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Lade- und Transportwagen für Halmfrüchte Die Erfindung betrifft einen
Lade- und Transportwagen für Halmfrüchte, der über eine vorn vorgesehene_-Ladeöffnung
von einer mit ihm zu einer baulichen Einheit vereinigten Aufsammelvorrichtung beschickbar
und bei dem das Ladegut im Laderaum weiterbeförderbar ist. Fahrzeuge dieser Art
ermöglichen es, verschiedene Arbeitsgänge, wie z. B. Mähen, Aufsammeln und Aufladen
von Grünfutter oder Aufsammeln und Aufladen von Halmfrüchten, wie Heu, Halbheu,
Klee, Grünfutter und ähnlichen Ladegütern (Silage, Rübenblatt, Kartoffelkraut u.
dgl.), bei Einmannbedienung vom Fahrer des Traktors aus durchzuführen. Zur Weiterbeförderung
des Ladegutes im Laderaum dient bei den meisten bekannten Konstruktionen entweder
ein vom Traktor her antreibbarer Rollboden oder oberhalb der Ladefläche angeordnete
Schubstangenrechen. Beide Förderertypen haben die Aufgabe, das ihnen meist vorgepreßt
zugeführte Ladegut in Längsrichtung des Ladewagens nach hinten zu fördern, wo es
sich schließlich an einer Rückwand staut. Dabei sind beträchtliche Reibungswiderstände
zu überwinden. Ist im hinteren Wagenteil bereits die erwünschte Füllung erreicht,
dann arbeitet der Längsförderer trotzdem immer noch gegen das gestaute Ladegut.
Bei beiden beschriebenen L'ängsförderkonstruktionen ergeben sich lange, in der Größenordnung
von etwa S bis 10 Minuten liegende Entladezeiten, wobei das Entladen durch Antreiben
des Längsförderers meist nach Abnehmen der Rückwand vorgenommen wird. Sowohl bei
Verwendung eines Rollbodens als auch eines oberhalb der Ladefläche angeordneten
Längsförderers zum Entladen ergibt sich hier eine neuerliche Quetschung, Durchwühlung
und bei langhalmigem Gut auch Verknäuelung des Ladegutes. Rollbodenkonstruktionen
sind ferner so aufwendig, daß mit ihnen ausgestattete Ladewagen in kleinen und mittleren
landwirtschaftlichen Betrieben nur dann rationell sind, wenn der Ladewagen noch
für andere Zwecke, wie z. B. zum Stallmiststreuen, Verwendung finden kann. Dafür
ist aber wieder eine leichte Auswechselbarkeit der vorgesehenen Zusatzgeräte erforderlich,
wodurch die Gesamtkonstruktion komplizierter und schwerer wird. Die mit Rollböden
versehenen Ladewagen müssen als Hochlader ausgeführt werden, bei denen die Ladefläche
oberhalb der Rotationachse der Laufräder liegt. Es ergibt sich dadurch eine hohe
Gesamtschwerpunktslage, die ungünstige Fahreigenschaften zur Folge hat. Ferner wird
wegen der hohen Lage des Rollbodens ein großer Kraft- und Leistungsaufwand für das
Anheben des Ladegutes erforderlich.
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Gegenüber den bekannten Konstruktionen zeichnet sich ein erfindungsgemäßes
Gerät dadurch aus, daß der Ladewagen als Boden des Laderaumes eine aus mehreren
absenkbaren Einzelelementen bestehende Ladefläche aufweist, wobei die -Elemente
-der Ladefläche zumindest zum Teil flexibel ausgebildet und mit dem einen Ende lösbar
mit dem Wagen verbunden sind, so daß sie unter der beim Lösen abgeworfenen Last
hervorgezogen werden können. Durch die erfindungsgemäße Ausführung wird es möglich,
die Ladefläche sehr tief anzuordnen und fallweise sogar für das Beladen abzusenken.
Neben einer gewichtsmäßig leichten Bauweise wird durch die erfindungsgemäße Konstruktion
mit einfachsten Mitteln eine rasche Entladung des Ladewagens ermöglicht, wobei,
da das Ladegut nur abgeworfen wird, praktisch keine Schädigung des Ladegutes auftritt.
Zur Weiterbeförderung des Ladegutes in Längsrichtung kann entweder bei abgesenkten
Einzelelementen nur die Bodenreibung bei der Fahrt auf dem Feld oder der Wiese oder
auch ein Längsförderer bekannter Bauart herangezogen werden. Die Einzelelemente
besitzen nur einen geringen Reibungswiderstand, so daß man in jedem Fall mit geringen
Kräften und daher geringen Antriebsleistungen für die Längsförderung auskommt. Die
Ladefläche kann aus rostartig angeordneten Seilen, Ketten oder Stäben oder aber
auch aus Ketten und auf diese aufgelegten Brettern aufgebaut sein, wobei es denkbar
ist, z. B. Seitenteile der Ladefläche abklappbar auszuführen.
