DE1183388B - Fahrerhausauftritt, insbesondere fuer Nutzkraftwagen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. KL: B62d

Deutsche Kl.: 63 c - 83

Nummer: 1183 388

Aktenzeichen: D 3934911/63 c

Anmeldetag: 11. Juli 1962

Auslegetag: 10. Dezember 1964

Die Erfindung betrifft einen Fahrerhausauftritt, insbesondere von Nutzkraftwagen, der um eine waagerechte Achse am Fahrzeug klappbar angeordnet ist, und bezweckt vor allem, denselben für eine leichte Zugänglichkeit des Raumes unterhalb des Fahrerhausbodens auszunutzen und dadurch die Kontrolle des Motors zu erleichtern bzw. für den Fahrbetrieb notwendige- Aggregate ohne große Behinderung durch andere Fahrzeugteile einbauen bzw. instandsetzen zu können.

Bekannt sind Anordnungen, bei denen ein ganzes Seitenteil des Fahrerhauses ohne Auftritt nach außen aufklappbar und um einen waagerecht angeordneten Zapfen bzw. um ein waagerecht eingeschlitztes Kugelgelenk in aufrechter Ebene schwenkbar ist. Die hierbei auftretenden Kräfte belasten jedoch das Seitenteil sowie die Schwenkmittel in hohem Maße, wie auch zur Ausführung einer Schwenkbewegung mehrere Personen erforderlich sind. Außerdem sind in normaler Stellung des beweglichen Teils mehrere zusätzliche Halte- und Befestigungsmittel erforderlich.

Es sind des weiteren Auftritte an Kraftfahrzeugen, z. B. an Schleppern oder Müllwagen, bekannt, die als Deckel für darunterliegende Kästen dienen oder derart schwenkbar gelagert sind, daß sie aus einer nach der Seite vorstehenden Gebrauchslage in eine Lage unterhalb des Fahrzeugbodens verschwenkt werden können, um während der Fahrt nicht zu stören. Auch sind Fahrzeuge mit an die Seitenwand derselben bei Nichtgebrauch herangeklappten Treppen bekannt, die zur Benutzung in Schräglage auf den Fahrboden herunterschwenkbar sind. Sie müssen infolgedessen bei jeder Benutzung nach dem Anhalten des Fahrzeuges ausgeschwenkt und vor dem Wiederanfahren des Fahrzeuges wieder hochgeschwenkt werden.

Die Erfindung vermeidet die Nachteile der bekannten Vorrichtungen dadurch, daß der Fahrerhausauftritt in Gebrauchslage einen Teil der Fahrzeugseitenwand bildet und in an sich bekannter Weise zwecks Zugänglichkeit zum Motor oder zu einem anderen für den Fahrbetrieb notwendigen, hinter der Fahrzeugseitenwand befindlichen Aggregat aus der Gebrauchslage hochklappbar ist.

Da der Fahrerhausauftritt ohnehin einer zur Aufnahme der Belastungen kräftigen Versteifung bedarf, eignet er sich in besonderer Weise zur Verwendung als aufklappbares deckelartiges Seitenteil und läßt eine stabile und zuverlässige gelenkige Lagerung zu. Zugleich ist er an einer für die Zugänglichkeit zum Motorraum bzw. zu dem gegebenenfalls für andere Fahrerhausauftritt, insbesondere für
Nutzkraftwagen

Anmelder:

Daimler-Benz Aktiengesellschaft,

Stuttgart-Untertürkhekn, Mercedesstr. 136

Als Erfinder benannt:

Hans Froitzheim,

Karl Letzel, Sindelf ingen

Zwecke verwendeten Raum unterhalb des Fahrer-

ao hauses bzw. Fahrersitzes besonders geeigneten Stelle angeordnet. In hochgeklapptem Zustande läßt er eine Öffnung frei, die nach Höhe und Breite die erforderliche Bewegungsfreiheit einer Person ermöglicht. Der Fahrerhausauftritt bleibt normalerweise sowohl während der Fahrt als auch bei Benutzung während des Anhaltern des Fahrzeuges in seiner Gebrauchslage, so daß ein Verschwenken nur ausnahmsweise erforderlich ist, wenn eine Kontrolle des Motors vorgenommen oder aus sonstigem Grunde ein Zugang zu dem Raum unterhalb des Fahrerhauses bzw. hinter der Fahrzeugwand hergestellt werden soll.

