DE1208889B - Verfahren zum Chlorieren von Polyvinylchlorid - Google Patents

Verfahren zum Chlorieren von Polyvinylchlorid

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DE1208889B
DE1208889B DEB64576A DEB0064576A DE1208889B DE 1208889 B DE1208889 B DE 1208889B DE B64576 A DEB64576 A DE B64576A DE B0064576 A DEB0064576 A DE B0064576A DE 1208889 B DE1208889 B DE 1208889B
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DE
Germany
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polyvinyl chloride
chlorine
chlorination
chloride
solution
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DEB64576A
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English (en)
Inventor
Dr Hans Georg Matthies
Dr Franz Reicheneder
Dr Wolfgang Sunderkoetter
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BASF SE
Original Assignee
BASF SE
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F8/00Chemical modification by after-treatment
    • C08F8/18Introducing halogen atoms or halogen-containing groups
    • C08F8/20Halogenation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

  • Verfahren zum Chlorieren von Polyvinylchlorid Es sind verschiedene Verfahren zum Chlorieren von Polyvinylchlorid in Lösung bekannt. Bei diesen Verfahren löst man das Polymere bei Temperaturen zwischen 80 und 120"C in einem Lösungsmittel und chloriert anschließend in diesem Temperaturbereich.
  • Chloriert man bei Normaldruck in hochsiedenden Lösungsmitteln, so ist es beim Aufarbeiten des Polymeren schwierig, das Lösungsmittel restlos daraus zu entfernen. Bei Druckchlorierungen in Chloroformlösungen korrodieren die Apparaturen, falls im Lösungsmittel Spuren von Wasser enthalten sind, weshalb bei diesen Verfahren nur extrem reine Lösungsmittel und Ausgangspolymere verwendet werden können.
  • Die erforderlichen Reinigungsoperationen sind jedoch aufwendig und umständlich.
  • Außerdem ist ein Verfahren zur Herstellung von chloriertem Polyvinylchlorid bekannt, bei dem das Polyvinylchlorid in fester Phase chloriert wird. Man erhält nach diesem Verfahren nur inhomogene Chlorierungsprodukte, da die Chlorierung an der Oberfläche der Teilchen intensiver ist als in deren Kern.
  • Es ist daher nach diesem Verfahren nicht möglich, Produkte mit den gleichen Eigenschaften herzustellen, wie man sie nach Verfahren erhält, bei denen in Lösung chloriert wird.
  • Es wurde nun gefunden, daß man Polyvinylchlorid besonders vorteilhaft in Methylenchlorid mit elementarem Chlor chlorieren kann, wobei eine Mischung aus Polyvinylchlorid und Methylenchlorid auf Temperaturen über 60"C erhitzt wird, wenn man die erhaltene Lösung nach dem Abkühlen bei Temperaturen zwischen 10"C und dem Siedepunkt des Methylenchlorids unter Normaldruck mit Chlor behandelt.
  • Es war überraschend, daß man durch Erhitzen von Mischungen aus Polyvinylchlorid und Methylenchlorid auf Temperaturen über 60"C Lösungen erhält, worin das Polyvinylchlorid auch nach Abkühlen einige Zeit im gelösten Zustand verbleibt, so daß man die anschließende Chlorierung bei Normaldruck und im Vergleich zu anderen Verfahren bei relativ niederen Temperaturen vornehmen kann. Vollkommen klare Lösungen werden erhalten, wenn man zwischen 5- und 300/,ige, vorzugsweise 10- bis 150/$je Dispersionen von Polyvinylchlorid erhitzt. Zum Auflösen des Polyvinylchlorids werden die Suspensionen auf Temperaturen über 60"C gebracht. Wegen des bei Temperaturen über 150"C besonders schnell ablaufenden thermischen Abbaues des Polyvinylchlorids ist es unzweckmäßig, die Suspensionen über diese Temperatur zu erhitzen. Am vorteilhaftesten löst man das Polyvinylchlorid bei Temperaturen zwischen 90 und 1200C.
