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Menstruationstampon Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Menstruationstampons
aus einer Fasermasse, welche die Menstruationsflüssigkeit aufsaugt und in eine zur
Einführung in die Scheide geeignete Form gebracht ist, wobei, wie bei Monatsbinden
bekannt, Sangstrecken aus komprimierten Fasern vorgesehen sind.
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Menstruationstampons der Art, auf welche sich die vorliegende Erfindung
bezieht, bestehen im allgemeinen aus einer Masse fest zusammengepreßter, aber im
übrigen unzusammenhängender, aufsaugender Baumwollfasern. Man nimmt dazu einen Faserbausch
bzw. eine Fasermasse, die vorzugsweise an eine Schnur zum Herausziehen geheftet
ist, und preßt die Fasern in Gegenwart von Wärme zu einer kleinen zylindrischen
Masse, welche die Verbraucherin bzw. Benutzerin ohne weiteres in die Scheide einschieben
kann. Derartige Tampons sind z. B. in den USA.-Patentschriften 2076389 und 2416706
beschrieben. Nach dem Einsetzen in die Scheide weitet sich der Tampon aus, insbesondere
wenn er von der Menstruationsflüssigkeit benetzt wird, und bietet damit letzten
Endes eine absorbierende Masse zum Aufsaugen und zum Zurückhalten der Menstruationsflüssigkeit
dar.
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Man hat festgestellt, daß bei den Tampons dieser Art die aufgesaugte
Flüssigkeit in den Zwischenräumen zwischen den verschiedenen Fasern des Tampons
eingeschlossen ist bzw. zurückgehalten wird. Um nun einen Tampon zu erzeugen, welcher
bei gegebenem Fasergewicht die größte Aufnahmefähigkeit für die Menstruationsflüssigkeit
besitzt, kann es demzufolge erwünscht sein, daß die zusammengepreßte Fasermasse
im Gebrauch und einmal in die Scheide eingesetzt sich soweit als möglich ausdehnt,
um die größte Anzahl solcher die Flüssigkeit zurückhaltender Zwischenräume darzubieten.
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Man hat in der Tat vorgeschlagen, der Masse aufsaugender Fasern weitere
Fasern von höherer Elastizität einzuverleiben, wenn auch die letzteren nicht unbedingt
absorbierend sein müssen, und zwar lediglich zu dem Zweck, den Tampon noch weiter
auszudehnen, damit er ein größeres Volumen an Flüssigkeit aufsaugen und zurückhalten
kann. Es ist aus der USA.-Patentschrift 2508214 bekannt, die Aufnahme von Flüssigkeit
durch die Tampons dadurch zu beschleunigen, daß man die Tamponfasermasse perforiert
und dadurch Kanäle bildet, durch welche die Flüssigkeit wandern kann. Derartige
Kanäle verstopfen jedoch leider insbesondere beim Aufquellen des Tampons und verringern
zudem die Menge der saugfähigen Fasermasse.
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Es ist weiter bekannt, daß eine zusammengepreßte
Masse, beispielsweise
von aufsaugenden Baumwollfasern, welche überkomprimiert bzw. dermaßen zusammengepreßt
ist, daß die Fasern in ihrem verdichteten Zustand verbleiben, je Gramm Baumwolle
eine verminderte Saugfähigkeit zeigt. Wenn nun auch die Fähigkeit einer Masse aufsaugender
Fasern zur Zurückhaltung der Menstruationsflüssigkeit mit zur nehmender Dichte der
zusammengepreßten Fasern abnehmen mag, so hat man doch gefunden, daß bei einer komprimierten
Masse absorbierender Fasern die Menstruationsflüssigkeit am schnellsten durch diejenigen
Teile der Masse hindurchwandert, welche die größte Faserdichte besitzen; das kann
vielleicht dadurch erklärt werden, daß die Kapillarwirkung der Faser in den Bereichen,
wo die Fasern stark zusammengepreßt sind, größer ist als in den Bereichen, wo die
Zwischenräume zwischen den Fasern größer sind.
