-
Vorrichtung zum Druckabstellen und/oder Abschalten umlaufender Numerier-
und ähnlicher Eindruckwerke, insbesondere an Rotations-Druckmaschinen Die Erfindung
betrifft umlaufende Numerier- und ähnliche Eindruckwerke, nachfolgend nur »Numerierwerke«
genannt, insbesondere für Rotations-Druckmaschinen, zum Eindrucken fortlaufender
Ziffern, Buchstaben oder anderer Zeichen, welche nach jedem Umlauf und Eindruck
um eine oder mehrere Ziffern oder Buchstaben weitergeschaltet werden, wobei das
Weiterschalten in üblicher Weise durch eine Kurve erfolgt, die den Schalthebel des
Numerierwerks formschlüssig führt, um Fehlschaltungen zu vermeiden.
-
Das während des normalen Druckens erfolgende Weiterschalten des Nuinerierwerkes
wird zweckmäßig unterbrochen, wenn das Numerierwerk bei etwa ausbleibendem Bogen
automatisch vom Druckzylinder abgehoben wird, da andernfalls das weit
' er zählende Numerierwerk in zeitraubender Weise wieder zurückgeschaltet
werden muß. Aus dem gleichen Grund ist es erwünscht, das Weiterzählen des Numerierwerks
auch in dessen normaler Druckstellung, z. B. beim Andrucken oder Einlaufen der Druckmaschine,
abschalten zu können.
-
Die bekannten Kurvensteuerungen für Numerierwerke, die ein Abschalten
des Weiterzählens ermöglichen, arbeiten mit verhältnismäßig steil ansteigenden bzw.
abfallenden Kurven, was bei hohen Drehzahlen der Numerierwerke zu ihrem vorzeitigen
Verschleiß führt. Zum Abschalten der Numerierwerke wurden komplizierte Mechanismen
entwickelt, welche dementsprechend störanfällig sind.
-
Diese Nachteile werden erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung vermieden,
welche automatisch bei ausbleibendem Bogen das oder die Numerierwerke vom Druckzylinder
abhebt und eine exzentrische Kreiskurve zum Weiterschalten jedes Numerierwerks besitzt,
welche bei Druckabhebung des Numerlerwerks selbstätig in eine konzentrische Lage
zu dem umlaufenden Numerierwerk gebracht wird, wodurch das Weiterschalten unterbunden
wird. Auch in Druckstellung des Numerierwerks kann die exzentrische Kreiskurve bei
laufender Maschine willkürlich aus der normalen exzentrsichen in eine zu dem druckenden
Numerierwerk konzentrische Lage gebracht werden.
-
Zweckmäßig sind die Schaltkurven für die Numerierwerke auf einer Schaltwelle
befestigt, welche durch die zur Druckabstellung der Numerierwerke erfolgende Winkeldrehung
der exzentrisch gebohrten Lagerbilchsen über Ritzel Vnd Zahnsegmente selbst eine
solche Winkeldrehung erfährt, daß der Kreismittelpunkt der Schaltkurven in ganz
oder angenähert konzentrische Lage zum Drehmittelpunkt der abgestellten Numerierwerkswelle
gelangt. Die Ritzel, Zahnsegmente und Schaltwelle dienen zur übertragung der über
einen Hebel veranlaßten Winkeldrehung der einen Lagerbüchse der Numerierwerkswelle
auf deren andere Lagerbüchse. Auf der Schaltwelle ist als Halter für die Schaltkurven
eine Hülse vorgesehen, welche auf der Welle um einen begrenzten Winkel schwenkbar
ist. Auf der Hülse ist ein Hebel befestigt, welcher die Hülse durch Wirkung einer
Feder in einseitiger Anlage ihres Schlitzes an dem Anschlag der Schaltwelle hält.
Durch Drehung einer Hubkurve wird die Hülse samt den auf ihr befestigten Schaltkurven
über den Hebel und die Schrauben in Druckstellung der Numerierwerke derart geschwenkt,
daß der Kreismittelpunkt der Schaltkurven angenähert mit dem Drehmittelpunkt der
Numerierwerkswelle zusammenfällt.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist rein schematisch in den
Zeichnungen dargestellt; in diesen ist F i g. 1 ein Längsschnitt durch die
Vorrichtung im wesentlichen nach Linie 1-1 der F i g. 2, F i
g. 2 ein Querschnitt nach Linie 2-2 in F i g. 1
durch das Numerierwerk
in Druckstellung, wobei unwesentliche Teile und die Seitenwand fortgelassen sind,
F i g. 3 ein Querschnitt entsprechend F i g. 2, je-
doch mit
vom Druckzylinder abgestelltem Numerierwerk, und F i g. 4 ein Querschnitt
nach Linie 4-4 in F i g. 1
durch die Anordnung der Handabschaltung des Numerierwerks
in Druckstellung, wobei unwesentliche Teile und die Seitenwand fortgelassen sind.
-
In F i g. 1 und 2 sind 1 und 2 die Seitenwände der Maschine,
in denen zwei exzentrisch ausgebohrte
Lagerbüchsen 3 und
4 verdrehbar angeordnet und durch einen Stellring 5 mit Stellschrauben
6 bzw. durch einen mit Paßfeder 7 und Schraube 8 befestigten
Hebel 9 in Längsrichtung gesichert sind. Beide Lagerbüchsen 3, 4 haben
an ihrer Flanschseite einen mit Schrauben 10 und Stiften 11 befestigten
Deckel 12, in welchem ein Ritzel 13 fest eingepreßt und durch Paßfedern 14
gegen Verdrehen gesichert ist. Die Ritzel 13 sitzen konzentrisch zur Aufnahmebohrung
der Lagerbüchsen 3, 4 in den Seitenwänden 1, 2. In den exzentrischen
Bohrungen 15 und 16 der Lagerbüchsen 3 und 4 sind die Zapfen
17 und 18 der Numerierwerkswelle 19 drehbar gelagert. Auf der
Welle 19 sind Tragringe 20 für die Numerierwerke 21 in Längsrichtung beliebig
verschiebbar mit Stellschrauben 22 festgeklemmt (in F i g. 1 nur einmal dargestellt).