Damit der Auftritt in der Gebrauchslage nicht stört, ist er vorzugsweise an der Seitenwand des Wagenkastens mit eingelassenen Trittstufen im wesentlichen fluchtend mit der Seitenwandaußenhaut angeordnet, insbesondere derart, daß er in an sich bekannter Weise um eine obere Gelenkachse aus einer nach unten gerichteten Gebrauchslage um etwa 180° in eine nach oben gerichtete Nichtgebrauchslage hochklappbar ist.

Vorteilhaft ist er weiterhin unterhalb des Längsschwellers der Karosserie zwischen vorderer Stoßstange und Kotflügel- des Vorderrades angeordnet, wobei er zugleich einen Teil des Kotflügels mit umfaßt. Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht ferner darin, daß der Auftritt zum Aufklappen aus der Karosserie ausziehbar, z. B. an einem ausziehbaren Rohrgestell, gelagert ist. Er kann dadurch trotz in der Seitenwand versenkter An-Ordnung und trotz Einbeziehung eines Teils des seitlich vorstehenden Kotflügels in· die schwenkbare Einheit des Auftritts ohne weiteres bis 180° und

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darüber hinaus bis in eine stabile, möglichst wenig störende Lage hochgeklappt werden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Darin zeigt

Fig. 1 schaubildlich das Fahrerhaus eines Nutzkraftwagens, schräg von vorn,

Fig. 2 eine Teilansicht der Fig. 1, jedoch mit hochgeklapptem Fahrerhausauftritt und

F i g. 3 eine Ansicht auf die Anordnung des Klappgelenkes des Fahrerhausauftritts in Fahrzeuglängsrichtung, wobei er in hochgeklappter Lage strichpunktiert dargestellt ist.

Bei einem Fahrerhaus 1 eines in der Zeichnung nur teilweise wiedergegebenen Nutzkraftwagens ist die Außenhaut einer Tür 2 bündig mit einer Seitenwand 3 des Fahrerhauses 1 ausgebildet, das über einen Fahrerhausauftritt 4 von außen zugänglich ist. Ebenso liegen die Außenkanten des Fahrerhausauftritts bzw. von Trittplatten 5, 5' seiner beiden Trittstufen 6 und 6' etwa fluchtend mit der Fahrerhausseitenwand oder stehen über diese nur geringfügig vor. Die Trittstufen 6 und 6' bilden hierbei die Bodenteile von Trittnischen 7 und 7' des Fahrerhausauftritts, der sich zwischen Enden 8' einer vorderen Stoßstange 8 und einem vorn liegenden Teil 9' eines vorderen Kotflügels 9 erstreckt, wobei die Stoßstange 8 etwa in der Ebene des Außenrandes der Kotflügel 9 endet.

In Höhe einer Unterkante 3' des Fahrerhausbodens ist der einen Teil der unteren Seitenwand bildende Fahrerhausauftritt 4, wie insbesondere Fig. 2 zeigt, hochklappbar angeordnet. Zu diesem Zweck ist der Kotflügel 9 in Höhe der Bodenunterkante 3' mit einer querverlaufenden Teilfuge 10 versehen, wie auch eine Türfuge 11 um ein etwa bis zur Stoßstange 8 führendes Stück 12 verlängert ist, wodurch die Seitenwand 3 von unten bis zum Dach durchgehend von einer Vorderwand 13 des Fahrerhauses 1 getrennt ist.

