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Fotografische Kamera Zusatz zum Patent: 1208182 Die Erfindung betrifft
eine fotografische Kamera mit getrennten Einstellvorrichtungen fürBelichtungszeit
und Blende, die wahlweise mittels einer eine Abtasteinrichtung für einen Anschlag
eines Belichtungsmeßgerätes aufweisenden Belichtungsregelvorrichtung oder einer
Einstellhandhabe derart betätigbar sind, daß mindestens zwei unterschiedliche Belichtungszeit-Blenden-Paarungen
ergebende Einstellbereiche aussteuerbar sind, welche gemäß Patent 1208 182
folgende Merkmale aufweist: Es ist ein einziger, wahlweise mittels der Abtasteinrichtung
oder der Einstellhandhabe betätigbarer Einsteller vorgesehen; der Einsteller weist
eine in mehrere Abschnitte . unterteilte, mit mindestens einem Steueransatz der
Einstellvorrichtung für die Belichtungszeit zusammenwirkende Steuerkurve auf; der
Einsteller ist Träger von Steuerschlitzen oder Lagerstellen für Blendenlamellen;
jeder Blendenlamelle ist ein in ebenfalls mehrere aneinander anschließende Abschnitte
unterteilter Steuerschlitz zugeordnet; je ein Abschnitt der Belichtungszeitsteuerkurve
ist einem Abschnitt des Steuerschlitzes jeder Blendenlamelle derart zugeordnet,
daß diese Abschnitte einen Einstellbereich mit einer vorgegebenen Zuordnung von
Belichtungszeit- und Blendenwerten definieren.
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Bei der Kamera nach dem Hauptpatent sucht der Einsteller unter Federwirkung
stets eine Endstellung einzunehmen. Aus dieser Endstellung kann er sowohl mittels
der Einstellhandhabe als auch mittels der Abtastvorrichtung herausgeführt werden.
Bei jeder Handeinstellung für Ball- oder Blitzlichtaufnahmen muß daher zunächst
der Einstellbereich für selbsttätige Belichtungssteuerung durchlaufen werden. Hierdurch
ergeben sich lange Stellwege. Außerdem liegt die Einstellmarke für die sehr häufig
benutzte selbsttätige Belichtungssteuerung ungünstig am einen Ende der Einstellskala.
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Es ist das Ziel der Erfindung, diese Nachteile zu vermeiden, ohne
daß die tYbertragungsgetriebekette zwischen der Abtasteinrichtung und dem Einsteller
wesentlich verändert wird und besondere Sperren vorgesehen sein müssen.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Einsteller unter
Federwirkung in einer Ruhestellung gehalten ist und aus dieser Stellung mittels
der Belichtungsregelvorrichtung in einer Richtung zur Aussteuerung eines Einstellbereichs
und mittels der Einstellhandhabe in der entgegengesetzten Richtung zur Aussteuerung
mindestens eines weiteren Einstellbereichs bewegbar ist.
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Vorzugsweise liegt der Einsteller in der Ruhestellung an einem federnden,
bei Handeinstellung Überwindbaren Anschlag. Vorteilhaft ist eine Rastfeder vorgesehen,
die in dem oder den Handeinstellbereichen mit einer Rastverzahnung zur Festlegung
des Einstellers zusammenwirkt. Zweckmäßig bildet die als abgewinkelte Blattfeder
ausgebildete Rastfeder gleichzeitig den federnden Anschlag.
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Gemäß einer anderen Ausgestaltung umfaßt die Mitnahmeverbindung zwischen
dem Einsteller und dem von der Abtasteinrichtung gesteuerten Steller einen unter
der Wirkung einer Haltefeder in einer Anschlaglage am Steller gehaltenen übertragungshebel,
der bei selbsttätiger Belichtungsregelung die Stellbewegung des Stellers auf das
eine Ende eines Anschlagsteges am Einsteller überträgt und bei Handeinstellung mittels
des Anschlagsteges unter
Überwindung der Kraft der Haltefeder in
eine zur Übertragung einer Stellbewegung vom Steller auf den Einsteller unwirksame
Lage ausschwenkbar ist. Dabei ist zweckmäßig die Kraft der Haltefeder stärker als
die Kraft der am Einsteller angreifenden Rückholfeder bemessen. Eine derartige Ausgestaltung
der Mitnahmeverbindung ermöglicht es, einen vielfach wegen der großen Bedienungswege
für die Meßtaste unerwünschten langen Vorhub der Stellstange zu vermeiden.
