-
Flüssigkeitsabgabepackung Die Erfindung bezieht sich auf eine Flüssigkeitsabgabepackung
oder Gießpackung mit einer eckigen Außenschachtel aus Karton od. dgl. Es sind bereits
Packungen dieser Art bekannt, die einen mit dem flüssigen Füllgut gefüllten, an
der Innenseite der Schachtel festgeklebten Behälter aus flüssigkeitsdichtem, biegsamem
Material, vorzugsweise Kunststoffolie, aufweisen. In der Nachbarschaft einer Kante
der äußeren Schachtel ist eine zungenartige Klappe vorgesehen, deren Begrenzung
mindestens teilweise durch Reißlinien gebildet wird, so daß die Öffnung dieser Klappe
die Bildung einer Öffnung in der Schachtel zur Folge hat. Der Innenbehälter ist
mit einem unmittelbar hinter der erwähnten Klappe liegenden, tüllenartigen Teil
versehen, der durch Druck gegen die Seitenwandungen der Außenschachtel zum Heraustreten
aus der beim Öffnen der Klappe gebildeten Öffnung gebracht werden kann. Es kann
von Vorteil sein, innerhalb des flüssigkeitsdichten Behälters außer dem flüssigen
Füllgut auch eine Gasblase vorzusehen, so daß beim Aufschneiden der Tülle ein unbeabsichtigtes
Überfiießen des flüssigen Füllgutes vermeidbar ist.
-
Bei einer bereits bekannten Packung dieser Art ist die Klappe in
dem äußeren Gehäuse nach Durchbrechen der Reißlinien um eine Kante des äußeren Gehäuses
klappbar. Wird nun auf die Packung ein Druck ausgeübt, um den tüllenförmigen Teil
des Innenbehälters nach außen zu drücken, so ist eine verhältnismäßig hohe Kraft
für das Umlegen der Klappe erforderlich, weil der Tüllenteil gegen die Klappe neben
der Klappkante drückt. Außerdem besteht bei der bekannten Packung die Möglichkeit,
daß beim Ausgießen des flüssigen Inhalts dieser mit der Klappe in Berührung kommt.
Auch kann Flüssigkeit zwischen Klappe und Tüllenteil gelangen und zwischen dem äußeren
Karton und dem inneren Behälter in die Packung einfließen.
-
Die Erfindung, die eine Packung der zuerst genannten Art betrifft,
bezweckt hauptsächlich, dies zu vermeiden, d. h. einerseits den Kraftbedarf für
das Öffnen und Umlegen der Klappe und für das Herausdrücken des Tüllenteils zu vermindern
und ferner, die Möglichkeit einer Berührung zwischen dem Füllgut und der Klappe
oder sonstigen Teilen des äußeren Gehäuses beim Öffnen und Ausgießen auszuschließen.
-
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das Ende der Klappe
zum Aufreißen derselben neben einer Kante der Schachtel in der zugehörigen Außenwand
liegt und daß der innere Behälter an
der Innenseite der Schachtel im Bereich der
Klappe neben der auszureißenden Klappe befestigt ist.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Klappe
durch Teile zweier übereinandergelegter Materialschichten gebildet, die zugleich
einen Teil der Gehäusewandung darstellen.
-
Vorzugsweise ist die äußere Schicht der Klappe an der Öffnungsseite
der Schachtel an einer Faltungslinie angelenkt, die in Linie mit der Anlenkfaltung
der Innenschicht der Klappe liegt.
-
Im folgenden ist die Erfindung an Hand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert.
-
Fig. 1 stellt einen flachen Zuschnitt der Außenschachtel einer Packung
dar; F i g. 2 zeigt einen Innenbehälter für eine Pakkung in flachem Zustand vor
der Füllung; Fig.3 ist eine Draufsicht auf die eine Seitenwandung der Außenschachtel,
die aus einem Zuschnitt in flachem Zustand gemäß Fig. 1 hergestellt ist, vor der
Einführung des Innenbehälters; F i g. 4 ist eine Draufsicht auf die Oberseite der
Außenschachtel gemäß Fig.3; F i g. 5 ist eine Querschnittsdarstellung der Außenschachtel
längs der Linie V-V in Fig. 3 und zeigt die Anordnung eines mit Flüssigkeit gefüllten
Innenbehälters in der Außenschachtel; F i g. 6 ist eine Seitenansicht der vollständigen
Packung, teilweise geöffnet, in etwas größerem Maßstab und F i g. 7 ist in einem
kleineren Maßstab eine Seitenansicht
eines mit Flüssigkeit gefüllten
Innenbehälters für sich.
