DE1203964B - Verfahren zur Herstellung von kristallinem Polyaethylensulfid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von kristallinem Polyaethylensulfid

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DE1203964B
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DES88667A
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Manfred Sander
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ExxonMobil Oil Corp
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Socony Mobil Oil Co Inc
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G75/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing sulfur with or without nitrogen, oxygen, or carbon in the main chain of the macromolecule
    • C08G75/02Polythioethers
    • C08G75/06Polythioethers from cyclic thioethers
    • C08G75/08Polythioethers from cyclic thioethers from thiiranes

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von kristallinem Polyäthylensulfid Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung neuer kristalliner Äthylensulfidpolymerisate von relativ hohem Molekulargewicht.
  • Die bekannten polymeren Äthylensulfide sind dadurch gekennzeichnet, daß sie hohe Beständigkeit gegenüber den üblichen Lösungsmitteln aufweisen.
  • Obwohl sie einen vergleichsweise hohen Schmelzpunkt besitzen, ist ihre Brauchbarkeit für technische Anwendungen, wie Kunststoffkörper, auf Grund des Fehlens einer angemessenen mechanischen Festigkeit, was von dem vergleichsweise niedrigen Molekulargewicht von z. B. etwa 1000 bis 2000, herrührt, sehr begrenzt.
  • Äthylensulfidpolymerisate wurden durch Umsetzung von Äthylenchlorid oder -bromid mit Natriumsulfid oder Kaliumsulfid hergestellt, wobei die Polymerisate, die endständige Halogengruppen enthalten, unter 1450 C schmelzen und sich oberhalb von 160"C quantitativ in Dithioäthan und undefinierte Öle zer setzen. Ähnliche Polymerisate wurden durch Umsetzung von 2,2-Dichlordiäthylsulfid mit Kaliumsulfid oder durch Einwirkung von Dinatriumäthylendithiolat und Äthylenbromid hergestellt. Durch Behandlung von Monothioäthylenglykol mit Schwefelsäure wurden Polymerisate hergestellt, welche zwischen 177 und 1800 C und 193 und 197"C schmelzen. Weiter wurden Polymerisate durch Erhitzen von 2,2-Dichlordiäthylsulfid mit Natrium hergestellt, welche einen Schmelzpunkt zwischen 158 und 160"C aufweisen. Diese Polymerisate depolymerisieren beim weiteren Erhitzen, und wie kryoskopische Bestimmungen zeigen, besitzen sämtliche Polymerisate Molekulargewichte unter 2000.
  • Es ist ebenfalls bekannt, daß Äthylensulfid sich während der Lagerung in Abwesenheit eines Katalysators langsam polymerisiert, wobei sich eine weiße Masse mit einer Zusammensetzung von (C2H4S)n und mit einem Schmelzbereich von etwa 140 bis 150"C bildet, wobei das Polymerisationsausmaß durch Ver wendung von Säuren, Ammoniak oder Ätznatronlösung erhöht werden kann. Jedoch besitzen solche Produkte ein ausnahmslos niedriges Molekulargewicht bis zu n=12. Durch Verwendung von Ammoniak oder Aminen wurden Polymerisate mit Molekulargewichten von etwa 400 bis 1000 erhalten, durch Verwendung von NaOH in Methanol ergaben sich Polymerisate mit Schmelzpunkten zwischen 182 und 1850 C, und mit NaOH, C2H5ONa oder Aminen wurden Polymerisate mit Schmelzpunkten unterhalb von 1800 C und mit Molekulargewichten unterhalb von 1000 erhalten. Gemäß dieser Arbeitsweisen wurden unter Verwendung von Äthylensulfid nicht nur keine Polymerisate hohen Molekulargewichts hergestellt, sondern auch die Schmelzeigenschaften der Polymerisate zeigten das Vorliegen von Polymerisaten niedrigen Molekulargewichts und hoher Dispersität mit einem vergleichweise hohen Gehalt an Endgruppen an.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von kristallinem Polyäthylensulfid mit einem Molekulargewicht von mindestens 10 000 und einem Schmelzpunkt von mindestens 205"C, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Äthylensulfid in Gegenwart katalytischer Mengen eines Alkali- und Erdalkalimetalls polymerisiert.