  • Die Lösungen erstarren einige Zeit nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur zu glasklaren Gelen, die beim Erwärmen auf Temperaturen, die wenige Grade unterhalb des Siedepunktes des Lösungsmittels liegen, durch Rühren wiederum in Lösungen übergeführt werden können. Das Gelieren setzt beim Abkühlen nicht ein, wenn die Lösungen bei Temperaturen zwischen 35 und 45°C gerührt werden.
  • Die Chlorierung des Polyvinylchlorids wird in üblicher Weise durch Einleiten von Chlor in die erhaltene Lösung bei Normaldruck, vorteilhaft unter Lichteinwirkung, vorgenommen. Auch können Chlorierungskatalysatoren, wie organische Peroxyde, verwendet werden. Ebenso ist es möglich, den Lösungen flüssiges Chlor zuzusetzen. Am zweckmäßigsten chloriert man bei Temperaturen, die ein wenig unter oder beim Siedepunkt des Lösungsmittels liegen. Bei Temperaturen unterhalb +10°C würden die Lösungen bei der Chlorierung gelieren. Vorteilhaft ist es, die Lösung des Polyvinylchlorids bei Temperaturen zwischen 10 und 25"C unter Lichtausschluß mit Chlor zu sättigen und dann bei 35 bis 40"C zu belichten.
  • Aus der Lösung des chlorierten Polyvinylchlorids kann die Hauptmenge des entstandenen Chlorwasserstoffs durch Einleiten von Luft, Stickstoff oder Kohlendioxyd entfernt werden; der verbleibende Rest wird zweckmäßig vor der Weiterverarbeitung neutralisiert.
  • Produkte mit besonders günstigen Eigenschaften werden durch Chlorieren von Suspensionspolymerisaten des Vinylchlorids erhalten.
  • Das Verfahren kann kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden.
  • Der Vorteil des erflndungsgemäßen Verfahrens liegt nicht nur in der einfach bei Normaldruck auszuführenden Arbeitsweise, sondern auch darin, daß unter den Chlorierungsbedingungen nur geringe Anteile des Lösungsmittels chloriert werden. Auch läßt sich das chlorierte Polyvinylchlorid leicht von dem Methylenchlorid trennen. Es ist daher möglich, die Lösungen, wie sie nach dem Chlorieren anfallen, direkt zur Herstellung von Folien, Filmen oder Fasern zu verwenden.
  • Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Produkte eignen sich als Rohstoffe für die Herstellung von Lacken zur Herstellung von Fasern, Folien und Filmen. Auch können die-Produkte nach den für die Verarbeitung von thermoplastischen Stoffen üblichen Methoden zu Formkörpern verarbeitet werden.
  • Beispiel 1 12 kg eines Vinylchlorid-Suspensionspolymerisates vom K-Wert 62 werden in - 88 kg Methylenchlorid suspendiert und unter Rühren in einem Druckgefäß 6 Stunden bei 120"C gehalten. Nach dem Abkühlen auf 35 bis 40"C bringt man die erhaltene viskose Lösung in eine Glas apparatur und leitet 6,0 kg gasförmiges Chlor unter Normaldruck derart ein, daß pro Stunde 301 in die Lösung eingebracht werden.
  • Die Temperatur im Reaktionsgefäß wird auf etwa 38"C gehalten.
  • Um die Chlorierung des Lösungsmittels möglichst zu vermeiden, werden alle Teile der Apparatur, welche Lösungsmittel in Dampfform enthalten, vor Licht geschützt. Während der Chlorierungsreaktion wird laufend Methylenchlorid in dem Maße abdestilliert, wie die Löslichkeit des chlorierten Polymeren zunimmt.
