-
Plattenspieler mit selbsttätig wirkender Aufsetz- und Rückführvorrichtung
Die Erfindung betrifft einen Plattenspieler mit selbsttätig wirkender Aufsetz- und
Rückführvorrichtung für den Tonarm und einer Vorrichtung zum selbsttätigen Unterbrechen
des Motorstromkreises und Auskuppeln eines zum Plattentellerantrieb gehörenden Getriebegliedes
nach beendetem Abspielen.
-
In bestimmten Fällen ist es erwünscht, den Tonabnehmer auf eine ganz
bestimmte Stelle der Schallplatte aufsetzen zu können. Dies erfolgt üblicherweise
von Hand, da das das einfachste ist. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn
sich die Schallplatte dabei nicht dreht.
-
Bei den bekannten Plattenspielern obiger Art erfolgt das Einrücken
des Getriebegliedes, das Einschalten des Motorstroms und das Einkuppeln des Steuerwerks
für die Tonarmbewegung mittels ein und desselben Bedienungselementes, was die obengenannte
gewünschte Bedienungsweise nicht -zuläßt.
-
Bei einem Teil dieser bekannten Geräte wird der Motorschalter durch
Ablegen des Tonarms auf seine Ablage betätigt und gleichzeitig das Getriebeglied
ausgerückt. Beim Abheben des Tonarms von Hand wird nur der Motorschalter und das
Getriebeglied eingerückt, so daß ein Aufsetzen des Tonarms auf die Schallplatte
von Hand möglich ist. Der Plattenteller läuft aber dann bereits.
-
Bei einem anderen bekannten Gerät wird der Motorschalter ausschließlich
vom Bedienungsorgan betätigt. Es hat zwei Einschaltstellungen, wobei in der einen
alle drei Funktionen eingeleitet werden, in der anderen (Handbetrieb) aber nur der
Motorstrom und das Getriebe eingeschaltet werden. Hierbei wäre die gewünschte Betriebsweise
möglich.
-
Es besteht aber der Nachteil, daß die Anlaufzeit des Plattentellers
relativ lang ist, da in diesem Falle erst der Motor anlaufen muß. Das Einfügen eines
zusätzlichen Schalters für das Getriebeglied, der nach dem -Einschalten des Motorstroms
zu betätigen wäre, ergäbe eine umständliche Bedienungsweise.
-
Es ist ferner ein Plattenspieler mit einer Vorrichtung bekannt, die
die Schallplatte bei dreheizdem Plattenteller wahlweise festhält. Eine derartige
Vorrichtung ermöglicht zwar eine sehr große Beschleunigung der Schallplatte, sie
ist jedoch verhältnismäßig kompliziert und von den Abmessungen der Schallplatte
abhängig. Ferner ist es dabei nicht möglich, mehrere Schallplatten auf den Plattenteller
zu legen.
-
Es ist weiter ein Plattenspieler bekannt mit einem auf mehrere Geschwindigkeiten
umschaltbaren Wechselgetriebe. Eine Stellung des Umschalthebels ist für die Trennung
der Antriebsverbindung vorgesehen, um bei längerer Betriebsruhe oder auf dem Transportwege
Eindruckstellen im Reibrad zu vermeiden. Ferner ist in der Tonarmablagestütze ein
Schalter für den Motorstrom vorgesehen. Dieses Gerät ist nicht für die gewünschte
Betriebsweise eingerichtet, obwohl eine solche dabei theoretisch möglich wäre, indem
zuerst das Getriebe in Ausrückstellung gebracht, dann der Tonarm unter Einschalten
des Motorstroms auf die Platte gesetzt und anschließend der Umschalthebel in die
gewünschte Drehzahlstellung gebracht wird, was jedoch gegebenenfalls über die Schaltstellung
von ein oder zwei anderen Drehzahlen hinweg erfolgen müßte. Eine derartige Bedienung
wäre außerdem umständlich.
-
Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile dadurch beseitigt, daß
für das Abschalten des Motors und das Auskuppeln des Getriebegliedes eine vom Rückführvorgang
des Tonarms gesteuerte Schaltvorrichtung vorgesehen ist, während das Einschalten
des Motors und das Einkuppeln des Getriebegliedes entweder getrennt oder gemeinsam
steuerbar ist.
