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Rundstrickmaschine zur Herstellung von Strümpfen und Socken mit nach
außen umgeschlagenem Doppelrand Im Hauptpatent 1169 072 ist eine Rundstrickmaschine
zur Herstellung von Strümpfen und Socken mit nach außen umgeschlagenem Doppelrand
beschrieben, bei der zum Zwecke der Herstellung des Doppelrandes der Strümpfe an
Stelle der üblichen Übertragungsplatinen die gleichen Strickwerkzeuge verwendet
werden, wie sie auch zur Erzeugung der übrigen Teile der Strümpfe dienen, d. h.
die Stricknadeln und die Abschlagplatinen, welch letztere von besonderer Bauart
sind, mit zwei Abschlagkanten und einer zusätzlichen Kehle unterhalb der oberen
Abschlagkante.
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Die Maschine nach dem Hauptpatent ist älteren bekannten Vorschlägen
gegenüber, welche auch darauf abzielten, die Scheibe mit den übertragungsplatinen
zu beseitigen, verbessert, und ihre Wirkungsweise beruht in der Hauptsache darauf,
daß zu Beginn der Herstellung des Randes eines Strumpfes zwei oder mehrere Maschenreihen
auf der unteren Abschlagkante der Platinen gebildet werden, wonach die Maschenbildung
während des Arbeitens des restlichen Teiles des Randes auf der oberen Abschlagkante
der Platinen fortgesetzt wird, so daß die auf der unteren Abschlagkante gebildeten
Maschen mit den auf der oberen Abschlagkante gebildeten Maschen durch eine Verbindungsmaschenreihe
verbunden sind.
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Bei der praktischen Verwirklichung dieser Herstellung des Doppelrandes
von Strümpfen hat sich gezeigt, daß die im Hauptpatent beschriebene Maschine zum
Zwecke der Vereinfachung der Steuerung zur Erreichung einer größeren Sicherheit
der Maschenbildung im kritischen Augenblick des Überganges von der Maschenbildung
auf der unteren Abschlagkante zu jener auf der oberen Abschlagkante der Platinen
und zur Erhöhung der Gleichförmigkeit der Maschen sowie der Verbesserung des Aussehens
der Übergangszone durch einige Weiterbildungen verbessert werden kann.
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So wurde festgestellt, daß die regelmäßige Maschenbildung insbesondere
in den ersten, auf die Verbindungsmaschenreihe zwischen den »unten« (d. h. auf der
unteren Abschlagkante der Platinen) und den »oben« (d. h. auf der oberen Abschlagkante)
gebildeten Maschen folgenden Maschenreihen Schwierigkeiten bereitet, wobei sich
unregelmäßig und ungewollt zurückgehaltene Maschen bilden können, die sich auf der
sichtbaren Außenseite des Doppelrandes befinden und das Aussehen desselben stören.
Ferner ist die erste Maschenreihe mit der folgenden nicht vollständig verbunden,
und es besteht die Möglichkeit, daß sich der Faden dieser ersten Maschenreihe loslöst
und nach der Verbindung des Randes mit dem Längen stört.
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Die Erfindung hat somit die Aufgabe, die im Hauptpatent beschriebene
Maschine so weiter zu verbessern, daß insbesondere zu Beginn des Arbeitens des Doppelrandes
eine regelmäßige, sichere Maschenbildung mit verbessertem Aussehen gewährleistet
wird.