  • Im allgemeinen wird die Polymerisation unter Verwendung des Katalysators in einer solchen Menge, daß sie etwa 10/o, bezogen auf das Gewicht des zu polymerisierenden Monomeren, nicht übersteigt, und vorzugsweise bei einer Katalysatorkonzentration von etwa 0,1 bis 0,0010/, ausgeführt, obwohl die Polymerisation auch mit Katalysatormengen selbst unterhalb von 0,001 0/o vorgenommen werden kann. Bei einer derartigen Polymerisation von Äthylensulfid steigt das Molekulargewicht des Polymerisats allgemein an, wenn die Katalysatorkonzentration abnimmt, und zu einem gewissen Ausmaß erhöht sich auch der Schmelzpunkt, wenn die Katalysatorkonzentration abnimmt. Es ist außerdem gefunden worden, daß allgemein der Schmelzpunkt nicht wesentlich, wenn überhaupt, über 210 bis 2120 C ansteigt, selbst wenn das Molekulargewicht etwa rlred. = 0,3 übersteigt.
  • Es wurde weiter gefunden, daß das Polymerisationsausmaß oder die Polymerisationsgeschwindigkeit allgemein ansteigt, wenn die Katalysatorkonzentration zunimmt, obwohl, abgesehen von der Katalysatorkonzentration, die Polymerisatausbeute je Zeiteinheit auch von der angewendeten Reaktionstemperatur abhängt und eine Verdünnung des Äthylensulfidmonomeren allgemein das Reaktionsausmaß verringert.
  • Dennoch ist es zweckmäßig, die Polymerisationsreaktion in Gegenwart eines inerten flüssigen Reaktionsmediums, wie Kohlenwasserstoffe und Äther, beispielsweise aliphatische Kohlenwasserstoffe (Petroläther), aromatische Kohlenwasserstoffe (Alkylaromaten), wie Toluol, oder aliphatische Äther (Diäthyläther) auszuführen, da die Verwendung derartiger flüssiger Reaktionsmedien eine glattere Reaktion unter Bildung eines feinteiligeren, pulverförmigen Polymerisats, dessen Handhabung für weitere Bearbeitung leichter ist, bewirkt. Bei Fehlen eines solchen flüssigen Reaktionsmediums und insbesondere bei Verwendung eines Alkalimetallkatalysators verläuft die Reaktion lebhafter unter Bildung eines gröberen Polymerisats, welches eine schwierigere Handhabung bei der weiteren Bearbeitung aufweist.
  • Die Polymerisationsreaktion wird zweckmäßig unter Verwendung des Metallkatalysators in feinverteilter Form oder dispergierter Form, beispielsweise als pulverförmiges Metall, granuliertes Metall, Metallstückchen oder -schnitzel, metallische Filme auf Trägern od. dgl., ausgeführt. Die Polymerisationsreaktion kann in geeigneter Weise auch so ausgeführt werden, daß man das Katalysatormetall in einem geeigneten Lösungsmittel löst, beispielsweise Natrium in flüssigem Ammoniak löst. Weiter nimmt die Aktivität der Metallkatalysatoren innerhalb der Alkali-oder Erdalkaligruppe mit dem Anstieg des Atomgewichtes des Metalls zu. Alkalimetalle besitzen eine viel höhere Aktivität als Erdalkalimetalle. So wird durch Rubidium, Caesium und Kalium die Polymerisation von stark verdünnten Äthylensulfidlösungen sogar bei Raumtemperatur oder niedrigen Temperaturen eingeleitet, während Natrium und Kalium größere Katalysatormengen oder höhere Konzentrationen an Äthylensulfid oder höhere Temperaturen erfordern. Barium und Strontium besitzen eine viel niedrigere Aktivität als Natrium, während Calcium und Magnesium bei höheren Temperaturen und in Abwesenheit eines Lösungsmittels mit größerem Erfolg die Einleitung bewirken. Unter den zur Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung brauchbaren Katalysatoren stellt Natrium den bevorzugten Katalysator dar, da es eine