-
In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß mit der Tonarmstütze
eine Schalteinrichtung verbunden ist, die beim Aufsetzen des Tonarms sowohl den
Motorstromkreis unterbricht als auch das Getriebeglied auskuppelt, beim Abheben
des Tonarms jedoch lediglich den Motorstromkreis schließt.
-
Wesentlich ist, daß das Getriebeglied durch die selbsttätig wirkende
Abschaltvorrichtung bzw. eine sogenannte Endabschaltvorrichtung beim Plattenwechsler
außer Eingriff gebracht wird (in Eingriff von Hand) und die Steuerung des Motorstroms
durch die Bewegung des Tonarms erfolgt, und zwar in umkehrbarer Weise in den Bereich
von dem Nadelaufsetzpunkt zur Tonarmablagestelle. Dadurch wird es möglich, die gesamten
Bedienungshandgriffe außer dem Auflegen der Schallplatte und dem Versetzen des Tonarms
auch unter Berücksichtigung längerer
Betriebsruhe auf ein einmaliges
Betätigen einer Bedienungstaste jeweils zu Beginn einer Wiedergabe zu beschränken.
Außerdem besteht der Vorteil, daß damit auf verhältnismäßig einfache Weise die gewünschte
Betriebsweise zusätzlich ermöglicht wird.
-
An Hand von Zeichnungen sei ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
beschrieben. Es stellt dar F i g. 1 die Draufsicht eines Plattenwechslers mit ausgebrochener
Grundplatte, F i g. 2 die Teilansicht eines Plattenwechslers von unten, F i g. 3
einen Teilquerschnitt durch die Grundplatte eines weiteren Beispiels für die Ausführung
eines Plattenwechslers im Bereich der Bedienungselemente.
-
An einer Grundplatte 1 ist ein Antriebsmotor 1' befestigt, welcher
mit einer Welle 2 über ein Wechselrad 3 und ein Zwischenrad 4 den Plattenteller
5 antreibt. Um einen gehäusefesten Zapfen 6 ist ein Winkelhebel ? schwenkbar gelagert.
Der Schenkel 8 des Winkelhebels 7 ist gelenkartig mit einer Lasche
9
verbunden, welche das Zwischenrad 4 in einer waagerechten Ebene schwenkbar
führt. Eine an zwei gehäusefesten Zapfen 11 und 12 verschiebbar gelagerte
Schiene 13, welche mittels einer Feder 10 in Richtung auf das Zwischenrad
4 gezogen wird, ist einerseits mit einem federnd ausgebildeten Schenkel
8' des Winkelhebels 7 verbunden und andererseits über einen Anschlagzapfen
14 mit einem um einen gehäusefesten Zapfen 15 schwenkbaren Hebel 16 kuppelbar.
-
Die Plattentellerwelle trägt ein Ritzel 15', welches mit einem Zahnrad
16' zum Antrieb für die Tonarmbewegung und den Plattenwechsel kuppelbar ist. Eine
an zwei gehäusefesten Zapfen 17 und 18 verschiebbar gelagerte Schiene
19 liegt einer Nase 20 des Zahnrads 16' gegenüber und wird mittels
einer Feder 21 in Richtung von der Nase 20 gezogen. In der Grundplatte 1
ist eine Drucktaste 22 senkrecht gegen die Wirkung einer Feder 23 und eine
Schiebetaste 24
gegen die Wirkung einer Feder 25 verschiebbar gelagert.
Eine Tonarmablage 26 ist gegen die Wirkung einer Feder 27 verschiebbar und wird
infolge der Schwerkraft des Tonarms 28 in ihre unterste Stellung gedrückt. Der untere
Teil 29 der Ablage 26 greift durch einen Durchbruch 30 eines um einen gehäusefesten
Zapfen 31 gelagerten Hebels 32.
