DE118712C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei den bisher bekannten Steppfutter-Nähmaschinen, bei welchen eine oder mehrere Nadeln aufser Thätigkeit gesetzt werden können, erfolgt die Aufserbetriebsetzung der einzelnen Nadeln von Hand. Um diese zeitravibende Arbeit zu vereinfachen und eine Gruppe, d. h. eine gröfsere Anzahl von Nadeln und Schiffchen aufser Thätigkeit setzen zu können, werden gemäfs vorliegender Erfindung der Nadelträger für eine gröfsere Anzahl von Nadeln, die Mitnehmerschiene für die entsprechende Anzahl von Schiffchen und die Bewegungsmechanismen für diese Theile in Richtung der Maschinenbreite getheilt und mit der Hauptantriebwelle' derartig verbunden, dafs jede Maschinenabtheilung unabhängig von der anderen in Bewegung bezw. stillgesetzt werden kann. Diese Einrichtung an Steppfutter-Nähmaschinen gewährt besondere Vortheile in denjenigen Fällen, wo man Bahnen von halber oder viertel Breite zu steppen hat. Eine zweckmäfsige Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dafs man die einzelnen Abtheilungen mit der Hauptwelle der Maschine lösbar derart kuppelt, dafs bei ungelösten Kuppelungen die ganze Maschine arbeitet, nach Lösung einer Kuppelung dagegen die zugehörige Maschinenabtheilung stillsteht.

Die Erfindung ist in der Zeichnung in schematischer Vorderansicht dargestellt, und zwar in der praktisch zweckmäisigsten Ausführungsform mit nur zwei getrennten Abtheilungen.

Auf der Grundplatte 1 erheben sich die Seitenwände 2, welche drei Querschienen 3, 4, 5 tragen. Die Schiffchen bewegen sich in Bahnen 6 der Schiene 5, während die getrennten Nadelträger 7, 8 mit den Nadeln 9, 10 von Stangen 11, 12, 13,14 getragen werden, die in den Schienen 3, 4 geführt sind. Die in den Seitenwänden 2 und in mittleren Böcken 15, 16 gelagerte Hauptwelle 17,18, die ihren Antrieb vom linksseitigen, abgebrochen gezeichneten Ende erhält, trägt vier Excenter, 19,20,21,22, von denen diejenigen 19,20 die linke, diejenigen 2.1,22 die rechte Maschinenhälfte bewegen. Eine Excenterstange 23 der Scheibe 19 ist an einen Hebel 24 einer Welle 25 angelenkt, die in der linksseitigen Seitenwand 2 und einem Zwischenstück 26 der Schienen 3, 4 gelagert ist und mit Schlitzhebeln 27, 28 über Stifte 29, 30 der Stangen 11, 12 derart greift, dafs durch die umlaufende Scheibe 19 der Nadelträger 7 in Schwingung versetzt wird. In gleicher Weise erhält der Nadelträger 8 von der Excenterscheibe 22 aus durch die Stange 31, den Hebel 32, die in der rechten Seitenwand 2 und dem Zwischenstück 33 gelagerte Welle 34, die Schlitzhebel 35, 36, und die Stifte 37, 38 seine Schwingbewegung unabhängig von derjenigen des Nadelträgers 7.

Hinter dem Wellenstück 17 ist eine Achse 39 im linken Seitentheil 2 und im Bock 15 gelagert, die mittelst zweier auf ihren Enden sitzender Hebel 40, 41 die durch den Querbalken 5 verdeckte Mitnehmerschiene für die Schiffchen der linksseitigen Maschinenhälfte trägt. Indem am Hebel 40 die horizontal liegende' Excenterstange 42 der Scheibe 20 angreift, werden durch den Umlauf der letzteren

die mit dem Nadelträger 7 zusammenarbeitenden Schiffchen der linken Maschinenhälfte in Schwingung versetzt. In gleicher Weise erfolgt die Schwingbewegung der mit- dem Nadelträger 8 zusammenarbeitenden Schiffchen der rechten Maschinenhälfte mittelst einer von Hebeln 43,44 der Schwingachse 45 getragenen Mitnehmerschiene und der Excenterscheibe 21, indem die Excenterstange 46 derselben an Hebel 44 angreift.

Aus der voraufgegangenen Beschreibung ist klar, dafs, wenn nur das Wellenstück 17 umläuft, lediglich die linke Maschinenhälfte arbeitet, und ebenso lediglich die rechte Maschinenhälfte, wenn nur das Wellenstück 18 umläuft, während beide Maschinenhälften gleichzeitig arbeiten, wenn beide Wellenstücke 17, 18 gemeinsam umlaufen.

In der dargestellten Ausführungsform der Erfindung sind die beiden Wellenstücke 17, 18 durch eine' Muffe 47 lösbar verbunden; letztere sitzt fest auf der Welle 17 und umfafst lose das Ende der Welle 18, welches ebenso wie die Muffe mit einer Bohrung für einen Stift 48 versehen ist. Man kann sonach durch Einstecken des Stiftes die Welle 18 mit Welle 17 kuppeln und dadurch behufs Steppens breiter Bahnen sämmtliche Nadeln und Schiffchen bethätigen. Entfernt man dagegen den Stift48, so arbeitet lediglich die linke Maschinenhälfte, während die rechte stillsteht. Man wird daher auf der linken Hälfte Bahnen von halber Breite steppen können, ohne die Fäden aus den Nadeln und Schiffchen der rechten Maschinenhälfte entfernen zu brauchen., während gleichzeitig an Betriebskraft gespart und überflüssige Abnutzung der leer laufenden Theile vermieden wird. .

Es ist selbstverständlich, dafs der Antrieb der Maschine bei vorliegender Erfindung nicht lediglich von einer Seite zu erfolgen braucht; er kann, wenn es zweckmäfsig erscheint, von beiden Seiten erfolgen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Steppfutter - Nähmaschine, dadurch gekennzeichnet, dafs behufs Stillsetzens einer oder mehrerer Gruppen von Nadeln und Schiffchen beim Steppen von Bahnen nicht voller Breite der Nadelträger, die' Mitnehmerschiene für die Schiffchen und ihre Bewegungsmechanismen beliebig getheilt und mit der Hauptantriebwelle durch eine lösbare Kuppelung derart verbunden sind, dafs jede Maschinenabtheilung unabhängig von der anderen in Bewegung bezw. stillgesetzt werden kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.