zufriedenstellende Aktivität besitzt und leicht in einen feinteiligen Zustand gebracht werden kann. In Abhängigkeit von der Aktivität und der verwendeten Menge des Katalysators und der Monomerenkonzentration in dem Lösungsmittel kann die Polymerisation bei Raumtemperatur oder bei Temperaturen oberhalb oder unterhalb von Raumtemperatur ausgeführt werden. Die Gesamtmenge an Katalysator und Äthylensulfid kann gemischt werden und unter Erhitzen zur Polymerisation gebracht werden, oder andererseits wird der Hauptanteil des Monomeren der Reaktionsmischung während der Polymerisation zugegeben, oder es werden sowohl Katalysator als auch Monomeres kontinuierlich zugegeben. Bei Anwendung erhöhter Temperaturen ist es ratsam, die Reaktion in einem geschlossenen Gefäß auszuführen, in welches Äthylensulfid in Mengen, welche dem Verbrauch dieser Substanz entsprechen, wie durch einen Druckabfall angezeigt wird, eingeführt werden. Alle diese Arbeits- gänge umfassen Arbeitsweisen, wie sie bei anderen Polymerisationsreaktionen üblich sind.
  • Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung kommt die Reaktion zum Stillstand, sobald das Monomere aufgebraucht ist oder die Reaktion durch Zugabe von Säure unterbrochen wird. Das Polymerisat wird in festem Zustand erhalten, da es in Lösungsmitteln und in dem monomeren Äthylensulfid unlöslich ist. Nach Vollendung der Reaktion wird die sich ergebende Polymerisatsuspension mit Äthanol oder einem anderen Alkohol behandelt, um das gegebenenfalls vorliegende restliche Metall zu zersetzen. Danach wird das Polymerisat filtriert und mit einer Mineralsäure gewaschen, um chemisch gebundenes Metall zu entfernen, da Polymerisate, welche an den Endgruppen Metall gebunden enthalten, eine geringere thermische Stabilität und schlechtere Bearbeitungseigenschaften aufweisen.
  • Die Säure wird dann durch Waschen mit Wasser entfernt, und restliche Spuren von Lösungsmittel können durch Waschen mit einer Substanz, wie Aceton oder Methanol, entfernt werden, worauf eine Trocknung erfolgt.
  • Die Polymerisate gemäß der Erfindung, die gemäß der vorstehend beschriebenen Arbeitsweisen hergestellt wurden, sind hochkristallin, wie durch ihren verhältnismäßig scharfen Schmelzpunkt von mindestens 205"C und insbesondere etwa 210"C deutlich wird. In Abhängigkeit von der Arbeitsweise, nach welcher der Schmelzpunkt bestimmt wird, wurden Schmelzpunkte im Bereich von 205 bis 212"C festgestellt, wobei alle Polyäthylensulfide, die gemäß der Erfindung in Gegenwart eines Alkali- oder Erdalkalimetalls hergestellt wurden, Schmelzpunkte innerhalb dieses Bereiches besaßen. Daß die Produkte hochkristallin sind, wird nicht nur durch den scharfen Schmelzpunkt, sondern auch durch Beobachtung verfestigter Schmelzen unter dem Polarisationsmikroskop sowie durch Röntgenstrahlbeugungsdiagramm deutlich. Auf Grund des hochkristallinen Aufbaues ist das Polymerisat unterhalb einer Temperatur von 150"C in keinem bekannten Lösungsmittel löslich. Nur bei Temperaturen oberhalb von 160"C löst es sich in hochsiedenden polaren Lösungsmitteln, wie Dimethylsulfoxyd, Tetramethylensulfon, Nitrobenzol, Phenol od. dgl. Auf diese Weise ist es möglich, bei Temperaturen von 170"C oder mehr die Viskosität der Lösung zu bestimmen. Die erhaltenen Werte der reduzierten Viskosität bei 175"C in Dimethylsulfoxyd liegen im Bereich von 0,2 bis 0,5, was Molekulargewichte von etwa 10 000 bis 50 000 anzeigt.
