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Eckprofil für zusammengesetzte. elektrische Schaltschrank-Gehäuse
Es sind zusammengesetzte elektrische Schaltschränke bekannt, die mit Eckprofilen
versehen sind, an denen die den Schaltschrankraum umgrenzenden Wände angeschlossen
sind. Hierbei besteht die Forderung, den Anschluß in der Weise zu gestalten, daß
der Schaltschrankinnenraum gegen Witterungseinflüsse und Staub weitgehend geschützt
ist. Zu diesem Zwecke sind bereits Dichtungsstreifen aus elastischem Werkstoff zwischen
rechtwinklig zueinander stehenden Schenkeln des Eckprofils und den daran befestigten
Wandblechen angeordnet worden. An Stelle besonderer Eckprofile hat man auch bereits
den Randbereich einer Wand S-förmig abgekantet und die im rechten Winkel hierzu
stehende andere Wand rechtwinklig abgekantet und mit einem zusätzlichen Winkelprofil
versehen, welches mit dem rechtwinklig abgekanteten Rand einen Kanal bildet. Eine
im Kanal angeordnete Dichtung ist dabei auf dem äußeren Teil des S-förmig abgekanteten
Randbereiches abgestützt. Solche Dichtungen liegen aber im Kraftübertragungsweg
zwischen den Wänden und beeinträchtigen daher die für das Zusammenwirken im Festigkeitsverband
erforderliche starre Verbindung der Wandbleche miteinander oder mit den Eckprofilen.
Bei ebenfalls bekannten Schaltschränken ist bereits eine starre Verbindung der Eckprofile
mit den Wandblechen dadurch geschaffen, daß die Wandbleche mit abgekanteten Rändern
an rechtwinklig zueinander stehenden Schenkeln des Eckprofils unmittelbar anliegen
und daran befestigt sind. Der Staub- und Witterungsschutz des Schaltschrankinnenraumes
hängt bei dieser Ausführung allein von der Dichtwirkung ab, die sich an den im rechten
Winkel zueinander stehenden Schenkeln des Eckprofils und den dagegen anliegenden
abgekanteten Rändern der Wandbleche ergibt. Es ist schließlich auch bekannt, in
gleicher Ebene liegende Wandbleche von elektrischen Schaltschränken an den einander
zugekehrten Rändern abzukanten und die parallel und mit Abstand voneinander verlaufenden
abgekanteten Ränder durch ein kanalförmiges Profil zu überdecken, welches mit seinen
einander zugeneigten Seitenschenkeln auf den Wandblechen aufliegt. Es sind dabei
von den Seitenschenkeln des kanalförmigen Profils und den abgekanteten Rändern der
in gleicher Ebene liegenden Wandteile Kanäle gebildet, in die eindringender Staub
und Spritzwasser gelangen, bevor ein weiteres Eindringen durch den Zwischenraum
zwischen den abgekanteten Rändern in den Schaltschrankinnenraum erfolgt. Solche
Kanäle wirken als Beruhigungsräume, in denen eindringender Staub und Spritzwasser
die ihnen innewohnende Strömungsenergie ganz oder teilweise einbüßen und hierdurch
an einem weiteren Eindringen in den Schaltschrankinnenraum gehindert werden. Die
bei dieser bekannten Ausführung erzielte Dichtwirkung an den Seitenwandteilen und
den hiergegen anliegenden Rändern des kanalförmigen Profils sowie die Beruhigungswirkung
in den gebildeten Kanälen werden jedoch nicht als ausreichend erachtet. Hinzu kommt,
da.ß das Abkanten der Ränder von Wandblechen wegen des damit verbundenen Arbeitsaufwandes
und der, mit dem Abkanten verursachten, die Dichtwirkung beeinträchtigenden Bauungenauigkeiten
unerwünscht ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei zusammengesetzten elektrischen
Schaltschränken mit Eckprofilen einen verbesserten Staub- und Witterungsschutz des
Schaltschrankinnenraumes zu erzielen, ohne hierfür elastische Dichtungen und abgekantete
Ränder der Wandbleche anzuwenden. Dies wird bei Schaltschränken, die Eckprofile
mit im rechten Winkel zueinander stehenden Profilschenkeln aufweisen, von denen
mindestens einer derart abgewinkelt ist, daß am Profilschenkelende eine Auflagefläche
für den mit dem Profilschenkelende parallelen und daran befestigten Rand einer Schaltschrankwand
sowie eine senkrecht zur Auflagefläche gerichtete und über diese vorstehende Profilfläche
gebildet sind, erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß durch zusätzliche Abwinkelung
des Profilschenkels zwischen seiner Auflagefläche und seiner hierzu senkrecht gerichteten
Fläche ein Kanal gebildet ist, dessen Kanalboden dem Schaltschrankinnenraum zugewendet
ist, während die offene Kanalseite von dem ohne zwischenliegende Dichtung auf der
Auflagefläche aufliegenden Wandblech abgedeckt ist. Bei dieser Ausgestaltung ist
eine dreifache Sicherungswirkung gegen das Eindringen von Staub und Spritzwasser
in das Schaltschrankinnere erreicht. Die Sicherungswirkung ergibt sich einesteils
zwischen der Wandblechstirnseite
und dem hierzu senkrecht gerichteten
Profilschenkel, an dem die Wandblechstimseite anliegt. Eine weitere Sicherungswirkung
ergibt sich an dem als Sammel- und Beruhigungsraum wirkenden Kanal, der vom Wandblech
überdeckt ist. Schließlich ergibt sich durch die flächige Auflage des Wandbleches
auf dem den Außenrand des Eckprofils bildenden Profilschenkel hinter dem als Sammel-
und Beruhigungsraum wirkenden Kanal eine zusätzliche Dichtwirkung. Eindringendes
Spritzwasser kann durch Schaffung geeigneter Ausgänge aus dem Kanal abgeleitet und
daher von den im Schaltschrankinneren befindlichen Schaltelementen ferngehalten
werden. Da elastische Dichtungen nicht vorhanden sind, ergibt sich ein starrer Festigkeitsverband
zwischen dem Eckprofil und dem daran angeschlossenen Wandblech.
