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Die Erfindung betrifft Rundstrickmaschinen und insbesondere
die Nadelsteuerung in derartigen Maschinen zur Herstellung
gemusterter oder verstärkter Strickware und sieht hierfür eine
Vorrichtung und ein Verfahren vor zur Verschiebung derjenigen
Nadeln, die das Garn von den verschiedenen Zuführstationen zur
Bildung der Strickware abziehen. Rundstrickmaschinen bestehen
im wesentlichen aus einem oder zwei Nadelzylindern 1, die
- wie in Figur 1 dargestellt - in ihrer äußeren Zylinderfläche
Einschnitte 2 aufweisen.
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Die Einschnitte bilden die Führung für die Nadeln 3, die
während ihrer Vertikalverschiebung im Zusammenwirken mit den
Platinen die Wirkmaschen bilden.
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Die Anzahl der Einschnitte entspricht der Anzahl der Nadeln,
die in ihnen mit einer Hin- und Herbewegung gleiten unter
Einwirkung von in Figur 1 nicht dargestellten Hub- und
Absenkschloßteilen.
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Im allgemeinen liegt bei Strumpfmaschinen die Anzahl der
Einschnitte und Nadeln zwischen 200 und 400.
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Der Zylinder wird in Rotation versetzt und mit ihm rotieren
die Nadeln, die während ihrer Hin- und Herbewegung in ihrer
höchsten Verschiebestellung an ortsfesten Winkelpositionen mit
Garn versorgt werden an Zuführstationen, die einen oder
mehrere Fadenführer aufweisen, die wahlweise den Nadelhaken
angeboten werden, so daß diese das Garn von ihnen abziehen.
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Zur Herstellung von Strumpfwaren wird zur gleichen Zeit und in
der gleichen Weise üblicherweise nur ein Anteil der zur
Verfügung stehenden Nadeln benötigt, abgesehen von der
Herstellung der glatt gestrickten Teile eines Strumpfes, für die alle
Nadeln zwischen ihrer obersten und untersten Stellung
eingesetzt,
für jede Strickreihe mit Garn versorgt und in gleicher
Weise bewegt werden.
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Produziert die Maschine kein Glattgestrick, werden zur
Herstellung anderer Strickarten einige Nadeln zur Herstellung von
Maschen benötigt und werden daher an der Zuführstation auf
ihre höchste Stellung angehoben, um das Garn zu übernehmen,
während andere Nadeln auf ein Zwischenniveau angehoben werden,
um Garn zu übernehmen, ohne die vorangehende Masche zu
entladen, um eine Fangmasche zu bilden; oder aber diese anderen
Nadeln werden mit einer gewissen Verzögerung angehoben, so daß
sie an dieser Zuführstation kein Garn übernehmen und daher
hiermit auch keine neuen Maschen formen. Anders ausgedrückt:
Es muß eine Nadelauswahl erfolgen. Dies bedeutet, daß vor
jeder Zufuhr festgelegt werden muß, welche und wieviele Nadeln
einer bestimmten Verschiebung unterworfen werden müssen und
welche und wieviele andere Nadeln einer bestimmten anderen
Verschiebung unterworfen werden müssen bzw. überhaupt nicht
verschoben werden.
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Diese Auswahl wird gemäß Figur 1 durch die Schwingen 4
vorgenommen, die in denselben Einschnitten 2 wie die über ihnen
liegenden Nadeln gleiten, um die Nadeln nach oben in ihre
höchste Position zur Garnübernahme zu verschieben. Nachdem die
Nadeln das Garn erfaßt haben, werden sie in ihrer
Umkehrbewegung durch ihre eigenen Senker und Gegensenker gesteuert, die
relativ zum Zylinder ortsfest angeordnet, in Figur 1 jedoch
nicht dargestellt sind, obwohl sie in den folgenden Figuren
gezeigt sind.
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Figur 1 zeigt eine elastische Schwinge 4, die an ihrem unteren
Ende radial abbiegbar ist.
