DE1205807B - Verfahren zur Herstellung von Margarine - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von MargarineInfo
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- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23D—EDIBLE OILS OR FATS, e.g. MARGARINES, SHORTENINGS, COOKING OILS
- A23D7/00—Edible oil or fat compositions containing an aqueous phase, e.g. margarines
- A23D7/01—Other fatty acid esters, e.g. phosphatides
- A23D7/013—Spread compositions
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
A23d
Deutsche Kl.: 53 h-1/02
Nummer: 1 205 807
Aktenzeichen: R17783IV a/53 h
Anmeldetag: 16. November 1955
Auslegetag: 25. November 1965
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Margarine. '
Ein Übelstand bei Margarine ist es, daß der Fettoder ölbestandteil der Emulsion ziemlich temperaturabhängig
ist, was bei verschiedenen Temperaturen zu verschiedenen Viskositäten führt. Dies
bedeutet, daß, abhängig von der Jahreszeit, Margarine verschiedene Schmelzpunkte haben muß.
Die Erfindung beruht auf der Ansicht, daß es mehrere Vorteile hat, die Viskosität des Ölbestandteiles
der Margarine zu erhöhen und gleichzeitig die Margarine zu stabilisieren durch Zusatz eines wasserunlöslichen,
eindickenden, zu menschlichem Genuß geeigneten Stoffes zu dem Fett- oder ölbestandteil.
Dadurch wird die Margarine weniger empfindlich gegen Temperaturunterschiede, und sie behält die
gleiche oder annähernd gleiche Viskosität über eine Temperaturspanne.
Wenn bei der Margarineherstellung von niederviskosen ölen ausgegangen wird, können die Viskosi-
tätseigenschaften durch Anwendung der Erfindung bedeutend verbessert werden.
In der Technik ist die Verwendung von schwellenden und/oder eindickenden Stoffen hinreichend bekannt.
In vielen Fällen werden solche Stoffe dem Wasser beigeigeben, so daß sie wasserlöslich oder mit
Wasser mischbar sein müssen. Bei Anwendung der Arbeitsweise nach der Erfindung werden eindickende,
für menschlichen Genuß geeignete Stoffe, welche auch als Gele betrachtet werden können, dem Ölbestandteil
der Margarine zugefügt.
Bei einer bestimmten Temperatur wird die Beschaffenheit der Margarine bestimmt durch
1. den Prozentgehalt von festem oder kristallisiertem Fett,
2. die Größe der Fettkristalle,
3. die Viskosität des flüssigen Ölbestandteiles der
Mischung.
Die Menge des festen Bestandteiles in einer Öl-Fett-Mischung hängt von der Temperatur ab. Bei 15
bis 25° C ist zwischen 30 und 15% fester Bestandteil in der Margarine vorhanden, so daß 70 bis 85% des
Öles oder Fettes in flüssigem Zustand enthalten sind. Die Viskosität dieses wichtigen ölbestandteiles ist
von großer Bedeutung für die Beschaffenheit der Margarine und für deren Veränderungen in Abhängigkeit
von der Temperatur.
Bei den bekannten Verfahren wird die Viskosität bei Margarine durch Zugabe von mehr oder weniger
erhärteten Fetten reguliert, durch die die Menge und der Schmelzpunkt des festen Bestandteiles in der
Mischung beeinflußt ist.