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Ziel der vorliegenden Erfindung war es, einen Tampon zu schaffen,
der in der Lage ist, die Menstruationsflüssigkeit bevorzugt in das Innere des Tampons
weiterzuleiten, um somit ein Maximum an Feuchtigkeit in kurzer Zeit und in zuverlässiger
Weise aufzunehmen.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Saugstrecken
sich von außen in das Innere des Tampons erstrecken und so hoch komprimiert sind,
daß
sie auch nach Ausdehnung des Tampons unter dem Einfluß aufgesaugter Flüssigkeit
eine, am Großteil des Tampons gemessen, erhöhte Faserdichte aufweisen.
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Die vorliegende Erfindung sieht demzufolge einen Menstruationstampon
aus einer fest zusammengepreßten Masse absorbierender Fasern vor, wobei in der Fasermasse
mehrere bocbzusammengepreßte oder überkomprrnierte Bahnen bzw. Kanäle gebildet werden,
welche von außen nach innen führen und die Menstruationsflüssigkeit in das Innere
des Tampons durch die erhöhte Kapillarwirkung der überkomprimierten Bahnen bzw.
Kanäle zwecks Absorption innerhalb des Tampons leiten, ungeachtet des Umstandes,
daß andere Teile des Tampons, neben den überkomprimierten Bahnen bzw. Kanälen, bis
zu dem größtmöglichen Maße ausgeweitet sind, um die Menstruationsflüssigkeit darin
einzuschließen bzw. aufzusaugen oder zurückhalte Der Tampon besteht dabei bevorzugt
aus einer Baumwollfasermasse. Jedoch sind auch alle anderen saugfähige8 Fasormassen,
sofern sie aus physiologischen Gründen zulässig sind, geeignet.
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Die Bereiche komprimierter Fasern können dabei vorzugsweise die Form
von Linien geringer Breite haben.
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Für den Tampon selbst ist die zylindrische Form am besten geeignet.
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Wie es den Fachleuten in der Herstellung von Menstruaticosampons
ohne weiteres verständlich sein wird, will man hiermit einen Tampon schaffen, der
eine maximale SaugDål}igkeit, auf das Fasergewicht bezogen, besitzt, und zwar nicht
nur wegen der Kosten, sondern auch um der Benutzerin des Tampons eine Fasermasse
oder Tampongröße zur Verfügung zu stellen, welche so klein als möglich ist, von
der man aber dabei erwarten kann, daß sie die Monatsblutung in wirksamer Weise absorbiert.
Verständlicherweise richten deshalb die Tamponfabrikanten ihr Augenmerk darauf,
einen Tampon herzustellen, bei welchem die Fasermasse die größtmögliche Saugfähigkeit
besitzt. Wie bereits oben erwähnt wurde, sind derarti E,cbnisse normalerweise dann
zu erwarten, wenn die Masse absorbierender Fasern im Tampon sich ausweitet, um das
größtmögliche Volumen an Mtruatonsfiüssigkeit in den Zwischensäuren zwischen den
Fasern einzuschließen bzw. irUckzut Es ist bekannt, daß zu diesem Zweck, d. h. zu
maximaler Aufnahmefähigkeit, die aufsaugenden Fasern nicht mehr als notwendig zusammengepreßt
werden müssen, um die stabile Form des Tampons aufritzuerhaltx», unter anderen Gründen
weil eine üherinäge Koxupression und die daraus resultierende Faserdichte in der
Masse die Saugfähig keit und das Fcsthaltevermögen der letzteren vermindern, wenn
auch'nur durch Herabsetzung der Größe der verfi Zwischenräume zur Aufnahme der Monatsblutung.
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Vorstehendes bezieht sich allein auf die absorbierenden Fasern seh.
Vom Standpunkt der Physiologie aus sehen, ist es jedoch auch bekannt, daß die Monatsblutung,
insbesondere im Höhepunkt derselben, stoßweise erfi8en kann, wobei zeitweise bzw.
momentan V6na ausgeschieden werden, welche für die normale Saugfåhigkeit bzw. das
Aufnahme vermögen der Fasern zu groß sind, d. h. also, bei solchen stoßweise erfolgenden
Blutungen kann das Volumen in der Zeiteinheit so groß werden, daß,
obwohl der Tampon
die Gesamtmenge über einen größeren Zeitraum verteilt wohl aufnehmen könnte, derselbe
derartige Ergüsse nicht bewältigen kann.
