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Einrichtung zum Vereinzeln von Sendungen aus einem Stapel Die Erfindung
geht aus von einer bekannten Einrichtung zum Vereinzeln von Sendungen aus einem
Stapel mit Vorrichtungen zum Auflockern der hochkant eingestapelten Sendungen durch
eine im Bereich der Vereinzelung über dem Stapel angebrachte Blasluftdüse, wobei
die Stapelauflage im Bereich unterhalb der Blasluftdüse Luftöffnungen aufweist.
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Bei horizontal angeordneten Stapeln ist es bereits bekannt, die obersten
Blätter des Stapels zum Zwecke des Auflockerus »anzublasen«, um dadurch zu erreichen,
daß diese Blätter auf einem Luftkissen schwebend praktisch ohne Auflagedruck aufeinanderliegen.
Auch bei hochkant gestapelten Sendungen wurde bereits versucht, durch Blasluft die
der Vereinzelungsvorrichtung am nächsten liegenden Sendungen aufzulockern. Dabei
traten jedoch gewisse Schwierigkeiten auf. Wurden die Blasluftdüsen von der Seite
des Ausganges des Vereinzelers her auf die Sendungen gerichtet, so kam es insbesondere
bei leichten Sendungen häufig vor, daß diese entgegen der Vereinzelungsrichtung
im Stapel bewegt wurden.
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Dies führte zum Teil zu erheblichen Schwierigkeiten bei der Vereinzelung,
insbesondere dann, wenn die Sendungen mit gleichen Vorderkantenabständen durch Lochgruppenbänder
- vereinzelt werden sollten.
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Auch das Auflockern der Sendungen durch Anblasen von hinten, d. h.
durch Blasen in Vereinzelungsrichtung, führte nicht zu einer problemfreien Vereinzelung.
An der Stapelwand, die sich in etwa am Ausgang der Vereinzelungseinrichtung befindet,
trat ein Stau der Blasluft auf, der in der Folge dazu führte, daß die nachströmende
Blasluft über die Stapelwand hinweg strömte. Hierdurch wurden die Sendungen, zwischen
denen die Blasluft hindurchstrich, an ihrem vorderen, der Stapelwand zugekehrten
Teil in etwa umgekehrt proportional zu ihrem Gewicht angehoben. Diese Sendungen
wurden anschließend in einer solchen, nicht mehr ausgerichteten Lage vereinzelt,
was bei leichten Sendungen häufig bewirkte, daß sie am Ausgang des Vereinzelers
aus dem Förderweggeschleudert wurden.
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Es wurde auch bereits versucht, diese Schwierigkeiten dadurch zu
umgehen, daß von oben in den Stapel geblasen wurde. Da die zwischen die Sendungen
eingeblasene Luft jedoch nur in ungenügendem Maße entweichen konnte, ergaben sich
erneute Schwierigkeiten. Die vorderen Sendungen des Stapels begannen sich in sehr
unerwünschter Weise auf der Stapelauflage zu bewegen und lagen wegen des an der
letzteren auftretenden Luftstaues mit ihren Unterkanten nicht mehr ausgerichtet
auf dieser Stapel-
auflage auf. Erneute Schwierigkeiten bei der Vereinzelung waren
die Folge.
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Es ist auch bereits bekannt, in einen Stapel von hochkant stehenden
Sendungen zum Zwecke des Auflockerns von oben zu blasen, wobei der Stapel auf zwei
linienförmigen, zwischen sich Luftöffnungen frei lassenden Unterstützungen ruht.
Bei einer solchen Ausbildung der Stapelauflage kann die von oben eingeblasene Luft
nach unten entweichen, und die vorstehend geschilderten Schwierigkeiten werden erheblich
vermindert.
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Sollen jedoch Sendungen, wie insbesondere Postbelege, mit sehr hoher
Geschwindigkeit vereinzelt werden, z.B. 25 Belege pro Sekunde entsprechend etwa
90 000 pro Stunde, so reichen die Verbesserungen, welche durch die letztgenannte
bekannte Einrichtung ermöglicht werden, nicht aus, um eine für diese hohe Vereinzelungsgeschwindigkeit
genügende Auflockerung und Ausrichtung der Sendungen auf ihrer Unterlage zu ermöglichen.
Erschwerend kommt hierbei hinzu, daß man bei solchen Vereinzelern die Sendungen
nicht nur auf zwei linienförmigen Auflagen, sondern aus Sicherheitsgründen auf Stapelplatten
lagern möchte. Bei den letzteren können aber die Luftöffnungen, welche zum Entweichen
der Blasluft dienen, nicht beliebig groß gemacht werden, da sonst die Möglichkeit
einer Verkantung der Belege an den Lochrändern besteht.
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Um nun diese Schwierigkeiten zu vermeiden und um mit einem großen
Luftvolumen in den Stapel blasen zu können - nur dadurch ist ein für hohe Vereinzelungsgeschwindigkeiten
ausreichendes Auflockern der Belege möglich -, ist es Aufgabe der Erfindung, Maßnahmen
vorzusehen, durch welche das in den Stapel eingeblasene große Luftvolumen schnell
und mit geringer Turbulenz wieder aus dem Stapel entfernt werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Luftöffnungen
mit der saugenden Seite
der Luftumwälzeinrichtung in Verbindung
stehen, deren blasende Seite mit der Blasluftdüse verbunden ist.
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Diese Lösung bietet gleichzeitig durch den gescillossenen Luftkreislauf
auch den Vorteil eines geringen Energieaufwandes.