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Wenn die Schwingen die ihnen zugeordneten Nadeln in die
Arbeitsstellung verschoben haben, lösen sie sich von dem
Nadelfuß und kehren nach unten zurück. Wenn die Nadel nach
Beendigung
ihrer Aufgabe hinsichtlich der Erfassung des Garns und
der Bildung der Strickmasche, wozu sie sich in ihrer untersten
Ebene befindet, nicht benötigt wird zur Übernahme eines
weiteren Garns an einer anderen Zufuhrstelle, dann verbleibt sie
auf dieser Ebene, bis ihre Steuerschwinge oder andere
Maschinenteile sie wieder nach oben verschiebt.
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Der Schaft der Schwinge 4 weist in seinem mittleren Abschnitt
als oberen Führungsfuß einen Vorsprung 5 auf, der zur Anlage
kommt an sein eigenes Steuerschloß 6, um die Schwinge nach
unten zu drücken, wenn sie ihre Aufgabe hinsichtlich des
Anhebens der Nadel 3 vollendet hat.
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Weiter unten befindet sich am Schwingenschaft ein unterer Fuß
7, der zur Anlage kommt mit einem Schloßring 8, der eine
Hubkontur 9 aufweist, die die Schwinge zusammen mit der
darüberliegenden Nadel anhebt und sie so auswählt zum Erfassen des
Garns. Der Schloßring 8 weist ferner eine Schloßteilkontur 10
auf, die mit ihrer Innenfläche an der lotrechten Fläche des
Fußes 7 anliegt, um den Fuß der elastischen Schwinge 4 in das
Innere des Einschnitts 2 zu drücken. Wenn in dieser nach innen
gerichteten Stellung der Fuß 7 die Hubkontur 9 des
Schloßringes nicht beaufschlagen kann, verharrt die Schwinge in ihrer
abgesenkten Stellung.
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Die Absenkschlösser 6 sowie die Hubkontur 9 und die
Beaufschlagungskontur 10 sind offensichtlich winkelversetzt und
wirken zu unterschiedlichen Zeiten auf jede Schwinge.
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In Rundstrickmaschinen erfolgt die Nadelauswahl üblicherweise
mit den den anzuhebenden Nadeln entsprechenden Schwingen,
wobei ihr Hubfuß in einer auswärts verschobenen Stellung
gehalten wird, so daß sie die Hubkonturen beaufschlagen können,
während die den nicht anzuhebenden Nadeln zugeordneten
Schwingen in einer Ansprechposition innerhalb des Einschnittes
gehalten werden und zwar unabhängig davon, ob elastische oder
herkömmliche starre Schwingen verwendet werden.
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Elastische Schwingen drücken ihren unteren Fuß 7 spontan nach
außen, um in die Hubkontur 9 einzugreifen und werden somit
angehoben. Werden hingegen konventionelle Schwingen verwendet,
wird ihre Ansprechstellung sowie ihre Rückzugsbewegung
gesteuert von entsprechend angeordneten Schloßteilen, die relativ
zum Zylinder ortsfest angeordnet sind.
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Die Schwingen 4 werden so in ihrer Position gehalten, daß die
Abbiegung oder Verschiebeaktion ihres unteren Abschnitts nicht
dazu führt, daß der obere Abschnitt den Einschnitt verläßt.
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Hierfür sind beispielsweise eine oder mehrere Ringfedern 12
vorgesehen, die den oberen Teil der Schwingen umgreifen und
starr mit dem Zylinder ausgebildet sind. Die Ringfedern selbst
werden in ihrer Position durch Ringnuten gehalten, die sich
auf der Innenseite der zylindrischen Fläche des Nadelzylinders
1 befinden.
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In Figur 1 ist die Auswahleinrichtung schematisch angedeutet
durch das Bezugszeichen 11. Die Auswahleinrichtung ermöglicht
der Schwinge 4, sich nach auswärts zu bewegen, so daß sie auf
der Hubkontur 9 angehoben wird, oder aber die Auswahleinrich
tung drückt die Schwinge in den ihr zugeordneten Einschnitt,
so daß sie in abgesenkter Position verharrt. Die herkömmlichen
Auswahlsysteme verwenden mechanische Auswähler, die eine Serie
von Zwischenfüßen beaufschlagen; aber dieser Auswahltyp weist
wesentliche Beschränkungen auf sowohl hinsichtlich seiner
Betätigung als auch hinsichtlich der Anzahl der
Auswahlmöglichkeiten.