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Ein besonders einfacher Aufbau ergibt sich, wenn der Einsteller selbst
die Einstellhandhabe bildet. Hierdurch können besondere, beweglich gelagerte Einstellhandhaben
entfallen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel in einer Frontansicht,
teilweise aufgeschnitten, wiedergegeben.
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Bei der dargestellten Ausführungsform ist konzentrisch zu einem festen
Innentubus 200 ein Einsteller 201 drehbar gelagert. In. den Einsteller
201 ist eine aus mehreren Abschnitten 202a, 202b, 202c bestehende
Belichtungszeitsteuerkurve 202 eingeschnitten. Dabei dient der Abschnitt
202a zur Steuerung eines Steueransatzes 203 eines an sich bekannten,
nicht dargestellten Hemmwerkes, während der Abschnitt 202c mit einem weiteren Steueransatz
204
eines ebenfalls bekannten, nicht dargestellten Ballsteuerhebels zur Durchführung
von Aufnahmen mit B-Stellung zusammenwirken kann. Der kreisabschnittsförmig ausgebildete
Abschnitt 202 b hat dagegen die Aufgabe, die Steueransätze
203 und 204 bei bestimmten Drehungen des Einstellers 201 in der in der Zeichnung
wiedergegebenen Lage zu halten.
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In den Einsteller 201 sind weiterhin zwei in je vier Abschnitte
205 a, 205b, 205c, 205d und 206 a,
206 b,
206c, 206 d unterteilte Blendenlamellensteuerschlitze
205, 206 eingeschnitten. In jeden der beiden Blendenlamellensteuerschlitze
205, 206 greift ein Steuerzapfen 207, 208 einer Blendenlamelle
209 bzw. 210 ein. Jede der beiden Blendenlamellen 209, 210 trägt einen weiteren
Zapfen 211 bzw. 212, der in Bohrungen einer festen, nicht dargestellten Platine
gelagert ist.
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Der Einsteller 201 trägt an einem Teil seines Außenumfanges
eine Rändelung 213, die durch einen Ausschnitt 214 im Grund einer
Vertiefung 215 der Kamerabodenplatte 216 hindurchragt. Die Vertiefung 215
und der Ausschnitt 214 sind dabei so groß gewählt, daß eine einwandfreie Betätigung
des Einstellers 201 von Hand mittels der Rändelung 213 möglich ist. Die Rändelung
213 erstreckt sich zweckmäßig lediglich über den Bereich des Umfanges des Einstellers
201, der bei der Handeinstellung in den Ausschnitt 214 gelangt.
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An einem Arm 217 des Einstellers 201 greift ferner das eine Ende einer
Rückholfeder 218 an, deren anderes Ende an- einem kamerafesten Stift 219 eingehängt
ist, und die das Bestreben hat, den Einsteller 201 in Richtung des Pfeiles
a zu drehen. Diese durch die Feder 218 hervorgerufene Drehbewegung ist begrenzt
durch einen Anschlag 220; der aus einer abgewinkelten Blattfeder besteht
und an einem kamerafesten Lager 221 angeschlossen ist. Der Anschlag 220 wirkt
dabei mit einem Gegenanschlag 222 des Einstellers 201 zusammen. Der Gegenanschlag
222 bildet zweckmäßig den letzten Zahn einer Rastverzahnung 223 am Umfang des Einstellers
201. Der Einsteller 201 trägt an einem weiteren abgewinkelten, einen nicht
dargestellten Schlitz der Kamerafrontwand 224 durchsetzenden Arm 225 eine Marke
226. Die Marke 226 wirkt mit einer auf die Frontwand 224 aufgetragenen Skala
227 zusammen, die in drei Bereiche 227a, 227b und 227c unterteilt
ist. Der Bereich 227a weist eine Markierung auf, die den Benutzer der Kamera darauf
hinweist, daß eine selbsttätige Belichtungsregelung durchgeführt wird. Der Bereich
227b weist ein Symbol für Blitzlichtaufnahmen sowie eine Blendenreihe auf, während
der Bereich 227c ein Symbol für Ballaufnahmen und ebenfalls eine Blendenwertreihe
umfaßt.