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Die erfindungsgemäße Rundstrickmaschine zur Herstellung von Strümpfen
mit nach außen umgeschlagenem Doppelrand ist in gleicher Weise wie die Maschine
nach dem Hauptpatent mit Nadeln mit abwechselnd langem und kurzem Fuß und mit Spezialplatinen
mit einer unteren und einer verkürzten oberen Abschlagkante und mit einer unter
letzterer liegenden zusätzlichen Kehle ausgerüstet und weist ausschaltbare Zusatzschloßteile
auf, die dem Abzugsschloßteil für die Nadeln im Nadelschloß bzw. dem die Platinen
nach außen bewegenden Schloßteil im Platinenschloß zur Verlängerung der Abzugs-
bzw. Auswärtsbewegung der Nadeln bzw. der Platinen zugeordnet sind, welche Zusatzschloßteile
so steuerbar sind, daß sie während der Bildung einiger Anfangsmaschenreihen des
Doppelrandes eingerückt sind, während zum Arbeiten mindestens einer auf diese Anfangsmaschenreihen
folgenden Maschenreihe das auf die Platinen wirkende Zusatzschloßteil ausgeschaltet
und das auf die Nadeln wirkende Zusatzschloßteil eingeschaltet und
in
einer mindestens auf einen Teil der Nadeln wirksamen Stellung gehalten ist und schließlich
zum Arbeiten aller weiteren Maschenreihen des Doppelrandes beide Zusatzschloßteile
ausgeschaltet und unwirksam sind.
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Erfindungsgemäß wird die vorstehend angeführte Aufgabe dadurch gelöst,
daß der profilierte Führungsring für die Füße der Nadeln im Strickschloß eine Höhe
besitzt, durch welche die Nadeln ohne Erfassen des Fadens anhebbar sind, und daß
ein radial steuerbares Anhebeschloßteil zum Anheben der Nadeln in die Einschlußstellung
vorgesehen ist.
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Durch diese neue Ausbildung des Strickschlosses wird nicht nur eine
bedeutende Vereinfachung der Maschine nach dem Hauptpatent erzielt, indem die Anzahl
der beweglichen Schloßteile verringert und etwaige mit denselben verbundene Störungsmöglichkeiten
beseitigt sind, sondern es wurde überraschenderweise auch festgestellt, daß durch
die Steuerung der Schloßteile alle praktischen und ästhetischen Mängel bei der Bildung
des Anfangsteils des Doppelrandes der Strümpfe wegfallen und mit erhöhter Sicherheit
ein völlig gleichmäßiges, regelmäßiges Maschenbild mit gutem Aussehen erzielt wird.
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Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert,
die schematisch eine erfindungsgemäß verbesserte Maschine in einer beispielsweisen
Ausführungsform sowie einige Möglichkeiten der Herstellung des nach außen umgeschlagenen
Doppelrandes mit dieser Maschine veranschaulicht.
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F i g. 1 ist ein senkrechter Axialschnitt durch den Nadelzylinder
mit Platinentragring; F i g. 2 zeigt den abgewickelten Schloßmantel; F i g. 3 zeigt
abgewickelt, in Phase mit den Schloßteilen für die Nadeln nach F i g. 2, das Platinenschloß;
F i g. 4 zeigt in Ansicht von oben die Schloßteile zur Steuerung der Platinen ohne
den Tragring dieser Schloßteile; F i g. 5 ist ein Schnitt nach der Linie V-V der
F i g. 4; F i g. 6 zeigt in schaubildlicher Ansicht die Betätigungsorgane des Zusatzschloßteils
zur Steuerung der Platinen; F i g. 7 zeigt in schaubildlicher Ansicht die Betätigungsorgane
des Zusatzschloßteils im Strickschloß; F i g. 8 zeigt eine Platinenart, wie sie
in der Maschine verwendbar ist; F i g. 9 bis 12 zeigen einige Platinen und Nadeln
in einigen aufeinanderfolgenden Phasen bei der Bildung des Doppelrandes eines Strumpfes;
F i g. 13 zeigt schematisch das Maschenbild der ersten sechs Maschenreihen, wie
es bei der in den F i g. 9 bis 12 dargestellten Arbeitsweise erhalten wird; F i
g. 14 zeigt ein gegenüber dem in F i g. 13 gezeigten Maschenbild abgeändertes Maschenbild;
F i g. 15 ist eine stark vergrößerte, schematische Darstellung des Maschenbildes
der ersten drei Maschenreihen nach den F i g. 13 und 14, und F i g. 16 ist ein schematischer
Schnitt in Längsrichtung durch den oberen Teil eines fertigen Strumpfes.
