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Fotografische Kamera mit einer selbsttätigen Belichtungsregelvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine fotografische Kamera mit einer selbsttätigen Belichtungsregelvorrichtung,
die eine Abtasteinrichtung für einen beweglichen, vor einem kreisförmig gebogenen
festen Widerlager spielenden Anschlag des Drehspulinstruments umfaßt und bei der
das Drehspulinstrument als Ganzes zur Einbringung mindestens eines Belichtungsfaktors,
insbesondere der Fihnempfindlichkeit, um eine zur optischen Achse parallele Achse
drehbar gelagert ist.
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Bei den bisher bekannten Kameras dieser Gattung ist das Drehspulinstrument
außerhalb des Verschlußgehäuses angeordnet. Dies ist insbesondere im Hinblick auf
eine einfache Montage und Justierung des Verschlusses zusammen mit den übrigen Teilen
der Belichtungsregelvorrichtung ungünstig.
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Es ist auch bereits bekannt, ein Drehspulinstrument im Innern eines
Verschlußgehäuses anzuordnen. Bei diesen Anordnungen findet ein Drehspulinstrument
Verwendung, dessen Drehspule zwei Steuerkurventeile trägt. Diese Steuerkurventeile
werden mittels eines zangenartig wirkenden Hebelpaares festgelegt und abgetastet.
Die Fertigung einer derartigen Vorrichtung ist sowohl infolge der Verwendung von
Steuerkurven auf der Drehspule als auch eines damit zusammenwirkenden Hebelpaares,
dessen beide Hebel zur Gewährleistung einer sicheren Funktion hinsichtlich ihrer
Bewegung genau aufeinander abgestimmt sein müssen, aufwendig. Außerdem ist die Einstellgenauigkeit
des Drehspulinstruments durch die aufgesetzten Steuerkurventeile, die zur Abtastung
verhältnismäßig stabil und damit schwer ausgebildet sein müssen; infolge des Auftretens
erhöhter Reibungskräfte und einer Unwucht beeinträchtigt.
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Die Nachteile der bekannten Anordnungen werden erfindungsgemäß durch
Anwendung zweier konzentrisch zur optischen Achse innerhalb des Verschiußgehäuses
drehbar gelagerter Trägerringe vermieden, von denen der eine mit einer Klemmbacke
und der andere mit einer Abtastkurve für den vor dem sich im wesentlichen in radialer
Richtung erstreckenden Widerlager bewegbaren Anschlag des in an sich bekannter Weise
ebenfalls in das Verschlußgehäuse eingebauten Drehspulinstruments versehen ist.
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Diese Ausgestaltung zeichnet sich durch einen einfachen, wenig störanfälligen
und leicht justierbaren Aufbau aus, der sich infolge seines geringen Platzbedarfs
innerhalb eines Verschlußgehäuses gut unterbringen iäßt.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Abtastkurventrägerring
fest mit den Einstellern für Belichtungszeit und Blende verbunden oder bildet selbst
zumindest einen dieser Einsteller. Zweckmäßig steht der Abtastkurventrägerring unter
der Wirkung einer Steilfeder und ist mittels eines unter der Wirkung einer stärker
bemessenen Rückholfeder stehenden Auslösers in einer Endstellung gehalten, in der
der bewegliche Anschlag des Drehspulinstruments frei vor dem Widerlager spielen
kann.
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Vorzugsweise ist der Klemmbackenträgerring mittels einer Feder in
Richtung der Einstellbewegung gegen einen Anschlag des Abtastkurventrägerringes
geführt. Dabei ist vorteilhaft die Feder zwischen dem Klemmbackenträger und dem
Abtastkurventrägerring gespannt.
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in der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer
schematischen Rückansicht wiedergegeben.
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Bei der dargestellten Anordnung sind konzentrisch um einen mit dem
nicht dargestellten Kameragehäuse verbundenen Innentubus 1 zwei Trägerringe 2 und
3 unabhängig voneinander drehbar gelagert. Die Trägerringe 2, 3 befinden sich innerhalb
eines Außentubus 4, der das Verschlußgehäuse bildet. Zwischen dem Innentubus
1 und dem Außentubus 4 ist weiterhin ein Drehspulinstrument 5 angeordnet. Das Drehspulinstrument
5 ist als Ganzes drehbar gelagert; seine Drehachse 6 verläuft parallel zur optischen
Achse. Das Drehspulinstrument 6 weist weiterhin einen als Zeiger ausgebildeten beweglichen
Anschlag. 7 auf, dessen freies Ende 7a
parallel zur optischen Achse abgewinkelt
ist. Das abgewinkelte Ende 7 a des Anschlages 7 kann vor einem Widerlager
8 spielen, das über einen Halter 9, an dem auch das Drehspulinstrament 5 gelagert
ist, fest mit dem Kameragehäuse verbunden ist.
Am Trägerring 2 ist
eine Abtastkurve 10 angebracht, die sich unterhalb der Ebene des Widerlagers 8 befindet,
so daß sie sich bei einer Drehung des Trägerringes 2 unter das Widerlager 8 bewegen
kann. Am Trägerring 2 sind ferner eine Steuerkurve 11 für einen Stehstift 12 des
Zeitregelwerkes und Steuerzapfens 13 vorgesehen, die in Steuerschlitze 14 der Blendenlamellen
15 eingreifen. Die Blendenlamellen 15 sind dabei mittels Drehzapfen 16 an einem
nicht dargestellten, an sich bekannten, festen Blendenlamellenlagerrüyg drehbar
angeschlossen. Aus Gründen der besseren überlicht ist lediglich eine Blendenlamelle
15 in der Zeichnung dargestellt.
