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Gießerei-Formanlage zur Herstellung
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zweiteiliger kastenloser Formen Die Erfindung betrifft eine Gießerei-Formanlage
zur Herstellung zweiteiliger kastenloser Formen mit einer aus linearen Abschnitten
bestehenden, rechteckförmig geschlossenen Formkasten-Umlaufbahn, an der hintereinander
wenigstens eine Formstation, wenigstens eine Wendestation für den abgeformten Unterkasten,
ein oder mehr Bearbeitungsstationen für Nacharbeiten an der Form und eine Station
zum Zulegen von abgeformten Ober- und Unterkasten und zum Abstreifen der Formkasten
von der fertigen Form angeordnet sind und an die eine die fertigen Formen aufnehmende
Gießstrecke angeschlossen ist.
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Formaniagen dieses Aufbaus sind bekannt (DE-OS 27 46 194). Bei der
bekannten Anlage sind je eine Formstation für die Oberkasten- und die Unterkastenform
vorgesehen, die unmittelbar nebeneinander auf einem gemeinsamen Fundament angeordnet
sind Vor beiden Formstationen verläuft ein
linearer Abschnitt der
Formkasten-Umlaufbahn, die weiterhin einen dazu parallelen Abschnitt mit den Bearbeitungsstationen
und je einen beide Abschnitte verbindenden Abschnitt zum Übergeben der Formkasten
aufweist. Auf der Formkasten-Umlaufbahn werden ausschließlich die Unterkasten bewegt,
indem sie nach dem Abformen in der ihnen zugeordneten Formstation aus dieser herausgefahren
und auf den vor ihr verlaufenden Abschnitt der Umlaufbahn übergeben werden. Auf
diesem Abschnitt werden die Unterkastenformen in Richtung weg von den beiden Formstationen
zu einen Wendegerät bewegt, um danach den Formhohlraum zugänglich zu machen. Nach
Überschieben auf den gegenüberliegenden Abschnitt werden dort die erforderlichen
Nacharbeiten durchgeführt, z. B. Kerne eingelegt oder dgl.. Dann wiederum werden
die fertigen Unterkastenformen auf den ersten Abschnitt zurückgeschoben, vor die
Formstation für die Oberkasten bewegt und in die Formstation unter dem abgeformten
Oberkasten eingefahren. Die Oberkasten-Formstation bildet dabei zugleich die Zulegestation,
d. h. in ihr werden Oberkasten und Unterkastenform zugelegt und anschließend die
Formkasten von der Form abgestreift. Die fertige Gießform verläßt dann diese Formstation
in Richtung auf die Gießstrecke, während der leere Unterkasten wieder aus der Formstation
auf den vor ihr angeordneten Abschnitt der Umlaufbahn herausbewegt wird, auf dieser
vor die Unterkasten-Formstation gelangt und dort von der Umlaufbahn in die Formstation
eingefahren wird.
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Die bekannte Anordnung hat mehrere Nachteile, die insbesondere die
Leistung der Formanlage ungünstig beeinflussen. Um einen gleichmäßigen Arbeitstakt
auf der gesamten Umlaufbahn bei geschlossenem Formstang zu erhalten, müssen an der
Unterkasten-Formstation entweder gleichzeitig der leere Unterkasten eingefahren
und der abgeformte Unterkasten
herausgefahren werden, um die gesamte
Anlage im Arbeitstakt der Formstationen betreiben zu können. Dies setzt aufwendige
Transport- und Hubeinrichtungen voraus. oder aber geschieht diese Übergabe zeitlich
nacheinander, was dazu führt, daß der Fördertakt auf der Umlaufbahn größer sein
muß als der Arbeitstakt der Formstationen. Diese aber allein sollte die Leistung
der Anlage bestimmen.
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Noch größere Probleme ergeben sich an der Oberkasten-Formstation durch
das notwendige Abschieben der Unterkastenform in die Formstation, das Zulegen der
Oberkasten- und Unterkastenform, das anschließende Abstreifern und Trennen der Formkasten
und das wiederum notwendige Zurückführen des leeren Unterkastens auf die Kastenumlaufbahn.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Leistung der vorgenannten
Gießerei-Formanlage dadurch zu steigern, daß sie praktisch ausschließlich von der
Maschinenleistung der Formstationen bestimmt wird, und im Bedarfsfall auch Nacharbeiten
an der Oberkastenform, z. B. das Bohren von Trichtern oder Steigern, möglich sind.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung zwei Wege vor, wobei
der erste darin besteht, daß Oberkasten und Unterkasten nacheinander in einer einzigen
Formstation unter ständigem Wechsel von Ober- und Unterkastenmodell hergestellt
werden und daß die Formstation und die Zulege- und Abstreifstation je eine getrennte
Position der durch sie hindurchgeführten Formkasten-Umlaufbahn bilden.