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In der Zeichnung sind schematisch nur jene Teile einer üblichen Rundstrickmaschine
für Strümpfe oder Socken dargestellt, und nachfolgend werden auch nur diese Teile
näher erläutert, die zum Verständnis der Erfindung unentbehrlich sind.
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Selbstverständlich können alle nicht dargestellten und nicht beschriebenen
anderen Teile beliebig entsprechend dem bekannten Stand der Technik ausgeführt sein.
Die nachfolgend beschriebene Maschine besitzt nur eine einzige Fadenzuführstelle,
doch ist die Erfindung auch bei Maschinen mit mehreren Fadenzuführstellen anwendbar:
Die Hauptteile der Rundstrickmaschine sind folgende. Der Nadelzylinder 1, an dem
ein Platinentragring 2 befestigt ist. In den Längsnuten am Umfang des Zylinders
sind die Nadeln 3 verschiebbar, die durch Spiralfederringe 4 gehalten werden. In
Radialnuten des Platinentragringes 2 sind die Platinen 5 verschiebbar, welche von
einer Feder 6 umgeben sind, die bestrebt ist, die Platinen nach innen zu verschieben.
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Der Zylinder 1 ist auf eine Hülse 7 aufgesetzt, die im Maschinengestell
8 drehbar gelagert und mit einem äußeren Zahnkranz 9 versehen ist, der mit einem
ebenfalls im Gestell 8 drehbar gelagerten und auf einer durch einen (nicht dargestellten)
Motor angetriebenen Welle 11 sitzenden Zahnrad 10 im Eingriff steht.
Achsengleich zur Hülse 7 ist um deren unteren Abschnitt die Hauptsteuertrommel 12
angeordnet, welche mittels entsprechender Nocken das gesamte Arbeitsspiel der Maschine
steuert.
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Unter anderen ist an der Hauptsteuertromme112 ein oberer stirnseitiger
Nocken 100 angeordet, auf welchem über eine im Gestell 8 geführte Stange
101 die gesamte aus dem Zahnkranz 9, der Hülse 7, dem Zylinder 1 und dem Platinentragring
2 gebildete Baugruppe aufruht, so daß dieselbe in bezug auf das Maschinengeste118
lotrecht verschoben werden kann, ohne daß das Zahnrad 10 und der Zahnkranz 9 außer
Eingriff kommen.
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Oberhalb des Platinentragringes 2 ist am Maschinengestell der Platinenschloßring
13 befestigt, der auch das Zusatzschloßteil für die Platinen 5 enthält. In F i g.
1 ist ferner ein Fadenführerarm 14 sichtbar, welcher den Faden einer Stelle in der
Nähe des oberen Randes des Nadelzylinders zuführt, wo derselbe von den Nadeln 3
erfaßt werden kann.
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Um den Nadelzylinder herum ist das Strickschloß 15 feststehend angeordnet,
das mehrere Schloßteile zum Steuern der Nadeln 3 aufweist.
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Die bisher beschriebenen Maschinenteile entsprechen jenen, die gewöhnlich
in allen bekannten Rundstrickmaschinen zur Herstellung von Strümpfen und Socken
vorgesehen sind und deren Wirkung bekannt ist.
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Wie erwähnt, werden in der erfindungsgemäßen Maschine besonders ausgebildete
Platinen verwendet, die beispielsweise die in F i g. 8 ersichtliche Gestalt besitzen.
Sie weisen zwei Abschlagkanten, nämlich eine untere Abschlagkante 16 und eine obere
Abschlagkante 17 auf. Zwischen diesen beiden Abschlagkanten ist unter der normalen
Nase 19 zusätzlich eine zweite Nase 18 vorgesehen, wobei die beiden Nasen eine untere
Kehle 20 bzw. eine obere Kehle 21 bilden. Jede Platine 5 weist außerdem einen
Anschlag 22 für die alle Platinen umgebende Feder 6, einen Fuß 23 und einen Führungseinschnitt
24 auf.