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Am Trägerring 2 greift weiterhin das eine Ende einer Stehfeder 17
an, deren anderes Ende an einem festen .Stift 18 angeschlossen ist. Die Stehfeder
17 hat dabei das Bestreben, den Trägerring 2 in der mit dem Pfeil a bezeichneten
Einstellrichtung zu drehen. In der in der Zeichnung wiedergegebenen Ruhestellung
der Anordnung ist die Stehfeder 17 in ihrer gespannten Stellung gehalten. Hierzu
ist am Trägerring 2 ein Arm 19 vorgesehen,- der an einem Stift 20 einer Auslösestange
21 anliegt. An einem Kragen 22 der Auslösestange 21 stützt sich das eine Ende einer
Rückholfeder 23 ab, deren anderes Ende an einer kamerafesten Platine 24 anliegt.
Die Rückholfeder 23 hat dabei das Bestreben, die Auslösestange 21 entgegen der mit
dem Pfeil h bezeichneten Auslöserichtung zu bewegen. Da die Rückholfeder 23 stärker
bemessen ist als die Steilfeder 17, kann sie über den Stift 20 und den Arm 19 den
Trägerring 2 entgegen der Richtung des Pfeiles a drehen, bis der Arm 19 an einem
kamerafesten Anschlagstift 25 anliegt.
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Zwischen den Trägerringen 2 und 3 ist eine Zugfeder 26 gespannt, die
einen Ansatz 27 des Trägerringes 3 an dem Stift 28 des Trägerringes 2 in Anlage
zu halten sucht. In dieser Lage befindet sich eine am Trägerring 3 vorgesehene Klemmbacke
29 eine kurze Strecke vor dem dem Widerlager 8 am nächsten kommenden Ende der Abtastkurve
10.
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Auf das Drehspuhnstrument 5 ist exzentrisch zu seiner Drehachse 6
ein Steuerstift 30 aufgesetzt. Zwischen dem Drehspulinstrument 5 und dem Halter
9 ist eine Zugfeder 31 gespannt, die den Steuerstift 30 in Anlage an einer in radialer
Richtung wirksamen Steuerkurve 32 hält. Die Steuerkurve 32 ist an einem von
Hand betätigbaren, am Außentubus 4 drehbar gelagerten Einstellring 33 angeschlossen.
An Stelle dieser Anordnung könnte der Einstellring 33 jedoch auch mit einem Steuerschlitz
versehen sein, in den der Steuerstift 30 eingreift.
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Zur Einstellung der Filmempfindlichkeit wird der Einstellring 33 so
weit gedreht, bis eine mit ihm verbundene, gestrichelt angedeutete Marke 34 dem
gewünschten Fihnempfindlichkeitswert einer fest angeordneten Skala 35 gegenübersteht.
Hierbei wird über die Steuerkurve 32 und den Steuerstift 30 das Drehspulinstrument
5 als Ganzes um seine Achse 6 gedreht.
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Zur selbsttätigen Einstellung der Belichtungszeit und Blende wird
die Auslösestange 21 in Richtung des Pfeiles b eingedrückt. Infolgedessen kann sich
der Trägerring 2 in Richtung des Pfeiles a drehen. Hierbei nimmt er infolge der
federnden Mitnahmeverbindung 26, 27, 28 den Trägerring 3 so weit mit, bis dessen
Klemmbacke 29 gegen das abgewinkelte Ende 7a des beweglichen Anschlages 7 anläuft
und dieses am Widerlager 8 festlegt. Bei einer weiteren Bewegung der Auslösestange
21 in Richtung des Pfeiles b läuft anschließend die Abtastkurve 10 gegen das Ende
7a des Anschlages 7 an. Hierdurch wird eine weitere Drehung des Trägerringes 2 verhindert.
Die erreichte Stellung des Trägerringes 2 ist proportional dem Anschlag des auf
die Drehspule aufgesetzten Anschlages 7 und damit der gemessenen Helligkeit. Gleichzeitig
sind über die Steuerkurve 11 das Zeitregelwerk und über die Steuerzapfen 13 die
Blende in eine der gemessenen Helligkeit entsprechende Einstellung übergeführt worden.
Nunmehr kann entweder durch weiteres Durchdrücken der Auslösestange 21 bis in die
Endstellung oder durch Betätigung einer gesonderten Handhabe der Verschluß ausgelöst
und damit eine Belichtung bewirkt werden.
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Nach Freigabe der Auslösestange 21 geht diese unter der Wirkung der
Rückholfeder 23 in die in der Zeichnung wiedergegebene Ausgangslage zurück und nimmt
hierbei über den Stift 20 und den Arm 19 den Trägerring 2 unter Spannung der Steilfeder
17 mit. Dieser Bewegung folgt über den Stift 28 und den Ansatz 27 der Trägerring
3.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt,
sie könnte beispielsweise auch bei Anordnungen Verwendung finden, bei denen lediglich
die Blende oder die Belichtungszeit automatisch eingestellt und der andere der beiden
Faktoren durch eine Vorwahl, insbesondere eine zusätzliche Drehung des Drehspulinstrumentes
5, berücksichtigt wird. Weiterhin könnte an Stelle einer Auslösestange auch der
Arm 19 unmittelbar als Auslöseglied benutzt werden. In diesem Falle müßte die Rückholfeder
23 auf den Arm bzw. den Trägerring 2 wirken. Hierbei wird der Trägerring 2 zweckmäßig
unter Zwischenschaltung einer federbelasteten Kupplung unterteilt, so daß die vom
Benutzer der Kamera auf den Arm 19 ausgeübte Kraft nicht in voller Größe über die
mit den Steilmitteln für Belichtungszeit und Blende festverbundene Abtastkurve 10
auf den Anschlag 7 übertragen werden kann.