Weitere
Einzelheiten und zweckmäßige Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes gehen aus
der nachfolgenden Zeichnungsbeschreibung hervor.
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In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht.
Es zeigt F i g. 1 einen erfindungsgemäßen, als Traktor-Anhängegerät ausgebildeten
Ladewagen während der Arbeit in Draufsicht, F i g. 2 und 3 den Wagen nach F i g.
1 in Seiten-und Rückansicht, wobei aber auf eine nochmalige Darstellung des Traktors
verzichtet wurde, F i g. 4 und 5 eine Betätigungseinrichtung für einen die Seilhinterenden
aufnehmenden Wickelkern in Rück- und Seitenansicht, F i g. 6 eine andere Ausführung
eines Lade- und Transportwagens, teilweise schematisiert in Seitenansicht, F i g.
7 eine Draufsicht auf den vorderen Teil des Ladewagens, F i g. 8 einen weiteren,
als Einachsnachläufer ausgebildeten Ladewagen schematisch in Seitenansicht und F
i g. 9 einen Schnitt durch den Boden des Ladewagens.
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Nach den F i g. 1 bis 5 besitzt ein Ladewagen einen im wesentlichen
die Form eines nach unten offenen U-Trägers aufweisenden, aus zwei als Gitterträger
ausgebildeten Seitenwänden 1, 2, die oben durch Querstreben 3 verbunden sind, bestehenden
Rahmen, der ein hinter dem Gesamtschwerpunkt des Anhängers angebrachtes Einachsfahrgestell
aufweist, dessen Räder 4 an an den Seitenwänden nach außen weisend befestigten
Achsstummeln 5 jeweils für sich drehbar lagern. Am vorderen Ende des Wagens ist
eine Anhängevorrichtung vorgesehen, die Gabeln 6, 7 besitzt, welche eine vertikale
Schwenkachse 8 halten, auf der mit einer Lagerbüchse 9 eine durch Stehbleche
10 verstärkte Anhängegabel 11 lagert, die Kupplungsbolzen
12 trägt, mit denen sie an vom hydraulischen Hubwerk des Traktors 13 auf-
und niederschwenkbaren Hubarmen 14 angekuppelt werden kann. An der Achse
8 sitzt ein Spornrad 15, das mit Hilfe einer über eine Kurbel 16 betätigbaren
Spindel der Höhe nach verstellbar ist.
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Der Wagen besitzt ferner eine ebenfalls als Gitterrahmen ausgeführte
Rückwand 17, die um Scharniere 18 nach hinten wegschwenkbar lagert und über eine
Verriegelung 19 befestigbar ist. Die Rückwand könnte auch um eine obere Horizontalachse
aufklappbar oder überhaupt abnehmbar ausgeführt werden. Zwischen nach unten über
das Gitterwerk verlängerten Längsschenkeln 20 der Rahmenseitenstreben lagert mit
in entsprechenden Lagern gehaltenen Wellenstummeln 21 ein walzenförmiger Wickelkörper
22, der abstandsweise in einer Reihe angeordnete Einhängehaken 23 aufweist. Die
Einhängehaken sind zur Befestigung von Endösen 24 von Drahtseilen
25 bestimmt, die mit ihren anderen Enden an einem Querträger 26 gehalten
sind. Die Länge der Seile 25 ist größer als die Wagenlänge gehalten. Wenn die Seile
25 in die Haken 23 eingehängt sind, bilden sie eine rostartige, aus parallelen Seilen
bestehende Ladefläche für den Ladewagen.
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Der eine der beiden Wellenstummel 21 ist, wie insbesondere F i g.