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Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird vorgeschlagen,
daß die Luftumwälzeinrichtung ein Gebläse (Lüfter) ist, das eine hohe Geschwindigkeit
des Luftstromes bei geringem Unterdruck erzeugt Die hohe Luftgeschwindigkeit ist
deshalb ohne nachteilige Wirkungen auf das Auflockern der Sendungen, weil der Luftstrom
zwischen einer Reihe von nebeneinanderliegenden Sendungen hindurchstreicht, so daß
sich die zwischen jeweils zwei aneinanderliegenden Sendungen bei Durchblasen von
Luft auftretenden gegenseitigen Anzugskräfte insgesamt wieder aufheben.
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Im Sinne der Erfindung ist es günstig, die Luftöffnungen in der Stapelauflage
im Bereich der Vereinzelung in größerer Zahl anzuordnen und als kreisrunde Löcher
auszubilden. Die Anordnung dieser Löcher in der Stapelauflage kann beispielsweise
reihen- und spaltenweise erfolgen. Bei Verwendung eines Unterflurbandes zwischen
Stapelauflage und Stapel - um die Sendungen leichter in Richtung auf die Vereinzelungsvorrichtung
bewegen zu können -wird vorgeschlagen, mehrere parallele Transportbänder anzuordnen
und sie jeweils zwischen zwei Lochreihen bzw. -spalten laufen zu lassen.
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Im folgenden soll die Erfindung an Hand einer Zeichnung noch näher
erläutert werden.
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Fig. 1 zeigt in einem seitlichen Schnitt entlang der LinieI-I in
Fig.2 eine erfindungsgemäße Einrichtung in stark schematisierter Form; Fig.2 zeigt
diese Einrichtung in einer Ansicht von oben; F i g. 3 zeigt die Anordnung der Luftöffnungen
in der Stapelauflage (bei weggelassenem Stapel).
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Mit 1 ist ein Stapel bezeichnet, der auf einer Stapelauflage 2 ruht.
Alle Sendungen des Stapels liegen mit ihren Vorderkanten an der Stapelwand3. Diesem
Stapel werden an seiner rechten Seite Sendungen in mehr oder weniger regelloser
Folge zugeführt, an seiner linken Seite werden diese Sendungen vereinzelt. Die Vereinzelungsvorrichtung
umfaßt eine Saugkammer 4, deren den Sendungen zugewandte Seitenfläche 5 eine Reihe
von Saugschlitzen 6 aufweist. Ferner ist ein Vereinzelungsband 7 vorgesehen, das
vorzugsweise Lochgruppen enthält und das über die Umlenkrollen 8 und 9 gelegt ist.
Umlenkrolle 8 ist angetrieben. Mit 10 sind die schematisch dargestellten Blasdüsen
bezeichnet. Diese sind so angeordnet, daß der Bereich des Stapels, den sie mit Blasluft
»überstreichen«, in Längsrichtung der Sendungen viel größer ist als in der Richtung
quer zu den Sendungen. Vorzugsweise tritt der Luftstrom über die ganze Länge der
Sendungen zwischen diesen hindurch. Da Blasdüsen bereits allgemein bekannt sind
und die erfindungsgemäße Einrichtung keine in irgendeiner Weise besonders ausgebildeten
Blasdüsen benötigt, wird hier von einer näheren Beschreibung dieser Blasdüsen abgesehen.
Mit 11 ist schematisch ein Lüfter oder ein Gebläse allgemein bekannter Art angedeutet,
dessen blasende Seite über eine Verbindungsleitung 12 mit den Blasdüsen 10 verbunden
ist.
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In der Stapelauflage 2 befinden sich schließlich die erfindungsgemäßen
Luftöffnungen 13. Wie der F i g. 3 zu entnehmen ist, sind diese Öffnungen kreisrund
sowie reihen- und spaltenweise angeordnet. Die Achsen dieser Löcher können - wie
im Ausführungsbeispiel gezeigt - senkrecht zu der Stapelauflage stehen (Fig. 1).
Jedoch können durch eine Neigung dieser Achsen gegen die Stapelauflage die Durchströmungsverhältnisse
zwischen den Sendungen - da der Strömungswiderstand der Luft an den Öffnungen 13
steigt - in gewünschtem Maße verändert werden. Es wäre beispielsweise vorstellbar,
als Stapelauflage mehrere gegeneinander verschiebliche Platten mit Luftöffnungen
13 der beschriebenen Art zu verwenden. Dadurch wäre es möglich, den Strömungswiderstand
der Luft an den Öffnungen 13 fast kontinuierlich zu verändern.
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An der Unterseite der Stapelauflage münden diese Luftöffnungen in
eine trichterartige Ausbildung 14, die über eine Verbindungsleitung 15 mit der saugenden
Seite des Lüfters 11 in Verbindung steht.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung ist auf Grund
dieser Ausführungen wohl ohne weiteres verständlich. Es sei jedoch an dieser Stelle
noch darauf hingewiesen, daß durch das »Durchströmen« des Stapels mit Blasluft hoher
Geschwindigkeit ein sehr gutes Auflockern insbesondere dünner Sendungen, wie beispielsweise
Belege, erfolgt, wodurch die Sicherheit der Vereinzelung in nicht unerheblichem
Maße gesteigert wird. Gleichzeitig wird auf die Sendungen aber nicht nur keine Kraft
von unten durch nicht entweichende Blasluft ausgeübt durch welche ja die Ausrichtung
der Unterkanten der Sendungen, wie eingangs beschrieben, gestört wird vielmehr begünstigt
der vorbeiströmende Blasluftstrom sogar das Ausrichten der Sendungen auf der Unterkante.
An der Vereinzelungsvorrichtung sind bei der erfindungsgemäßen Einrichtung alle
Sendungen mit ihren Unterkanten einwandfrei auf der Stapelauflage ausgerichtet.