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Prallmühle oder -brecher Die Erfindung bezieht sich auf eine Prallmühle
oder einen Prallbrecher mit einer profilierten Prallfläche, die an einer den Mahlraum
umschließenden Gehäuseinnenwand angeordnet ist und aus langgestreckten, seitlich
abdichtend aneinanderstoßenden, prismatischen Panzerstäben besteht.
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Bei einem bekannten Prallbrecher dieser Art weisen die Panzerstäbe
einen Querschnitt in Form eines ungleichseitigen Sechsecks auf. Sie liegen seitlich
flächig aneinander und bilden durch Querschnittverjüngung in Richtung auf den Innenraum
des Prallbrechers eine im Querschnitt gezahnte Prallfläche. Solche Panzerstäbe mit
ungleichseitigem Sechseckquerschnitt sind nicht handelsüblich und müssen daher in
Sonderfertigung hergestellt werden. Dies macht sie teuer, was um so unangenehmer
ist, als die Panzerstäbe des bekannten Prallbrechers wegen ihrer ungleichmäßigen
Querschnittsform nicht umgesetzt werden können. Wenn die dem Brecherinnenraum zugewandte
Oberfläche verschlissen ist, müssen die Panzerstäbe daher ausgewechselt werden,
was zu großen Materialverlusten führt. Es ist auch ein Prallbrecher mit einer Prallfläche
bekannt, auf die zur Panzerung prismatische Stäbe mit quadratischem Querschnitt
aufgelegt sind. Die Stäbe liegen seitlich jeweils über die gesamte Höhe aneinander,
wodurch sich eine vollkommen ebene Prallfläche ohne jegliche Profilierung ergibt.
Mit ihrer vom Innenraum des Brechers abgewandten Seite liegen sie flächig auf einer
Stützfläche auf. Dadurch ist es nicht möglich, sie nach Verschleiß der dem Innenraum
zugewandten Seite umzudrehen und weiter zu verwenden. Die verschlissene Seite kann
nicht auf die ebene Stützfläche aufgelegt werden. Dieser bekannte Prallbrecher hat
also den Nachteil, daß auf die Brechwirkung einer profilierten Prallfläche verzichtet
ist und daß die Panzerstäbe nur mangelhaft ausgenützt werden können.
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Schließlich sind auch Prallmühlen bekannt, deren Prallflächen durch
Panzerelemente in Form von Zylindermantelsektoren mit gezackter Mantelinnenfläche
oder von Winkelschienen mit Nuten und Federn an den Schienenlängskanten gebildet
sind. Diese Panzerelemente lassen sich nur als modellgebundene Gußteile herstellen.
Dies hat wiederum den Nachteil, daß sie sehr teuer sind und nur aus gießbarem Werkstoff
hergestellt werden können. Auch diese Elemente lassen sich nur einseitig verwenden,
so daß bei einem verschleißbedingten Auswechseln teures Material verlorengeht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Prallmühle oder einen
Prallbrecher der eingangs beschriebenen Gattung so auszubilden, daß trotz der Profilierung
der Prallfläche handelsübliche Panzerstäbe verwendet und diese in höchstmöglichem
Grade ausgenutzt werden können. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht,
daß die prismatischen Panzerstäbe einen gleichseitigen, mindestens und vorzugsweise
viereckigen Querschnitt aufweisen, jeweils nur entlang einer Prismenkante seitlich
aneinander anliegen und umsetzbar gelagert sind.
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Panzerstäbe mit einem Querschnitt in Forte eines gleichseitigen Vielecks
sind handelsüblich und daher billig. Sie können aus hochfestem Material hergestellt
sein.
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Da sie nur jeweils entlang einer Prismenkante seitlich aneinanderstoßen,
ist in Arbeitsstellung eine Kante dem Mahlraum zugewandt, während die gegenüberliegende
Kante geschützt auf der Außenseite der Prallfläche liegt. Die beiden anderen Kanten
dienen dazu, einen seitlich dichten Abschluß an den benachbarten Stäben zu schaffen.
Bei dieser Anordnung wird nur jeweils eine einzige Kante jedes Stabes zerschlissen,
so daß nach dem Verschleiß dieser Kante der Panzerstab umgedreht werden kann. Dadurch
entsteht eine neue, scharfe Profilkante, und es sind trotzdem noch wenigstens zwei
unversehrte Kanten vorhanden, die die Funktion der Abdichtung übernehmen können.
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Vorteilhafterweise sind die prismatischen Panzerstäbe in den stirnseitigen
Panzerungen des Mahlraumes gelagert. Durch diese Lagerung an den Stirnenden macht
sich bQim Umsetzen der Verschleiß der zunächst dem Mahlraum zugewandten Kante für
die Halterung der Panzerstäbe nicht nachteilig bemerkbar.