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Neueste Maschinen verwenden elektromagnetische
Auswahleinrichtungen, die eine höhere Auswahlgeschwindigkeit und eine größe
re Zahl programmierbarer Auswahlmöglichkeiten erlauben,
wodurch sich Vorteile hinsichtlich der Maschinenherstellung und
einer größeren Variationsbreite möglicher Muster ergeben.
Diese
Auswahleinrichtungen werden im wesentlichen in zwei
Kategorien unterteilt, nämlich einerseits in ortsfeste
Einrichtungen, die nicht mit dem Zylinder rotieren, vor jeder
Zuführstation angeordnet sind und die Schwingen in der Folge ihrer
Rotation angeboten bekommen, und andererseits in mit dem
Zylinder (und mit seinen Schwingen) rotierenden
Auswahleinrichtungen, die sich daher immer in einer den Schwingen
entsprechenden Position befinden und auf diese daher jederzeit einwirken
können gegenüber der nur sehr kurzen Zeit, in der die
Schwingen vor den Auswahleinrichtungen der ersten Kategorie
vorbeidrehen. Diese zweite Art der Auswahl wird auch bewirkt, bevor
die Schwingen vor den Zuführstationen vorbeidrehen, aber es
ergibt sich ein größerer Spielraum hinsichtlich der
Synchronisiererfordernisse und der zur Verfügung stehenden Auswahlzeit;
benötigt wird aber eine größere Anzahl von Auswahlbetätigern,
die der Anzahl der Nadeln anstelle der Anzahl der
Zufuhrstellen entsprechen müssen. Nadelauswahlverfahren und
Vorrichtungen der beiden beschriebenen, mit steifen oder elastischen
Schwingen arbeitenden Kategorien sind beschrieben in den
europäischen Offenlegungsschriften Nr. 0 379 234, 0 431 674,
0 441 005, 0 479 371 und in der italienischen Patentanmeldung
22172 A/90 der gleichen Anmelderin. Die vorliegende Erfindung
betrifft die Steuerung der Nadeln in ihrer Umkehrbewegung
stromab von der Auswahlstation. Die Figuren 2 zeigen die
Konfiguration der Senker und Gegensenker in dem Winkelabschnitt,
der dem Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Absenk- und
Gegensenker-Systemen entspricht.
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Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit sind diejenigen Nadeln
und Schwingen, die eine Stellung lotrecht zur Zeichnung
einnehmen, um 900 aus ihrer tatsächlichen Position gedreht
dargestellt.
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Bei einer Vier-Zufuhrstellen-Maschine liegt der Winkelabstand
zwischen zwei Senker/Gegensenker-Systemen 21 und 22 bei etwa
900, während dieser Abstand bei einer
Zwei-Zufuhrstationen-Maschine
etwa 180º beträgt. Die Figuren 2 zeigen stromab von der
Auswahleinrichtung das konventionelle Verschiebesystem für die
nicht von ihren Schwingen aktivierten Nadeln, wobei die
Zylinderdrehung von rechts nach links erfolgt.
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Der Nadelfuß 20 derjenigen Nadeln, die durch ihre Schwinge 4
in Arbeitsstellung gebracht wurden, folgt dem oberen
Bahnverlauf, der oben durch die Konturen der Senker 23 und 21
begrenzt ist. Die in ihre höchste Stellung angehobenen Nadeln
erzeugen "unloaded" Maschen.
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Entsprechend diesem Ablauf öffnet die während des
vorangegangenen Weges geformte Masche die Zunge 28 der Nadel 3 und zwar
durch Anheben der Nadel und gleitet dann auf ihren Schaft.
Wird die Nadel durch Betätigung des Nadelsenkers 21 abgesenkt,
schließt die auf ihrem Schaft befindliche Masche wiederum die
Zunge 28, gleitet von der Nadel ab und befreit sie somit.
