden kann. Auch in diesem Falle besitzt die Preßluftdichtung
62 seitliche Fortsätze 66, an denen sie mittels zweier Leisten 67 luftdicht festgespannt
ist. Gegenüber der Ausführungsform der F i g. 3 und 4 ist nachteilig, daß bei einer
unbeabsichtigten Zerstörung des Nachpreßrahmens 8 durch einen vereckt zugeführten
Formkasten der Ersatz des Nachpreßrahmens 8 wegen der darin angeordneten Preßluftdichtung
62 teurer ist.
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Die F i g. 6 zeigt das Arbeiten mit dem Formenschließkopf 6 der F
i g. 3 und 4 im Zeitpunkt nach der Auslösung des Schusses vor dem Nachpressen. Strichpunktiert
ist gezeichnet, wie auf den Maschinentisch 14 die Modellplatte 80 mit dem Modell
81 aufgesetzt ist. Durch die Stifte 82 zentriert ist der Formkasten 71 auf die Modellplatte
80 aufgesetzt. Durch Anheben des Maschinentisches 14 ist der Formkasten 71 gegen
den Nachpreßrahmen 8 gedrückt, der durch die vier hydraulischen Kolbenzylinder 15
(F i g. 1) für den Schußvorgang in seiner Höhenbeweglichkeit blockiert ist und dem
Druck des Maschinentisches 14 Widerstand leistet. Der Nachpreßrahmen 8 hat dadurch
den Füllraum des Formkastens 71 nach oben um die spätere Nachpreßhöhe erweitert,
die beliebig eingestellt werden kann. Dadurch bildet sich bei Ausschießen des Formkastens
71 oberhalb der Kastenfüllung noch ein erhöhter Sandballen 84 für das Nachpressen
der Form. Dabei konnte die durch den kompakt eintretenden Formsand im Kasten 71
nach oben verdrängte atmosphärische Luft durch die im Nachpreßrahmen 8 vorgesehenen
Entlüftungsöffnungen 70 ungehindert ins Freie abströmen, wobei der Filterstreifen
73 den Sand zurückhält. Während dieses Füllvorganges steht die Preßluftdichtung
62, die über die Anschlußbohrung 60 des Maschinenkopfes 6 von dem in diesem Zeitpunkt
gleichfalls unter Druck stehenden und dadurch geschlossenen Entlüftungsventil 9
(F i g. 2) mit Druckluft gespeist wird, unter Preßluftdruck und dichtet dadurch
den Nachpreßrahmen 8 ab.
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Die F i g. 7 zeigt, wie nach Öffnen des Entlüftungsventils 9 (F i
g. 2) und damit Entlüftung der Rahmenabdichtung 62 sowie Entblockung des Nachpreßrahmens
8,
die durch Entlüftung der vier hydraulischen Kolbenzylinder 15 (F i g. 1) erfolgt,
der zu diesem Zeitpunkt noch unter Druck stehende Hubzylinder 11 (F i g.
1) den Maschinentisch 14 mit der Modellplatte 80 und dem darauf befindlichen
Formkasten 71 sowie dem nunmehr frei beweglichen, auf der Oberkante 71 a
des Formkastens 71 aufsitzenden Nachpreßrahmen hochgedrückt hat. Dabei hat
die Nachpreßfläche 65 der Schießkopfplatte 55 den ursprünglich überstehenden Sandballen
84 (F i g. 6) auf das Niveau der Formkastenoberkante 71 a eingeebnet und damit die
obere Außenfläche der Form 83 nachgepreßt.
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Die F i g. 8 verdeutlicht als Ausführungsalternative zur F i g. 6
die Arbeitsweise mit vertieftem Nachpressen im Zeitpunkt nach der Auslösung des
Schusses und vor dem Nachpressen. Bei dieser Arbeitsweise befindet sich die Nachpreßfläche
65 der Schießkopfplatte 55 in der Ausgangsstellung auf dem Niveau der Oberkante
71 a des Formkastens 71. Damit die beim Schuß durch den kompakt eintretenden
Formsand im Formkasten 71 nach oben abgedrängte atmosphärische Luft durch
die Entlüftungsöffnungen 70 des Nachpreßrahmens 8 ungehindert austreten kann, ist
die Schießkopfplatte 55 rundherum nach oben abgeschrägt. In dieser Stellung, nämlich
zum Zeitpunkt der Auslösung des Schusses, ist der Nachpreßrahmen 8 durch die vier
hydraulischen Kolbenzylinder 15 (F i g. 1) blockiert, wobei gleichzeitig die Rahmendichtung
62 unter Preßluftdruck steht.
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Die F i g. 9 entspricht der F i g. 8 und zeigt den Arbeitszeitpunkt
nach bewirktem Nachpressen. Nach Entlüftung der Rahmenabdichtung 62 und Entblokkung
des Nachpreßrahmens 8 hat der Hubzylinder 11 (F i g. 1) des Maschinentisches
14 die Modellplatte 80 mit dem darauf sitzenden Formkasten 71 sowie dem auf
dessen Oberkante 71a aufsitzenden und jetzt frei beweglichen Nachpreßrahmen 8 hochgedrückt.
Dabei ist die Schießkopfplatte 55 in die Sandfüllung 83 eingedrungen und hat die
Form 83 an ihrer oberen Außenfläche vertieft nachgepreßt. Ein solches vertieftes
Nachpressen kann beispielsweise für den Oberkasten einer Form von Vorteil sein,
insbesondere dann, wenn das Modell 81 im Oberkasten flach ist und Formsand
eingespart werden soll.
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Die F i g. 10 zeigt einen mit Nachpreßrahmen 8 ausgerüsteten Formenschießkopf
6 mit einer Halterung 6a, wie sie bei den normalen Schießköpfen üblich ist, um am
entsprechend ausgestalteten unteren Ende des Sandbehälters 3 der Maschine angeschraubt
zu werden. Dadurch ist der Formenschießkopf 6 eine für sich handelsfähige Vorrichtung
und kann wie normale Schießköpfe verkauft und geliefert werden, um an deren Stelle
bei normalen Sandschießmaschinen benutzt zu werden, wodurch mit diesen die geschossenen
Formen oder Kerne gleichzeitig nachgepreßt werden können. Der Maschinenkopf 6 ist
in bezug auf den Nachpreßrahmen 8, die Rahmendichtung 62 und über die Filterstreifen
73 und Rahmenöffnungen 70 erfolgende Entlüftung des zu füllenden Kastens in gleicher
Weise wie der in F i g. 3 ersichtliche Maschinenkopf der in F i g. 1 abgebildeten
Maschine ausgestaltet. Mit dem in F i g. 10 abgebildeten Maschinenkopp 6 läßt sich
in gleicher Weise wie in den F i g. 6 und 7 verdeutlicht arbeiten. Der in F i g.
10 dargestellte Maschinenkopf könnte aber auch für die Arbeitsweise der F i g. 8
und 9 zum vertieften Nachpressen ausgebildet sein.