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Der ständige Wechsel von Oberkasten- und Unterkastenmodell kann durch
eine bei Formmaschinen bekannte Modell-Wechsel einrichtung geschehen, die je eine
Position für beide Modelle aufweist, die dann wechselweise in die Formstation eingebracht
und herausbewegt werden. Aufgrund der Tatsache, daß die Formstation, wie auch die
Zulege- und Abstreifstation je eine getrennte Position bilden und daß die Formkasten-Umlaufbahn
durch sie hindurchgeführt ist, wird nach jedem Arbeitstakt eine fertige Oberkasten-bzw.
Unterkastenform an die Umlaufbahn abgegeben und zugleich ein leerer Formkasten in
die Formstation hineinbewegt. Während dieses Vorgangs wird zugleich in der Formstation
das Modell gewechselt. Damit laufen auf der Umiaufbahn abwechselnd Oberkasten- und
Unterkastenformen, an denen je nach Notwendigkeit Nacharbeiten vorgenommen werden
können, z. 8. können im gewendeten Unter kasten Kerne eingelegt, am Oberkasten Trichter
oder Steiger gebohrt werden. Es kann auch der Oberkasten gewendet werden um z. B.
Kokillen einzulegen. Es gelangen dann abwechselnd Oberkasten- und Unterkastenformen
in die Zulege- und Abstreifstation, wo die Oberkastenform angehoben und nach Einfahren
der Unterkastenform auf diese aufgesetzt wird und anschließend die Formkasten abgestreift
werden. Die fertige Gießform wird auf die Gießstrecke ausgestoßen, während die beiden
leeren Formkasten in ihrer Lage übereinander und damit bei geringstmöglichem Platzbedarf
für die Umlaufbahn zur Formstation gelangen, wo sie nacheinander in diese hineinbewegt
werden.
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Die Modell -Wechselei nrichtung kann neben der Formstation außerhalb
der Formkasten-Umlaufbahn angeordnet sein und eine Position für das jeweils nicht
benötigte Modell sowie eine Leerposition zur Aufnahme des in der Formstation befindlichen,
auszuwechselnden Modells aufweisen, wobei es zweckmäßig ist, wenn sie einen Schiebewagen
mit zwei Plätzen aufweist, der entweder parallel oder quer zu dem durch die Formstati
on geführten Abschnitt der Formkasten-Uml aufbahn'hin- und herbewegbar ist.
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Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist zwischen der Zulege-und
Abstreifstation und der Formstation eine Trennstation mit einer Hubeinrichtung angeordnet,
an der der leere Oberkasten vom Unterkasten abgehoben und für die Dauer eines Fördertaktes,
während dessen der leere Unterkasten in die Formstation bewegt wird, gehalten und
anschließend wieder auf die Formkasten-Umlaufbahn abgesetzt wird, um dann seinerseits
in die Formstation bewegt zu werden. Auch diese Ausbildung trägt insbesondere dazu
bei, daß auf der Formkasten-Umlaufbahn ein gleichmäßiger, dem Arbeitstakt der Formstation
entsprechender Fördertakt eingehalten werden kann.
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Eine Anlage der vorgenannten Art ist für kleinere und mittlere Leistungen
bis zu etwa 150 Formen pro Stunde geeignet. Für größere Leistungen bieten sich hingegen
je eine Formstation für Oberkasten- und Unterkastenform an. In diesem Fall ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß die FormkastenZumlaufbahn aus je einer geschlossenen Oberkasten-
und Unterkastenbahn besteht, die an der Zulege- und Abstreifstation zusammengeführt
sind und zwischen dieser und den Formstationen einen gemeinsamen Abschnitt aufweisen,
und daß die Formstationen und die Zulege-und Abstreifstation je eine getrennte Position
der durch sie hindurchgeführten Formkasten-Umiaufbahn bilden.
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Auch bei dieser Lösungsvariante wird dadurch, daß die Formkasten-Umlaufbahn
durch die Formstationen und die Zulege- und Abstreifstation hindurchgeführt wird,
eine Anpassung des Fördertaktes an den Arbeitstakt der Formstationen möglich. Aufgrund
der zumindest teilweise getrennten Umiaufbahn für die Oberkasten- und Unterkastenformen
ist weiterhin die Möglichkeit gegeben, an beiden Formen Nacharbeiten vorzunehmen.
