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Pneumatische Fördervorrichtung Die Erfindung betrifft eine pneumatische
Fördels vorrichtung, bestehend aus einem Abscheider mit einem an diesen sich anschließenden
Senkrohr, aus einer in den Abscheider reichenden Gutzufuhrleitung, aus einer vom
Abscheider zum Sauggebläse führenden Luftabfuhrleitung und aus einem das Ende des
Senkrohres verschließenden Schieber.
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Es ist vorgeschlagen worden, bei einer solchen Fördervorrichtung
die Bewegung des Schiebers zum öffnen und Schließen des Auslaufendes des Senkrohres
entweder in Abhängigkeit von der Druckdifferenz zwischen einer Meßstelle unterhalb
des Materialniveaus im Senkrohr und einer Meßstelle oberhalb desselben im Abscheider
oder selbsttätig in Abhängigkeit von der Höhe der Gutsäule im Senkrohr zu steuern.
Hierdurch wird es z. B. möglich, das Fördergut auch ohne Verwendung einer Drehschleuse
und ohne Dichtungsschwierigkeiten in einen Raum auslaufen zu lassen, in welchem
ein höherer Druck als im Abscheider herrscht. Außerdem wird das Material bei dieser
Art der Austragung sehr schonend behandelt und die Entladung von Schiffen kann ohne
Störung durch Fremdkörper und ohne Materialverschleiß erfolgen.
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Der Steuerschieber schließt jedoch die Gutsäule im Senkrohr im allgemeinen
nicht vollständig luftdicht nach außen ab. Dies spielt im normalen Betrieb keine
Rolle, kann aber insbesondere beim Anfahren der Fördervorrichtung nach einem Stillstand
zu Störungen führen, z. B. zu einem Aufwirbeln des noch im Senkrohr befindlichen
Fördergutes.
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Es wurde nun gefunden, daß ein reibungsloseres Arbeiten von pneumatischen
Fördervorrichtungen der beschriebenen Art ermöglicht wird, wenn unterhalb des den
Auslauf regelnden Steuerschiebers eine weitere, vom Steuerschieber unabhängige Verschlußklappe
angeordnet ist. Vorzugsweise ist diese Verschlußklappe mit einem gewichtsbelasteten
starren Hebelarm verbunden.
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Während des normalen Betriebes der Fördervorrichtung ist die erfindungsgemäße
Klappe stets geöffnet. Beim Stillsetzen der Fördervorrichtung oder vor dem ersten
Anfahren nach vollständiger Entleerung wird sie geschlossen. Auf diese Weise läßt
sich der beim Anfahren im Abscheider benötigte Unterdruck sehr viel leichter erreichen,
während gleichzeitig ein Aufwirbeln von etwa noch im Senkrohr vorhandenem Material
vermieden wird.
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Die erfindungsgemäße Klappe erweist sich weiterhin als vorteilhaft,
wenn infolge übermäßiger Druckschwankungen die Gutsäule im Senkrohr einmal abreißen
sollte, wobei die obere Hälfte der Gutsäule
durch den im Abscheider herrschenden
Unterdruck meist noch gehalten wird. Beim Auftreten derartiger Störungen schließt
die Klappe kurzzeitig selbsttätig und erleichert dadurch ein Evakuieren der Gutsäule
sowie ein neuerliches einwandfreies Arbeiten der Fördervorrichtung. Um den gewünschten
dichten Abschluß zu gewährleisten, ist das Auslaufende des Senkrohres mit Gummidichtungen
ausgerüstet, gegen die sich die Verschlußklappe in ihrer Schließlage anlegt.
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Eine gewichtsbelastete Klappe als unteres Abschlußorgan eines Senkrohres
ist an sich bekannt.
