DE1252168B - Verfahren zum Färben und Bedrucken von geformten Gebilden aus aromatischen Polyestern, insbesondere Polyäthylenterephthalaten - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES ÄWRijSS PATENTAMT Int. CL:

D 06 ρ

AUSLEGESCHRIFT

Deutsche Kl.: 8m-1/01

Nummer: 1252 168

Aktenzeichen: F 37853 IV c/8 m

Anmeldetag: 25. September 1957

Auslegetag: 19. Oktober 1967

Es ist bekannt, daß man geformte Gebilde aus aromatischen Polyestern mit den zum Färben von Acetatseide geeigneten Dispersionsfarbstoffen anfärben kann. In neuerer Zeit wurden auch andere Farbstoffgruppen ermittelt, die sich zum Färben von aromatischen Polyestern eignen.

Es wurde nun gefunden, daß man geformte Gebilde, wie Fasern, Fäden, Gewebe oder Folien aus aromatischen Polyestern, insbesondere PoIyäthylenterephthalaten, vorteilhaft färben und be- ίο drucken kann, wenn man sie mit wäßrigen Dispersionen von durch Kondensation von Phthalsäureanhydrid, das durch Chlor- oder Fluoratome substituiert ist, mit Verbindungen mit aktivierter Methylgruppe erhaltenen Farbstoffen vom Chinophthalontyp, die die folgende allgemeine Zusammensetzung haben:

CH-R

worin der Benzolkern A durch Halogenatome substituiert ist und R einen Pyridin- oder Chinolinring bedeutet, der noch Substituenten enthalten kann, bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise bei Temperaturen von etwa 100 bis 130⁰C, färbt oder hiermit bedruckt und die Drucke bei der erhöhten Temperatur fixiert.

Als Verbindungen mit aktivierter Methylgruppe kommen z. B. Chinaldin oder substituierte Chinaldine, wie 3-Oxychinaldin oder 6-Chlorchinaldin, ferner Pyridinderivate, wie α-Picolin, und substituierte Picoline, wie z. B. 2-Methyl-5-äthylpyridin, oder andere heterocyclische Verbindungen mit aktivierter Methylgruppe in Frage. ·

Als Anhydridkomponenten sind beispielsweise zu nennen 3-Chlorphthalsäure, 3,6-Dichlorphthalsäure, 3,4,5,6 - Tetrachlorphthalsäure und 4 - Fluorphthalsäure.

Die erfindungsgemäß verwendeten Farbstoffe, die zum Teil schon als spritlösliche Farbstoffe und nach Sulfonierung als saure Farbstoffe bekannt sind (vgl. zum Beispiel deutsche Patentschriften 23 188, 25 144, 158 761, 204 255, 286 237 und Verfahren zum Färben und Bedrucken von
geformten Gebilden aus aromatischen Polyestern, insbesondere Polyäthylenterephthalaten

Anmelder:

Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft

vormals Meister Lucius & Brüning, Frankfurt/M.

Als Erfinder benannt:

Dr. Norbert Ottawa, Frankfurt/M.- Höchst;
Dr. Rudolf Weingarten, Schwalbach (Taunus);
Kurt Roth, Hofheim (Taunus)

504), färben Fasern und Folien aus aromatischen Polyestern, insbesondere Polyäthylenterephthalaten, in grünstichiggelben bis rotstichiggelben Tönen, die sich durch gute Echtheitseigenschaften auszeichnen.

Beispiel 1

Man bringt 1 Gewichtsteil des Kondensationsproduktes aus 4-Fluorphthalsäureanhydrid und Chinaldin von der folgenden Formel

Il c

C'

Il ο

CH

nach Zusatz eines geeigneten Dispergiermittels, wie

z. B. des Kondensationsproduktes aus Naphthalin-2-sulfonsäure und Formaldehyd, nach bekannten Verfahren in ausreichende Feinverteilung und disper-

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giert in 3000 Gewichtsteilen Wasser. In dieses Färbebad bringt man 100 Gewichtsteile einer PoIyäthylenterephthalatware in Form von losem Material, Kammzug, Garn oder Stück und färbt 1 '/2 Stunden bei 12O⁰C. Anschließend behandelt man die gefärbte Ware 15 Minuten bei 8O⁰C in einem Bad nach, das in JOOO Volumteilen Wasser 2 Gewichtsteile kalziniertes Natriumcarbonat, 2 Gewichtsteile Natriumdithionit und 2 Gewichtsteile eines waschaktiven Mittels, z. B. eines Alkylarylsulfonats, zur Entfernung des oberflächlich anhaftenden Farbstoffes enthält. Man erhält eine klare grünstichiggelbe Färbung von guten Echtheitseigenschaften.

Eine vergleichbar gute Färbung wird auch erhalten, wenn man bei 100⁰C unter Zusatz eines Carriers, ζ. Β. einer Benzylbenzoatemulsion, färbt.

Beispiel 2

I Gewichtsteil des Kondensationsproduktes aus 3-Chlorphthalsäureanhydrid und 2-Methyl-5-äthylpyridin von der folgenden Formel
O

C₂H₅

IO wird nach geeigneter Feinverteilung in 3000 Gewichtsteilen Wasser dispergiert. In diese Dispersion bringt man 100 Gewichtsteile einer Polyäthylenterephthalatware in Form von Garn oder Gewebe und färbt IV2 Stunden bei 12O⁰C. Man erhält eine gelbe Färbung von guten Echtheitseigenschaften.

Die nachstehende Tabelle enthält noch eine Anzahl von weiteren erfindungsgemäß verwendbaren Farbstoffen vom Chinophthalontyp, die ebenfalls gute Echtheitseigenschaften besitzen, sowie deren Farbtöne.

Anhydridkomponente	Komponente mit aktivierter Methylgruppe	Farbton
3,6-Dichlorphthalsäure	Chinaldin	Grünstichiggelb
3,4,5,6-Tetrachlorphthalsäure'	Chinaldin	Grünstichiggelb
4-Fluorphthalsäure	a-Picolin	Gelb
3,4,5,6-Tetrachlorphthalsäure	2-Methyl-5-äthylpyridin	Grünstichiggelb
3-Chlorphthalsäure	3-Oxychinaldin	Gelb
4-Fluorph thalsäure	3-Oxychinaldin	Gelb

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Färben und Bedrucken von geformten Gebilden aus aromatischen Polyestern, insbesondere Polyäthylenterephthalaten, dadurch gekennzeichnet, daß man die Gebilde mit wäßrigen Dispersionen von durch Kondensation von Phthalsäureanhydrid, das durch Chlor- oder Fluoratome substituiert ist, mit Verbindungen mit aktivierter Methylgruppe erhaltenen Farbstoffen vom Chinophthalontyp, die die folgende allgemeine Zusammensetzung

40 haben:

worin der Benzolkern A durch Halogenatome substituiert ist und R einen Pyridin- oder Chinolinring bedeutet, der noch Substituenten enthalten kann, bei erhöhter Temperatur färbt oder hiermit bedruckt und die Drucke bei erhöhter Temperatur fixiert.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Färbung bzw. die Fixierung der Drucke bei 100 bis 13O⁰C erfolgt.

In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 795 582.

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