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Zur selbsttätigen Belichtungsregelung ist ein Drehspulinstrument
228 vorgesehen, das zur Berücksichtigung weiterer Aufnahmefaktoren, beispielsweise
der Filmempfindlichkeit, mittels eines Knopfes 229 als Ganzes drehbar angeordnet
ist und einen Zeiger 230
aufweist, der als Anschlag dient. Der Zeiger
230
kann mit einer Abtastbacke 231 zusammenwirken, die fest mit einer
in kamerafesten Lagern geführten Stellstange 232 verbunden ist. An der Stellstange
232 greift eine Antriebsfeder 233 an, die das Bestreben hat, die Stellstange
232 in Richtung des Pfeiles b zu bewegen. An dieser Bewegung ist die Stellstange
232 durch einen Auslöseschieber 234 gehindert, der unter der Wirkung einer stärker
als die Antriebsfeder 233 bemessenen Rückstellfeder 235 steht und die Stellstange
232 in Anlage an einem kamerafesten Endanschlag 243 hält. Zur Freigabe der
Abtasteinrichtung weist der Auslöseschieber 234 eine Betätigungshandhabe 236 auf.
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Am unteren Ende der Stellstange 232 ist fest ein Ansatz 237 angebracht.
Um eine Achse 238 des Ansatzes 237 ist ein Übertragungshebel 239 schwenkbar
gelagert. Der Übertragungshebel 239 weist einen Lappen 240 auf, der mittels einer
Haltefeder 241 in Anlage an dem Ansatz 237 gehalten ist. Zur Betätigung des Einstellers
201 wirkt der tlertragungshebel 239 mit einem kreisförmig gebogenen, sich
in axialer Richtung erstreckenden Anschlagsteg 242 des Einstellers 201 zusammen.
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Zur Durchführung einer Aufnahme mit selbsttätiger Belichtungsregelung
wird, ausgehend von der in der Zeichnung wiedergegebenen Lage, die Betätigungshandhabe
236 in Richtung des Pfeiles b niedergedrückt. Dieser Bewegung folgt unter der Wirkung
der Antriebsfeder 233 die Stellstange 232 so lange, bis die Abtastbacke 231 zur
Anlage am Zeiger 230 kommt. Die Stellbewegung der Stellstange 232 wird über den
Ansatz 237 und den Übertragungshebel 239, dessen Lappen 240 mittels der Feder 241
in Anlage an dem Ansatz 237 gehalten ist, auf das Ende des Anschlagsteges 242 übertragen.
Hierzu ist die Kraft der Haltefeder 241 größer als die Kraft der Rückholfeder
218 bemessen. Durch diese Bewegung wird der Einsteller 201 entgegen der Richtung
des Pfeiles a mitgenommen, bis er eine dem Meßergebnis des Drehspulinsiruments
228 entsprechende Einstellung einnimmt.
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Bei der Drehung des Einstellers 201 wird über den Abschnitt
202a der Belichtungszeitsteuerkurve 202 der Steueransatz
203, der das Hemmwerk beeinflußt, in Richtung des Pfeiles c bewegt. Diese
bewirkt eine Änderung der Hemmwerkeinrichtung und damit eine Verkürzung der Belichtungszeit,
ausgehend von der längsten einstellbaren Zeit, beispielsweise 1/so Sekunde. Gleichzeitig
gleiten die Steuerzapfen 207, 208 entlang den Abschnitten 205a, 206a und
bewirken
hierdurch eine Schwenkung der Blendenlamellen 209, 210
in Richtung der Pfeile d bzw. d'. Hierdurch wird die freie Blendenöffnung
verkleinert.
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Nach Durchführung einer Aufnahme und Freigabe der Betätigungshandhabe
236 geht die Abtastanordnung 231, 232, 239 unter der Wirkung der Rückstellfeder
235 in ihre in der Zeichnung wiedergegebene Ausgangslage zurück. Die Rückführung
des Einstellers 201 bis zur Anlage des Gegenanschlags 222 am Anschlag 220 übernimmt
die Rückholfeder 218.