-
Wird der Tonarm 28 von Hand von der Ablage 26
abgehoben,
so bewegt sich diese unter der Wirkung der Feder 27 nach oben und drückt
mit ihrem unteren Ende 33 das Kontaktpaar 34 für den Motorstromkreis zusammen. Der
Plattentellerantrieb befindet sich in der in F i g.1 dargestellten ausgerückten
Lage. Der Tonarm kann auf die stehende Platte gesetzt werden. Durch Betätigung der
Schiebetaste 24 in Richtung auf die Tonarmstütze verschwenkt diese mit ihrem
unteren Ansatz 35 den Hebel 16, welcher die Schiene 13 mittels des Anschlagzapfens
14 gegen die Wirkung der Feder 10 verschiebt. Die Schiene
13 verschwenkt den Winkelhebel 7 gegen den Uhrzeigersinn und keilt damit
das Zwischenrad 4 zwischen den Plattentellerrand und das Wechselrad 3, wodurch der
Plattenteller in Drehung gesetzt wird. Der unter der Wirkung der Feder 36 stehende
Hebel 32 rastet dabei in die Ausnehmung 37 der Schiene 13 ein und verriegelt diese
in ihrer Endstellung.
-
Durch Einlaufen des Tonarms in die Auslaufrille der Schallplatte wird
in bekannter Weise eine selbsttätige, nicht dargestellte Abstellvorrichtung in Gang
gesetzt; welche das Zahnrad 16' an seinem Nocken 20 anstößt. Hierdurch wird es in
Eingriff mit dem Ritzel 15' der sich drehenden Plattentellerwelle gebracht und betätigt
einen an sich bekannten, nicht dargestellten Steuermechanismus für die Tonarmbewegung,
welcher den Tonarm 28 nach außen verschwenkt und auf die Ablage 26 absetzt. Unter
dem Einfluß des Tonarmeigengewichts verschwenkt die schräge Fläche 29' der
Ablage 26 den Hebel 32, welcher dadurch aus der Ausnehmung 37 der
Schiene 13 austritt und damit deren Verriegelung aufhebt, wodurch sich die Schiene
13 unter der Wirkung der Feder 10 in Richtung auf das Zwischenrad 4 bewegt und es
über den Winkelhebel 7 und die Lasche 9 aus seinem Antriebseingriff zieht. Gleichzeitig
öffnet das untere Ende 33 der Ablage 26 mittels des Kontaktpaares 34 wieder den
Motorstromkreis.
-
Soll der Tonarm selbsttätig auf den Plattenanfang gesetzt werden,
wird durch Betätigung der Drucktaste 22 mittels ihrer schrägen Steuerkante 38 der
Hebel 16
verschwenkt und das Zwischenrad 4 in der oben geschilderten Weise
in Eingriff gebracht. Gleichzeitig verschiebt die Steuerkante 38 die Schiene 19,
welche ihrerseits mit ihrer Kante 39 unter die schräge Fläche 40 der Ablage
26 faßt und damit über das Kontaktpaar 34 den Motorstromkreis schließt. Ferner
stößt die Schiene 19 über die Nase 20 (F i g. 1) das Zahnrad 16' an
und setzt damit den Bewegungsmechanismus für den Tonarm in Gang.
-
In dem Beispiel nach F i g. 3 ist die Drucktaste 22 mit der Schiebetaste
24 zu einer Drucktaste 41 vereinigt. Die Lage ihrer Steuerkante 42
ist so gewählt, daß bei Niederdrücken der Taste 41 zuerst der Hebel 16 betätigt
wird, und zwar gegen eine verhältnismäßig kleine Kraft der Feder 10 und
43. An der Kante 44
der Schiene 19 findet die Taste
41 einen zusätzlichen Widerstand infolge einer vorgespannten Feder 21. Wird
also die Taste 41 nur leicht gedrückt, bewirkt sie das gleiche wie die Schiebetaste
24. Wird sie jedoch bis zu ihrem Anschlag 45 niedergedrückt, verschiebt sie
auch noch den Schieber 19 und bewirkt damit die Funktionen der Drucktaste 22.
-
Die Steuerung des Motorstromkreises und der Zwischenradentriegelung
kann anstatt durch die Ablagebewegung des Tonarms auch in der Weise ' erfolgen,
daß das letzte Stück der waagerechten Ausschwenkbewegung dazu genutzt wird.