Gefüllte Faltschachtel und Verfahren zur Herstellung derselben
Es sind gefüllte Faltschachteln bekannt, bestehendauseinerSphutzhülse aus Pappe mit viereckigem Querschnitt, die mit einem das Cut enthaltenden Innenbeutel aus thermoplastischer, flüssigkeitsdichter Folie von annähernd gleichem Querschnitt wie die Hüse versehen ist, von welcher Hülse zwei einander entgegengesetzte Seitenwände am Ende je einen um eine Faltlinie nach innen ge flteten, au#en liegenden Lappen haben, der die entsprechenden Seitenwände des Innen hentels bedeckt, und die andern zwei einander entgegengesetzten Seitenwände unter Bil- dung dreieckiger Lappenstücke nach innen gefaltet sind,
wobei das mittels Hitze und Druck geschlossene Ende des Innenbeutels ül) die durch die nach innen gefalteten Lappen gebildete Fläche der Hülse hinausragt.
Eine ähnliehe Faltschachtel ist aus der U. S.-Patentschrift Nr. 2255975 bekannt. Bei dieser bekannten Faltschachtel wird der Ver schlu# bewirkt, indem das aus den Lappen herauseragende geschlossene Ende des Innenbeutels aus thermoplastischer, flüssigkeits dichter Folie gegen einen der Lappen gefaltet und eine an einem der andern Lappen be findliche Verschlu#zunge über das Ende des Innenl) eutels gelegt und mit der Oberseite des ersteren Lappens vereinigt wird.
Da diese bekannte Faltschachtel keine Symmetrieebene aufweist, geht beim Stanzen der Hülse aus einer durchlaufenden Bahn des flaehen Blattmaterials ziemlieh vel Material verloren. Die erfindungsgemässe Faltschachtel bezweckt, diesen Nachteil zu vermeiden und ist dadurch gekennzeichnet, dass die zwei aussenliegenden Lappen der Hülse mit das Ende des Innenbeutels umsehliessenden Ver- schlu#zungen versehen sind, welche durch das thermoplastischeMaterial des Endes des Innenbeutels während dessen Verschlusses durch Hitze und Druek miteinander vereinigt sind.
Ein zweiter Vorteil der erfindungsgemä#en Faltschachtel besteht darin, dass zum Öffnen der lIülse und des Innenbeutels aus thermo- Plastischer, flüssigkeitsdichter Folie nur eine einzige Handlung erforderlieh ist., und zwar das Absehneiden der Verschlu#zungen der Hülse mittels eines Messers oder einer Schere zusammen mit dem zwischen ihnen einge sehlossenen Ende des Innenbeutels.
AVeiter hat die erfindungsgemässe Falt- schachtel als dritten Vorteil ein gefälliges Aussehen, während die Verschlu#zungen der Hülse auch als Handgriff beim Handhaben der Faltsehaehtel dienen können.
Tin vierter Vorteil ist, da# die Faltschach- tel in einem einzigen Arbeitsga. ng geschlossen werden kann, weil beim Zusehweissen des herausragenden Teils des Innenbeutels durch Hitze und Druek dieser auch mit den Ver schlu#zungen der Hiilse vereinigt wird.
Das Patent bezieht sich auch auf ein Verfahren zur Herstellnng der oben angege- benen gefüllten Faltschachtel, welches dadurch gekennzeichnet. ist, dass das zuver- packende Gut in den offenen in der Sehutz- hülse angeordneten Innenbeutel aus thermoplastischer Folie eingefüllt und die Schutzhülse zusammen mit dem darin sich befindenden Innenbeutel zugefaltet wird, worauf durch Hitze und Druck das Ende des Innenbeutels geschlossen und zu gleicher Zeit. mit den Versehlusszungen vereinigt wird.
Die erfindungsgemässe Faltschachtel ist besonders zum Verpaeken von Flüssigkeiten und schmelzbaren Stoffen geeignet.
Die erfindungsgemässe gefüllte Faltschach- tel wird im nachstehenden an Hand der Zeichnung beispielsweise erläutert ; im Zu- sammenhang damit wird, ebenfalls beispiels- weise, das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung der gefüllten Faltschachtel be schrieben.
Fig. 1 zeigt den flachen Bogen aus Pappe, aus dem durch Falten die Sehutzhülse hergestellt wird, die zur Aufnahme eines Innenbeutels aus thermoplastischer, flüssigkeitsdichter Folie bestimmt ist.
Fig. 2 zeigt einen flachen Bogen zum Formen einer Schutzhülse, der jedoch mit einer transparenten Folie aus thermoplasti schem, flüssigkeitsdiehtem Material versehen ist.
Fig. 3 zeigt perspektivisch in grösserem Massstab die Faltschachtel, die aus dem flachen Bogen nach Fig. l erhalten wurde und mit einem aus thermoplastischer, flüssigkeitsdichter Folie bestehenden Innenbeutel versehen ist, in fertigem Zustand zum Füllen.
Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansieht der Faltschachtel nach Fig. 3 in gefülltem und gesehlossenem Zustand.