-
Bei der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsform besteht
die Außenschachtel der Flüssigkeitsabgabe- oder Gießpackung aus einer quaderförmigen
Faltschachtel 1 (F i g. 5 und 6) aus Karton und einem Innenbehälter 2 (F i g. 2,
5, 6 und 7), der aus Kunststoffolie hergestellt ist. Die Schachtel 1 ist in der
Nähe einer Seitenkante 22 mit einer durch eine Klappe 3 (Fig.6) geschlossenen Öffnung
versehen und der Innenbehälter, der neben seiner flüssigen Füllung auch eine gewisse
Menge eines gasförmigen Mediums enthält, ist mit einem tüllenförmigen Teil 4 versehen,
der sich, wenn die Packung geschlossen ist, unmittelbar hinter der Öffnung der Außenschachtel
befindet. Um die Packung zu öffnen, wird zunächst die Klappe 3, die vorzugsweise
durch Reißlinien begrenzt ist, geöffnet; danach wird auf die einander gegenüberliegenden
äußeren Seitenwandungen der Außenschachtel ein leichter Druck ausgeübt, wie dies
in F i g. 6 angedeutet ist. Dadurch wird der tüllenförmige Teil 4 des Innenbehälters
durch die Öffnung in der Außenschachtel in die in Fig.6 gezeichnete Lage herausgedrückt.
Nachdem dann die Spitze des Tüllenteils 4 abgeschnitten worden ist, kann die Flüssigkeit
aus der Packung herausgegossen werden.
-
Die Außenschachtel 1 nach Art einer Faltschachtel wird aus dem aus
Karton od. dgl. bestehenden flachen Zuschnitt (Abwicklung), wie in F i g. 1 gezeigt,
hergestellt.
-
Dieser ist durch zwei parallele FaltungslinienA und B sowie weitere
Faltungslinien C, D, E und F, die zu den Linien A und B senkrecht verlaufen, in
eine Anzahl hauptsächlich rechteckiger Felder unterteilt. Die mittleren Felder 5
bis 8, die sich zwischen den Faltungslinien A und B befinden, bilden die Seitenwände
der Schachtel, wenn diese zurechtgefaltet wird. Die Felder 9 bis 12 bzw. 13 bis
16, die sich zu beiden Seiten der zuerst erwähnten Felder befinden und von diesen
durch die Faltungslinie A bzw. B abgegrenzt sind, sind voneinander durch Schlitze
getrennt und sollen die Bodenwandung und die Oberseite der Schachtel bilden. Eine
Randfläche 17, die von dem Seitenwandungsfeld 8 durch die Faltungslinie F abgegrenzt
ist, soll, nachdem die Felder 5 bis 8 rechtwinklig längs der Linien C, D und E gefaltet
worden sind, mit dem äußeren Randteil des Feldes 5 verbunden werden, wobei dieser
Randteil in dem Bereich 5a festgeklebt wird.
-
Nachdem die Seitenwandungen der Schachtel auf diese Weise zurechtgefaltet
sind, wird die Oberseite der Schachtel durch Zusammenfalten der Felder 13 bis 16
längs der Faltungslinie B hergestellt, beginnend mit den Feldern 13 und 15, worauf
das Feld 16, das eine Klebefläche 16a aufweist und schließlich das Feld 14, das
auf seiner gesamten Fläche festgeklebt wird, darübergelegt werden. In dem Feld 13
ist eine Zunge 18 vorgesehen, die durch Reißlinien begrenzt ist und sich teilweise
längs der Faltungslinie B in das benachbarte Feld 5 erstreckt. Im zurechtgefalteten
Zustand der Schachtel fällt die Zunge 18 mit einer in der Fläche 14 angeordneten
Zunge 19 zusammen, die von dem übrigen Teil des Feldes 14 an zwei gegenüberliegenden
Seitenrändern durch Reißlinien abgegrenzt ist. Die zuletzt erwähnte Zunge 19 kann
aus der Ebene des Feldes 14 längs
einer Faltungslinie G herausgefaltet werden, die
rechtwinklig zu den erwähnten Reißlinien verläuft.
-
Die Zungenl8 und 19 bilden zusammen die in F i g. 6 mit 3 bezeichnete
Klappe.
