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Geradlaufeinrichtung für ein fahrbares Gerüst großer Spurweite Die
Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Sichern des Geradlaufs eines Gerüstes,
das auf zwei oder mehr Schienen fahrbar ist, die verhältnismäßig großen Abstand
voneinander aufweisen. Das Gerüst hat mehrere Antriebe, die den parallelen Schienen
zugeordnet sind, und in jedem Fahrwerk können in Fahrtrichtung zwei oder mehr Radgruppen
hintereinanderliegen, um eine ausreichende Stabilität und genügend kleine Achsdrücke
zu erreichen. Es kann sich beispielsweise um Kranbrücken, Verladebrücken oder Schiebebühnen
handeln.
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Durch ungleichmäßigen Antrieb der Seiten eines solchen Gerüstes, durch
Windkräfte und andere äußere Einflüsse können sich diese Gerüste in gewissem Umfang
schräg zu ihren Fahrschienen einstellen. Durch die Verwindung kann das Gerüst in
unzulässiger Weise beansprucht werden. Es sind deshalb schon Vorschläge bekanntgeworden,
die einen geraden Lauf solcher Brücken u. dgl. sicherstellen sollen. Dabei werden
Fühler zum Abtasten der Abweichungen vom Geradlauf verwendet und Mittel zum Steuern
der Antriebe, um die Abweichungen zu beheben. In vielen Fällen läßt man zu, daß
sich das Gerüst schräg gegenüber den Schienen versetzt. Es ist auch eine Verladebrücke
bekannt, bei der an einer Ecke des durch die Unterstützungspunkte gebildeten Rechtecks
ein Drehlager für die Schwenkung um eine lotrechte Achse vorgesehen ist. An den
anderen drei Ecken sind in diesem Falle beschränkt bewegliche Pendelstützen angeordnet,
so daß das Fachwerk der Verladebrücke nicht ganz frei von zusätzlichen Beanspruchungen
gehalten werden kann. Ein vorgesehenes Winkelmeßgerät ist in diesem Falle ungünstigerweise
in unmittelbarer Nachbarschaft der Schwenkachse angeordnet, so daß nur kleine Ausschläge
für die Messung zur Verfügung stehen. Bei anderen bekannten Anordnungen ist die
Lage einer Brücke senkrecht zu der einen Fahrschiene festgelegt, und in bezug auf
die andere Schiene werden Schräglagen zugelassen. Diese werden weder beobachtet
noch korrigiert, sondern lediglich durch die Anordnung einer vertikalen Schwenkachse
oder zweier verschiebbarer, an einem Laufradträger angelenkterTragarme ermöglicht.
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Ferner ist bekannt, an beiden verschiedenen Schienen zugeordneten
Seiten einer Bühne axial verschiebbare Führungsrollen oder aber lotrechte Schwenkachsen
vorzusehen, wodurch zusätzliche Beanspruchungen in gewissen Grenzen gehalten, jedoch
nicht ganz vermieden werden können. Ferner ist eine Kranbrücke bekannt, für die
eine Schrägstellung zugelassen wird, ohne daß eine bestimmte Schwenkachse definiert
wäre, d. h, bei der ein sogenanntes Schwimmen zugelassen wird. In diesem Falle ist
es besonders schwierig, die nötigen Kör rekturen zur Herbeiführung des Geradlaufs
vorzunehmen, so daß hierfür eine umfangreiche Einrichtung erforderlich wird. Außerdem
treten bei bekannten Bauarien bei entsprechenden Windkräften und mangelnder Übereinstimmung
mehrerer Antriebe erhebliche Beanspruchungen im Fachwerk einer Brücke auf, die durch
eine starre Konstruktion abgefangen werden müssen.
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Die Aufgabe, den Geradlauf eines solchen Gerüstes mit niedrigem Bauaufwand
zu sichern und die Beanspruchungen in der Brücke und den Stützen klein zu halten,
wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das Gerüst uni die lotrechte Achse
eitles in einer Führungsradgruppe des Fahrwerkes des einen Gerüstendes angeordneten
Kardangelenks schwenkbar ist und daß am anderen Ende dieses Fahrwerkes die Fühleinrichtung
zur Feststelltang der Abweichungen vom Geradlauf angeordnet ist.
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Vorzugsweise soll die Führungsradgruppe, die das Kardangelenk für
die Stütze enthält, Räder mit engen Spurkränzen aufweisen, wogegen die anderen Laufradgruppen
dieses Fahrwerkes und der anderen Stützen Räder mit weiten Spurkränzen aufweisen,
d. h., die lichte Breite der Radlauffläche zwischen den beiden Spurkränzen eines
Rades soll im Verhältnis zur Schienenkopfbreite >"eng« bzw. »weit« sein. Durch die
Anordnung einer einzigen lotrechten Schwenkachse werden gut überschaubare Verhältnisse
geschaffen und die auftretenden zusätzlichen Beanspruchungen des Fachwerkes in engen
Grenzen gehalten. Dabei ist nur ein Fühlpendel nötig, das verhältnismäßig weit von
der Schwenkachse des
Gerüstes entfernt angeordnet wird, so daß eine
große Meßgenauigkeit erzielt wird. Als Fühler dienen Rollen mit etwa lotrechten
Achsen, die beiderseits einer Schiene geführt sind und mittels des erwähnten Pendels
an dem Fahrwerk mit der Führungsradgruppe der Gerüststütze aufgehängt sind.
