DE3339620C1

DE3339620C1 - Formanlage

Info

Publication number: DE3339620C1
Application number: DE3339620A
Authority: DE
Inventors: Eugen Dipl.-Ing. 8877 Burtenbach Bühler
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1983-11-02
Filing date: 1983-11-02
Publication date: 1984-04-26
Also published as: EP0144727B1; DK299285A; US4586555A; EP0144727A1; WO1985001899A1; DK299285D0; JPS61500258A

Description

Die Erfindung betrifft eine Formanlage mit einer Formmaschine zur Herstellung kastenloser Gießformen so aus bindetonhaltigem Naßguß-Formsand, der nach dem Vakuum-Schießprinzip in einen Formrahmen eingeschossen und gegebenenfalls nach dem Luftstoß-Impuls-Verfahren pneumatisch nachverdichtet und mechanisch zu einer Formhälfte nachgepreßt wird.

Eine nach diesem Prinzip arbeitende Formmaschine ist aus der DE-PS 28 44 464 bekannt. Diese Formmaschine ist jedoch als Hochleistungsformmaschine konzipiert und zur serienmäßigen Fertigung von jeweils nur einer gleichen Formhälfte vorgesehen. Im Betrieb ⁶" arbeiten deshalb zwei Formmaschinen paarweise zusammen, von denen die eine nur die Unter- und die andere nur die Oberformhälften herstellt.

In verschiedenen Gießereien kann jedoch die mit einem derartigen Maschinenpaar erzielbare hohe Formleistung nicht voll ausgenutzt werden. Gegebene Betriebsverhältnisse wie beispielsweise die maximale Schmelzleistung der Ofenanlage oder die räumlichen Verhältnisse machen es oft wünschenswert, Unter- und Oberhälfte im Wechsel auf derselben Formmaschine herzustellen, die möglichst auch ohne tiefe Fundamente oder Maschinengrube auskommen soll, um die Investitionen niedrig zu halten.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine artgemäße Formanlage zu schaffen, auf der im Wechsel die Sandballen der Unter- und der Oberform hergestellt werden, wobei die Möglichkeit zum Einlegen von Kernen vor dem Zulegen der Gießform und deren Abtransport über eine Gieß- und Kühlstrecke zu einer Auspackstation besteht.

Die gesamte Formanlage soll dabei wenig Platz beanspruchen und unter Verzicht auf tiefe Formgruben und Fundamente niedrig bauen, damit sie auch in kleineren Gießereien mit niedrigen Hallen noch im Krankenbereich eingesetzt werden kann.'Um Entwicklungs- und Baukosten sowie spätere Wartungs- und Reparaturkosten niedrig zu halten, sollte dabei auf möglichst viele bereits vorhandene und erprobte Bauelemente anders gearteter Formanlagen zurückgegriffen werden.

Diese Aufgabe wird mit der nach Anspruch 1 ausgebildeten Formanlage gelöst. Die Ausgestaltungen nach den Ansprüchen 2 bis 7 ermöglichen einen weitgehend automatisierten Betrieb der Formanlage, bei der einige aus den weiteren deutschen Patentschriften 29 23 044, 30 11 265 und 30 20 349 bereits bekannte und bewährte Bauelemente zum Einsatz kommen.

Die Bau- und Funktionsweise der Formanlage ist anhand von skizzenhaften Darstellungen beispielhaft erläutert. Dabei zeigt

F i g. 1 die Formmaschine in Startposition vor Formbeginn, wobei einige Bauelemente teilweise geschnitten dargestellt sind,

Fig.2 die Position nach dem Verdichten der Unterformhälfte,

Fig.3 die Position nach dem Wenden des Modellplattenträgers und des Unterkastens in der Kerneinlegestation,

Fig.4 die Position nach dem Verdichten der Oberformhälfte,

Fig.5 die Position mit zugelegter Form vor dem Strippen der Formkästen,

F i g. 6 die Position vor dem Abschieben der fertigen Ballenform auf den Rollengang und

F i g. 7 eine Draufsicht auf die Formanlage mit Anordnung und möglicher Stellung der wesentlichen Elemente.

Die Formanlage umfaßt eine Vakuum-Schießformmaschine mit einem Sandbunker 1, dessen zumindest unterer Teil vertikal verstellbar ist und der an seinem unteren Ende einen verschließbaren Schieß- und Preßrost 2 und darüber eine venturiartige Wandeinschürung aufweist. Der verstellbare untere Teil des Sandbunkers ist in Startposition vom Unterkasten 3 und Oberkasten 4 umgeben, die übereinander angeordnet und mittels nicht dargestellter eigener Zylinderaggregate vertikal verstellbar sind. Unter dem Schieß- und Preßrost ist ein beidseitig mit Modellplatten belegter hohler Modellplattenträger 5 um eine horizontale Achse drehbar gelagert. Der Hohlraum des Modellplattenträgers ist durch eine Trennwand 6 und zwei Kammern 7 und 8 unterteilt, die unabhängig voneinander mit Druckluft oder Vakuum beaufschlagt werden können. Der in der Kammer jeweils herrschende Druck pflanzt sich durch in der Modellplatte und im Modell vorgesehene Luftdurchtrittsöffnungen beim Formvor-

gang in bekannter Weise in den Formraum fort. Der Modellplattenträger ist außerdem horizontal verschiebbar in eine der möglichen Positionen nach F i g. 7, die von den jeweiligen lokalen Verhältnissen am Einsatzort bestimmt werden.