  • Die lineare Struktur der Polymerisate gemäß der Erfindung wird durch deren thermische Plastizität und Löslichkeit bewiesen. Die Stabilität des Polymerisats gemäß der Erfindung ist beachtlich hoch, verglichen mit anderen bekannten Polyäthylensulfiden. Nach 3stündigem Erhitzen des Polymerisats bei 2000 C wurde kein Gewichtsverlust beobachtet, und eine Schmelze des Polymerisats bleibt, wenn sie Temperaturen bis zu 220"C ausgesetzt wird, unzersetzt. Erst bei Temperaturen oberhalb von 2500 C wird eine Zersetzung beobachtet, die von der Bildung gasförmiger und öliger Produkte begleitet ist. Das Polymerisat ist gegenüber nichtoxydierenden Säuren beständig, beispielsweise wird es durch siedende konzentrierte Salzsäure nicht angegriffen; oxydierende Säuren bewirken bei mäßigen Temperaturen keine Zersetzung. Bis zu Temperaturen von 150"C wird das Polymerisat durch alkalische Lösungen nicht angegriffen, und eine langdauernde Lagerung an Luft führt zu keiner feststellbaren Veränderung des Molekulargewichts oder der mechanischen Festigkeit der aus dem Polymerisat erhältlichen Formkörper.
  • Beispiel 1 Eine Suspension von 0,06 g pulverisiertem Natrium in 0,6 ml Toluol wurde in einem Glasrohr mit 50 ml Diäthyläther und 20 g Äthylensulfid gemischt; die Luft wurde durch Stickstoff ersetzt. Nach dem Verschließen des Rohres durch Zuschmelzen wurde es 24 Stunden bei Raumtemperatur geschüttelt. Der sich ergebende Niederschlag wurde abfiltriert, mit Äthanol gewaschen, 30 Minuten lang mit 10°/Oiger Salzsäure gekocht, filtriert, mit Wasser und Aceton gewaschen und in einem Exsikkator getrocknet. Es wurden 12,5 g eines farblosen Pulvers, das zwischen 209 und 211"C schmolz, erhalten (Beobachtung unter einem Mikroskop mit Heizstufe).
  • Zur Bestimmung der Viskosität der Lösung wurde ein Kapillar-Viskosimeter mit 3 ml Dimethylsulfoxyd gefüllt und das Viskosimeter in einem Thermostaten auf 175" C (l0,1 0C) erhitzt. In das heiße Viskosimeter wurden 30 mg des Polymerisats mittels eines kleinen Trichters eingebracht. Sobals sich die Substanz aufgelöst hatte, wurde die Strömungszeit wiederholt gemäß üblicher Arbeitsweisen gemessen. Die ersten beiden Messungen wurden zur Berechnung des Mittelwertes nicht verwendet. Das Polymerisat hatte bei 175"C eine relative Viskosität von 1,33, was einer reduzierten Viskosität 175. von 0,33 entspricht.
  • Der selbe Ansatz ergab bei 50° C ein Polymerisat mit einem Schmelzpunkt von 207 bis 210"C und einer reduzierten Viskosität 17d, von 0,27 bei einer Ausbeute von 100 °/o.
  • Beispiel 2 In einem mit einem Rührer, einem Rückflußkühler und einem Gaseinlaßrohr ausgestatteten 3-Hals-Kolben wurden 2 ml einer 100/gen Dispersion von Natrium in Toluol mit 50 ml Diäthyläther und 20 g Äthylensulfid gemischt und 48 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Danach wurden 5 ml Äthanol zugegeben und das pulverförmige Polymerisat filtriert, in 100/,viel Salzsäure und anschließend mit Wasser gewaschen, 15 Minuten lang mit Aceton gekocht, filtriert und getrocknet.
