DE1165789B - Verfahren zur Herstellung von Styrylfarbstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von StyrylfarbstoffenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. KL: C 09 b
Deutsche Kl.: 22 e-3
Nummer: 1165 789
Aktenzeichen: F 29899IV c / 22 e
Anmeldetag: 21. November 1959
Auslegetag: 19. März 1964
Es wurde gefunden, daß man wertvolle, als Dispersionsfarbstoffe
verwendbare Styrylfarbstoffe erhält, wenn man 1 Mol eines Diphenylamin-4,4'-dialdehyds,
der am Diphenylaminstickstoffatom durch einen Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl- oder Arylrest substituiert
ist und der in diesen Gruppen und/oder den Arylkernen des Diphenylamins weitere nichtionogene
Substituenten aufweisen kann, mit mindestens 2 Mol Malodinitril umsetzt.
Die neuen Farbstoffe lassen sich im einzelnen derart herstellen, daß man 1 Mol des Dialdehyds in einem
geeigneten, hinsichtlich der Reaktionsteilnehmer indifferenten Lösungsmittel oder Verdünnungsmittel,
z. ß. einem Alkohol, Ester, Nitril, cyclischen Äther, aromatischen oder aliphatischen Kohlenwasserstoff,
halogenierten Kohlenwasserstoff oder Dimethylformamid, löst oder suspendiert, mindestens 2 Mol
Malodinitril zufügt und die Mischung erhitzt. Die Reaktion läßt sich durch Zusatz geringer Mengen
basischer Katalysatoren, wie Piperidin, Diäthylamin oder Alkalimetallhydroxyd, stark beschleunigen. Im
allgemeinen genügt 1- bis 2stündiges Erhitzen auf Temperaturen von 70 bis 100 0C zur vollständigen
Umsetzung, jedoch kann auch wesentlich höher und länger erhitzt werden, da die nach der Erfindung
herstellbaren Farbstoffe thermisch sehr stabil sind. Durch Verwendung eines geeigneten Lösungsmittels
kann man erreichen, daß sich die meist gut kristallisierenden Farbstoffe nahezu vollständig ausscheiden
und durch einfaches Absaugen isoliert werden können.
Es ist auch möglich, das Lösungsmittel abzudestillieren oder den gelösten Farbstoff durch Zugabe
einer nicht oder nur wenig lösend wirkenden, mit dem Lösungsmittel mischbaren Flüssigkeit, z. B. Wasser
oder Benzin, auszufällen.
Nichtionogene Substituenten aufweisende Alkylreste
sind beispielsweise Oxyalkyl-, Halogenalkyl- und Alkoxyalkylreste. Die Alkylreste können sowohl
geradkettig als auch verzweigt sein. Auch die Aralkyl- und Arylreste können in üblicher Weise durch nichtionogene
Reste substituiert sein.
Für das Verfahren nach der Erfindung sind z. B. folgende Dialdehyde geeignet: N-Methyl-diphenylamin-4,4'-dialdehyd,
N-Äthyl-diphenylamin-4,4'-dialdehyd, N - Isopropyl - diphenylamin - 4,4' - dialdehyd,
N - Cyclopentyl - diphenylamin - 4,4' - dialdehyd, N - β -Chloräthyldiphenylamin
- 4,4' - dialdehyd, N - β - Cyanäthyl-diphenylamin-4,4'-dialdehyd, N-Methyl-diphenylamin-2,2'-dichlor-4,4'-dialdehyd,
N-Phenyl-diphenylamin-4,4'-dialdehyd, N-4-Methoxyphenyl-diphenylamin-4,4'-dialdehyd,
N-Benzyl-diphenylamin-4,4'-dialdehyd, N-4-Nitrobenzyl-diphenylamin-4,4'-dialdehyd.
Verfahren zur Herstellung von Styrylfarbstoffen
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen
Als Erfinder benannt:
Dr. Alfred Brack, Leverkusen,
Dr. Werner Müller, Köln
Die nach der Erfindung herstellbaren Farbstoffe sind überwiegend gelbe bis orangerote, in geeigneten
organischen Lösungsmitteln lösliche Kristallpulver.