Der üblicherweise seitlich durch einen Querschnitt etwa kastenförmigen Längsschweller 14 versteifte Fahrerhausboden 15 ist, wie F i g. 3 zeigt, mittels des Schwellers auf eine im Querschnitt U-förmig ausgebildete, wie der Schweller 14 längsverlaufende Schiene 16 aufgesetzt und mit dieser fest verbunden. Die Schiene 16 ist nach unten geöffnet. Ihre beiden seitlichen Schenkel 16' sind, in geringem Abstand voneinander, von zwei kurzen Rohren 17 durchsetzt, die mit ihnen verschweißt sind. In den etwa waagerecht gelagerten Rohren 17 sind weitere Rohre 18 verschiebbar gelagert, die mit ihrem vorderen Teil nach außen bis zu einem Anschlag 19 in Richtung des Pfeils 20 ausgezogen werden können und in eingeschobenem und/oder ausgezogenem Zustande, z.B. durch Einschnappen von federnd beweglichen Nocken in Rasten der Rohre 18, rastartig festgehalten werden können. Diese Mittel sind nicht dargestellt.

Die hochgekröpften Enden' der inneren Rohre 18 sind zu Augen 21 geformt, deren beide entgegengesetzt aus ihnen herausragende Drehzapfen 22 in einer etwa U-förmig nach innen geöffneten Lagerschiene 23 schwenkbar gelagert sind. Die Schiene 23 ist am oberen Rand 24 des Auftritts zwischen zwei Versteifungsschienen, 25 eingesetzt, die innen, auf der Rückseite der Trittnischen 7, 7', sich über die ganze Höhe des Fahrerhausauftritts 4 in Nähe von dessen Längskanten erstrecken.

In Höhe eines jeden Auges 21 ist die Schiene 23 an beiden Schenkeln oder nur am oberen mit etwa rechteckförmigen Aussparungen 26 versehen. Diese Aussparungen 26 sind durch Einfügen von seitlichen Zwischenwänden 27 zu offenen Lagerkästen 28 verstärkt, in denen die Augen 21 an den äußeren Enden der inneren Rohre 18 mit den Zapfen 22 drehbar lagern.
Da der Fahrerhausauftritt 4 den vorderen Teil 9'

ίο des Kotflügels 9 mit einschließt, ergibt eine Schwenkbewegung um die längs des Fahrerhausbodens 15 angeordnete, durch die Zapfen 22 bestimmte Drehachse einen ungenügend großen Öffnungsbereich, wenn sich letztere in der Ebene der Außenkante des Fahrerhausbodens befindet. Damit jedoch der Fahrerhausauftritt 4 den Zugang so weit wie möglich und ohne Behinderung freigeben kann, wird er mittels der verschiebbar in den Rohren 17 gelagerten Rohre 18 in Querrichtung des Fahrzeuges herausgezogen.

Er kann dadurch um über 180° nach oben hochgeklappt werden, ohne daß eine komplizierte Gelenkverbindung notwendig ist.

Die erforderliche Sicherung der hochgerichteten Klappenstellung ergibt eine Stange 29 (F i g. 2). Diese ist am einen Ende am Fahrerhausauftritt 4, vorzugsweise an dessen innerer Kante gelenkig befestigt und wird bei Nichtgebrauch an ihrem anderen Ende 29' mittels einer Federklemme nach Art einer sogenannten Lyrafeder 30 an der Trittklappe 4 festgehalten.

Die Lyrafeder 30 ist an einer der Versteifungsschienen 25 des klappbaren Fahrerhausauftritts 4 befestigt.

Beim Hochklappen wird der Fahrerhausauftritt 4 etwas über einen gestreckten Winkel nach oben geschwenkt, so daß die Außenkanten 5 und 5' seiner Trittstufen 6 und 6' an dem Außenblech der Tür 2 anliegen. Die obere Stellung des Fahrerhausauftritts 4 wird durch die bei 30 entkuppelte und herumgeschwenkte Stange 29 gesichert, wobei das freie Ende 29' derselben in ein Einsteckloch 31 auf dem äußeren Ende 8' der Stoßstange eingesetzt und dort von Hand festgezogen wird.

Selbstverständlich muß der Fahrerhausauftritt 4 gegen Erschütterungen im Fahrbetrieb verriegelbar sein; die an sich bekannten, einfach lösbaren Maßnahmen sind nicht weiter im einzelnen angegeben. Ebenso können statt der verschiebbaren Anordnung der Schwenkzapfen 22 die Lenkerscharniere mit auf einer Kurvenbahn beweglichen Drehpunkten eingebaut sein, was aber in der Regel zu verhältnismäßig aufwendigen und weniger betriebssicheren Konstruktionen führt.