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Wie bereits festgestellt wurde, treten die angehobenen Nadeln
auf ihrem höchsten Niveau in die Garnzufuhrstellen ein und
erfassen das Garn von dem Garnführer 24, der abgesenkt ist, um
sein Garn den offenen Haken 25 der Nadeln anzubieten.
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Wenn die Vorrichtung Glattgestrick produziert, z.B. in einem
Strumpfbein, und keine Muster oder Verstärkungen herstellen
soll, müssen alle Nadeln in Arbeitsstellung gebracht werden;
eine Auswahl ist nicht länger erforderlich.
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Im Stand der Technik wird dann ein erstes Hubschloßteil 26
eingeführt und anstelle einer Auswahleinrichtung verwendet, um
alle Nadeln 3 durch Beaufschlagung ihres Fußes 20 am Austritt
aus dem Senkersystem 21/22 (Figur 2A) anzuheben.
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Durch diese Deaktivierung der Auswahleinrichtung läßt sich die
Arbeitsgeschwindigkeit wesentlich erhöhen. So kann z.B. die
Rotationsgeschwindigkeit einer zur Herstellung von
Damenstrümpfen
bestimmten, vier Zufuhrstellen umfassenden
Vorrichtung, die bei Einschaltung der Nadelauswahleinrichtung etwa
bei 500 U/min liegt, auf 1000 U/min und mehr erhöht werden
durch Verwendung des Schloßteils 26 und Deaktivierung des
Auswählers 11.
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Befindet sich das Schloßteil 26 oder der Auswähler 11 im
Einsatz, ist der Bahnverlauf des Nadelfußes 20 der Nadeln 3 im
wesentlichen der gleiche. Sie verfolgen den Bahnverlauf, der
nach oben über die Senker 23 und 21 begrenzt ist.
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Sollen jedoch mit Hilfe der Auswahleinrichtung 11 nur einige
Nadeln angehoben werden, während andere Nadeln zur Erzeugung
einer Fangmasche verwendet werden (ohne Entladung der während
des vorangehenden Arbeitsganges geformten Masche), wird die
Konfiguration gemäß Figur 28 verwendet.
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Der Auswähler 11 wird verwendet, um die Nadeln 3 in ihrer
Arbeitsstellung über die Schwingen 4 zu bringen, die von der
Hubkontur 9 in ihre oberste Stellung verschoben werden. Die
anderen Nadeln 3', die den inaktivierten Schwingen 4'
zugeordnet sind, begegnen auf ihrem Weg dem zweiten Hubschloßteil 27,
der in eine Winkelposition stromab von dem ersten
Hubschloßteil 26 eingeführt ist, der in diesem Fall außer Eingriff
gehalten wird durch seinen Abzug nach außen mit Radialbewegung.
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Das Schloßteil 27 weist eine Hubkontur auf, die ein
niedrigeres Niveau erreicht als die des Schloßteils 26 oder wie es
durch die Hubkontur 9 erzielt wird. Auf dieser unteren Ebene
wird die Masche nicht entladen sondern beibehalten. Die auf
der Nadel befindliche Masche öffnet die Zunge 28, gleitet aber
nicht auf den Nadelschaft.
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Der Nadelhaken 25 kann auf diesem Niveau auch ein neues Garn
erfassen, da er später als die von ihren Schwingen in
Arbeitsstellung gebrachten Nadeln ansteigt; die von dem Schloßteil 27
angehobenen Nadeln können Garne nur von den abgesenkten, mehr
zur linken als zu ihrem Hubpunkt positionierten Garnführern
erfassen. Wird z.B. ein Garnführer 24 a abgesenkt, kann die
Nadel 3' sein Garn nicht erfassen, während bei Absenkung des
Garnführers 24 e sein Garn erfaßt werden kann.
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Im ersten Fall formt die Nadel 3' während ihrer Bewegung keine
neue Masche sondern behält lediglich die sich bereits auf
ihrem Haken 25 befindliche Masche, während im zweiten Fall die
Nadel 3' ein neues Garn erfaßt und eine neue Masche bildet,
die auf dem Haken 25 zusammen mit der bereits vorhandenen
Masche verbleibt. In beiden Fällen erfassen die Nadeln 3 -
soweit sie durch die Schwingen 4 in ihre Arbeitsstellung
gebracht wurden - auch das zweite, mehr links angebotene Garn.
