DE1199482B - Anwendung einer Presse zum Herstellen von Karosserieteilen aus Blech zum Pressen von glasfaserverstaerkten Kunstharzteilen - Google Patents
Anwendung einer Presse zum Herstellen von Karosserieteilen aus Blech zum Pressen von glasfaserverstaerkten KunstharzteilenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche Kl.: 39 a2-3/00
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
1199 482
M29291X/39a2
10. Januar 1956
26. August 1965
M29291X/39a2
10. Januar 1956
26. August 1965
Die Erfindung bezieht sich auf die Anwendung einer Presse für die Herstellung von Karosserieteilen
aus Blech, die einen durch einen Kurbelantrieb bewegbaren Stößel und ein vom Kurbelantrieb behängig
langsam bewegbares und steuerbares, mechanisch, pneumatisch, hydropneumatisch oder hydraulisch
betätigtes Bewegungsglied aufweist, zum Pressen von glasfaserverstärkten Kunstharzteilen.
Die Kunstharzverarbeitung erfordert eine langsame Arbeitsbewegung. Diese Bewegung muß um so langsamer
sein, je großflächiger das Werkstück ist. Weiterhin muß die Arbeitsbewegung der Erstarrungsbzw. Aushärtezeit des Kunstharzes Rechnung tragen.
Das Werkzeug muß also mindestens so lange geschlossen und unter der Einwirkung des Pressendrukkes
bleiben, bis das geformte Kunstharzteil standfest geworden ist und ohne Formveränderung ausgestoßen
werden kann.
Es ist beim Betrieb von Kunstharzpressen allgemein üblich, die Schließbewegungen mit geringer Kraft
schnell durchzuführen und in einer anschließenden langsamen Bewegung den Preßdruck mit großer Kraft
zu erzeugen. Dabei kann die Presse mechanisch durch Kniehebel- oder Kurbelantrieb geschlossen werden,
während der Preßdruck entweder gleichfalls auf mechanischem Wege oder auf hydraulischem bzw. pneumatischem
Wege zur Einwirkung gelangt. Bei diesen bekannten Kunstharzpressen erfolgen die Leerwege
mechanisch, während die langsame Arbeitsbewegung von dem als Antrieb dienenden Bewegungsglied ausgeführt
wird.
Diese bekannten Pressen sind lediglich zur Verarbeitung von Kunststoff bestimmt, können also für
die Blechbearbeitung nicht verwendet werden. Weitere Nachteile dieser hydraulisch betriebenen Pressen
sind der schlechte Wirkungsgrad, die hohen Wartungskosten, die Temperaturabhängigkeit, die ungenügende
Parallelführung des Stößels, die Unmöglichkeit, an einer bestimmten Ecke des Stößels einen verstärkten
Druck auszuüben, usw.
Demgegenüber besteht das erfindungsgemäße Neue darin, daß die eingangs genannte Presse derart
gesteuert wird, daß bei der Schließbewegung die Leerwege des Stößels durch den Kurbelantrieb und
die langsame, den Preßdruck erzeugende Arbeitsbewegung von dem Bewegungsglied ausführbar sind.
Hierdurch ist es erstmals möglich, vorhandene mechanische Pressen für die Herstellung von Kunstharzteilen,
insbesondere Kunstharz-Karosserieteilen einzusetzen, vorhandene mechanische Pressen mit
Vorrichtungen und Steuerorganen zu ergänzen, die eine Bearbeitung von Kunststoff ermöglichen, und
Anwendung einer Presse zum Herstellen von
Karosserieteilen aus Blech zum Pressen von
glasfaserverstärkten Kunstharzteilen
Karosserieteilen aus Blech zum Pressen von
glasfaserverstärkten Kunstharzteilen
Anmelder:
Maschinenfabrik Weingarten Aktiengesellschaft,
Weingarten (Württ.)
neue mechanische Pressen zu erstellen, die sowohl eine Verarbeitung von Blech als auch eine wirtschaftliche
Verarbeitung von Kunststoff ermöglichen.