4 zeigt, über den Schenkel 20 hinaus verlängert. Auf diesem Wellenstummel ist ein
Zahnrad 27 und ein Klinkenrad 28 drehfest und ferner ein Handhebel
29 drehbar gelagert. Für das Klinkenrad 28 ist eine um einen festen Drehpunkt
30 verschwenkbare Sperrklinke 31 vorgesehen. Das Klinkenrad kann ferner mit Hilfe
des Handhebels 29 über eine an diesem angebrachte, gegen das Klinkenrad gedrückte
i Klinke 32 in der einen Drehrichtung verdreht werden. Da das Klinkenrad mit der
Welle 21 fest verbunden ist, nimmt es bei diesem Verdrehen den Wickelkörper 22 im
Sinne des Aufwickelns der Seile 25 mit. Ein Rückdrehen des Wickelkörpers wird durch
die h Klinke 31 verhindert. Um die Seile auch dann, wenn der Wagen beladen ist,
spannen zu können, ist zusätzlich ein Handhebel 33 vorgesehen, der an seinem unteren
Ende ein auf einer Achse 34 verstellbares und so wahlweise in und außer Eingriff
mit dem Zahnrad 27 bringbares Ritzel 35 trägt. Über den Hebel
33
kann ebenfalls die Welle 21, allerdings mit größerer Untersetzung als über
den Hebel 29, gedreht werden. In den F i g. 2 und 3 ist eine Ausführungsvariante
dargestellt, bei der der Hebel 29 über die Klinke ein Zwischenzahnrad 36
antreibt, das seinerseits erst mit dem Zahnrad 27 kämmt. Durch Lösen der
Klinke 31
wird der Wickelkörper 22 freigegeben, und die Seile können von ihm
ablaufen. Durch Ziehen an einem der Seile oder mit Hilfe einer weiteren, nicht dargestellten
Kurbel läßt sich der Wickelkörper aus der in F i g. 5 dargestellten Stellung im
Sinne des Uhrzeigers noch um etwa 180° drehen, so daß die Ösen 24 der Seile 25 aus
den Haken 23 gleiten und die Seile 15 vom Wickelkörper 22 abgeworfen werden.
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Der die eine Seitenwand bildende Rahmen 1 besitzt vorn eine Beschickungsöffnung
37, die von einer von der Zapfwelle 40 des Traktors her antreibbaren Aufsarnmelvorrichtung
43 (als aufklappbarer Kettenrechen dargestellt) beschickbar ist.
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Beim Betrieb werden für den Straßentransport die Seile 25 gespannt.
Für den Ladebetrieb wird das vordere Ende des Wagens abgesenkt und der gewünschte
Bodenabstand mit Hilfe des Spornrades 15 eingestellt. Ferner wird die Aufsammelvorrichtung
43 in die dargestellte Arbeitsstellung abgesenkt. Nun werden die Seile 25
so weit vom Wickelkörper 22 abgewickelt, daß sie, wie insbesondere aus F i g. 2
ersichtlich ist, mit dem größten Teil ihrer Länge am Boden aufliegen. Bei der Fahrt
nimmt der Kettenrechen 43 nun das Ladegut, das gemäß F i g. 1 aus einem Grasschwad
50 besteht, aber natürlich auch aus einem Heu- oder Blattschwad oder aus anderem
zu ladendem Rauhfutter bestehen kann, auf und fördert es vorn auf die Seile 25.
Die zwischen den Seilen hindurchgreifenden Grasstoppeln od. dgl. suchen das aufgelegte
Gras festzuhalten, so daß sich dieses während der Fahrt in bezug auf den Wagen nach
hinten verschiebt und an der geschlossenen Rückwand 17 aufstaut. Ist der Wagen gefüllt
bzw. die gewünschte Ladegutmenge aufgeladen, dann wird die Aufsammelvorrichtung
43 abgestellt und hochgeschwenkt. Die Seile 25 werden mit Hilfe der Handhebel
29 und 33 durch Aufwickeln auf den Wickelkörper 22 soweit erforderlich gespannt
und dadurch vom Boden abgehoben. Der gesamte Ladewagen wird ferner in Horizontalstellung
gebracht und kann nunmehr eingefahren werden. Für die Entladung ist es nur notwendig,
die Seile 25, wie bereits beschrieben, aus den Haken 23 auszuhängen, wodurch die
Last auf den Boden fällt. Nach Wegschwenken der Rückwand 17 kann nunmehr der Wagen
von der Last weggefahren werden, wobei die Seile unter dem Ladegut herausgezogen
werden.
Nach den F i g. 6 und 7 besitzen die Seitenwände 1, 2 abstandweise
angeordnete Latten, Bandeisen oder Drahtgitter zur Verkleidung und Begrenzung des
Ladewagens. Rückseitig ist der Laderaum wieder durch -eine wegschwenkbar gelagerte
Rückwand begrenzt. Die Ladefläche besteht wieder aus abstandsweise angeordneten
Drahtseilen 25, dünnen Stäben oder Metallbändern, die mit ihrem Vorderende unten
an einem Querträger 26 befestigt sind und wie bei der vorher beschriebenen Ausführung
an ihren Hinterenden mit Ösen in Einhängehaken einer drehbaren und feststellbaren
Welle eingehängt sind. Das Fahrgestell besitzt neben entsprechend F i g. 1 und 2
angeordneten Rädern zusätzlich an vorderen Auslegern 51 zu beiden Seiten des Fahrzeuges
angeordnete, über Kurbeln 52 höhenverstellbare Laufrollen 53. Bei der Höhenverstellung
der Laufrollen 53 schwenkt der Transportwagen um die Laufradachse. Die Laufrollen
53 dienen im wesentlichen zur Abstützung des Transportwagens während des Beladevorganges.