  • Es wurden 17,2 g Polymerisat, F. = 207 bis 209"C, mit einer reduzierten Viskosität in Dimethylsulfoxyd i7::d. von 0,25 erhalten.
  • Derselbe Ansatz mit 0,015 g Natrium ergab 9 g Polymerisat; F. 210 bis 211"C; r1Cd5. = 0,36.
  • Derselbe Ansatz ohne Katalysator ergab 1,4 g Polymerisat; F. 155 bis 196"C; 417d, = 0,06.
  • Beispiel 3 In einer Vorrichtung, wie sie in dem vorstehenden Beispiel beschrieben ist, wurden 0,33 g feinteiliges Kalium, das in 50 ml Toluol suspendiert ist, bei -30"C mit 50 g Äthylensulfid gemischt. Unter Rühren unter Stickstoff wurde die Temperatur auf 200 C erhöht.
  • Bei dieser Temperatur verlief die Polymerisation rasch, und es trat eine leichte Trübung der Lösung auf. Nach 20stündigem Rühren bei Raumtemperatur wurde das Polymerisat wie im Beispiel 2 aufgearbeitet.
  • Ausbeute: 42g; F.2l0 bis 211"C; xyled.=0,46.
  • Beispiel 4 Zu einer Suspension von 0,07 g Rubidium (grobe Schnitzel) in Petroläther wurde eine Lösung von 5 g Äthylensulfid in 20 ml Diäthyläther bei Raumtemperatur gegeben. Es setzte unverzüglich eine milde Polymerisation ein. Die Farbe des Polymerisats wechselte innerhalb von 10 Stunden von Grau nach Gelblichweiß. Nach 15 Stunden wurde die Mischung, wie im Beispiel 2 beschrieben, behandelt.
  • Ausbeute: 4,6 g; F. 205 bis 208"C; 771ed. = 0,18.
  • Derselbe Ansatz mit 0,05 g Caesiumschnitzel an Stelle von Rubidium ergab nach 10 Stunden bei 22"C 4,6 g Polyäthylensulfid mit einem Schmelzpunkt von 207 bis 209"C und einer reduzierten Viskosität (bei 175"C) von 0,25.
  • Die Polymerisate gemäß der Erfindung können nach allgemein für thermoplastische Materialien verwendeten Arbeitsweisen zu den gewünschten Formen verarbeitet werden, beispielsweise durch Formpressen unter Druck, Spritzguß- und Strangpreßverfahren. Mit dem Polymerisat können Füllstoffe, Pigmente, Farbmittel und andere Zusatzstoffe gemischt werden. Das Polymerisat kann auch mit anderen polymeren Substanzen gemischt werden; beispielsweise ist es mit Polyäthylen und anderen Polyolefinen leicht mischbar, wobei Polymermischungen erhalten werden, die in vorteilhafter Weise verformt werden können. Es ist vorteilhaft, zur Bearbeitung des Polymerisats zu Filmen, Fasern oder Fäden gemäß üblicher Arbeitsweisen eine Schmelze zu verwenden, da die Herstellung von Filmen, Fasern oder Fäden aus Lösungen schwierig ist und kostspielige Lösungsmittel erfordert.
  • Wie vorstehend ausgeführt, besitzen die Polymerisate gemäß der Erfindung eine ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber chemischem Angriff und insbesondere gegenüber dem Angriff durch Säuren, wie Salzsäure, oder durch alkalische Lösungen.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von kristallinem Polyäthylensulfid mit einem Molekulargewicht von mindestens 10 000 und einem Schmelzpunkt von mindestens 205"C, dadurch gekennz e i c h n e t, daß man Äthylensulfid in Gegenwart katalytischer Mengen eines Alkali- oder Erdalkalimetalls polymerisiert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator Natrium anwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisation in Gegenwart eines inerten flüssigen Reaktionsmediums ausführt.
DES88667A 1962-12-14 1963-12-11 Verfahren zur Herstellung von kristallinem Polyaethylensulfid Pending DE1203964B (de)

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