DE1196434B - Kugelgelenk zum Verbinden von Gestaengeteilen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. α.:

F06c

Deutsche KL: 47 b-13

Nummer: 1196 434

Aktenzeichen: B 54926 XII/47 b

Anmeldetag: 25. September 1959

Auslegetag: 8. Juli 1965

Die Erfindung bezieht sich auf ein Kugelgelenk zum Verbinden von Gestängeteilen, insbesondere von Antriebsgestängen für Fahrzeugseheibenwischer, mit einer aus elastischem Kunststoff, wie Polyamid, bestehenden, an dem einen Gestängeteil befestigten Gelenkpfanne, in welche eine am anderen Gestängeteil sitzende Gelenkkugel unter vorübergehender elastischer Aufweitung eines die Einstecköffnung der Pfanne umgebenden Kragens eindrückbar ist.

Bei derartigen Kugelgelenken soll der die Einsteck-Öffnung der Gelenkpfannen umgebende Kragen ein ungewolltes Heraustreten der Gelenkkugel aus der Pfanne verhindern. Der Kragen kann jedoch mit Rücksicht darauf, daß die Kugel beim Zusammenbauen und Auseinandernehmen des Gelenks durch ihn hindurchgedrückt werden muß, nicht beliebig eng und starr ausgeführt sein. Daher kann der Kragen nur begrenzte Kräfte aufnehmen und das Gelenk nur in begrenztem Maße gegen ungewolltes Lösen sichern. Es kann daher vorkommen, daß die im Betrieb unvermeidlichen, auf das Kugelgelenk einwirkenden Querbeanspruchungen die Kugel aus der Gelenkpfanne herausdrücken und damit die Gelenkverbindung lösen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Kugelgelenke der eingangs geschilderten Art so auszubilden, daß sich die Gelenkteile auch beim Auftreten erheblicher Querkräfte nicht voneinander lösen können.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß die Kunststoffpfanne eine der Einstecköffnung mindestens annähernd gegenüberliegende und ebenfalls von einem elastisch aufweitbaren Kragen umgebende zweite Öffnung aufweist, durch welche das verdickte Ende eines an sich bekannten, stielartigen Ansatzes an dem in Einsteckrichtung vorn liegenden Abschnitt der Gelenkkugel beim Zusammenstecken der Gelenkteile unter Aufweitung des Kragens hindurchtritt.

Hierdurch ist erreicht, daß das Kugelgelenk ohne zusätzliche Teile oder Arbeitsgänge lediglich durch Zusammenstecken der beiden Gelenkteile selbsttätig zusätzlich gegen Lösen gesichert ist. Der Kragen für den Durchtritt des Kugelansatzes kann so ausgebildet werden, daß zum Eindrücken der Kugel in die Pfanne keine nennenswert höhere Kraft erforderlich ist als bei den bisherigen Gelenken ohne zusätzliche Sicherung. Der Kragen kann außerdem vorteilhaft zur Begrenzung des Auslenkwinkels der Gelenkteile und als Staubschutz für das Gelenk dienen.

Kugelgelenke mit pilzförmigem Kugelansatz zur Sicherung gegen Lösen des Gelenks sind an sich beKugelgelenk zum Verbinden von Gestängeteilen

Anmelder:

Robert Bosch G. m. b. H.,

Stuttgart W, Breitscheidstr. 4

Als Erfinder benannt:

Gottlob Bacher, Stuttgart-Weilimdorf

kannt. Die bekannten Gelenke haben aber eine metallische Gelenkpfanne ohne elastisch aufweitbare Kragen an der Einstecköffnung und der Durchstecköffnung und können nur in einer extremen gegenseitigen Winkelstellung ihrer Gelenkteile zusammengebaut bzw. auseinandergenommen werden. Hierbei tritt der pilzförmige Kugelansatz durch eine kreisrunde Öffnung im Boden der Gelenkpfanne hindurch, um beim Verschwenken der Gelenkteile in die Mittelstellung mit dem dünneren Fußteil in einen an die Durchstecköffnung anschließenden schmäleren Schlitz zu gelangen und dessen Längsränder mit dem verdickten Kopfteil zu übergreifen.

Das erfindungsgemäße Gelenk kann demgegenüber in der Mittelstellung der Gelenkteile zusammengebaut werden, wobei dank der Elastizität des die Durchstecköffnung umgebenden Kragens der Gelenkpfanne ein genaues gegenseitiges Ausrichten der Gelenkteile nicht erforderlich ist.

In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Es zeigt

F i g. 1 eine schematisch dargestellte Scheibenwischeranlage, bei deren Übertragungsgestänge das Kugelgelenk nach der Erfindung vorzugsweise verwendbar ist,

F i g. 2 einen Querschnitt durch das Kugelgelenk mit den angeschlossenen Gestängeteilen und

F i g. 3 eine Draufsicht in Richtung des Pfeiles III in F i g. 2.