Ohne Schwierigkeit ist es ferner möglich, den Fahrerhausauftritt 4 abnehmbar anzuordnen, z. B.

durch lösbare Befestigung der Anschläge 19 des Gelenkrohrs 18. Bei einem gänzlichen Herausr ziehen des Rohres 18 wird der daran angelenkte Fahrerhausauftritt 4 vom Bodenverband 14, 15 des Fahrerhauses 1 gelöst.

Das Ausfahren sowie das Hochklappen des Fahrerhausauftritts 4 kann weiterhin durch Anordnung an sich bekannter elektrischer, pneumatischer oder hydraulischer Antriebe oder durch deren Kombination weitgehend selbsttätig erfolgen.

Das verschiebbare Rohrgestell 17, 18, das in der Regel bei sehr breit ausgeführten, die Gürtellinie des Wagenkastens etwas überragenden Kotflügeln 9 erforderlich ist, kann bei einem Fahrerhaus, dessen

Seitenwand mit Tür und Kotflügel bündig verläuft, fortfallen, indem z. B. das Gelenk an einem festen Halterohr od. dgl. angeordnet wird.

Um einen weichen Anschlag beim Hochklappen des Fahrerhausauftritts 4 zu erzielen und Beschädigungen der Wagenaußenhaut zu vermeiden, sind die äußeren Kanten der Trittplatten 5 und 5' vorzugsweise mit einer Leiste aus abdämpfendem Werkstoff belegt.

Claims (9)

Patentansprüche:

1. Fahrerhausauftritt, insbesondere für Nutzkraftwagen, der um eine waagerechte Achse am Fahrzeug klappbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Fahrerhausauftritt in Gebrauchslage einen Teil der Fahrzeugseitenwand bildet und in an sich bekannter Weise zwecks Zugänglichkeit zum Motor oder zu einem anderen für den Fahrbetrieb notwendigen, hinter der Fahrzeugseitenwand befindlichen Aggregat aus der Gebrauchslage hochklappbar ist.

2. Fahrerhausauftritt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er in der Gebrauchslage an der Seitenwand des Wagenkastens mit eingelassenen Trittstufen (6,6') im wesentlichen fluchtend mit der Seitenwandaußenhaut angeordnet ist.

3. Fahrerhausauftritt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß er in an sich bekannter Weise um eine obere Gelenkachse (22) aus einer nach unten gerichteten Gebrauchslage um etwa 180° in eine nach oben gerichtete Nichtgebrauchslage hochklappbar ist.

4. Fahrerhausauftritt nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er einen Teil (9') eines Kotflügels (9) mit umfaßt.

5. Fahrerhausauftritt nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß er zwischen vorderer Stoßstange (8) und Kotflügel (9) des Vorderrades unterhalt) des LängsschweÜers (14) der Karosserie angeordnet ist.

6. Fahrerhausauftritt nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß er zum Aufklappen aus der Karosserie ausziehbar gelagert ist.

7. Fahrerhausauftritt nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß er an einem am Längsschweller (14) ausziehbaren Rohrgestell (17, 18) schwenkbar befestigt ist.

8. Fahrerhausauftritt nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß er an den zu Lageraugen (21) geformten Enden zweier etwa waagerecht und quer zur Seitenwand des Wagenkastens verschiebbarer Rohre (18) mittels einer die Trittwangen verbindenden Schiene (23) schwenkbar gelagert ist.

9. Fahrerhausauftritt nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Sicherung des Fahrerhausauftritts in 'hochgeklappter Stellung eine in einem Loch (31) der Karosserie abstützbare, auf der .Rückseite des Auftritts an diesem angelenkte Sperrstange (29) vorgesehen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Schweizerische Patentschrift Nr. 249 770;
USA.-Patentschriften Nr. 2699223, 2807476,
2981554.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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