Verfahren zur Herstellung von Margarine
Anmelder:
Unilever N. V., Rotterdam (Niederlande)
Vertreter:
Dipl.-Ing. K. Siebert, Patentanwalt,
Starnberg (Obb.), Almeidaweg 12
Als Erfinder benannt:
Johannes Henricus te Riele,
Amersfoort (Niederlande)
Johannes Henricus te Riele,
Amersfoort (Niederlande)
Beanspruchte Priorität:
Niederlande vom 16. November 1954 (192 398)
Es hat Nachteile, erhärtete öle oder Fette für Margarine zu verwenden. In den Enderzeugnissen
können z. B. durch das Erhärtungsverfahren für den menschlichen Organismus wichtige, sogenannte
essentielle Fettsäuren in nicht essentielle Fettsäuren umgewandelt werden. Besonders, wenn die Margarine
unter höheren Temperaturen verbraucht werden muß, wie z. B. in den Tropen, muß eine große Menge
von hochschmelzendem, erhärtetem Fett in der Margarine enthalten sein. Ihr Schmelzpunkt liegt beträchtlich
über der menschlichen Körpertemperatur, weshalb das Erzeugnis eine schlechtere Verdaulichkeit
und einen sogenannten fettigen Geschmack besitzt, der vom Buttergeschmack abweicht.
Bei Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung wird ein zum Genuß geeigneter, eindickender
oder schwellender Ester der Amylose mit höheren Fettsäuren als Emulgator dem öl- oder Fettbestandteil
der Margarine beigegeben, der sich bei nicht zu hoher Temperatur im öl- oder Fettbestandteil löst.
Um die Eigenschaft des Endproduktes nicht zu sehr zu beeinflussen, soll .das Dickungsmittel in einer
Konzentration von 1 bis 3 Gewichtsprozent vorhanden sein.
Natürlich darf der Geschmack, der Geruch und die Haltbarkeit des Endproduktes nicht ungünstig beeinflußt
werden. Die Beigabe darf die Mischungsfähigkeit nicht zerstören, wobei die Löslichkeit in öl gegenüber
der Löslichkeit in Wasser von großer Wichtigkeit ist.
509 739/214
Einige an sich zur Verwendung beim erfindungsgemäßen Verfahren geeignete Stoffe sind zwar aus
der Literatur bekannt, aber sie wurden nie für den beschriebenen Zweck verwendet. So z. B. wurden
Verbindungen von Fettsäure mit Zucker, Stärke und Cellulose beschrieben, die als emulgierende Stoffe
verwendet worden sein sollen und wobei die Art der Emulsion bestimmt ist durch die hydrophile oder
lipophile Eigenschaft der Lösung.
Da es bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens von Wichtigkeit ist, einen Stoff dem ölbestandteil
beizugeben, welcher eine stark lipophile Eigenschaft und ein hohes Molekulargewicht besitzt,
wird eine Amylose-Fettsäure-Verbmdung, vorzugsweise Amylose-Stearat, verwendet. Es hat sich gezeigt,
daß gute Ergebnisse mit 1 bis 3 Gewichtsprozent erreicht werden.
Amylose-Stearat läßt sich vollkommen in mehreren Arten von Ölen bei ungefähr 75° C lösen und
erzeugt damit nicht leimige, geruch- und geschmacklose Gele, welche klar sind und Thixothropie zeigen.
to Um den Einfluß der Beimengung von Amylose-Stearat auf einige Öle klarzumachen, werden nachstehend
Einzelheiten angegeben.
Viskosität in Gewichtsprozenten bei mehreren Temperaturen
150C | 20°C | 25° C | 30° C |
250 | 190 | 150 | 110 |
1220 | 710 | 500 | 300 |
2070 | 1380 | 700 | 500 |
120 | 90 | 65 | 55 |
90 | 70 | 58 | 40 |
160 | 120 | 80 | 78 |
365 | 240 | 180 | 140 |
8300 | 3500 | 1640 . | 800 |
350C
Rapssamenöl mit 1 % Amylose-Stearat ,
Rapssamenöl mit 2% Amylose-Stearat ,
Rapssamenöl mit 3 % Amylose-Stearat -
Rapssamenöl ohne Beimengung ,
Baumwollsamenöl ohne Beimengung
Baumwollsamenöl mit 1 °/o Amylose-Stearat ..
Baumwollsamenöl mit IViVo Amylose-Stearat,
Baumwollsamenöl mit 2% Amylose-Stearat ..