Die Numerierwerkswelle 19 samt dem oder den Numerierwerken wird über das
mit einer Paßfeder 23 gesicherte Zahnrad 24 in Drehung versetzt.
-
In den Seitenwänden 1, 2 sitzen ferner zwei Lagerbüchsen
25 fest, in denen die Schaltwelle 26 gleitend gelagert ist. An ihren
beiden äußeren Enden sind mit den Ritzeln 13 in Eingriff stehende Zahnsegmente
27,
durch Paßfedern 28 gesichert, mit Schrauben 29 festgeklemmt.
Durch diese Anordnung ist erreicht, daß sich beim Verdrehen der exzentrischen Lagerbüchse
4 mittels des Hebels 9 über die Ritzel 13, Zahnsegmente
27 und Welle 26 auch die exzentrische Lagerbüchse 3
um den gleichen
Winkel verdreht und dabei die Numerierwerkswelle 19 zum Druckabheben quer
verlagert.
-
Auf der Schaltwelle 26 sitzt gleitend die Hülse 30,
die
in Längsrichtung zwischen den beiden Lagerbüchsen 25 gesichert ist. Wie aus
F i g. 4 ersichtlich, hat die Hülse 30 einen Schlitz 31, der
ihr gegenüber dem mit Schraube 32 an der Welle 26 befestigten Anschlag
33 eine gewisse Winkeldrehung ermöglicht. Nahe der Seitenwand 1 ist
auf der Hülse 30 der Hebel 34 durch Paßfeder 35 gegen Verdrehen gesichert
und mit einer Schraube 36 festgeklemmt. Er wird in normaler Druckstellung
durch eine Feder 37 in die in F i g. 4 gezeigte Lage gezogen,
d. h., bis der die Seitenkante des Schlitzes 31 der Hülse
30 berührende Anschlag 33 eine weitere Drehung der Hülse
30 in Zugrichtung der Feder 37 verhindert.
-
In der Seitenwand 1 ist ein Bolzen 40 mit Kugelgriff 41 um
etwa 901' schwenkbar gelagert. An seinem anderen Ende ist die Hubkurve
38 mit Abflachung 39
verstiftet. Die Schraube 42 im Hebel 34 ist derart
eingestellt, daß sie in Druckstellung der Numerierwerke einen geringen Abstand von
der Fläche 39 hat. Die Schaltkurven 44 mit kreisföriniger Ringnut 45 für
die Schalthebel 46 der Numerierwerke 21 sind auf der Hülse 30 längsverschiebbar
gelagert, durch eine Paßfeder 47 in der langen Nut der Hülse ausgerichtet und durch
eine Schraube 49 auf der Hülse festgeklemmt.
-
In normaler Druckstellung (s. F i g. 2) berührt das um den
Drehmittelpunkt B der Welle 19 umlaufende Numerierwerk mit seinen Ziffern
den mit 50 angedeuteten Druckzylinder bzw. den darauf befindlichen Bogen.
Der Kreismittelpunkt der Ringnut 45 liegt exzentrisch bei C. Durch diese
Exzentrizität schaltet das Numerierwerk bei jedem Umlauf z. B. eine Ziffer weiter.
Im Falle eines Fehlbogens werden über den Hebel 9 (F i g. 1) die Ritzel
13, Zahnsegmente 27 und Schaltwelle 26 die exzentrischen Lagerbüchsen
3 und 4 so um. den Drehmittelpunkt A
der genannten Lagerbüchsen und
Ritzel geschwenkt, daß Punkt B an die Stelle D gelangt (F i g. 2).
Das übersetzungsverhältnis der Ritzel 13 und Zahnsegmente 27 ist so
gewählt, daß infolge der Winkeldrehung der Segmente 27 und der Welle
26 sich dann der Kreismittelpunkt C der Ringnut 45 der Schaltkurve
44 mit Punkt D ganz oder annähernd deckt. Das Numerierwerk befindet sich
nach erfolgter Ab-
hebung in der in F i g. 3 dargestellten Lage. Auch
wenn es weiter umläuft, schaltet es nicht weiter.
-
Aus F i g. 3 ist ferner ersichtlich, daß bei vom Druckzylinder
abgestelltem Numerierwerk zwischen der Kuppe der Schraube 42 und der Fläche
39 der Hubkurve 38 ein größerer Abstand entstanden ist, während die
Schraube 42 die Fläche 39 in Druckstellung fast berührt. Die Schraube 42
wird im Hebel 34 so eingestellt, daß bei einer Winkeldrehung der Hubkurve
38 um etwa 90' in Pfeilrichtung in die Stellung 41' des Griffes (F
i g. 4) bei in Druckstellung befindlichem Numerierwerk die Schaltkurven 44
über die Schraube 42, Hebel 34 und Hülse 30 derart auf der Schaltwelle
26 geschwenkt werden, daß sich der Kreismittelpunkt C der Ringnut
45 angenähert mit dem Drehmittelpunkt B der Numerierwerkswelle 19
deckt. Das
Numerierwerk kann drucken, aber nicht weiterschalten.