Die Leerwege des Stößels werden auf diese Weise schnell und mit gutem Wirkungsgrad durchfahren.
Bei Anordnung eines Schwungrades erreicht man sogar den maximal möglichen Wirkungsgrad. Bei Beginn
der Arbeitsbewegung wird der mechanische Antrieb stillgesetzt, zweckmäßigerweise in der Totpunktlage
seiner Antriebsglieder. Das den Arbeitsweg ausführende, unabhängig wirkende Bewegungsglied kann
mechanisch, pneumatisch, hydropneumatisch oder hydraulisch sein. Um einige Beispiele aufzuzählen, sei
die bei Pressen für die Blechverarbeitung bekannte Stößelverstelleinrichtung genannt oder ein im Pressentisch
untergebrachter Stößel oder ein dort untergebrachtes Kissen oder ein Druckpolster in oder an
der Druckstelze einer Kniehebelpresse oder ein Druckkissen unter den Antriebspunkten einer Kurbel- bzw.
Exzenterpresse oder ein Druckkissen unter den Antriebspunkten einer durch Hebel und Lenker die
Stößelbewegung auf beliebige Art korrigierten Presse mit Kurbel-, Exzenter- oder Kniehebelantrieb oder
irgendwelche Kombination aus diesen genannten Beispielen usf.
Bei allen diesen Ausführungen muß das als Zweitantrieb dienende Bewegungsglied zumindest kurz vor
Beginn des Arbeitshubes in seiner Ausgangslage sein. Die Rückkehr in diese Ausgangslage nach Beendigung
des Arbeitshubes erfolgt entweder unmittelbar durch Umsteuerung des Bewegungsgliedes oder mittelbar,
z. B. durch das Eigengewicht, oder durch pneumatische bzw. hydraulische Zylinder, die dei
Arbeitsbewegung entgegenwirken. Durch Anordnung pneumatischer oder hydraulischer Zylinder, die der
Arbeitsbewegung entgegenwirken, wird das Öl aus den Polstern bzw. Druckkissen, ζ. B. über ein in Ab-
509 658/456
Claims (8)
- 3 4hängigkeit von der Stößelstellung gesteuertes Ventil, kolbens 19 derart in Verbindung, daß bei Hochgang verdrängt. Es können hierfür auch Zylinder nach Art des Stufenkolbens eine Ventilfeder 32 zur Wirkungder bei Pressen für die Blechbearbeitung bekannten kommt und den Kolbenschieber 27 nach unten be-Ausbalancierungszylinder verwendet oder angeordnet- wegt. Dadurch wird eine Leitung 33 zur Hochdruckwerden oder im Tisch und (oder) Stößel unterge- 5 pumpe abgesperrt,brachte sogenannte Kissen. Außer der bekannten Arbeitsweise bei der Ver-Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen mit arbeitung von Blech sind nun folgende Arbeitsmögunter den Antriebspunkten angeordneten Druckkis- lichkeiten für die Kunstharzverarbeitung gegeben:sen, wobei die Druckkissen an eine Hochdruckpumpe . ., , .,,... . , . , ,angeschlossen sind, ist zwischen Pumpe und Druck- io A" Mechanisch betaügter Arbeitshubkissen ein Stufenkolben angeschlossen, dessen große Der Stößel 5 wird in Kurbeltiefstellung gefahrenKolbenfläche mit regulierbarer Druckluft beaufschlagt und stillgesetzt. Der langsame Arbeitshub erfolgt mitist. Dieser Druckübersetzer dient bei der Bearbeitung der Stößelverstelleinrichtung über die Schnecke 12von Blech in bekannter Weise als Uberlastungssiche- und das Schneckenrad 11. Nach Erreichen des ein-rung. Bei der Bearbeitung von Kunststoff wird er mit 15 gestellten Pressendrucks wird der Antrieb z. B. übergroßem Vorteil als Druckeinstellventil verwendet. Die ein Kontaktmanometer oder eine Druckmeßdose still-Kompressibilität der Luft gestattet eine genaue Ein- gesetzt. Die Stillstandzeit des Stößels kann durch einstellung des Pressendrucks. Darüber hinaus kann die Zeitrelais geregelt werden. Nach Erstarren der FormPumpe ihrerseits noch druck- und mengenmäßig re- wird der Stößel wieder in seine Ausgangslage zurück-gulierbar sein. 20 geführt.Weitere Merkmale der Presse sind der Beschrei- B. Hydraulisch betätigter Arbeitshub