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Ist es schließlich erforderlich, zuerst nur einige Nadeln mit
der Auswahleinrichtung 11 anzuheben und später alle die
anderen Nadeln auf das gleiche Niveau anzuheben, um so alle zuvor
gebildeten Maschen aus dem Haken unter die Zunge gleiten zu
lassen, wird die Konfiguration gemäß Figur 2C benutzt. In
dieser Konfiguration wird das Schloßteil 26 außer Eingriff
gehalten, d.h. es wird radial zurückgezogen von den Nadelfüßen
gehalten, und das zweite Hubschloßteil 27 wird zum weiteren
Anhub zusammen mit einem dritten Schloßteil 28 eingeführt, das
die Nadeln 3' betätigt, die bereits durch das Schloßteil 27 in
die Fangmaschenebene angehoben wurden, um sie weiterhin
anzuheben auf die Maschen-Entladeebene.
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In diesem Fall wird jeder der Garnführer 24, der an einer zur
Bedienung dieser Nadeln 3' geeigneten Winkelkoordinate
angeordnet ist, abgesenkt, um ein neues Garn an diejenigen Nadeln
3' abzugeben, die ihre vorangehenden Maschen bereits aus dem
Haken unter die Zunge übernommen haben. Andernfalls würde das
Gestrick Laufmaschen aufweisen. Diese Konfiguration - auf
Basis dessen, was unter Bezugnahme auf die Garnzufuhrstellen
beschrieben wurde - gibt die Möglichkeit, die Nadeln 3 über
die Schwingen in Einsatz zu bringen, um - z.B. zur Verstärkung
- ein oder mehrere zusätzliche Garne zuzuführen im Vergleich
zu den Garnen, die den spät angehobenen Nadeln 3' zugeführt
wurden.
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Bei Inaktivierung der drei Schloßteile 26, 27 und 28 arbeitet
die Vorrichtung mit den Nadeln entweder in Arbeitsstellung
oder aber in Ruhestellung ausschließlich auf Basis der
Schwingenauswahl.
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Die vorbekannte und vorstehend beschriebene
Nadelbetätigungseinrichtung hat somit erhebliche Nachteile sowohl hinsichtlich
der Vorrichtung als auch hinsichtlich des Verfahrens und
beschränkt die Arbeitsleistung von Rundstrickmaschinen. Sie
erfordert drei Schloßteile 26, 27 und 28 mit ihren radialen
Andrück- und Abzugseinrichtungen, die sehr genau gesteuert
werden müssen und zwar sowohl hinsichtlich der Synchronisation
als auch hinsichtlich der Radialbewegung. Alle radial
einzuführenden Schloßteile erfordern eine
Zwei-Schritt-Andrückaktion und erfordern die Verwendung von Füßen 20 mit zwei oder
mehr unterschiedlich langen Vorsprüngen, aufgeteilt in zwei
oder mehr separate Winkelsektoren.
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Die Hubkontur der Schloßteile, insbesondere die des
Schloßteils 26, ist notwendigerweise steil, da sie einen bestimmten
Raum zur Anordnung der anderen beiden Schloßteile 27 und 26
freilassen muß, die ihrerseits aus dem gleichen Grund ihre
Hubkontur mit einem bestimmten Winkelversatz beginnen müssen.
Die zulässige Geschwindigkeit der Rundstrickmaschine ist daher
begrenzt, um Kollisionen zwischen den Füßen 20 und den Senkern
23, 21 zu vermeiden, wodurch Vibrationen und Verschleiß
hervorgerufen würden.
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Die vorliegende Erfindung stellt eine Vorrichtung zur
Verfügung zur Steuerung derjenigen Nadeln, die durch die
Auswahleinrichtung 11 und die Schwingen 4 nicht in Arbeitsstellung
gebracht wurden.