Hierbei kann die Anzahl der Bearbeitungsstationen auf der
Oberkasten-
und der Unterkastenbahn individuell dem Umfang der Nacharbeiten angepaßt, insbesondere
eine unterschiedliche Anzahl von Bearbeitungsstationen auf den beiden Bahnen vorgesehen
werden. Der gesamte Platzbedarf der Anlage und der Aufwand für die Förderer wird
dadurch minimalisiert, daß die abgestreiften leeren Formkasten auf einem gemeinsamen
Abschnitt der Umlaufbahn zu den Formstationen gelangen.
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Gemäß einem zweckmäßigen Ausführungsbeispiel weist der gemeinsame
Abschnitt der Oberkasten- und Unterkastenbahn zwischen den beiden Formstationen
eine Trennstation zum Trennen von leerem Oberkasten und Unterkasten auf, von der
diese dann in entgegengesetzter Richtung in die jeweil ige Formstat ion bewegt werden.
Gegebenenfalls können die Formstationen in unterschiedlicher Höhe angeordnet sein,
so daß die leeren Formkasten niveaugleich eingefahren werden können oder aber ist
an dieser Stelle eine Hubeinrichtung vorgesehen, die beispielsweise den leeren Oberkasten
vom Unter kasten anhebt und - nachdem dieser in die ihm zugeorndete Formstation
eingefahren ist - auf die Umlaufbahn absenkt, um dann seinerseits in die andere
Formstation zu gelangen.
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Bei der vorgenannten Ausführungsform ist es weiterhin von Vorteil,
wenn die abgeformten Ober- und Unterkasten in entgegengesetzten Richtungen aus den
Formstationen herausbewegt werden, so daß auf dem die Trennstation für die leeren
Formkasten und die Formstationen einschließenden Abschnitten jeweils nur ein Antrieb
für die Bewegungen der Formkasten erforderlich ist.
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Von Vorteil sind der gemeinsame Abschnitt von Oberkasten- und Unterkastenbahn
und die Gießstrecke einerseits miteinander fluchtend und andererseits senkrecht
zu dem durch die Formstationen hindurchgeführten
Abschnitt der
Formkasten-Umlaufbahn angeordnet. Auch hierdurch ergibt sich ein geringstmöglicher
Platzbedarf bei größtmöglicher Anpassungsmögl i chkei t der Bearbei tungsstati onen
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen: Figur 1 eine schematische Draufsicht
auf eine erste Ausführungsform der Formanlage und Figur 2 eine schematische Draufsicht
auf eine zweite Ausführungsform.
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Die Gießerei-Formanlage gemäß Figur 1 weist eine Formstation 1, eine
Wendestation 2 zumindest für die Unterkastenformen, zwei oder mehr Bearbeitungsstationen
3, eine Zulege- und Abstreifstation 4 und eine Trennstation 5 auf, die jede für
sich eine Position einer rechteckförmig geschlossenen Formkasten-Umiaufbahn bilden,
die aus linearen Abschnitten 6, 7, 8 und 9 besteht. An den linearen Abschnitt 9
bzw. die dort angeordnete Zulege- und Abstreifstation 4 ist senkrecht zu diesem
Bahnabschnitt eine Gieß- und Kühl strecke 10 angeschlossen.
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In der Formstation 1 werden abwechselnd Oberkasten- und Unterkastenformen
hergestellt. Zu diesem Zweck ist eine Modell-Wechseleinrichtung 11 vorgesehen, die
einen Schiebewagen mit zwei Plätzen 12, 13 aufweist, der parallel zu dem Abschnitt
6 der Formkasten-Umlaufbahn verschiebbar ist derart, daß der Platz 13 die gestrichelt
wiedergegebene Position 14 einnehmen kann, während Platz 12 dann die frühere Position
von Platz 13 besetzt. Stattdessen können die Modelle auch quer zum Abschnitt 6 der
Umlaufbahn verfahren werden, so daß beispielsweise die Position 13 und die gestricheltewiedergegebene
Position 14' angefahren werden können.