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Im folgenden wird ein der Erfindung entsprechendes Ausführungsbeispiel
eines Gerüstes einer fahrbaren Kranbrücke an Hand der Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt A b b. 1 Teile einer Stütze eines Gerüstes, A b b. 2 die Seitenansicht
zu A b b. 1, A b b. 3 die Ansicht eines Gerüstes in der gleichen Blickrichtung wie
A b b. 1, A b b. 4 eine teilweise Draufsicht zur A b b. 3, A b b. 5 Teile der Einrichtung
in schematischer Darstellung.
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Ein weitgespanntes Gerüst 1 einer Kranbrücke od. dgl. ruht mit Stützen
2 auf Radgruppen 3 und 4 und kann auf Schienen 5 verfahren werden, von denen nur
eine dargestellt ist. Jede Seite des Gerüstes 1 ist mit einem besonderen
Fahrantrieb versehen, ein Geradlauf des Gerüstes 1 ist jedoch nicht ohne weiteres
sichergestellt. Wie die A b b. 3 bis 5 zeigen, liegen in Fahrtrichtung mehrere Radgruppen
3,4 hintereinander. Eine Radgruppe ist als Führungsradgruppe 3 ausgebildet und weist
Räder 30 mit engen Spurkränzen auf. Das Gerüst 1 ist hier mittels eines Kardangelenks
6 so aasgelenkt, daß das Gewicht auf die Räder 30 der Führungsradgruppe 3 gleichmäßig
verteilt wird und eine Schwenkung des Gerüstes 1 um eine lotrechte Achse
ermöglicht ist. Die übrigen Radgruppen sind dagegen als Laufradgruppen
4 ausgebildet, die Laufräder 40 mit weiten Spurkränzen haben. In A
b b. 5 sind diese Verhältnisse der Deutlichkeit halber stark übertrieben dargestellt.
An der bzw. den Laufradgruppen 4 ist die Stütze 2 des Gerüstes 1 in üblicher Weise
mittels eines Lagers 7 aasgelenkt, das nur eine waagerechte Schwenkachse hat, um
gleichen Achsdruck der Räder zu erreichen. Die beschriebene Bauweise ermöglicht
eine Schrägstellung des Gerüstes 1 durch Schwenken um die lotrechte Achse des Kardangelenks
6, ohne das Gerüst 1 besonders zu beanspruchen.
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Um den Schieflauf des Gerüstes 1 in zulässigen Grenzen zu halten;
sind eine Steuervorrichtung und eine Fühleinrichtung vorgesehen, deren Fühler in
einiger Entfernung von der lotrechten Schwenkachse angeordnet wird. Beispielsweise
ist an dem von der Schwenkachse abgewandten Ende 8 eines das Fahrwerk tragenden
Rahmens 9 ein Pendel 10 mit einer Schwenkachse 11 aasgelenkt, die parallel
zur Fahrtrichtung 12 liegt. Das Pendel 10 trägt zwei Rollen 13 mit etwa lotrechten
Drehachsen, die beiderseits am Kopf der Schiene 5 anliegen. Sie dienen als Fühler,
um Abweichungen des Gerüstes 1 von der Geradeausfahrt festzustellen. Am Rahmen
9 befindet sich ein Arm 14, an dem mittels einer Achse 15 ein Steuerzylinder
16 mit Kolbenstange 17 aasgelenkt ist. Die Kolbenstange 17 des Steuerzylinders 16
ist beim Ausführungsbeispiel unmittelbar an dem Pendel 10 der Fühleinrichtung
mittels einer Achse 18 aasgelenkt. Bei Abweichungen des Pendels
10
von der normalen lotrechten Lage durch Schieflaufen des Gerüstes 1 gegenüber
den Schienen 5 wird der Kolben des Steuerzylinders 16 aus seiner Mittellage verschoben.
Dadurch kann auf hydraulischem, pneumatischem, elektrischem oder kombiniertem Wege
der Fahrantrieb der voreilenden Gerüstseite vorübergehend stillgesetzt oder gebremst
werden, bis die Hauptachse des Gerüstes 1 wieder senkrecht zu den Fahrschienen 5
steht. Die Abweichungen von der Soll-Lage des Gerüstes 1 einer Kranbrücke od. dgl.
können auf diese Weise auf Bruchteile eines Winkelgrades beschränkt werden, wie
in A b b. 4 angedeutet ist. Es wird also eine sehr feinfühlige Überwachung des Geradlaufs
erreicht.