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Zur Erläuterung der Charakteristika und Vorteile einer
Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Erfindung
unter Bezugnahme auf ein in Figur 3 dargestelltes
Ausführungsbeispiel näher erläutert, das aber nicht schutzbegrenzend
auszulegen ist.
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Die Vorrichtung rotiert immer von rechts nach links.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird anstelle des drei radial
bewegliche Schloßteile 26, 27 und 28 umfassenden Systems
stromab von dem Senker/Gegensenker-System 21 und 22 ein
einziges axial bewegliches Schloßteil 30 vorgesehen mit einer
Hubkontur bis auf die Maschen-Entladeebene, aber mit einem
glatteren und weniger steilen Verlauf als das zuvor
beschriebene Schloßteil 26.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung deckt
das Schloßteil 30 nahezu den gesamten Winkelabstand ab
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Gegensenkern 22, um eine
glatte Hubkontur zu bilden und die Steuerung der unteren Position
der Nadeln in jedem Fall sicherzustellen. In jedem Fall ist
zwischen den Schloßteilen 30 und 22 ein Abstand erforderlich
zum Nadeleinsetzen und -ersetzen.
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Anstelle des feststehenen Schloßteils 23 zur Begrenzung des
Nadelhubes ist ein sich weiter erstreckender feststehender
Gegensenker 31 vorgesehen, der über dem Nadelsenker 21
angeordnet ist und in diesen einläuft, um so die Aufwärtsbewegung
der Nadeln sanft zu begrenzen.
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Das Schloßteil 30 ist axial in drei Positionen verschiebbar.
Die erste Position ist die in durchgehenden Linien in der
obersten Ebene dargestellte Position und entspricht
hinsichtlich
der Funktion der Konfiguration der Figuren 2A und 2C. In
dieser Position kann die Nadelauswahleinrichtung inaktiviert
werden; die Nadeln werden dann alle in ihre
Maschen-Entladeebene bewegt, so wie mit den Schloßteilen 26 oder 27/28 der
Figuren 2 und erfassen die ihnen angebotene Garnzufuhr.
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Es gibt kein Platzproblem, so daß die Hubkontur des
Schloßteils 30 weniger steil sein kann als die der Schloßteile 26,
27 und 28 im Stand der Technik.
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Der obere Teil der Figur 3 zeigt die möglichen Bahnverläufe
der Köpfe der Nadeln 3 und 3'. Die Bahnverläufe der von den
Schwingen ausgewählten Nadeln 3 sind punktiert dargestellt. Er
ist steiler und kann alle ihm in der abgesenkten Position
angebotenen Garnzuführungen erfassen, indem ihr Garnführer auf
die unterste Ebene bewegt wird.
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Der in durchgezogener Linie dargestellte Bahnverlauf der nicht
durch die Schwingen 4 ausgewählten, aber den inaktivierten
Schwingen 4' entsprechenden Nadeln 3' korrespondiert mit der
voll ausgezogenen Kontur des Schloßteils 30 gekreuzt von den
Nadelfüßen 20 der Nadeln 3'. In diesem Fall entladen die
Nadeln 3' die Maschen und ziehen ein anderes Garn von den
Garnführern, die ihnen in der abgesenkten Position angeboten
werden. Generell sind die sich ganz rechts befindlichen
Garnführer 24 für die von den Schwingen angehobenen Nadeln 3
bestimmt, und die übrigen Garnführer 24 sind für die von dem
Schloßteil 30 angehobenen Nadeln 3' bestimmt.
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Die glattere Kontur ermöglicht - bei inaktivierter
Nadelauswahl - eine schnellere und gleichförmigere Arbeit der
Vorrichtung als die Konfiguration gemäß Figur 2A der vorbekannten
Art.