Die Formmaschine hat in der Formstation unter dem Modellplattenträger noch einen Hubtisch 9 und daneben der Formstation noch eine Kerneinlegestation 10. Sie ist außerdem mit einer Wendeeinrichtung ausgerüstet, die den aus der Formstation ausfahrenden Unterkasten vor dem Absetzen auf dem Tisch der Kerneinlegestation um 180° wendet.

Weiter ist noch ein Schubschild 11 vorgesehen, der die gießfertige Ballenform auf eine neben der Formstation beginnende Gieß- und Kühlstrecke aufschiebt, die zweckmäßig aus einer Rollenbahn 12 besteht.

Zur Herstellung einer Ballenform werden — ausgehend von der in F i g. 1 dargestellten Startposition — zunächst Unterkasten 3 und Oberkasten 4 durch ihre Zylinderaggregate so weit nach unten gefahren, bis der untere Rand des Unterkastens 3 mit dem Modellplattenträger 5 bzw. der darauf befestigten Modellplatte und sein oberer Rand mit dem Schießrost 2 in luftdichte Anlage kommen. Dann wird Schießrost 2 in Offenstellung gefahren und in der obenliegenden Kammer 7 ruckartig Vakuum erzeugt. Der in den Unterkasten eingeschossene Formsand wird — ggf. nach einer aus der DE-PS 28 44 464 bekannten Luftdruck-Impuls-Verdichtung — durch Niederfahren des nun als Preßrost fungierenden geschlossenen Rostes mechanisch nachverdichtet (Fig.2). Nach dem Pressen wird der Sandbunker 1 unter Mitnahme der Formkästen 3, 4 so weit angehoben, daß der Unterkasten 3 seitlich über das Modell aus der Formstation herausgefahren werden kann, wobei er vor dem Absetzen auf dem Tisch der Kerneinlegestation um 180° gewendet wird. Gleichzeitig mit dem Unterkasten wird der Modellplattenträger 5 um 180° gewendet (F i g. 3).

Zur Herstellung der Oberformhälfte wird nun der Oberkasten 4 in die in Fig.4 dargestellte Position gefahren in in der schon beschriebenen Weise mit Sand gefüllt, nachverdichtet und vom Modell abgehoben. Dann wird die Modellplatte gewendet und in eine der in F i g. 7 gestrichelt dargestellten Positionen, die sich nach der jeweils gegebenen lokalen Platzverhältnissen der

ίο Gießerei bestimmen, seitlich aus der Formstation herausgefahren.

Anschließend wird der Unterkasten, in den zwischenzeitlich die Kerne eingelegt worden sind, unter den Oberkasten geschoben und vom Hubtisch 9 gegen diesen angedrückt (Fig.5). Zum Strippen der Form werden unter Gegenhalten des Preßrostes die Formkästen 3 und 4 weiter hochgefahren in die Stellung nach F i g. 6. Nach dem Abschieben der Ballenform mittels des Schubschildes 11, dem Absenken des Hubtisches 9 und dem Wiedereinfahren des Modellplattenträgers 5 in die Formstation ist die Startposition nach F i g. 1 wiederhergestellt.

	Bezugszeichenhste	Sandbunker
25 1	Schießrost
2	Unterkasten
3	Oberkasten
4	hohler Modellplattenträger
5	Trennwand
30 6	Kammer
7	Kammer
8	Hubtisch
9	Kerneinlegestation
10	Schubschild
35 11	Rollenbahn
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Hierzu 5 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Formanlage mit einer Formmaschine zur Herstellung von kastenlosen Gießformen aus Naßguß-Formsand, mit einem Sandbunker, der an seinem unteren Ende einen vertikal verstellbaren verschließbaren Schieß- und Preßrost aufweist, einem Formrahmen und einem über eine Ventileinrichtung mit mindestens einer Luftleitung verbündenen hohlen Modellplattenträger, dadurch gekennzeichnet, daß der Formrahmen aus einem Unterkasten (3) und einem Oberkasten (4) besteht, wobei der leere Oberkasten bei der Herstellung der unteren Formhälfte sich über dem Unterkasten befindet und den Sandbunker (1) umgibt.

2. Formanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formmaschine eine Wendeeinrichtung für den hohlen Modellplattenträger (5) und eine Wendeeinrichtung für den Unterkasten aufweist.

3. Formanlage nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine neben der Formstation vorgesehene Kerneinlegestation (10), auf der gewendete Unterkasten vor der Herstellung des Oberkastens abgesetzt wird.

4. Formanlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der hohe Modellplattenträger (5) durch eine Trennwand (6) in mindestens zwei Kammern (7; 8) unterteilt ist.

5. Formanlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Formmaschine einen unterhalb des Modellplattenträgers vorgesehenen Hubtisch (9) aufweist.

6. Formanlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Formmaschine mit einem Schubschild (11) zur Überführung der zugelegten Ballenform auf eine der Formstation nachgeschaltete Gieß- und Kühlstrecke ausgerüstet ist.

7. Formanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gieß- und Kühlstrecke als einsträngige Rollenbahn (12) ausgebildet ist, deren Antriebs- und Bremsrollen mit krafteinstellbaren Kupplungen ausgerüstet sind.

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