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In der in Figur 1 dargestellten Arbeitsphase befindet sich in der
Formstation 1 ein Unterkastenmodell, so daß in dieser Phase ein Unterkasten abgeformt
wird. Nach dem Formvorgang wird die fertige Unterkastenform aus der Formstation
1 auf eine Position links von dieser ausgestoßen, das Unterkastenmodell auf den
Platz 13 der Modell-Wechseleinrichtung 11 abgeschoben, der Schiebewagen nach links
bewegt, so daß sich das Unterkastenmodell dann in der Position 14 befindet, während
zugleich das am Platz 12 befindliche Oberkastenmodell vor die Formstation gelangt
und eingeschoben werden kann. Im nächsten Arbeitstakt wird dann die Oberkastenform
hergestellt und nach Abschieben der links der Formstation 1 stehenden Unterkastenform
in die Wendestation 2 auch die Oberkastenform auf dem Abschnitt 6 in die Position
links der Formstation 1 verfahren. Die Unterkastenform wird in der Position 2 gewendet,
so daß ihr Formraum von oben her zugänglich ist. Sie gelangt dann auf den in Figur
1 leeren Eckplatz, an dem beispielsweise ein Hubtisch angeordnet ist, um die Unterkastenform
von der Umlaufbahn, die beispielsweise eine Bordrollenbahn ist, abzuheben und an
den anderen Abschnitt 8 zu übergeben.
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Dort laufen nacheinander Unterkasten- und Oberkastenformen an den
Bearbeitungsstationen 3 vorbei. Bei dem auf die Darstellung in Figur 1 folgenden
Arbeitstakt gelangt der an der letzten Position 3 stehende Unterkasten in das Zulege-
und Abstreifgerät 4, in das zuvor ein Oberkasten eingefahren und angehoben worden
war. Unter diese Oberkastenform wird die Unterkastenform eingefahren und anschließend
die Oberkastenform auf diese abgesenkt. Danach werden die Formkasten abgestreift,
die fertige Gießform auf die Gießstrecke 10 abgeschoben und die übereinander befindlichten
leeren Formkasten in die Trennstation 5 auf dem Abschnitt 6 der Umlaufbahn eingefahren.
Dort ist eine nicht-gezeigte Hubeinrichtung zum Abheben des Oberkastens vom leeren
Unterkasten angeordnet, der dann
zunächst in die Formstationen
gelangt, während anschließend der Oberkasten auf die Kastenumlaufbahn abgesetzt
und im nächsten Arbeitstakt in die Formstation 1 eingefahren wird.
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Bei der Ausführungsform gemäß Figur 2 sind zwei Formstationen 15,
16 vorgesehen, von denen die Formstation 15 zum Abformen der Oberkasten, die Formstation
16 zum Abformen der Unterkasten dient. Sie sind beide an einem linearen Abschnitt
17, 18 einer Kastenumiaufbahn angeordnet, die aus je einer Unterkastenbahn und einer
Oberkastenbahn besteht. Der Abschnitt 17 gehört ersterer, der Abschnitt 18 letzterer
an.
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Die Oberkastenbahn wird durch zwei lineare Abschnitte 19 und 20, die
Unterkastenbahn durch zwei lineare Abschnitte 21, 22 vervollständigt.
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Beide Bahnen weisen weiterhin einen gemeinsamen linearen Abschnitt
23 auf.
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Die Oberkastenbahn 18, 19, 20 besitzt ein oder mehr Bearbeitungsstationen
24, z. B. zum Bohren von Trichtern, Steigern oder dgl., während die Unterkastenbahn
17, 21, 22 unmittelbar hinter der Formstation 16 eine Wendestation 25 und - beim
gezeigten Ausführungsbeispiel - drei Bearbeitungsstationen 26 zum Einlegen von Kernen
oder dgl. besitzt. Auch die Oberkastenbahn kann im Bedarfsfall ein Gerät zum Sichtwenden
aufweisen.
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Die Unterkastenbahn 17, 21, 22 und die Oberkastenbahn 18, 19, 20 sind
in einer Zulege- und Abstreifstaticn 27 zusammengeführt, die eine Position des gemeinsamen
linearen Abschnittes 23 einnimmt. An die Zulege-und Abstreifstation 27 schließt
sich senkrecht zu dem Abschnitt 20, 22 der Formkasten-Umlaufbahn die Gieß- und Kühistrecke
28 an. Der gemeinsame lineare Abschnitt 23 besitzt hinter der Zulege- und Abstreifstation
eine Position 29, auf die die übereinandersitzenden leeren Formkasten
abgeschoben
werden und von der sie in eine zwischen den beiden Formstationen 15, 16 liegende
Trennstation 30 gelangen. Hier werden Oberkasten und Unterkasten getrennt und in
entgegengesetzten Richtungen in die Formstationen 15, 16 eingefahren.
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Auch bei diesem Ausführungsbeispiel können die an den Formstationen
15, 16 angeordneten Formmaschinen eine Modell-Wechseleinrichtung 31, 32 aufweisen,
die hier aber nur dem Wechsel des gesamten Modells dienen.
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