Die Farbstoffe eignen sich zum Färben und Bedrucken von Gebilden, wie Geweben und Fäden von
synthetischen Materialien, wie aromatischen oder aliphatischen Polyestern, Polyamiden, Polystyrol,
Polyacrylnitril, Polyvinylchlorid oder Polycarbonaten. Die Färbungen auf diesen Materialien werden nach
an sich bekannten Verfahren durchgeführt, wobei auch die Verfahren der Spinnfärbung in Betracht
kommen. Beim Färben von Polyestermaterialien geht man beispielsweise so vor, daß man die fein ^ispergierten
Farbstoffe aus wäßrigem schwach saurem Färbebad auf das Fasermaterial entweder ohne Zusatz
von Färbebeschleunigern (Carriern) bei Temperaturen oberhalb 1000C aufbringt oder indem man, vorzugsweise
in Gegenwart eines Färbebeschleunigers, wie Benzoesäure, Salizylsäureester oder Kresotinsäureester
oder chlorierte Kohlenwasserstoffe oder Arylphenole,
bei Kochtemperatur färbt. Zum Bedrucken dieser Faserart werden die Farbstoffe in Druckpasten
gebräuchlicher Zusammensetzung, gewünschtenfalls zusammen mit Carriern, eingearbeitet, auf die Faser
gebracht und durch Dämpfen oder kurzzeitiges trockenes Erhitzen auf höhere Temperaturen fixiert.
Die Anwendung der Farbstoffe auf anderen synthetischen Materialien, einschließlich der Färbung von
Spinn- und Preßmassen, erfolgt ebenfalls nach üblichen Verfahren.
Die nach der Erfindung herstellbaren Farbstoffe zeichnen sich durch hervorragendes Ziehvermögen
und sehr hohe Ausgiebigkeit auf Polyestermaterialien aus; die erhaltenen Färbungen und Drucke weisen
hohe Brillanz und sehr gute Licht-, Wasch- und Sublimierechtheit auf.
Beim Färben von Mischgeweben aus Polyestermaterialien und Wolle wird der Wollanteil nicht an-
409 539/502
getönt. Es ist weiterhin überraschend, daß die neuen Farbstoffe bei der Färbung von Kunststoffen, wie
Polycarbonatmassen, Temperaturen von etwa 3000C
ohne jede Zersetzung aushalten.
Aus der USA.-Patentschrift 2 766 233 sind bereits Farbstoffe ähnlichen Aufbaus bekanntgeworden, bei
deren Herstellung jedoch nicht Malodinitril als aktive Methylenverbindung verwendet worden ist. Gegenüber
den in dieser Patentschrift beschriebenen Produkten zeigen die erfindungsgemäß erhaltenen Styrylfarbstoffe
in der Färbung auf Polyäthylenterephthalatgewebe verbesserte Lichtechtheit.
Im Beispiel 9 der deutschen Auslegeschrift 1 061 955
ist ein Farbstoff der Formel
NC,
NC
C = CH ■
CH2-CH2.
CH2-CH2"
CH2-CH2"
—CH = c;
CN
1CN
angegeben, der durch Kondensation von 15 Teilen
des Dialdehyds des Ν,Ν'-Diphenylpiperazins, für den ein Schmelzpunkt von 188° C angegeben wird, mit
7,5 Teilen Malonitril in 30 Teilen Äthanol in Gegenwart von 1 Teil Piperidin hergestellt worden sein so'l.
Bei der Nacharbeitung dieses Beispiels ergab sich, daß der Dialdehyd des Ν,Ν'-Diphenylpiperazins einen
Schmelzpunkt von 2050C aufweist und daß nach der
Verfahrensvorschrift des Beispiels 9 der deutschen Auslegeschrift das Monokondensationsprodukt der Formel
NC,
; c = CH
;—N.
CH9-CH2
CH2 — CH2
— CHO
an Stelle des doppelten Umsetzungsproduktes erhalten 25 dingungen darstellen; die Verbindung ist wesentlich
wird. Das doppelseitige Umsetzungsprodukt läßt sich schwerer löslich als das Verfahrensprodukt des
nur unter wesentlich abgeänderten Reaktionsbe- Beispiels 9 der deutschen Auslegeschrift.
12,6 Gewichtsteile N-Äthyl-diphenylamin-4,4'-dialdehyd und 7,5 Gewichtsteile Malodinitril werden
mit 100 Gewichtsteilen Äthanol Übergossen. Nach Zusatz von 0,01 bis 0,1 Gewichtsteil Piperidin wird
zum Sieden erhitzt und 1V2 Stunden bei Siedetemperatur
gerührt. Man läßt erkalten, saugt ab, wäscht mit Äthanol, trocknet in üblicher Weise und erhält mit
nahezu quantitativer Ausbeute den Farbstoff der Formel
NC.