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F i g. 2 zeigt die wichtigsten Schloßteile des Schlosses 15 zur Steuerung
der Nadeln 3. Mit 26 ist das mittlere obere Schloßteil bezeichnet, 27 ist das linke
Abzugsschloßteil, das im vorliegenden Fall
während der Gesamtdauer
der Herstellung des Strumpfes wirksam ist, 29 ist das dem Abzugsschloßtei127 zugeordnete
Zusatzschloßteil, das in seiner wirksamen Stellung die Abwärtsverschiebung der Nadeln
um ein gewisses Stück verlängert, und 30m ist das Anhebeschloßteil, welches eine
Aufwärtsverschiebung der Nadeln in die Einschlußstellung zum Zwecke der Freigabe
ihrer Zungen von den zuvor gebildeten Maschen und einer Verschiebung der Nadeln
in eine Höhe hervorruft, in der sie den durch den Fadenzuführarm 14 zugeführten
Faden erfassen können. Mit 32m ist ein profilierter Führungsring für die Füße 34
der Nadeln 3 bezeichnet. Dieser Führungsring besitzt eine derartige Höhe, daß er
die Nadeln nach dem Abzug um ein Stück anhebt, das weder ausreicht, um die Nadelzungen
freizugeben, noch um die Nadeln 3 in eine Höhe zu verschieben, in der sie den durch
den Fadenzuführarm 14 zugeführten Faden erfassen können. Wenn die Füße 34 der Nadeln
3 auf dem Führungsring 32m aufliegen, dann befinden sich die Haken der Nadeln 3
etwa in der Höhe des oberen Teiles 17 der Platinen 5.
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Der Pfeil 33 in F i g. 2 gibt die normale Bewegungsrichtung der Nadeln
relativ zum Schloß während der gleichförmigen Drehung des Nadelzylinders
1 an. In F i g. 2 sind jene Schloßteile nicht eingezeichnet, die während
des Pendelganges des Nadelzylinders wirksam sind. Die Nadeln 3 besitzen je einen
Fuß 34, welcher jedoch bei verschiedenen Nadeln ungleich lang ist. Am Nadelzylinderumfang
wechselt jeweils eine Nadel mit langem Fuß mit einer solchen mit kurzem Fuß ab.
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Die Schloßteile 29 und 30 m können einzeln derart gesteuert werden,
daß sie verschiedene radiale Abstände vom Nadelzylinderumfang einnehmen. Insbesondere
kann das Zusatzschloßteil29 drei Abstände einnehmen: im größten Abstand ist es für
alle Nadeln unwirksam, im mittleren Abstand ist es nur für die Nadeln mit langem
Fuß wirksam, und im kleinsten Abstand wirkt es auf sämtliche Nadeln ein. Das Anhebeschloßteil
30 m kann hingegen nur zwei Abstände einnehmen: entweder ist es für sämtliche Nadeln
wirksam oder es wirkt nur auf die Nadeln mit langem Fuß ein.
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F i g. 7 zeigt schematisch die Steuerung des Zusatzschloßteils 29.
Die Steuerung des Anhebeschloßteils 30m kann auf analoge Weise erfolgen. Die Steuerung
geht von der Hauptsteuertrommel 12 aus, von welcher in F i g. 7 ein Teil dargestellt
ist. Am Umfang der Hauptsteuertromme112 ist an einem Ring 38 ein Nocken 36 vorgesehen.
Mit dem Ring 38 steht die Spitze eines Fühlhebels 40 in Berührung, der an
einer im Maschinengestell drehbar gelagerten Welle 42 befestigt ist. Die
Welle 42 trägt einen Arm 44, der den Anschlag 46 a eines Schlittens
46 berührt, welcher das Zusatzschloßteil 29 trägt und der Wirkung einer Feder
ausgesetzt ist, die den Anschlag 46 a mit dem Arm 44 und demgemäß
die Spitze des Hebels 40 mit derSteuertrommel 12 in Berührunghält.