bung eines Ausfuhrungsbeispieles und den Zeichnungen zu entnehmen. 1. In der Ausgangsstellung ist das Ventil 17 geöffnetF i g. 1 zeigt eine Zweipunktpresse mit einem Kur- und das Öl aus den Druckkissen durch die Wirkungbeiantrieb für die Leerwege des Stößels und einem 25 der pneumatischen Zylinder im Kopfstück verdrängt,unabhängig wirkenden und steuerbaren Bewegungs- Der Stößel 5 wird in Kurbeltiefstellung gefahren undglied für den Arbeitsweg, dargestellt durch unter den stillgesetzt. Hierauf wird das Ventil 17 geschlossen,Antriebspunkten angeordnete Druckkissen, die an und die Pumpe 15 fördert nun Öl in die Druckkisseneine gemeinsame Hochdruckpumpe angeschlossen bis zur Erreichung des durch das Luftpolster übersind, wobei zwischen Pumpe und Druckkissen Stufen- 30 dem Stufenkolben 19 eingestellten Druckes. Währendkolben angeschlossen sind; des Stößelstillstandes, welcher durch ein ZeitrelaisF i g. 2 zeigt eine solche Einrichtung, bei der jedem geregelt werden kann, wird das zuviel geförderte ÖlDruckkissen ein getrennt regelbarer Stufenkolben zu- über die Bohrung 21 in den Sumpf zurückgeführt,geordnet ist. Bei vorhandenen Pressen, bei denen die Ausbalan-Bei der in Fig. 1 dargestellten Zweipunktpresse 35 cierungszylinder zu schwach dimensioniert sind, d.h. ist 1 der Tisch, 2 und 3 sind Ständer und 4 das Kopf- das Gewicht des Stößels einschließlich Werkzeug stück. Der Stößel 5 wird durch die Kurbelwelle 6 und nicht anzuheben vermögen, können zur Verdrängung Pleuel 7 an zwei Punkten angetrieben. Die gemein- des Öls aus den Druckkissen die im Tisch eingebauten same Kurbelwelle garantiert die Parallelführung des Kissen verwendet werden. Der Stößel wird in Tief-Stößels. Die Pleuel sind im Spindelkopf 8 gelagert 40 stellung gefahren, wobei durch Auffahren des Stößels und stützen sich über die Spindelmutter 9 auf den auf Druckbolzen, welche auf der Druckwange 25 Kolben 10 des Druckkissens ab. Die Spindelmutter 9 stehen, das Öl aus den Druckkissen entfernt wird, und ein Schneckenrad 11 sind durch Paßfedern (nicht Für den Arbeitshub kann nun die Druckwange durch dargestellt) miteinander verbunden und dadurch die Kissen 26 in Tiefstellung gefahren oder aber unter axial zueinander beweglich. 12 sind Schnecken, die 45 dem Arbeitsdruck des Stößels zurückgedrängt werden, miteinander getrieblich gekuppelt sind und von einem 2. Bei Anordnung je eines Stufenkolbens für jedes reversierbaren Motor angetrieben sind, nach Art der Druckkissen (s. Fig. 2) kann unter irgendeinem Arbei Pressen für die Blechverarbeitung bekannten beitspunkt z. B. ein höherer Druck ausgeübt werden, Stößelverstelleinrichtung. je nachdem die Stufenkolben 19 mit Luft beaufschlagtDie Druckkissen unter den Antriebspunkten sind 50 werden.durch Leitungen 13 miteinander verbunden und durch 3. Der langsame Arbeitshub wird durch die imdie Leitung 14 an die als Hochdruckpumpe ausge- Tisch 1 der Presse untergebrachten Kissen ausgeführt,bildete Pumpe 15 angeschlossen. 