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Bei den bekannten pneumatischen Fördervorrichtungen dieser Art stellt
aber eine derartige Klappe stets das Regelorgan dar, das also die Höhe der Gutsäule
im Betrieb bestimmt. Diese bekannte Klappe entspricht also dem Steuerschieber bei
der erfindungsgemäßen Anordnung. Die Regelung durch ein Gegengewicht ist aber ungünstig,
weil sie auf die vom Gut ausgeübte Kraft reagiert. Diese Kraft ist sehr unbestimmt,
weil sie von der schwer zu beherrschenden Reibung an den Wandungen des Senkrohres
abhängt.
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Die Höhe - der Gutsäule kann also in dieser Weise nicht eindeutig
bestimmt werden.
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Während die bekannte Klappe im Betrieb immer nur so weit geöffnet
ist, daß eine Menge des Fördergutes nach unten abfließt, die der dem Senkrohr zugeführten
Gutmenge entspricht, ist die erfindungsgemäße Klappe im Betrieb stets voll geöffnet
und tritt nur bei Betriebsstörungen oder Stillegungen in Funktion. Die eigentliche
Regelung wird allein durch den Steuerschieber besorgt.
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Ferner ist eine pneumatische Fördervorrichtung bekannt, bei der am
unteren Auslauf des Senkrohres zwei untereinander angeordnete, mechanisch miteinander
verbundene Klappen angeordnet sind, die zwangläufig derart betätigt werden, daß
stets die eine Klappe geöffnet und die andere geschlossen ist.
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Die Wirkung dieser Klappenanordnung entspricht also derjenigen einer
Schleuse, und es kann sich im Betrieb keine geschlossene Gutsäule von erheblicher
Höhe ausbilden, welche die Abdichtung des Senkrohres besorgt. Die erfindungsgemäße
Verschlußklappe ist demgegenüber vom Steuerschieber völlig unabhängig. Eine Schleusenwirkung
tritt nicht ein und ist auch unerwünscht.
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Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend an Hand
der Zeichnung erläutert. Hierbei betreffen F i g. 1 eine Fördervorrichtung mit geradlinig
verstellbarem Steuerschieber und F i g. 2 eine Fördervorrichtung mit sektorförmigem
Steuerschieber.
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Bei der in F i g. 1 im Schnitt dargestellten Ausführungsform mündet
die pneumatische Gutzufuhrleitung 1 in einen vorzugsweise zylindrisch geformten,
als Abscheider dienenden Windkessel 2 und ist mit ihm luftdicht verbunden. Von dessen
oberem Rand fiihrt eine Luftabfuhrleitung 3 in Richtung der durch den Pfeil symbolisierten
Saugluft zum Sauggebläse.
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Der Windkessel 2 läuft nach unten konisch zu und weist an seinem
unteren Ende eine Drosselstelle 4 auf, welche die Verbindung zu dem Senkrohr 5 herstellt.
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Im unteren Teil des Senkrohres 5 befindet sich ein schräg nach unten
gerichteter Steuerschieber 6, der in Führungen 7 gleitet. Der Steuerschieber 6 ist
über eine Kolbenstange mit einem doppelt wirkenden Kolben 8 verbunden, der in einem
Zylinder angeordnet ist. Die Wege des Kolbens 8 und des Steuerschiebers 6 erlauben
es, diesen so weit zurückzuziehen, daß der ganze Querschnitt des Senkrohres für
den Auslauf freigegeben werden kann.
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Der Zylinder ist über zwei Leitungen9, 10 mit einem Reglerll bekannter
Bauart verbunden, der an eine Druckleitung 12 für die Zufuhr eines den Kolben 8
steuernden Druckmittels und an eine Abfiußleitung 13 angeschlossen ist. Über eine
elektrische Leitung 14 steht der Regler 11 unter dem Einfluß eines Niveaufühlers
15 bekannter Bauart, dessen Wirkung unten näher erläutert wird.