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Wenn die Spitze des Fühlhebels 40 mit dem Ring 38 in Berührung steht,
dann befindet sich das Zusatzschloßteil29 in der dem Zylinderumfang am meisten angenäherten
Stellung (wie in F i g. 7 dargestellt ist). Befindet sich hingegen die Spitze des
Fühlhebels 40 auf dem Nocken 36, dann ist das Zusatzschloßteil 29 vom Nadelzylinderumfang
radial weg verschoben. Da der Nocken 36 abgestuft ist und eine niedrigere und eine
höhere Stufe besitzt, kann diese Verschiebung in zwei verschiedenen Ausmaßen erfolgen,
wobei in einem Fall (Verschiebung durch die niedrigere Stufe) das Zusatzschloßtei129
in eine Lage gelangt, in der es noch auf die Nadeln 3 mit langem Fuß einwirkt, während
im anderen Fall (Verschiebung durch die höhere Stufe) das Zusatzschloßteil 29 in
eine für sämtliche Nadeln 3 unwirksame Lage gelangt.
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Die F i g. 5 und 6 zeigen die Schloßteile zur Steuerung der Platinen
5. Die Füße 23 der Platinen laufen in einer Ringnut 47 des feststehenden Platinenschloßringes
13. Diese Ringnut 47 besitzt zur Verschiebung der Platinen nach außen
ein Schloßteil 48, welchem ein nach Belieben einschaltbares Zusatzschloßtei149 zugeordnet
ist, mit Hilfe dessen diese Verschiebung der Platinen 5 nach außen vergrößert werden
kann. Das Zusatzschloßteil49 ist an einem um einen Zapfen 52 im Maschinengestell
schwenkbar gelagerten Bügel 51 befestigt, der unter der Wirkung einer Feder 53 in
einer Lage gehalten wird, in der das Zusatzschloßtei149 in eine Ausnehmung des ortsfesten
Schloßteils 48 von oben eingreift. Der Bügel 51 liegt auf einem profilierten
Ring 54 auf, der am Platinenschloßring 13 verschiebbar ist. Der Ring 54 weist am
oberen Rand einen Nokken 55 auf, der den Bügel 51 und das Zusatzschloßteil49 so
weit anheben kann, daß letzteres unwirksam wird. Liegt der Bügel 51 hingegen
unter dem Druck der Feder 53 auf dem Ring 54 auf, dann ist das Zusatzschloßteil
49 wirksam.
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Die Verschiebung des Ringes 54 längs eines Kreisbogens am Platinenschloßring
13 wird durch die Hauptsteuertrommel12 bewirkt, die einen Nocken 59 besitzt, mit
dem die Spitze eines Fühlhebels hfl in Berührung steht, der auf einer Welle 61 befestigt
ist, welche einen Arm 62 trägt. Das gabelförmige freie Ende dieses Armes 62 steht
mit einem am Ring 54 befestigten Stift 63 im Eingriff.
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Auf den Arm 62 wirkt eine Feder 64 ein und hält die
Spitze des Fühlhebels 60 mit der Oberfläche der Trommel 12 in Berührung.
Wenn der Fühlhebel 60 auf der Hauptsteuertromme112 aufliegt, ist das Zusatzschloßtei149
eingeschaltet. Befindet sich hingegen die Spitze des Fühlhebels 60 auf dem
Nokken 59, dann ist das Zusatzschloßteil 49 unwirksam. Die unwirksame Lage
des Zusatzschloßteiles 49 ist in F i g. 5 strichpunktiert eingezeichnet, während
das Zusatzschloßteil 49 in den F i g. 3 und 4 in seiner wirksamen Lage dargestellt
ist.