-
Das freie Ende 21 der Klappe 3 liegt neben einer Kante 22 der Schachtel
1. Der innere Behälter 2 ist an der Innenseite der Schachtel im Bereich 16 a (F
i g. 4) neben dem entgegengesetzten Ende der durch die Teile 18, 19 der übereinandergelegten
Materialschichten 13, 14 gebildeten Klappe 3 befestigt. Die innere Schicht 18 der
Klappe 3 reicht am einen Ende 21 über die Kante 22 der Schachtel hinaus, während
ihre äußere Schicht mit einer Faltungslinie 23 an dem der Schachtelkante 22 gegenüberliegenden
Ende 21 (F i g. 6) versehen ist.
-
Der flüssigkeitsdichte Innenbehälter besteht bei der dargestellten
Anordnung aus einem Beutel aus Kunststoffolie mit zwei flächen gleichen Seitenwandungen,
wie in F i g. 2 dargestellt. Dieser Innenbehälter wird mit dem flüssigen Füllgut
gefüllt, wobei in dem Behälter zugleich eine Luftblase 20 (Fig.5 bis 7) verbleibt,
wenn dieser in an sich bekannter Weise zugeschweißt oder sonstwie, insbesondere
durch Hitzeanwendung, verschlossen wird.
-
Sobald der Innenbehälter auf diese Weise gefüllt und verschlossen
worden ist, hat er allgemein die Form eines Kissens, wie in Fig.7 dargestellt, so
daß die Eckspitzen, die diagonal einander gegenüberliegen und durch die schräggeschnittenen
Ränder des Behälters gebildet werden, tüllenartige Vorsprünge an dem Behälter bilden.
-
Beim Einlegen des Innenbehälters 2 in die Außenschachtel 1 wird diese,
wie in F i g. 3 und 5 gezeigt, umgekehrt hingestellt, wobei die noch offenen Bodenendstücke
nach oben ragen. Der gefüllte und geschlossene Innenbehälter wird an seinem oberen
Rand entsprechend F i g. 5 gehalten und in der dargestellten Weise in die Schachtel
von oben nach unten eingeführt, wobei die Eckteile des Innenbehälters in die Außenschachtel
mittels der von den Flächen9 und 11 gebildeten Klappen geführt werden, die beim
Einführen des Behälters in die in F i g. 5 dargestellte Lage durch in der Zeichnung
nicht dargestellte Hilfsmittel gehalten werden. Die Außenschachtel wird dann geschlossen,
indem die Flächen 9 bis 12 zur Bildung des Bodens des Außengehäuses zusammengefaltet
werden. Wie aus den F i g. 1 bis 4 hervorgeht, ist das Feld 10 mit Klebeflächen
10 a zum Abschließen des Bodenteils versehen.
-
Wenn der Innenbehälter in die Außenschachtel eingeführt wird, berührt
diejenige Seite des Innenbehälters, die der oberen Wandung der äußeren Schachtel
gegenüberliegt, die Klebefläche 16a des Feldes 16 der oberen Wandung (Fig. 4), und
der innere Behälter wird so an dieser Stelle am Außenbehälter befestigt. Der tüllenförmige
Teil des Innenbehälters, der in den F i g. 5 und 6 mit 4 bezeichnet ist, liegt dann
unmittelbar neben der Klappe 3, welche die Öffnung in der äußeren Schachtel abschließt.
Nachdem die Klappe 3 geöffnet und aufgefaltet worden ist, um die Öffnung in der
äußeren Schachtel freizulegen, ist nur ein vergleichsweise geringer Druck gegen
die sich gegenüberliegenden Seitenwandungen der äußeren Schachtel erforderlich,
um, wie in Fig. 6 angedeutet, die Luftblase 20 aus dem inneren Behälter in den tüllenförmigen
Teil 4 herauszudrücken, so daß dieser durch die Öffnung
in der äußeren
Schachtel, wie in F i g. 6 gezeigt, herausgestreckt wird.
-
Um die gewünschte Gestalt des Tüllenteiles 4 des Innenbehälters 2
zu erhalten, ist es erforderlich, nur diejenige Seite des Folienbeutels schräg zuzuschneiden,
die in der Nähe der Ecke4 liegt. Durch Zuschneiden der gegenüberliegenden Seite
in der gleichen Weise, wie bei der gezeigten Ausführungsform, wird die Herstellung
der Behälter insofern vereinfacht, als die in Fig.2 dargestellten Leerbehältel nur
einfach aus einem flachen Stück rohrförmiger Kunststoffolie, wie bei Kunststoffbehältern
an sich bekannt, herausgeschnitten zu werden brauchen.