C = CH
*—N CH = C
NC*
mit dem Schmelzpunkt 177 bis 179° C. Nach dem
Umkristallisieren aus Acetonitril oder Dioxan liegt der Schmelzpunkt bei 18O0C.
In ein Färbebad, bestehend aus 0,02 Gewichtsteilen des im ersten Absatz dieses Beispiels beschriebenen,
gut dispergierten Farbstoffes, 4,0 Gewichtsteilen Benzoesäure und 400 Gewichtsteilen Wasser, bringt
man bei etwa 400C 10,0 Gewichtsteile Polyäthylenglykolterephthalat,
erhitzt unter Umziehen der Faser innerhalb von etwa 30 Minuten zum Sieden und hält
1 Stunde bei Siedetemperatur. Nach dem Spülen und Trocknen erhält man eine außerordentlich klare,
sehr gut licht-, wasch- und sublimierechte gelbe Färbung.
Ein Färbebad, enthaltend 0,1 Gewichtsteil des im ersten Absatz dieses Beispiels beschriebenen Farbstoffes,
2,0 Gewichtsteile o-Phenylphenol oder einer gleichwertigen Menge eines anderen Färbebeschleunigers,
beispielsweise eines chlorierten Benzolkohlenwasserstoffes, Salicylsäure- oder Kresotinsäureester,
und 400 Gewichtsteile Wasser, wird mit Schwefelsäure auf einen ρκ-Wert von etwa 4 bis 5 eingestellt. In
dieses Bad bringt man bei 30 bis 400C 10,0 Gewichtsteile Polyesterfasern und färbt in der im zweiten
Absatz dieses Beispiels angegebenen Weise. Nach dem Spülen und Trocknen erhält man eine sehr tiefe, gelbe
Färbung von vorzüglicher Licht-, Wasch- und Sublimierechtheit.
CN
CN
Ein Färbebad, bestehend aus 0,05 Gewichtsteilen des im ersten Absatz dieses Beispiels beschriebenen
Farbstoffes und 400 Gewichtsteilen Wasser, wird mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von etwa 4 bis 5
gebracht und mit 10,0 Gewichtsteilen Polyesterfasern beschickt. Man erhitzt in einem geschlossenen Färbeapparat
innerhalb von 20 bis 30 Minuten auf 120 bis 125°C und färbt eine Stunde bei dieser Temperatur.
Nach dem Spülen und Trocknen erhält man eine sattgelbe Färbung mit den vorstehend angegebenen
Eigenschaften.
Druckfertiges Polyestergewebe wird mit einer Farbpaste
folgender Zusammensetzung bedruckt:
Druckfertiges Polyestergewebe wird mit einer Farbpaste folgender Zusammensetzung bedruckt:
Druckfertiges Polyestergewebe wird mit einer Farbpaste folgender Zusammensetzung bedruckt:
5 bis 6 Gewichtsteile des im ersten Absatz dieses
Beispiels beschriebenen Farbstoffes,
50 Gewichtsteile Thiodiäthylenglykol,
500 Gewichtsteile Alginatverdickung,
50 Gewichtsteile Thiodiäthylenglykol,
500 Gewichtsteile Alginatverdickung,
15 Gewichtsteile Kresotinsäuremethyl- oder
äthylester,
20 Gewichtsteile Monopolbrillantöl,
409 bis 410 Gewichtsteile Wasser.
409 bis 410 Gewichtsteile Wasser.
1000 Gewichtsteile.
Die Zusammensetzung der Druckpaste kann in geeigneter Weise verändert werden, ohne daß die
Qualität der damit hergestellten Drucke leidet. So kann man beispielsweise an Stelle der Alginatverdickung
Kristallgummi verwenden oder den Kresotinsäureester durch einen anderen Färbebeschleuniger
ersetzen.
Die Fixierung des Farbstoffes auf der Faser erfolgt durch Dämpfen bei etwa 1000C oder unter einem
Druck von etwa 1,5 Atmosphären. Es ist auch möglich, den Farbstoff durch kurzzeitiges trockenes Erhitzen
auf etwa 2000C zu fixieren. Sodann wird kalt gespült,'
bei 70 bis 800C etwa 10 Minuten geseift, erst heiß, dann kalt nachgespült und getrocknet. Man erhält
tiefe, außerordentlich brillante, grünstichiggelbe Drucke mit sehr guten Eigenschaften.