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Unter Bezugnahme auf die F i g. 9 bis 12 wird nun die Wirkungsweise
der Vorrichtung zur Herstellung des Doppelrandes eines Strumpfes beschrieben. Diese
Figuren veranschaulichen schematisch einige Nadeln in verschiedenen Arbeitsphasen
bei der Herstellung des Doppelrandes. Ferner ist eine der Platinen 5 mit abgebrochenem
vorderen Teil gezeichnet. Die Maschenreihen des Strumpfes sind mit den Großbuchstaben
A bis E bezeichnet. Die Nadeln 31, 3lii, 3,- und 3,-I1 besitzen je einen
langen Fuß, während die Nadeln 3,I, 3t,- und 3,.I kurze Füße haben.
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Zur Herstellung der ersten Maschenreihe A zu Beginn des Doppelrandes
eines Strumpfes ist im Strickschloß das Zusatzschloßtei129 für alle Nadeln wirksam,
während sich das Anhebeschloßteil 30m in jener Lage befindet, in der es nur auf
die Nadeln 3 mit langem Fuß einwirken kann. Das Zusatzschloßteil 49 zur Platinensteuerung
ist eingeschaltet.
Diese Lage der Schloßteile bewirkt, daß die Maschenbildung
auf der unteren Abschlagkante 16
der Platinen 5 erfolgt. Nur die Nadeln mit
langem Fuß werden durch das Anhebeschloßteil 30m angehoben und ergreifen den vom
Fadenführerarm 14 zugeführten Faden. Zur Herstellung der zweiten und dritten Maschenreihe
B bzw. Bl, wird das Anhebeschloßteil 30m in die Lage gebracht, in der es auf alle
Nadeln einwirkt, und infolgedessen werden diese Maschenreihen durch sämtliche Nadeln
noch auf der unteren Abschlagkante 16 der Platinen gebildet.
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Nach diesen Anfangsmaschenreihen, von denen gegebenenfalls auch nur
zwei oder mehr als drei hergestellt werden könnten, wird zur Herstellung der nächsten
Maschenreihe C das Zusatzschloßteil 49 zur Platinensteuerung unwirksam gemacht,
und das Zusatzschloßtei129 wird in jene Lage gebracht, in der es nur auf die Nadeln
3 mit langem Fuß einwirkt. Das Anhebeschloßtei130m bleibt in der für alle Nadeln
wirksamen Lage.
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Auf diese Weise wird erreicht, daß die Maschenbildung nun auf der
oberen Abschlagkante 17 der Platinen erfolgt. Da die Abwärtsbewegung der Nadeln
3 mit langem Fuß noch durch das Zusatzschloßteil29 verlängert wird, wird erreicht,
daß diese Nadeln die Fadenhenkel durch die entsprechenden Fadenhenkel der vorangehenden
Maschenreihe BI hindurchziehen und die entsprechenden Maschen bilden.
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Am Ende de_ Maschenreihe C ergibt sich somit das in F i g. 9 schematisch
dargestellte Maschenbild. Es ist bemerkenswert, daß auch die Nadeln mit kurzem Fuß
(3I1, 31j, usw.) den Faden erfaßten und ihn über die obere Abschlagkante 17 der
Platinen 5 kulierten, ohne jedoch mit den Fadenhenkeln der vorangehenden, auf der
unteren Abschlagkante 16 gebildeten Maschenreihe Maschen zu bilden, da diese Nadeln
nicht auch durch das Zusatzschloßtei129, sondern nur durch das normale Abzugsschloßteil
27 gesenkt wurden. Die auf den Schäften der Nadeln mit kurzem Fuß (311, 31v usw.)
unterhalb der Zungen dieser Nadeln befindlichen Fadenhenkel der Maschenreihe BI,
welche durch die Kehlen 20 der Platinen niedergehalten werden, sind somit
jene, die nach Beendigung des Doppelrandes dessen Anfang mit den Strumpflängen verbinden.