Baumwollsamenöl mit IViVo Amylose-Stearat,
Baumwollsamenöl mit 2% Amylose-Stearat ..
80
130
250
45
40
60
98
280
Baumwollsamenöl mit 3Vo kann im Höppler-Viskosimeter
nicht mehr gemessen werden.
Auf Grund der besonders starken Aktivität der verdickenden Stoffe kann Margarine der gewünschten
Beschaffenheit auch aus relativ niederviskosen ölen hergestellt werden.
Die Amylose-Fettsäure-Verbindungen, wie das Amylose-Stearat, haben eine viel stärkere Aktivität
als das Amylopectin-Stearat. Die Anwendung der aktiveren Verbindungen hat den Vorteil, daß die verdickenden
Stoffe der Margarine nur in kleiner Menge beigemengt werden müssen, weswegen die Zusammensetzung
der Margarine möglichst wenig verändert wird.
Nach der Erfindung kann Margarine hergestellt werden, die weniger Viskositätsänderungen über
einen großen Temperaturbereich unterworfen ist. Weiter kann Margarine aus ausschließlich nicht gehärteten
Fetten hergestellt werden und bekommt diese doch einen genügenden sogenannten plastischen
Bereich und eine Temperaturbeständigkeit.
Das Nichtspritzen der Margarine wird durch Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens verbessert, aber auch das Schäumen beim Erhitzen vermindert,
was von Bedeutung bei Verwendung als Brat- oder Backfett ist.
In dieser Beziehung wird bemerkt, daß je mehr hydrophile Gruppen in dem verdickenden Stoff enthalten
sind, die Fähigkeit zur Schaumbildung und damit zum Binden von Luft, anwächst. Abhängig von
der dem Endprodukt zu gebenden Eigenschaft können deshalb mehr pder weniger veresterte
Amylose-Fettsäure-Verbindungen verwendet werden.
Auch wurde festgestellt, daß durch Zugabe von verdickenden Stoffen, besonders von Amylose-Stearat,
die Oxydation verschiedener öle sinkt, wie sich dies sowohl bei im Dunkeln als auch im Licht
gelagerten Proben zeigte.
Baumwollsamenöl, das in geschlossenen Proberöhren im Licht über 4 Wochen gelagert wurde, ergab
die folgenden Werte mit einem Anfangs-Lea-Wert von 0,5:
Lea-Wert nach |
Ohne Zusatz | Mit 0,25% Amylose- Stearat |
Mit 0,5 Vo Amylose- Stearat |
35 1 Woche 2 Wochen 3 Wochen 4 Wochen |
1,98 3,00 4,55 5,80 |
1,57 2,61 3,35 3,73 |
1,99 2,57 3,70 3,75 |
Bei Verwendung einer nach der Erfindung hergestellten Margarine zum Backen wird eine Verbesserung
erreicht, wie Versuche gezeigt haben. Eine bessere Krumenstruktur, ein größeres Volumen und
eine bessere Mürbheit werden erzielt. Auch das Brechen von Brot wird verbessert.
Eine Ausgangsmischung von Margarine wird aus den folgenden Bestandteilen bereitet:
83 Gewichtsprozent, bestehend aus
83 Gewichtsprozent, bestehend aus
25 Gewichtsprozent Palmöl,
25 Gewichtsprozent Fischöl,
20 Gewichtsprozent Palmkernöl,
15 Gewichtsprozent Palmkernöl 32,
15 Gewichtsprozent Baumwollsamenöl,
25 Gewichtsprozent Fischöl,
20 Gewichtsprozent Palmkernöl,
15 Gewichtsprozent Palmkernöl 32,
15 Gewichtsprozent Baumwollsamenöl,
15,5 Gewichtsprozent Wasser,
1,5 Gewichtsprozent nichtfettige Bestandteile, 3 %o Lecithin,
1,5 Voo Monoglycerin-Stearat.