Fig. 5 zeigt, ohne Hülse, in welcher Weise der Innenbeutel aus thermoplastischer, flüs sigkeitsdiehter Folie in der Schachtel nach Fig. 4 gefaltet ist.
Fig. 6 zeigt einen Querschnitt durch die Mitte der Hülse der in Fig. 4 dargestellten Faltschachtel.
Fig. 7 zeigt einen ersten Schritt zur Herstellung einer Faltschachtel aus dem in Fig. 2 gezeigten flaehen Bogen.
Fig. 8 zeigt einen zweiten Schritt,
Fig. 9 einen dritten und
Fig. 10 einen vierten Schritt.
In den versehiedenen Figuren werden entsprechende Teile mit dengleichenBezugs- ziffern bezeiehnet.
Der als Schutzhülse dienende äussere Teil der in den Fig. 3 und 4dargestellten Faltschachtel wird aus dem in der Fig. 1 dargestellten flaehen Bogen A hergestellt, der aus Pappe besteht, welcher Bogen um Faltlinien 5, 6, 7 und 8 zu einer oben und unten of fenen Hülse mit Seitenwänden 1, 2, 3 und 4 gefaltet wird. Am obern Ende sind die ent gegengesetzten Seitenwände 1 und 3 über Faltlinie 9 und 10 mit Lappen 11 und 12 verbunden, die ihrerseits an ihrem obern Rande über Faltlinien 13 und 14 Verschluss- zungen 15 und 16 tragen.
Die Lappen 11 und 12 haben je eine Länge, die wenigstens der halben Breite jeder der Seitenwände 2 und 4 entspricht, so dass sie in geschlossenem Zustand der Faltsehaehtel entweder horizontal liegen oder ein wenig schräg nach oben verlaufen. Die Seitenwand 4 ist über die Faltlinie 8 mit einem Leimstreifen 17 verbunden, der mit der Innenseite der Seitenwand 1 ver- klebt wird.
Der Boden der in den Fig. 3 und 4 dargestellten Faltschachtel besteht aus den hinein- gefalteten Lappen 18. 19, 20 und 21, die über die entsprechenden Faltlinien 22, 23, 24 und 25 mit dem untern Teil der Seitenwände 1, 2, 3 und 4 verbunden sind. wobei zuerst der Lappen 19, sodann die Lappen 20 und 18 und schlie#lich der Lappen 21 nach innen gefaltet sind. Dieser Bodenversehluss ist allgemein be kannt und wird daher nicht in Einzelheiten besehrieben.
In den gezeielmeten Ausführungsbeispielen ist die Seitenwand 2 bzw. 4 auch an dem obern Teil über die Faltlinie 26 bzw. 27 mit dem Lappen 28 bzw. 29 verbunden, welcher Lappen über die Faltlinien 30, 31 bzw. 32, 33, mit dem Lappen 11 und 12 verbunden ist.
Wenn die Hülse die in Fig. 3 gezeiehnete Form erhalten hat, wird ein Innenbeutel 34 aus thermoplastischer flüssigkeitsdichter Folie in sie hineingebracht und dieser mit dem zu verpackenden Gut bis oder annähernd bis zur IIöhe der Faltlinie 9, 10, 26 und 217 gefüllt.
Darauf werden die Lappen 28 und 29 zusammen mit den zugehörigen obern Teilen der Seitenwände des Innenbeutels hineingefaltet.
Dahei bilclet der Lappen 28 bzw. 29 dreieckige Lappenstücke 35 bzw. 36, indem er nach den Linien 37, 38 bzw. 39, 40 gefaltet wird. Damit die Lappen 28, 9 beim Hineinbewegen in der richtigen Weise gefaltet werden, empfiehlt es sied, die Faltlinien 37, 38, 39 und 40 vorher durez Rillen oder Perforationen zu schwäehen.
Beim Hineinfalten der Lappen 28 und 29 bewegen sieh die Lappen 11 und 12, mit den zugehörigen obern Teilen der Seitenwände des Innenbeutels zueinander hin. In der zugefal- teten Lage hat der Innenbeutel die in Fig. 5 dargestellte Form, wobei die Falten des obern Teils 41 desselben aneinander anliegen, während die dreieckigen Lappenstüeke 42'und 43 von den dreieckigen Lappenstüeken 35 und 36 der lIülse auf der Innenseite der Faltschachtel eingeschlossen sind.
In diesem Zustand kann die gefiillte Falt sehaehtel geschlossen werden.
Erfindungsgemä# erfolgt das Verschlie#en des Innenbeutels 34 und die Vereinigung der beiden Versehlusszungen 15 und 16 der Hülse miteinander in einem einzigen Arbeitsgang mittels Hitze und Druck, wobei die aufeinanderliegenden Falten des obern Teils 41 des Innenbeutels 34 wegen der thermoplastischen Eigenschaften des Beutelmaterials sowohl miteinander, wie mit den Versehlusszungen 15 und 16 vereinigt werden.