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Im weiteren Ausbau der Erfindung ist der Kanalboden eben, und es fassen
die Kanalwände als Drehsicherung den urrunden Kopf von Befestigungsschrauben zwischen
sich, welche mit ihrem Schaft den Kanalboden durchsetzen und zur Befestigung von
Trägern dienen, die in bekannter Weise im Inneren des Schaltschrankes sich erstrecken
und Schaltelemente sowie Zubehörteile tragen. Die den Kanal überdeckende Gehäusewand
bildet zugleich eine Verliersicherung für solche Befestigungsschrauben.
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Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Abbildungen dargestellt.
Es zeigt A b b. 1 ein auf einer Seite für die Befestigung einer Gehäusewand und
auf der anderen Seite als Anschlag für eine Gehäusetür gestaltetes Eckprofil, A
b b. 2 ein auf beiden Seiten für die Befestigung von Gehäusewänden gestaltetes Eckprofil.
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Bei beiden Ausführungsbeispielen bildet zumindest ein Schenkel des
hohlen Eckprofils eine Auflagefläche 1 für eine Gehäusewand 2, welche ohne Zwischenfügung
von elastischen Dichtungsstreifen gegen die Auflagefläche 1 anliegt und durch in
strichpunktierten Linien angedeutete Schrauben oder Niete mit dem Eckprofil verbunden
ist. Eine Profilwand 3 erstreckt sich quer zur Auflagefläche 1 und steht über deren
Ebene nach außen vor. Der die Auflagefläche 1 aufweisende Profilschenkel bildet
zwischen dieser und der Profilwand 3 einen Kanal 4,
dessen ebener Boden 5
dem Inneren des Gehäuses zugewendet ist.
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Die Gehäusewand 2 stößt in der Befestigungslage gegen die Profilwand
3 an und überdeckt demzufolge den Kanal 4. Etwaiges Spritzwasser, welches an der
Fuge 6 zwischen der Gehäusewand 2 und der Profilwand 3 eindringt, gelangt in den
als Sammelraum wirkenden Kanal 4 und kann durch Anordnung geeigneter Auslässe aus
dem Kanal 4 abgeleitet werden, so daß die Gefahr des Eindringens des Spritzwassers
in das Innere des Schaltschrankgehäuses weitgehend beseitigt ist. Desgleichen wird
durch die Fuge 6 eindringender Staub im Kanal 4 weitgehend aufgefangen und setzt
sich darin ab, ohne im nennenswerten Maße in das Innere des Schaltschrankgehäuses
gelangen zu können.
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Zur Befestigung von im. Schaltschrankinneren sich erstreckenden, nicht
dargestellten Trägern für Schaltelemente und Zubehörteile sind Befestigung&-schrauben
7 angeordnet, deren urrunder Kopf zwischen den seitlichen Wänden des Kanals 4 eingefaßt
und somit gegen Drehung gesichert ist. Zudem sind die Befestigungsschrauben 7 durch
die sie überdeckende Gehäusewand 2 unverlierbar am Eckprofil gehalten.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß A b b. 1 ist das Eckprofil einseitig
als Anschlag für eine Gehäusetür 8 od. dgl. gestaltet, deren Dichtschluß durch einen
zwischengefügten Dichtstreifen 9 bewirkt wird. Falls die an das Eckprofil angrenzenden
Gehäuseseiten keine Türen aufweisen, findet das in A b b. 2 veranschaulichte Eckprofil
Anwendung.
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Das Ausführungsbeispiel zeigt, daß die. Anzahl der für die Sicherung
des Schaltschrankinneren gegen eindringendes Spritzwasser und Staub benötigten Dichtungsstreifen
gegenüber den bisherigen Ausführungen verringert werden kann, womit einesteils eine
Verbilligung und andernteils ein starrer Festigkeitverband zwischen den Eckprofilen
und Gehäusewänden erreicht ist.