100 Gewichtsteile eines Mischpolymerisats von 75 Gewichtsteilen eines aus Phthalsäure, Maleinsäure
und Butylenglykol aufgebauten ungesättigten Polyesters mit 25 Gewichtsteilen Styrol werden auf einem
Walzenstuhl bei Zimmertemperatur mit 0,05 Gewichtsteilen des im ersten Absatz dieses Beispiels
beschriebenen Farbstoffes angerieben. Das so erhaltene Produkt wird geschmolzen, in eine Form
gegossen und bei etwa 1100C ausgehärtet. Man erhält eine klare, tiefgelbe, am Tageslicht fluoreszierende
Färbung von ausgezeichneter Lichtechtheit.
100 Gewichtsteile granuliertes Polystyrol werden auf einem Walzenstuhl mit 0,1 Gewichtsteil des im
ersten Absatz dieses Beispiels beschriebenen Farbstoffes innig vermischt. Das so erhaltene Produkt
wird bei 220 bis 2600C in einer Spritzgußmaschine verspritzt. Man erhält ausgezeichnet lichtecht gefärbte,
am Tageslicht fluoreszierende, gelbe Formstücke. Durch Zumischen von noch etwa 0,5 Gewichtsteilen
Titandioxyd kann man deckende Färbungen herstellen.
Polyamiden, Polystyrol oder
Farbtöne gleich oder ähnlich
Farbtöne gleich oder ähnlich
Polycarbonat, fallen die aus.
Dialdehydkomponente
-cho
R = Methyl
Benzyl
Phenyl
Isopropyl
Cyclopentyl ..
/3-Chloräthyl..
jtf-Cyanäthyl .
4-Nitrobenzyl.
/3-Chloräthyl..
jtf-Cyanäthyl .
4-Nitrobenzyl.
Farbe
der
Kristalle
Kristalle
Gelb
Gelb
Gelb
Gelb
Gelb
Gelb
Gelb
Gelb
Gelb
Gelb
Gelb
Gelb
Gelb
Gelb
Gelb
Farbton der Färbung auf Polyalkylenterephthalat
in Richttyptiefe
Grünstichiggelb
Grünstichiggelb
Grünstichiggelb
Grünstichiggelb
Grünstichiggelb
Grünstichiggelb
Grünstichiggelb
Gelb
35
Verwendet man bei der Herstellung von Farbstoffen nach dem im ersten Absatz des vorangegangenen
Beispiels beschriebenen oder abgewandelten Herstellungsverfahren die Ausgangskomponenten, die in 40 q ^
der folgenden Tabelle angegeben sind, so erhält man 2 l
ebenfalls wertvolle Styrylfarbstoffe, die nach den vorangegangenen Färbe-, Druck- oder Einspinnverfahren
auf bzw. in den verschiedenen synthetischen Materialien echte Färbungen in den angegebenen 45 CH;
Farbtönen ergeben. Der Einfachheit halber werden lediglich die auf Polyestermaterial erhaltenen Farbtöne
wiedergegeben. Auf den anderen Materialien, wie
OHC / | R' R >r< R |
V-CHO | Farbe der Kristalle |
Farbton der Färbung auf Polyäthylen- terephthalat in Richttyptiefe |
R | R' | R" | ||
CH3 | Cl | H | Gelb | Grünstichig- gelb |
C2H5 | Cl | H | Gelb | Grünstichig- gelb |
CH3 | Cl | Cl | Gelb | Grünstichig- gelb |
CH3 | NO2 | H | Gelb | Gelb |
CH3 | NO2 | Cl | Gelb | Gelb |
CH3 | Br | Cl | Gelb | Gelb |
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Styrylfarbstoffen, dadurch, gekennzeichnet, daß man 1 Mol eines Diphenylamin-4,4'-dialdehyds, der am Diphenylamin-Stickstoff durch einen Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl- oder Arylrest substituiert ist, und der in diesen Gruppen und/oder den Arylkernen des Diphenylamins weitere nichtionogene Substituenten aufweisen kann, mit mindestens 2 Mol Malodinitril umsetzt.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 061 955;
USA.-Patentschrift Nr. 2 766 233.Bei der Bekanntmachung der Anmeldung ist eine mit Erläuterungen versehene Färbetafel ausgelegt worden.409 539/502 3.64 © Bundesdruckerei Berlin
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Publications (1)
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Family Applications (1)
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