  • Man erhält so schließlich nach Beendigung der Chlorierung eine viskose Lösung, die etwa 20 Gewichtsprozent nachchloriertes Polyvinylchlorid enthält. Durch einen kräftigen Stickstoffstrom wird schließlich die Hauptmenge des Chlorwasserstoffs aus der Lösung entfernt, die danach mit Ammoniak neutralisiert wird.
  • Das erhaltene nachchlorierte Poylvinylchlorid, das einen K-Wert von 60,8 hat, enthält 61,0 0/, gebundenes Chlor. Die Lösung enthält neben dem nachchlorierten Polyvinylchlorid etwa 3 Gewichtsprozent Chloroform, das durch Chlorierung des Methylenchlorids entsteht.
  • Beispiel 2 2 kg eines Vinylchlorid-Blockpolymerisates vom K-Wert 79,8 werden in 30 kg Methylenchlorid suspendiert und in einem Druckgefäß 6 Stunden bei 120"C gerührt. Die Chlorierung der so erhaltenen Lösung wird unter den im Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen vorgenommen. Man leitet insgesamt 1,4 kg Chlor ein. Es wird ein Polymeres vom K-Wert77 erhalten, das 62,5 01o gebundenes Chlor enthält.
  • Beispiel 3 10 kg eines Vinylchlorid-Suspensionspolymerisates vom K-Wert 62 werden ? wie im Beispiel 1 beschrieben, in 90 kg Methylenchlorid bei 120"C in einem Druckgefäß gelöst. Die auf 40"Cabgekühlte viskose Lösung gelangt über einen mit Rührwerk versehenen, auf 40° C gehaltenen Vorratsbehälter kontinuierlich mit, einer Geschwindigkeit von 2 kg Lösung pro Stunde in ein weiteres, auf 20"C gehaltenes und vor Lichtzutritt geschütztes Rührgefäß, in das gleichzeitig 0,1 kg gasförmiges Chlor pro Stunde eingeleitet wird. Das Chlor wird unter diesen Bedingungen vollständig gelöst. Die Chlorierung des Polymeren erfolgt unter Normaldruck in einem auf 35"C gehaltenen Glasrohr, durch das die mit Chlor beladene Lösung geleitet wird.
  • Das Glasrohr wird mit einer 500-Watt-Glühbirne belichtet. In zwei nachgeschalteten Rührgefäßen wird durch einen kräftigen Stickstoffstrom die Hauptmenge des bei der Chlorierung entstehenden Chlorwasserstoffs aus der Lösung entfernt. Restliche Spuren von Säuren werden mit Dimethylaminoäthanol neutralisiert. Die anfallende Lösung enthält Polyvinylchlorid, dessen Chlorgehalt zwischen 61 und 620/o liegt. Neben Spuren Tetrachlorkohlenstoff entstehen etwa 3 °/0 Chloroform.
  • Beispiel 4 10 kg eines Vinylchlorid-Suspensionspolymerisates vom K-Wert 62 werden in 90 kg Methylenchlorid suspendiert und unter Rühren in einem Druckgefäß während einer halben Stunde auf 120"C gehalten.
  • Danach wird rasch abgekühlt und die so erhaltene farblose viskose Lösung nach dem im Beispiel 3 beschriebenen kontinuierlichen Verfahren chloriert.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zum Chlorieren von Polyvinylchlorid mit elementarem Chlor in Methylenchlorid, bei dem man eine Mischung aus Polyvinylchlorid und Methylenchlorid auf Temperaturen über 60"C erhitzt, dadurch gekennzeichnet, daß die erhaltene Lösung nach dem Abkühlen bei Temperaturen zwischen 10"C und dem Siedepunkt des Methylenchlorids unter Normaldruck mit mit Chlor behandelt wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 801 304 ; französische Patentschrift Nr. 1 272 025; Plaste und Kautschuk, Bd. 7, Jahrgang 1960, S. 529 und 530.
DEB64576A 1961-10-28 1961-10-28 Verfahren zum Chlorieren von Polyvinylchlorid Pending DE1208889B (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE801304C (de) * 1948-10-02 1951-01-04 Basf Ag Chlorierung von Polyvinylchlorid

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE801304C (de) * 1948-10-02 1951-01-04 Basf Ag Chlorierung von Polyvinylchlorid

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