Bei dem Anwendungsbeispiel nach Fig. 1 treibt ein Elektromotor 1 eine Kurbel 2 an, die über eine Schubstange 3 mit der Kurbel 4 des einen Wischers 5 gelenkig verbunden ist. An der Kurbel 4 ist das eine Ende einer zweiten Schubstange 6 angelenkt, deren anderes Ende an einer Kurbel 7 für einen zweiten Wischer 8 angreift. Als Gelenkglieder zwischen den Teilen 2, 3, 4, 6 und 7 dienen jeweils Kugelgelenke.

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F i g. 2 stellt das Kugelgelenk zwischen der Kurbel 2 und der Schubstange 3 dar. Mit der Kurbel 2 ist ein Stiel 9 der Gelenkkugel 10 fest verbunden. In einer Ausnehmung der Schubstange 3 ist eine aus einem etwas elastischen Kunststoff wie Polyamid oder Polyurethan bestehende Gelenkpfanne 11 für die Gelenkkugel 10 fest verankert. Die Einstecköffnung der Gelenkpfanne hat einen kragenförmigen Ansatz 12, der sich beim Eindrücken der Kugel 10 in die Pfanne 11 entsprechend aufweiten läßt. An ihrem beim Einsetzen in die Pfanne 11 vornliegenden Abschnitt trägt die Kugel 10 einen stielartigen Ansatz, der einen dünnen Fußteil 13 und ein verdicktes Kopfende 14 hat. Ihrer Einstecköffnung für die Kugel 10 gegenüberliegend hat die Pfanne 11 eine Öffnung 15, deren Randzone 16 lippenartig ausgebildet ist. Der Durchmesser des Stiels 13 ist kleiner als der Durchmesser der Öffnung 15, während die kopf artige Verdickung 14 einen größeren Durchmesser hat als die Öffnung 15. Beim Zusammenstecken der Gelenkteile 10 und 11 wird der Kopfteil 14 unter vorübergehendem Aufweiten der Randzone 16 durch die Öffnung 15 hindurchgedrückt.

Die zusammengesteckten Gelenkteile 10 und 11 sind gegen unbeabsichtigtes Lösen gesichert, da beim Versuch, die Kugel 9 aus der Pfanne 11 herauszuziehen, die kopfartige Verdickung 14 sich außen auf der lippenförmigen Randzone 16 abstützt und ein Herausziehen verhindert. Um das Aufweiten der Randzone 16 beim Zusammenstecken der Teile 10 und 11 zu erleichtern, kann diese Zone mit mehreren radialen Schlitzen 17 versehen werden. Bei entsprechend elastischer Ausbildung der Randzone 16 können die Schlitze 17 aber auch ganz wegfallen.

Der Stiel des Kugelansatzes ist so lang, daß sein verdicktes Ende 14 eine gewisse seitliche Beweglichkeit der zusammengesteckten Gelenkteile 10 und 11 unbehindert zuläßt, bevor der Rand des Kopfteils 14 die lippenförmige Randzone 16 berührt.

Das Kugelgelenk kann auch so ausgebildet sein, daß es nach dem Zusammenstecken wieder auseinandergezogen werden kann. Hierzu ist die kopfartige Verdickung 14 des Kugelansatzes vorteilhaft so auszubilden, daß sie auch beim Auseinanderziehen der zusammengesteckten Gelenkteile 10,11 die Öffnung der Kunststoff-Gelenkpfanne entsprechend aufzuweiten vermag.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Kugelgelenk zum Verbinden von Gestängeteilen, insbesondere von Antriebsgestängen für Fahrzeugscheibenwischer, mit einer aus elastischem Kunststoff, wie Polyamid, bestehenden, an dem einen Gestängeteil befestigten Gelenkpfanne, in welche eine am anderen Gestängeteil sitzende Gelenkkugel unter vorübergehender elastischer Aufweitung eines die Einstecköffnung der Pfanne umgebenden Kragens eindrückbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoff pfanne (11) eine der Einstecköffnung mindestens annähernd gegenüberliegende und ebenfalls von einem elastisch aufweitbaren Kragen (16) umgebende zweite Öffnung (15) aufweist, durch welche das verdickte Ende (14) eines an sich bekannten, stielartigen Ansatzes an dem in Einsteckrichtung vornliegenden Abschnitt der Gelenkkugel (10) beim Zusammenstecken der Gelenkteile unter Aufweitung des Kragens hindurchtritt.

2. Kugelgelenk nach Anspruch I₁ dadurch gekennzeichnet, daß der Kragen (16) der Öffnung (15) für den Durchtritt des Kugelansatzes (14) mit radialen Einschnitten (17) versehen ist, die ein Aufweiten des Kragens durch das verdickte Ende (14) des Kugelansatzes erleichtern.

3. Kugelgelenk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stiel des Kugelansatzes so lang ist, daß sein verdicktes Ende (14) eine begrenzte allseitige Beweglichkeit der zusammengesteckten Gelenkteile (10 und 11) unbehindert zuläßt.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1 748 427;
österreichische Patentschrift Nr. 32 735;
französische Patentschriften Nr. 1185 630,
639, 920 646, 760 000;
britische Patentschrift Nr. 803 296.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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