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Die vorhergehende Situation wird vielleicht durch die Tatsache veranschaulicht,
daß ein in normaler Weise und dauerhaft verdichteter Tampon die Menstruationsflüssigkeit
nach Maßgabe ihres Eindringens bzw. der Durchtränkung des Tampons aufnimmt, aufsaugt
und zurückhält. Bei völlig ausgeweitetem Tampon mit maximaler Aufsaugfähigkeft kann
eine stoßweise auftretende Monatsblutung nur in dem Maße absorbiert und zurückgehalten
werden, wie sie in den Tampon längs völlig beliebiger Leitwege eindringt.
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Bei einer solchen Spitze des stoßweisen Menstruationsflusses kann
das auf den Tampon auftreffende Volumen, wenn es stoßweise im Verlauf weniger Minuten
auftrifft bzw. auftritt, anstatt sich im Verlauf von Stunden anzusammeln, möglicherweise
derart groß sein, daß der Tampon, obwohl er sonst fähig wäre, das Gesamtvolumen
aufzunehmen und zurückzuhalten, dasselbe während der Stoßperiode nicht aufnehmen
oder dessen Eindringen ins Innere veranlassen kann.
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Obwohl es wünschenswert ist, daß sich die absorbierenden Fasern eines
komprimierten Tampons von der Art, auf welche sich die vorliegende Erfindung bezieht,
ausweiten bzw. die maximalen Zwischenräume für die Aufnahme der Menstruationsflüssigkeit
darbieten, wird doch die maximale Größe bzw. die Anzahl dieser Zwischenräume nicht
genügend ausgenutzt, es sei denn, daß der Monatsfluß in das Innere des Tampons geleitet
werden kann, um dort in den verfügbaren Zwischenräumen eingeschlossen bzw. aufgenommen
zu werden. Es ist klar, daß der Fluß der Monatsblutung von außen her in das Innere
des Tampons in einigem Ausmaß von der Kapillar- oder Dochtwirkung oder von einer
sonstigen das Eindringen begünstigenden Wirkung abhängt. Man hat feststellen können,
daß die das Fließen anregende Kapillar- oder Dochtwirkung einer zusammengepreßten
Masse aufsaugender Fasern durch die thberkompression bzw. eine hohe Verdichtung
derselben erheblich über den Punkt hinaus gesteigert werden kann, in welchem die
maximale Absorption erfolgt und in welchem das Zurückhaltungsvermögen am größten
ist.
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Der erfindungsgemäße Tampon kann dadurch hergestellt werden, daß
ein Bausch des Fasermaterials zuerst entlang von im Abstand voneinander verlaufenden
Linien stark gepreßt und anschließend in Tampon, form gepreßt wird. Vorzugsweise
erfolgt das Pressen in Tamponform unter Einwirkung von Wärme, wobei Preßdauer und
-druck wesentlich geringer sind als beim Pressen entlang der Linien. Auch beim Pressen
entlang der Linien empfiehlt sich die Anwendung von Wärme.