1,5 Gewichtsprozent nichtfettige Bestandteile, 3 %o Lecithin,
1,5 Voo Monoglycerin-Stearat.
Diese Mischung wird mit Wasser von 15° C unter Rühren bis 32° C emulgiert, dann unter Rühren in
Eiswasser abgekühlt und nach dem Kristallisieren etwa 5 Minuten geknetet (Erzeugnis A).
In entsprechender Weise wird eine Margarine (Erzeugnis B) aus den gleichen Bestandteilen durch
Lösen in der Fettphase von 2 Gewichtsprozent Amylose-Stearat bei 80° C hergestellt.
Claims (1)
- 5 6Die Eigenschaften beider Erzeugnisse sind folgende: Backen spritzt es nicht, im Gegensatz zu Erzeug-Erzeugnis A: nis A, und trotz der Wasserabspaltung sind die Back-Leicht emulgierend, Endprodukt etwas körnig. eigenschaften sehr gut. Bei Lagerung bei 34° C gab „ . ^ das Erzeugnis B kein Öl frei im Gegensatz zu Er-Erzeugnis B: 5 zeugnisA.6Sehr leicht emulgierend. Beim Abkühlen wird Durch diese oder eine etwas größere Zugabe von anfangs etwas Wasser frei wegen der plötzlichen verdickenden Stoffen kann eine für die Tropen geeig-Bildung der Wasser-ÖI-Emulsion, welche das nete Margarine hergestellt werden.
Wasser wieder aufnimmt. Infolge kleiner Kristalle ist das Erzeugnis weniger körnig. 10 Patentanspruch:Nach 2tätiger Lagerung werden Schmelz- und Verfahren zur Herstellung von Margarine unterGießpunkt nach Ubbelohde bestimmt. Zusatz eines wasserunlöslichen, zum mensch-liehen Gebrauch geeigneten Stoffes als Dickungs-Erzeugnis A: mittel zum öl- oder Fettbestandteil, dadurch Schmelzpunkt, 0C 35,5 15 gekennzeichnet, daß 1 bis 3 Gewichtspro-Gießpunkt, 0C 36,0 zent eines öllöslichen Esters der Amylose mitErzeuenisB· höheren Fettsäuren als Verdickungsmittel beige-Schmelzpunkt, ° C 40,4 bis 43,5 8^ Werden·Gießpunkt, 0C 44,0 a0 In Betracht gezogene Druckschriften:Das Erzeugnis B besitzt keinen anderen Ge- Britische Patentschrift Nr. 472 086;schmack und schmeckt nicht fettig oder leimig. Beim USA.-Patentschriften Nr. 2 223 558, 2 052 025.509 739/214 11.65 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL1205807X | 1954-11-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1205807B true DE1205807B (de) | 1965-11-25 |
Family
ID=19871777
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DER17783A Pending DE1205807B (de) | 1954-11-16 | 1955-11-16 | Verfahren zur Herstellung von Margarine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1205807B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2501082A1 (de) * | 1974-01-14 | 1975-07-17 | Charles Cousin | Fettmaterial und verfahren zu seiner herstellung |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2052025A (en) * | 1930-02-27 | 1936-08-25 | Benjamin R Harris | Emulsion |
GB472086A (en) * | 1936-08-18 | 1937-09-16 | Schou Herbert | Improvements in or relating to the preparation of emulsions |
US2223558A (en) * | 1938-03-05 | 1940-12-03 | Albert K Epstein | Emulsion |
-
1955
- 1955-11-16 DE DER17783A patent/DE1205807B/de active Pending
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2052025A (en) * | 1930-02-27 | 1936-08-25 | Benjamin R Harris | Emulsion |
GB472086A (en) * | 1936-08-18 | 1937-09-16 | Schou Herbert | Improvements in or relating to the preparation of emulsions |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2501082A1 (de) * | 1974-01-14 | 1975-07-17 | Charles Cousin | Fettmaterial und verfahren zu seiner herstellung |
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