Während der gesamten Herstellung des Doppelrandes bleiben diese Fadenhenkel somit
in gesenkter Lage auf den Schäften der Nadeln 3 mit kurzem Fuß, ohne die Bildung
von Maschen mit diesen Nadeln auf der oberen Abschlagkante 17 der Platinen 5 zu
behindern (s. das in F i g. 13 dargestellte Maschenbild).
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Auf die soeben beschriebene Maschenreihe C kann gegebenenfalls eine
Maschenreihe Cl folgen, die in gleicher Weise wie die Maschenreihe C bei gleicher
Lage der Schloßteile hergestellt wird (s. das in F i g. 14 dargestellte Maschenbild).
Zur Vereinfachung der schematischen Darstellung ist die Maschenreihe Cl in den F
i g. 9 bis 12 weggelassen.
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Zur Herstellung der folgenden Maschenreihe D wird das Anhebeschloßtei130m
in jene Lage gebracht, in der es nur auf die Nadeln 3 mit langem Fuß (31, 3111 usw.)
einwirkt. Infolgedessen werden die Zungen der Nadeln 3 mit kurzem Fuß (311, 31v
usw.) nicht freigegeben und diese Nadeln werden auch nicht genügend angehoben, um
den Faden erfassen zu können, der also nur von den Nadeln 3 mit langem Fuß erfaßt
wird. Das Abzugsschloßtei127 senkt alle Nadeln, und während die Nadeln mit langem
Fuß den neuen Faden nach unten ziehen, ziehen die Nadeln mit kurzem Fuß, die den
neuen Faden nicht erfaßten, neuerlich die bereits in der vorhergehenden Maschenreihe
gebildeten Fadenhenkel nach unten (s. F i g. 10). Zufolge dieses neuerlichen Senkens
der vorher gebildeten Fadenhenkel durch die Nadeln mit kurzem Fuß werden infolge
einer Art »Flaschenzugwirkung« die abgeworfenen Fadenhenkel der vorhergehenden Maschenreihe
der Nadeln mit langem Fuß etwas angehoben. Um es diesen Nadeln mit langem Fuß zu
gestatten, mit den neuen Fadenhenkeln und den alten abgeworfenen Fadenhenkeln Maschen
zu bilden, müssen diese Nadeln etwas weiter als normal gesenkt werden, was dadurch
erreicht werden kann, daß während der Herstellung dieser Maschenreihe D das Zusatzschloßteil29
eingeschaltet gelassen wird. Auf diese Weise werden jedoch die mit den Nadeln mit
langem Fuß gebildeten Fadenhenkel der Maschenreihe D um ein Stück verlängert, das
er durch das Zusatzschloßteil29 hervorgerufenen zusätzlichen Abwärtsverschiebung
der Nadeln entspricht. Zieht man in Betracht, daß die vorher gebildeten Fadenhenkel
der Nadeln mit langem Fuß zufolge der beschriebenen »Flaschenzugwirkung« angehoben
wurden, ist für die Maschenbildung mit diesen Fadenhenkeln keine sehr große Verlängerung
der neuen Fadenhenkel erforderlich, und es kann daher zur Erzielung des gleichen
Ergebnisses die Anwendung eines anderen Hilfsmittels vorgezogen werden. Dasselbe
kann vorteilhafterweise aus der üblichen Vorrichtung zur Änderung der Maschengröße
bestehen, die in allen bekannten Rundstrickmaschinen vorhanden ist.