Für den Anhängewagen ist eine mit den beiden unteren Lenkern des Traktorlenkersystems
verbindbare Zuggabel 54 mit anschließender, ein wahlweises Anhängen in und seitlich
neben der Traktorspur ermöglichender Anhängevorrichtung 55 vorgesehen. Am Transportwagen
sitzt vorderseitig als Aufsammelvorrichtung ein aus an einer schwenk- und feststellbaren
Welle 60 befestigten, federnden Stahlzinken 61 bestehender Schubrechen. Ferner ist
vorderseitig am Anhängewagen ein mit versetzten Schubgabeln 64 versehener Schubförderer
vorgesehen, der von der Zapfwelle des Traktors aus antreibbar ist.
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Bei der in F i g. 6 veranschaulichten Beladestellung wird das Ladegut
bei gezogenem Transportwagen von den Zinken 61 aufgenommen und von den Gabeln 64
auf den gespannt bleibenden Seilen 25 weitergeschoben. Die Seile 25 bedingen praktisch
keinen Reibungswiderstand, so daß trotz der nur frontseitigen Anordnung der Schubgabeln
ein Zurückschieben des Ladegutes bis zum Ende und eine anschließende Pressung des
Ladegutes bei weiterer Füllung gewährleistet ist.
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Es ist noch zu erwähnen, daß an Stelle der Schubgabelanordnung auch
Schwingkolben oder ähnliche Vorrichtungen als Längsförderer Verwendung finden können,
daß der Rechen 60, 61 durch eine antreibbare, gegebenenfalls bei dann starr angehängten
Ladewagen aus einer angehobenen Transportstellung in die Arbeitsstellung absenkbare
Aufnahmetrommel ersetzbar ist und daß schließlich zum Spannen und Lösen der Seile
auch Winden, Kurbeln od. dgl. Verwendung finden können.
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Nach den F i g. ß und 9 besteht der die Ladefläche bildende Boden
des Ladewagens aus zwei Längsbrettern 70, die am Rahmen 71 um horizontale
; Längsachsen 72 schwenkbar und insbesondere aus der in F i g. 9 dargestellten Ladestellung
in Richtung der Pfeile 73 nach unten abschwenkbar sind. Die Breite der Bretter 70
hängt vom Bodenabstand der Achsen 5 ab. Für die Halterung der Bretter 70 in der
i Transportstellung sind Ketten 74 vorgesehen, die mit ihrem einen Ende 76 an Haken
75 oder Ösen des einen der beiden Bretter 70 befestigt, mit ihren anderen Enden
77 aber zu je einem Spannhebel 78 geführt sind, mit dessen Hilfe sie fallweise angezogen
c oder aber gelockert, ja sogar an dem betreffenden Ende freigegeben werden können.
Zwischen den beiden Brettern 70 sind auf die Ketten 74 zur Vervollständigung der
Ladefläche lose Bretter 79 aufgelegt. Diese Bretter können unterseitig Stützen aufweisen,
damit beim Abwerfen der Last und damit auch der Bretter 79 nach Lösen der Ketten
74 ein Herausziehen dieser Ketten unter der Last möglich wird. Es ist auch denkbar,
die Handhebel 78 auf einer gemeinsamen Welle anzuordnen und so das Lösen bzw. Spannen
der Ketten unter Betätigung nur eines Handhebels durchzuführen. Bei dieser Ausführung
wird man auch für alle Hebel eine gemeinsame, beispielsweise auf die Welle wirkende
Arretiervorrichtung in Form eines Klinkengesperres od. dgl. vorsehen.
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Für den Ladewagen ist eine Aufsammelvorrichtung vorgesehen, die schematisch
als Aufnahmetrommel 80 eingezeichnet wurde, aber auch eine beliebige andere Aufsammelvorrichtung
sein kann. Die Aufsammelvorrichtung nimmt das aufzuladende Gut vom Boden auf und
wirft es über eine unter einem Rost 81 frei bleibende Frontöffnung des Ladewagens.
Ferner ist der Ladewagen mit einem Längsförderer 82 versehen. Dieser Förderer besitzt
mit Greifzinken 84 versehene, abgewinkelte und über einen Kurbeltrieb schwingend
antreibbare Schubstangen, deren Greifzinken 84 vorn durch Rostschlitze eingreifen.
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Die in den Ausführungsbeispielen dargestellte Rückwand des Ladewagens
kann gegebenenfalls durch vorn und hinten befestigte, zumindest einseitig lösbare
Seile, ein den Wagen nach oben abdeckendes Netz oder eine Plane ersetzt werden.