Dabei wird der Inhalt der Faltsehaehtel nieht der Hitze ausgesetzt ; zudembestehtkeineGefahr,dass das thermoplastische Material an den Schwei#- haeken oder -elektroden kleben bleibt, weil die Verschlusszungen der Hülse sich zwischen den Schweissbaeken oder-elektroden und dem thermoplastisehen Material befinden.
Es entsteht dabei ein hermetiseher Verschlu#, der siell leieht dadureh öffnen lä#t, dass die Ver schlusszungen 15 und 16 zusammen mit dem obern Teil 41 des Innenbeutels 34 zum Beispiel mittels einer Schere unter der Verbin dungsstelle abgeschnitten werden. In diesem Falle darf diese Verbindungsstelle sich nur von den obern Kanten der Versehlusszungen 15, 16 bis auf einen gewissen Abstand von den Faltlinien 13 und 14 derselben erstrecken.
In der Mitte der obern Kante des Lappens 28 bzw. 29 ist eine V-förmige Aussparung 44 bzw. 45 vorgesehen (Fig. 1), so da. die von den beiden Lappen 28, 29 gebildeten dreieckigen Lappenstüeke 35, 36 (siehe Fig. 6) keine Spitze haben, die den Innenbeutel 34 be schädigenkonnte. Diese Aussparungen sind in dem gezeichneten Ausführungsbeispiel V-for- mig, können jedoch auch eine andere Form haben, zum Beispiel halbkreisförmig, recht- eckig usw., derart, dass beim Falten der Lap penstiieke 35 und 36 keine Spitzen entstehen.
Bevor die in Fig. 3 dargestellte Faltschachtel zugefaltet wird, ka. nn der Innenbeutel zum Beispiel mittels Hitze und Druck an den Lappen 11 und 12 der Hülse befestigt werden, zum Beispiel bei den mit gestrichelten Linien angegebenen Stellen 46 und 47 an jedem dieser Lappen, wodurch nicht nur erreicht wird, dass der Beutel 34 sich beim Zufalten spannt, sondern auch, da. beim Öffnen der Hülse auch der Innenbeutel automatisch geöffnet wird.
Nach dem Öffnen verbleibt eine handliche Sehaehtel, so dass, wenn die Fa. ltsehachtel zum Beispiel Butter enthält, der Inhalt allmählich verbraucht werden kann, ohne dass es erforderlieh ist, letzteren in eine Butterdose umzu- leeren.
In Fig. 2. ist ein flacher Bogen B, aus dem die Hülse gefaltet wird, dargestellt, der mit einer transparenten Folie 34'aus thermopla stischem, flüssigkeitsdichtem Material versehen ist, die durch Hitze und Druck mit dem Bogen B, und zwar mit den Lappen 11, 28, 12, 29 und 11', 28', 12', 29' derselben verbunden ist. Die Folie 34'kann jedoch auch in anderer Weise befestigtsein,zumBeispiel nur an den Lappenrändern.
Da die Folie 34' sich aber links so weit über den Leimstreifen 17 des Bogen B hin aus erstreckt, wie der Bogen B über die Folie 34'zur rechten Seite, wird die Folie 34'bei der Bildung'derHülse, wie in den Fig. 8 und 9 gezeigt, eine Überlappungsnaht 48 ergeben, die mittels Hitze und Druck flüssigkeitsdieht gemaeht wird.
Der Boden der Faltschachtel wird in diesem Falle, wie in den Fig. 9 und 10 gezeigt, mittels eines Dornes D gefolmt, über den die gefaltete Hülse mit der Folie34'geschoben wird. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird der Boden der Schaehtel in gleicher Weise gebildet, wie der Bodenversehluss der in den Fig. 3 bis 6 gezeigten Seliachtel. Hierbei werden zu gleicher Zeit die beiden Böden der liülse und des aus der Folie 34'gebildeten Innenbeutels geformt und gesehlossen.
Es ist aber klar, da# der Bogen B und die Folie 34' am untern Ende in anderer Weise, als in Fig. 2 dargestellt,ausgeführt sein können, derart, da# der Boden der Hülse und der jenige des Innenbeutels in irgendeiner bekannten Weise geformt werden können.
Nachdem der Boden geformt ist, wird die in dieser Weise erhaltene Faltschachtel mit dem zu verpackenden Gut gefüllt und in gleicher Avise, wie unter Hinweis auf die Fig. 3 bis 6 besehrieben wurde, geschlossen.
Es ist zu bemerken, dass in den Fig. 3, 9 und 10 der Innenbeutel aus thermoplastischer, fliissigkeitsdichter Folie über die Versehluss- zungen 15 und 16 bzw. 15'und 16' der Hülse hinausragt. Der hinausragende Teil wird nach Versehliessen der Faltschachtel abgeschnitten ; es ist jedoch auch möglieh, der Folie (Fig. 2) oder dem Innenbeutel (Fig. 3) genau das richtige Längenmass zu geben, so da# nach dem Versehliessen die obere Kante des Innenbeutels mit den obern Kanten der Verschlusszun- gen zusammenfällt.