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F i g. 1 der Zeichnung ist eine perspektivische Darstellung eines
erfindungsgemäßen Tampons, wie er wahrscheinlich bei Gebrauch in ausgeweitetem Zustand
erscheinen bzw. aussehen würde; Fig.2 ist eine perspektivische Darstellung eines
Bausches bzw. mehrerer Bäusche absorbierender Baumwollfasern zur Herstellung eines
erfindungsgemäßen Tampons, jedoch vor dem Zusammenpressen desselben, andererseits
mit eingepreßten Kanälen bzw. Bahnen; F i g. 3 ist eine Seitenansicht des teilweise
geformten Tampons nach Fig. 2; Fig.4 zeigt eine andere Formgebung der überkomprimierten
bzw. hochverdichteten Kanäle in einem
Faserbausch, aus welchem ein
erfindungsgemäßer Tampon herzustellen ist.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, in welcher in den verschiedenen
Figuren die gleichen Bezugsnummern die gleichen Bestandteile bezeichnen, besteht
der dargestellte erfindungsgemäße Menstruationstampon aus einer mehr oder weniger
zylindrischen Masse absorbierender Baumwollfasern 10, an welche eine Schnur 11 angeheftet
ist, um den Tampon nach Gebrauch herausziehen zu können. Wie den vorher erwähnten
Patenten zu entnehmen ist, kann ein derartiger Tampon in der Weise hergestellt werden,
daß man eine oder mehrere flache Schichten absorbierender Baumwolle, wie z. B. 15
in F i g. 2, übereinanderlegt und durch eine Reihe von Steppstichen 16 miteinander
verbindet, die sich in der Axialrichtung erstrecken und sich über das Ende hinaus
fortsetzen, um die Schnur 11 zum Herausziehen zu bilden. Hierauf wird der gesteppte
und im wesentlichen flache und rechteckige Bausch 15 absorbierender Baumwolle in
einer zylindrischen Tamponform der Einwirkung von Wärme und Druck unterworfen, um
eine kleine hochkomprimierte zylindrische Masse zum Einsetzen in die Scheide zu
bekommen. Nach dem Einsetzen in die Scheide, insbesondere aber nach dem Benetzen
durch die Monatsblutung, dehnt sich der komprimierte Tampon aus, um etwa die Form
anzunehmen, die in der F 1 g. 1 dargestellt ist.
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Bei einem solchen erfindungsgemäßen Tampon sind durch hohen Druck
mehrere Falten oder Kanäle 20 in den Baumwollbausch 15, unter gleichzeitiger Anwendung
von Wärme, eingepreßt, um an verschiedenen Stellen des Bausches 15 eingedrückte
Leitwege bzw. Falten oder Flächen zu erhalten, wo die natürliche Elastizität der
Baumwollfasern in ausreichendem Maße aufgehoben wurde, um diese Falten auch nach
Ausweitung des Tampons im Gebrauch beizubehalten.
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Nach dem Formen zu der gewünschten komprimierten zylindrischen Gestalt
und Einsetzen zum Gebrauch, selbst nach Ausweitung des Tampons wie in F i g. 1,
haben die überkomprimierten bzw. hochkomprimierten Falten oder Kanäle 20 immer noch
eine höhere Faserdichte als der Rest des Tampons und bilden auf diese Weise, wie
es die Fig. 1 zeigt, mehrere hochkomprimierte Kanäle oder Leitwege mit Dochtwirkung
zur Einleitung und Erleichterung eines rascheren Flusses von Menstruationsflüssigkeit
in das Innere der die Masse der Flüssigkeit absorbierenden Fasern.
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Obwohl die Kanäle 20 in dem Bausch 15 in einem regelmäßigen bzw.
symmetrischen Muster angeordnet werden können, bringt doch das übliche Komprimieren,
Verdrehen und Verwinden des Bausches 15 beim Pressen des zylindrischen Tampons das
Verziehen des regelmäßigen Musters der Kanäle 20 in dem fertigen Tampon mit sich.
Dadurch wird natürlich die Nutzbarkeit der hochkomprimierten Kanäle 20 nicht vermindert,
indem ja an verschiedenen im Abstand voneinander befindlichen Stellen, längs des
Tampons
und durch denselben hindurch Kanäle bzw.
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Wege stärkerer Faserdichte geschaffen werden und damit eine erhöhte
kapillare bzw. Dochtwirkung zustande kommt, um den Monatsfluß in das Innere der
Tamponfasermasse zu lenken und die Flüssigkeit dort aufzusaugen, einzuschließen
und zurückzuhalten. Obwohl das in F i g. 2 gezeigte Muster, also in V-Form, für
die Kanäle 20 das bevorzugte sein kann, können jedoch gemäß der vorliegenden Erfindung
auch andere Muster verwendet werden, so z. B. die parallele Anordnung der Kanäle
22, wie sie in F i g .4 dargestellt ist, wobei die Kanäle vor der Bildung des gewünschten
allgemein zylindrischen Tampons in den rechteckigen Wattebausch 15 geprägt oder
gepreßt werden.