16 ist der Antriebs- Hierfür wird wiederum der Stößel 5 in Tiefstellungmotor für die Hochdruckpumpe. Das Ventil 17 wird gefahren und stillgesetzt. Die Kissen 26 wirken aufin Unabhängigkeit von der Stößelstellung gesteuert. 55 die Druckwange 25, auf der Druckbolzen (nicht dar-18 ist die Anschlußleitung zum Druckübersetzer, der gestellt) auf das Werkzeug einwirken. Nach Beendi-einen Stufenkolben 19, einen Zylinder 20 und eine gung des Arbeitshubes kann diese Einrichtung, z. B.Bohrung 21 aufweist. durch das Eigengewicht, abgesenkt werden.Im Kopfstück 4 der Presse sind pneumatische Zylinder 23 untergebracht, deren Kolbenstange 22 am 60 Patentansprüche:
Stößel 5 befestigt ist. Die Luft befindet sich im Zylinderraum unter dem Kolben 24. Im Tisch 1 ist ein 1. Anwendung einer Presse zum Herstellen von weiterer beweglicher Werkzeugträger, die sogenannte Karosserieteilen aus Blech, die einen durch einen Druckwange 25, untergebracht, die von den Kissen 26 Kurbelantrieb bewegbaren Stößel und ein vom bewegt wird. 65 Kurbelantrieb unabhängig langsam bewegbaresBei der Anordnung nach F i g. 2 steht der Kolben- und steuerbares, mechanisch, pneumatisch, hydro-schieber 27 eines Ventils 28 über eine Stange 29 und pneumatisch oder hydraulisch betätigtes Bewe-einen Hebel 30 mit der Kolbenstange 31 des Stufen- gungsglied aufweist, zum Pressen von glasfaser-verstärkten Kunstharzteilen, wobei die Presse derart gesteuert wird, daß bei der Schließbewegung die Leerwege des Stößels durch den Kurbeltrieb und die langsame, den Preßdruck erzeugende Arbeitsbewegung von dem Bewegungsglied ausführbar sind. - 2. Steuerung der Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung zur langsamen Arbeitsbewegung im Stößel (5) oder im Tisch (1) untergebrachte mechanisch, pneumatisch, hydropneumatisch oder hydraulisch betätigte Bewegungsglieder aufweist.
- 3. Steuerung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsglieder aus an sich bekannten, im Stößel (5) untergebrachten Stößeleinstellgetrieben bestehen.
- 4. Steuerung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsglieder aus einer im Tisch (1) untergebrachten Druckwange (25) bestehen.
- 5. Steuerung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegungsglieder aus im Tisch (1) und/oder im Stößel (5) vorhandenen Druckkisssen bestehen.
- 6. Steuerung nach den Ansprüchen 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Pleuel (7) des Stößels (5) Kolben (10) hydraulischer Druckkissen zugeordnet sind, die an eine gemeinsame Pumpe (15) angeschlossen sind, und daß durch der Antriebsrichtung entgegenwirkende pneumatische oder hydraulische Zylinder (23) das öl aus den Druckkissen mindestens kurz vor Beginn des Arbeitshubes über ein in Abhängigkeit von der Stößelverstellung gesteuertes Ventil (17) verdrängbar ist.
- 7. Steuerung nach den Ansprüchen 2, 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Pumpe (15) und den Druckkissen ein Stufenkolben (19) angeschlossen ist, dessen große Kolbenfläche mit regelbarem Druck beaufschlagbar ist.
- 8. Steuerung nach den Ansprüchen 2,5, 6, und 7, dadurch gekennzeichnet, daß jedem einzelnen Druckkisssen ein getrennt regelbarer Druckübersetzer zugeordnet ist.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 558 889, 650 069,
235, 716 985.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen509658/456 8.6? © Bundesdruckerei Berlin
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