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Ein Stück unterhalb des Steuerschiebers 6 verbreitert sich das Gehäuse
des Senkrohres 5, und der eigentliche Auslauf ist durch eine zweite Klappe 16 abgeschlossen,
die an einem Drehpunkt 17 beweglich angelenkt ist und mittels eines an einem Hebelarm
18 befestigten Gegengewichtes an die Gummidichtung 19 angepreßt wird. Die Verschlußlage
der Klappe 16 ist strichpunktiert dargestellt.
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Diese Vorrichtung arbeitet wie folgt: Durch das Rohr 1 wird dem Windkessel
2 ein Gemisch von Luft und Material, durch den Pfeil symbolisiert, zugeführt und
dort die Luft von dem Material getrennt, wobei das Fördergut senkrecht nach unten
abgeschieden wird.
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Vor Beginn des Anfahrens der Anlage ist die Klappe 16 durch das Gegengewicht
geschlossen. Hat sich in der Anlage ein genügender Unterdruck eingestellt, dann
beginnt die Förderung und das Ab-
scheiden des Gutes im Windkessel2. Die sich im
Senkrohr 5 bildende Materialsäule übernimmt die Abdichtwirkung. Dannöffnet sich
die Klappe unter der Wirkung des auf ihr ruhenden Materials, und der Auslauf des
Gutes beginnt Der Niveaufühler 15 weist eine in die Wand des Senkrohres eingelassene
Metalischeibe auf, die ein elektrisches Feld erzeugt, welches sich unter dem Einfluß
der Materialsäule verändert. Dieser Niveaufiihler regelt die Bewegung des Steuerschiebers
6 selbsttätig derart, daß der Durchtritt des Materials durch den Auslauf des Senkrohres
5 gedrosselt oder gar gesperrt wird, sobald der untere noch zulässige Pegel erreicht
ist, während er beim Erreichen des höchsten zulässigen Pegelstandes freigegeben
wird.
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Bei der in F i g. 2 dargestellten Ausführungsform geht der Abscheiderteil
ohne Verengung in die Senksäule über, doch wird der Auslauf hier durch ein pneumatisch
gesteuertes Segment geregelt, welches um eine Rotationsachse beweglich angeordnet
ist.
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F i g. 2 zeigt einen Längsschnitt durch eine solche Vorrichtung.
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Der über die Förderleitung 1 zugeführte Strom aus Fördermaterial
und Luft trennt sich im Abscheiderteil 20. Das Material fällt nach unten in das
Senkrohr, während die Saugluft durch den von der Abscheiderwand 21, der Wandung
22 und dem Gehäuse 20 gebildeten Kanal über die Abfuhrleitung 3 entfernt wird.
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Seitlich in der Wand des Senkrohres 5 ist ein Meßstutzen 23 und oben
im Abscheiderteil 20 ist ein weiterer Meßstutzen24 angeordnet. Beide Stutzen stehen
über Leitungen 25, 26 mit einem Differenz-Manostat 27 in Verbindung, der eine Verlustdüse
enthält. Der sich einstellende Steuerdruck wird über eine Leitungsdrossel 28 und
den Handhahn 29 mit 3 Schaltstellungen auf das pneumatische Relais mit Stellrelais
30 übertragen. Der Steuerdruck wird im Mengenverstärker 31 für die praktische Steuerung
des Kolbens 32 verwendet, der in einem Zylinder angeordnet ist und unter der Kraft
einer Druckfeder 33 steht. Dieser Kolben wirkt auf den Segmentschieber 34 ein, welcher
um eine Rotationsachse 35 drehbar gelagert ist. An dieser Achse greift ein starrer
Hebelarm 36 an, der von dem Kolben 32 bewegt wird.
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Unterhalb des Segmentschiebers 34 ist eine zweite Abschlußklappe
37 angeordnet, die über den gewichtsbelasteten Hebelarm 38 in der Verschlußstellung
gegen die Gummidichtung 39 gepreßt wird. Die Offenstellung der Klappe 37 ist strichpunktiert
wiedergegeben.