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Zweckmäßigerweise ist ferner vorgesehen, daß die stirnseitige Panzerung
des Mahlraumes aus abnehmbaren Stahlplatten besteht, deren äußerer Rand dem Querschnitt
der Panzerstäbe entsprechend profiliert ist und zusammen mit gegenüberliegenden,
ähnlich
profilierten Widerlagern die Lagerstellen für die Panzerstäbe
bildet. Dadurch ergibt sich eine besonders einfache und sichere Halterung der Panzerstäbe,
die trotzdem einfach in eine neue Lage gedreht werden können, sobald ihre die Prallfläche
bildende Oberfläche verschlissen ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt einen vertikalen Schnitt durch eine Prallmühle
nach der Erfindung.
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Die in der Zeichnung dargestellte Prallmühle weist ein Gehäuse 1 mit
einem Aufgabetrichter 2 auf. Das Gehäuse ist durch einen Deckel 3 verschlossen,
der die Form eines Zylindermantelsektors aufweist und um einen Drehzapfen 4 aus
der dargestellten geschlossenen Stellung im Sinne des Pfeiles A in die Offenstellung
geklappt werden kann. Das Gehäuse 1 weist Stirnwände 5 auf, von denen infolge der
Schnittdarstellung nur die eine Stirnwand in der Zeichnung zu sehen ist. Der Deckel
3 ist mit entsprechenden Stirnwänden 6 versehen. Nach unten zu ist das Gehäuse offen,
wie in der Zeichnung bei 7 ersichtlich. In an den Stirnwänden vorgesehenen Lagern
rotiert eine Welle 8, auf der drehfest zwei Schlägerscheiben 9 gelagert sind, welche
Schläger 10 tragen. Da es sich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel um eine
Prallmühle handelt, ist unterhalb der Bahn der Schläger 10 ein zylindersektorförmiger
Rost 11 angeordnet. Im Falle eines Prallbrechers ist ein solcher Rost nicht
vorhanden.
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Die Stirnwände 5 und 6 sind mit Hilfe von Stahlplatten 12 gepanzert.
Im Gehäuseinneren ist ferner eine profilierte Prallfläche 13 vorgesehen, die bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel an der Innenseite des Deckels 3 angeordnet
ist. Gegen diese Prallfläche 13 wird das durch den Trichter 2 aufgegebene
Zerkleinerungsgut durch die im Sinne des Pfeiles B rotierenden Schläger
10 geschleudert. Das zerkleinerte Gut verläßt die Mühle dann durch den Rost
11 und die öffnung 7.
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Die Praljfläche 13 wird durch Panzerelemente gebildet, die nach der
Erfindung aus Stäben 14 bestehen, deren Querschnitt die Form eines gleichseitigen
Vielecks aufweist. Vorzugsweise ist der Querschnitt, wie in der Zeichnung dargestellt,
quadratisch.
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Vorteilhafterweise sind die Panzerplatten 12 an den Stirnwänden
des Deckels 3 an ihrem der Prallfläche 13 zugewandten Rand derart profiliert, daß
die Ränder Lager 15 bilden, die zusammen mit entsprechenden Widerlagern 16 die Enden
der Stäbe 14 aufnehmen und diese gegen Drehung gesichert halten. Um die Stäbe 14
auswechseln bzw. nach Verschleiß der zunächst die Prallfläche 13 bildenden Oberfläche
drehen zu können, müssen die Lager 15 von den Widerlagern 16 getrennt werden können.
Bei der dargestellten Prallmühle wird dies dadurch erreicht, daß die Platten
12 lösbar, beispielsweise mittels Schrauben 17 an den Stirnwänden 6 des Deckels
3 befestigt sind. Nach Lösen der Platten 12 können die Stäbe 14
nach
innen zu von dem in- die Offenstellung. verschwenkten Deckel'äbgehoben und gedreht
bzw. ausgewechselt werden.
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Die Erfindung ist nicht auf das gezeichnete Ausführungsbeispiel beschränkt.
Insbesondere können auch Stäbe mit einem anderen als quadratischen Querschnitt verwendet
werden. Entscheidend ist lediglich, daß der Querschnitt derart regelmäßig ist, daß
ein Drehen und Weiterbenützen der Stäbe nach Verschleiß der zunächst die Prallfläche
bildenden Oberfläche möglich- ist. Ferner kann auch die Trennbarkeit der Lager 15
von den Gegenlagern 16 auf andere Weise erreicht werden, beispielsweise dadurch,
daß der Deckel 3 von seinen Stirnwänden 6 getrennt werden kann, so daß sich der
Deckel ohne die Stirnwände verschwenken läßt. In diesem Fall können die Stäbe
14 nach außen von den Lagern 15
abgehoben werden.