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Die zweite Position ist die gestrichelt dargestellte Position
in einer Zwischenhöhe und korrespondiert in ihrer Funktion mit
der Konfiguration der Figur 28. In dieser Position sind die
nicht ausgewählten und von ihren Schwingen in Operation
gebrachten Nadeln 3' angehoben auf die Fangmaschen-Ebene und
können ein neues Garn übernehmen oder auch nicht, was davon
abhängt, ob einer der mehr links angeordneten Garnführer
diesen Nadeln angeboten wird. Ist dies der Fall, so wird dieses
Garn auch von den Nadeln 3 erfaßt, die den gepunkteten
Bahnverlauf gekreuzt haben, wobei das zutrifft, was in Bezugnahme
auf die Figur 28 beschrieben wurde.
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Die dritte Position, das ist die unterste, strichpunktiert
dargestellte Position, gibt die Möglichkeit, daß die von der
Auswahleinrichtung 11 nicht in Operation gebrachten Nadeln
unten passieren. Die Vorrichtung arbeitet völlig auf Basis der
Schwingenauswahl, wobei sich die Nadeln entweder in ihrer
Arbeits- oder aber in ihrer Ruhestellung befinden.
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Das Positionierteil für das Schloßteil 30 ist analog dem für
die vorbekannten Schloßteile 26, 27 und 28 und kann z.B. aus
einem Drei-Stellungs-Pneumatik-Zylinder bestehen. Es erfordert
jedoch keine besondere Synchronisation und
Führungshilfsmittel, wie sie für die Schloßteile 26, 27 und 28 erforderlich
sind.
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Die durch die erfindungsgemäße Vorrichtung erzielten Vorteile
bestehen im wesentlichen aus einer Vereinfachung des
Nadelsteuersystems sowie in einer Verbesserung der Produktivität
sowie der Zuverlässigkeit der Vorrichtung.
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Das eine axial bewegliche Schloßteil 30 ersetzt die drei
radial beweglichen Schloßteile und ihre Hilfssteuerglieder. Es ist
weniger steil, und der sanftere Anstieg der Kontur führt
praktisch zu keinen Begrenzungen der Vorrichtungsgeschwindigkeit
wie sie sich ergeben bei der Verwendung anderer
Maschinenkomponenten wie z.B. des Schloßteilsystems 21/22.
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Während bei dem vorbekannten Verfahren die Schloßteile 26, 27
und 28 für die Andrückbewegung einen unterschiedlichen
Überstand der Nadelfüße und eine Anordnung in separaten
Winkelsektoren erfordern, arbeitet das Schloßteil 30 mit durchgehend
gleich ausgebildeten Nadeln. Müssen Nadeln mit
unterschiedlichen Fußprojektionen verwendet werden, kann eine Anzahl von
radial übereinandergeordneten Schloßteilen 30 verwendet
werden, um größere Möglichkeit zur Textil-Modulierung zu
schaffen, ohne die Nadeln in verschiedenen Winkelsektoren für
unterschiedliche Fußüberstände positionieren zu müssen.
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Das System zum Anheben und Absenken des Schloßteils 30
erfordert keine Besonderheiten hinsichtlich der Bewegung und
Synchronisation, während das radiale Andrücksystem für die
vorbekannten Schloßteile 26, 27 und 28 eine sehr präzise Führung
erfordert wie z.B. eine auf eine Tausendstel Sekunde
gesteuerte Synchronisation und einen auf einen Zehntel Millimeter
gesteuerten Bewegungsvorgang, um nicht die Nadeln und den
Zylinder zu beschädigen. Um gemäß der Konfiguration der Figur 2C
die Arbeitsstellung zu positionieren, ist sogar eine noch
genauere Synchronisation erforderlich, um zuerst das Schloßteil
27 in Position zu schieben und dann das Schloßteil 28 und zwar
in einem Zeitabstand entsprechend dem Weg von nur wenigen
Nadelschritten der Vorrichtung, wenn diese mit voller
Geschwindigkeit dreht, und um ihn dann in umgekehrter Reihenfolge
zurückzuziehen. Bei dem vorbekannten Verfahren können die
Änderungen in den Konfigurationen zwischen den verschiedenen
Figuren 2 nur innerhalb eines präzisen Winkelabschnitts des Nadel
zylinders erfolgen, während bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung der Hub und die Absenkung des Schloßteils 30 bei jeder
Zufuhr, tatsächlich aber zu jedem Moment problemlos
durchführbar sind.