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Zur Durchführung einer Aufnahme unter Verwendung eines Blitzlichtgerätes
wird der Einsteller 201 mittels der Rändelung 213 von Hand so weit in Richtung des
Pfeiles a gedreht, bis die Marke 226 dem gewünschten Blendenwert des Abschnitts
227 b der Skala 227 gegenübersteht. Bei dieser Drehung wird die Rastverzahnung 223
unter dem Ende des federnden Anschlags 220 vorbeigeführt, bis der gewünschte Einstellwert
erreicht ist. Nunmehr legt der Anschlag 220, der zwischen zwei Zähnen der
Rastverzahnung 223 einfallen kann, den Einsteller 201 in der gewünschten Lage fest
und schaltet somit die Wirkung der Rückholfeder 218 aus. Bei dieser Drehung des
Einstellers 201 gleiten die Steuerzapfen 207, 208 der Blendenlamellen 209,
210 entlang den Abschnitten 205 b, 206 b der Blendenlamellensteuerschlitze
205, 206 und bewirken dadurch ebenfalls eine Drehung der Blendenlamellen 209, 210
in Richtung der Pfeile d bzw. d' um die Zapfen 211, 212. Bei Beginn der Drehung
des Einstellers 201. in Richtung des Pfeiles a aus der in der Zeichnung wiedergegebenen
Ruhestellung ist der Anschlagsteg 242 gegen das Ende des übertragungshebels 239
angelaufen und hat diesen in Richtung des Pfeiles e geschwenkt, da eine Verschiebung
des Ansatzes 237 und damit der Stellstange 232 entgegen der Richtung des Pfeiles
b durch den Endanschlag 243 verhindert ist. Während dieser Einstellung ist ferner
der kreisbogenförmig gekrümmte Abschnitt 202 b dem Steueransatz 203 gegenübergestellt
worden. Infolge seiner kreisbogenförmigen Krümmung ruft dieser Abschnitt der Belichtungszeitsteuerkurve
202 keine Beeinflussung der Lage des Steueransatzes 203 hervor, so daß die eingestellte
Belichtungszeit, also beispielsweise llao Sekunde beibehalten wird. Der Steueransatz
204 befindet sich auch bei dieser Einstellung weiterhin vor dem oberen Ende des
Abschnitts 202 b der Belichtungszeitsteuerkurve und kann daher nicht in seine
Ballstellung einschwenken.
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Eine weitere Drehung des Einstellers 201 mittels der Rändelung
213 führt die Marke 226 vor den Abschnitt 227c der Skala 227. Beim übergang vom
Abschnitt 227 b zum Abschnitt 227c gleiten die Steuerzapfen 207, 208
der Blendenlamellen 209, 210 durch die Abschnitte 205 c bzw. 206c der Blendenlamellensteuerschlitze.
Diese Abschnitte sind so ausgebildet, daß keine Stellbewegung von den Steuerschlitzen
205, 206 auf die Blendenlamellen 209, 210 übertragen werden kann. Es bleibt daher
die kleinste vorgesehene Blendenöffnung eingestellt. Sobald die Marke 226 in den
Abschnitt 227 c der Skala 227 eingetreten ist, haben die Steuerzapfen 207, 208 den
Abschnitt 205d bzw. 206d erreicht. Nunmehr werden die Blendenlamellen
209, 210 entgegen der Richtung der Pfeile d bzw. d geschwenkt, so daß die
freie Blendenöffnung wiederum kontinuierlich vergrößert wird. Gleichzeitig ist der
Abschnitt 202e der Belichtungszeitsteuerkurve 202 dem Steueransatz 204 gegenübergestellt
worden. Erfolgt nunmehr eine Auslösung, so kann der Steueransatz 204 des Ballsteuerhebels
in Richtung des Pfeiles f einschwenken und dadurch eine Schließbewegung der Verschlußlamellen
so lange verzögern, wie der Auslöser gedrückt ist.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann die Verschlußauslösung
entweder durch einen Ansatz am Auslöseschieber 234, der am Ende der vorgesehenen
Bewegung dieses Schiebers auf einen Auslösehebel auftrifft, oder durch einen gesonderten
Verschlußauslöser betätigt werden.
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Zur Durchführung einer Aufnahme mit selbsttätiger Belichtungsregelung
ist der Einsteller 201 mittels der Rändelung 213 so weit in Richtung des Pfeiles
a zurückzudrehen, bis die Marke 226 der Marke »A« am Beginn des Abschnitts
227a der Skala 227 gegenübersteht. Hierdurch wird die Rastverzahnung 223
so weit gedreht, daß der an ihrem Ende vorgesehene Gegenschlag 222 wieder zur Anlage
am Anschlag 220 kommt.