DE1202484B - Verfahren zum Faerben der Schmelzen von hochschmelzenden, verspinnbaren Polymeren - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

Nummer Aktenzeichen: Anmeldetag: Auslegetag:

C08j

Deutsche Kl.: 39 b - 22/01

1202484 C19173IVc/39b 10. Juni 1959 7. Oktober 1965

Das Färben hochschmelzender organischer Stoffe in der Masse, wie Superpolyamiden. Polyäthylenterephthalaten oder Polyäthylenen, stellt an die Thermostabilität der zu verwendenden Farbstoffe derart hohe Ansprüche, daß für diesen Zweck bisher hauptsächlich anorganische Pigmente verwendet wurden. Diese haben jedoch den Nachteil einer geringen Farbstärke, außerdem sind die damit erhaltenen gefärbten Fasern von ziemlich trübem Farbton. Man ist daher bestrebt, die anorganischen Pigmente durch organische zu ersetzen. Bisher sind jedoch nur ganz wenige organische Farbstoffe bekannt, die bei der Schmelztemperatur der erwähnten Massen nicht zerstört werden, beispielsweise das Kupferphthalocyanin und die chlorierten Kupferphthalocyanine.

Es bedeutet daher eine wertvolle Bereicherung der Technik, daß nunmehr gefunden wurde, daß man aromatische Kohlenwasserstoffverbindungen, die aus mindestens 4 miteinander kondensierten Ringen bestehen, von denen mindestens drei Benzolringe sind, und die Halogenatome, Amino-, Alkyl- oder Alkoxygruppen als Substituenten aufweisen können, in feiner Verteilung zum Färben der Schmelzen von hochschmelzenden, verspinnbaren Polymeren verwenden kann. Außer den Benzolringen können die Farbstoffe auch noch carbocyclische 5-Ringe enthalten. Sie können auch substituiert sein, beispielsweise durch Halogenatome. Amino-, Alkyl- oder Alkoxygruppen. Im folgenden seien als Beispiele einige der für das vorliegende Verfahren geeigneten Verbindungen genannt. Unter dem Namen des Farbstoffes ist in Klammer die Farbe des damit gefärbten Materials aufgeführt.

Tetracen
(orange)

Anthanthren (goldgelb)

Pyranthren
(rötlichbraun)

Anthraceno-anthracen (gelb) Verfahren zum Färben der Schmelzen von hochschmelzenden, verspinnbaren Polymeren

Anmelder:

CIBA Aktiengesellschaft, Basel (Schweiz)

Vertreter:

Dr.-Ing. Dr. jur. F. Redies, Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. B. Redies, Dr. rer. nat. D. Türk und Dipl.-Ing. Ch. Gille, Patentanwälte, Opladen, Rennbaumstr. 27 Als Erfinder benannt: Dr. Hans Altermatt, Basel (Schweiz)

Beanspruchte Priorität: Schweiz vom 11. Juni 1958

Perylen (gelb)

Periflanthen (rot)

509 690/592

Violanthren
(rotbraun)

Isoviolanthren Rubicen
(dunkelrotbraun) (orange)

Dibromfluoranthen
(gelb)

Dekacyclen, Verbindung ohne Br bzw. Tribromdekacyclen
mit Br
(gelb)

vor. während oder unmittelbar am Ende des PoIykondensationsprozesses der Monomeren erfolgen. Das so erhaltene gefärbte Material wird nun wie ein ungefärbtes, für sich oder in Mischung mit anders gefärbtem oder ungefärbtem Material geschmolzen und versponnen.

Die durch die Verwendung der genannten Verbindungen erhaltenen Färbungen, insbesondere des Rubicens und Periflanthens zeichnen sich durch hohe Reinheit und ausgezeichnete Lichtechtheit aus.

In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird. Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.

Beispiel 1

99 Teile Polyamid aus Hexamethylendiamin und Adipinsäure werden in Form von Schnitzeln mit einem Teil feinstverteiltem Rubicen trocken paniert. Die panierten Schnitzel werden wie üblich, beispielsweise im Rostspinnverfahren, bei etwa 290 bis 295° versponnen. Der so erhaltene Faden ist leuchtend orange gefärbt, und die Färbung weist hervorragende Licht- und Naßechtheit auf.

An Stelle des angegebenen Polyamids kann man mit gleichem Erfolg ein solches aus e-Caprolactam oder aus to-Aminoundecansäure verwenden.

Verwendet man an Stelle von Rubicen Periflanthen, so erhält man rotgefärbte Polyamidfasern von. gleich guten Echtheitseigenschaften.

Beispiel 2

99 Teile Polyäthylenterephthalatschnitzel werden mit einem Teil feinstverteiltem Rubicen trocken paniert. Die panierten Schnitzel werden nach den üblichen Verfahren bei etwa 285° geschmolzen und die Masse versponnen. Man erhält so einen Polyesterfaden, der leuchtend orange gefärbt ist und dessen Färbung hervorragende Echtheiten besitzt. Verwendet man an Stelle von Rubicen Periflanthen, so erhält man rotgefärbte Polyesterfasern.

Beispiel 3

99 Teile Polyamid aus Hexamethylendiamin werden nach den Angaben des Beispiels 1 mit einem in Kolonne I der untenstehenden Tabelle aufgeführten Kohlenwasserstoff gefärbt. Man erhält nach dem Verspinnen Fäden mit den in Kolonne II angegebenen Farbtönen.

Fluorocyclen

(grünstichiggelb)

Die aufgeführten Verbindungen sind nach bekanntem Verfahren herstellbar.

Das zu färbende Material wird in Form von Pulver, Körnern oder Schnitzeln mit dem trockenen Farbstoffpulver paniert, d. h. mechanisch derart vermischt, daß die Oberfläche dieser Teilchen mit einer Schicht des Farbstoffes überzogen ist. Der Farbstoff liegt vorteilhaft in feinverteilter Form vor.

Die so erhaltenen panierten Kunststoffteilchen werden dann geschmolzen und nach bekannten Verfahren versponnen. Die Zugabe des Farbstoffes kann

I	II
Kohlenwasserstoff	Färbung
Tetracen	orange
Anthanthren	goldgelb
Pyranthren	rötlichbraun
Anthracenoanthracen	gelb
Perylen	gelb
Violanthren	rotbraun
Isoviolanthren	dunkelrotbraun
Dibromfluoranthren	gelb
Decacyclen	gelb
Tribromdecacyclen	gelb
Fluorocyclen	grünstichiggelb

Claims (2)

5 6 Patentansprüche: feiner Verteilung zum Färben der Schmelzen von hochschmelzenden, verspinnbaren Polymeren.

1. Verwendung von aromatischen Kohlen-

2. Verwendung der Verbindungen gemäß An-

wasserstoffverbindungen, die aus mindestens 4 Spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ver-

miteinander kondensierten Ringen bestehen, von 5 bindungen carbocyclische 5-Ringe enthalten.

denen mindestens drei Benzolringe sind, und die

Halogenatome, Amino-, Alkyl- oder Alkoxy- In Betracht gezogene Druckschriften:

gruppen als Substituenten aufweisen können, in Deutsche Patentschrift Nr. 736 021.

509 690/502 9.65 © Bundesdruckerei Berlin