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Hebt man nämlich mit Hilfe des Nockens 100 und der Stange 101
(F i g. 1) den Nadelzylinder 1 samt dem Platinentragring 2 gegenüber dem feststehenden
Strickschloß 15 an, dann können die Nadeln, deren Füße mit den Schloßteilen im Eingriff
stehen, dieser Anhebebewegung nicht folgen, während die Platinen 5 angehoben werden
und dabei die Fadenhenkel der Maschenreihe C auf den Nadeln n-it langem Fuß mit
nach oben nehmen, was stets infolge der »Flaschenzugwirkung« erfolgt, da die nicht
abgeworfenen Fadenhenkel der Maschenreihe C von den Nadeln mit kurzem Fuß gehalten
werden. Auf diese Weise erzielt man ebenfalls die Maschenbildung zwischen den durch
die Nadeln mit langem Fuß gebildeten neuen Fadenhenkeln und den alten Fadenhenkeln,
wobei jedoch gegenüber der zuerst erläuterten Arbeitsweise der Vorteil erreicht
wird, daß die Fadenhenkel der Maschenreihe D nicht übermäßig verlängert werden.
Das Ausmaß der durch die Vorrichtung zur Änderung der Maschengröße hervorgerufenen
Anhebebewegung des NadelzYlinders 1 und des Platinentragringes 2 kann nämlich durch
Wahl des Nockens 100 genau eingestellt und auf den gerade unbedingt erforderlichen
Wert beschränkt werden.
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Nach der Bildung der Maschenreihe D ergibt sich ein Maschenbild, wie
es schematisch in F i g. 11 dargestellt ist.
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Zur Herstellung der folgenden Maschenreihe E wird das Zusatzschloßtei129,
sofern dies nicht bereits in der vorherigen Maschenreihe geschah, endgültig unwirksam
gemacht, und das Anhebeschloßtei130m wird gänzlich eingerückt, um auf sämtliche
Nadeln einzuwirken. Infolgedessen werden alle
Nadeln angehoben,
so daß ihre Zungen freigegeben werden und sie den neuen Faden erfassen und normal
verstricken können. Die Maschenbildung erfolgt auf der oberen Abschlagkante 17 der
Platinen 5. Die Maschenreihe D fällt auf die langen Fadenhenkel der Maschenreihe
C und bindet dieselben. F i g. 12 zeigt schematisch das Maschenbild nach Beendigung
der Maschenreihe E, und es ist ersichtlich, wie die Fadenhenkel dieser Maschenreihe
mit den Fadenhenkeln der Maschenreihe D an den Stellen der Nadeln mit langem Fuß
und mit den Fadenhenkeln der Maschenreihe C an den Stellen der Nadeln mit kurzem
Fuß Maschen bilden. Die letzteren Maschen sind in F i g. 12 aus Gründen der Vereinfachung
der Darstellung verkehrt gezeichnet.
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Auf die Maschenreihe E folgen sodann so viele weitere normale Maschenreihen,
als für die Länge des Doppelrandes des Strumpfes erforderlich sind. Nach Beendigung
der Randlänge werden die bisher auf den Schäften der Nadeln mit kurzem Fuß niedergehaltenen
Fadenhenkel mit den Fadenhenkeln der letzten Maschenreihe des Randes verbunden.
Zu diesem Zweck kann man beispielsweise die Zusatzschloßteile 29 und 49 wieder in
ihre wirksame Lage überführen und die Weiterbildung des Strumpfes auf der unteren
Abschlagkante 16 der Platinen durchführen.
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Wie die F i g. 13 bis 15 zeigen, in denen die mit den Nadeln 31, 311,
3111 usw. gestrickten Maschenstäbchen mit I, 1I, III usw. bezeichnet sind,
ist das nach der erfindungsgemäßen Arbeitsweise erzielte Maschenbild völlig gleichförmig.
Die ersten Maschenreihen sind gut verstrickt und können sich nicht loslösen, und
es treten die anfangs erwähnten Spannungen und Schönheitsfehler nicht mehr auf.
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F i g. 16 zeigt schematisch den oberen Teil eines Strumpfes im Schnitt.
Die ersten Maschenreihen A, B, BI des Doppelrandes R sind an der Außenseite der
Strumpflängen L mit diesem durch die Fadenbenkel der Maschenreihe Bi in jedem zweiten
Maschenstäbchen (II, IV usw. in den F i g. 13 bis 15) verbunden.