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Die Erfindung betrifft ein Verbindungsprofil zum dauerhaften Fügen, insbesondere zum Verschweißen, einer ersten Platte mit einer zweiten Platte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solches Verbindungsprofil ist beispielsweise der
DE 89 03 169 U1 zu entnehmen, wobei die Platten dabei nicht dauerhaft gefügt, sondern mit dem Profil verschraubt werden.
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Ein Verbindungs- oder ein Eckprofil ist beispielsweise der Auslegeschrift
DE 1 183 158 A zu entnehmen, welches sich durch eine verbesserte Abdichtung eines aus den Platten und dem Eckprofil gebildeten Schaltschranks auszeichnet aufgrund eines an der Abwinklung des Profilschenkels vorhandenen Kanals. Wegen dieses Kanals lässt sich die Schaltschrankwand nicht hinreichend fest mit dem Eckprofil dauerhaft fügen, so dass auch eine zweite Schaltschrankwand nicht hinreichend sicher mit der ersten Schaltschrankwand über das Eckprofil verbindbar ist.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verbindungsprofil zum dauerhaften Fügen einer ersten Platte mit einer zweiten Platte dahingehend weiterzubilden, dass dieses einen einfachen Aufbau mit einer verbesserten Befestigungsmöglichkeit besitzt. Zudem ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System aus zwei Platten und einem solchen Verbindungsprofil anzugeben. Letztlich ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum dauerhaften Fügen einer ersten Platte mit einer zweiten Platte unter Heranziehung eines solchen Verbindungsprofils einfacher, mithin weniger komplex zu gestalten.
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Die das Verbindungsprofil betreffende Aufgabe wird mit einem Verbindungsprofil des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen des Verbindungsprofils sind in den davon abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Dieses Verbindungsprofil ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schenkelaußenwand des ersten Profilschenkels einen an den Eckabschnitt angrenzenden oder in diesen übergehenden ersten Wandteilabschnitt umfasst, der sich in einer ersten Ebene bis zu einer ersten Stufe erstreckt, an welcher die erste Schenkelaußenwand des ersten Profilschenkels in einen ersten Anlagewandabschnitt übergeht zur nutenfreien Anlage und zum anschließenden dauerhaften Fügen der ersten Platte mit dem ersten Anlagewandabschnitt, welcher sich in einer zweiten Ebene erstreckt. Die zweite Schenkelaußenwand des zweiten Profilschenkels umfasst einen an den Eckabschnitt angrenzenden oder in diesen übergehenden zweiten Wandteilabschnitt, der sich in einer dritten Ebene bis zu einer zweiten Stufe erstreckt, an welcher die zweite Schenkelaußenwand des zweiten Profilschenkels in einen zweiten Anlagewandabschnitt übergeht zur nutenfreien Anlage und zum anschließenden dauerhaften Fügen der zweiten Platte mit dem zweiten Anlagewandabschnitt, welcher sich in einer vierten Ebene erstreckt.
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Das erfindungsgemäße Verbindungsprofil zeichnet sich dabei also durch einen vereinfachten Aufbau aus, der aufgrund der beiden Anlagewandabschnitte eine sichere Anlage und ein sicheres Verbinden der Platten mit dem Verbindungsprofil ermöglicht.
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Der Winkel, der durch die beiden Schenkelinnenwände der Profilschenkel eingeschlossen wird, beträgt vorzugsweise zwischen 45 Grad und 135 Grad, weiterhin vorzugsweise zwischen 60 Grad und 120 Grad, besonders bevorzugt allerdings 90 Grad. Andere Winkelstellungen sind möglich. Durch die unterschiedlich möglichen Winkelstellungen ist dieses Verbindungsprofil an unterschiedliche Einsatzbedingungen anpassbar, wobei der Eckabschnitt in einer bevorzugten Ausführungsform plastisch derart verformbar ist, dass der von den Schenkelinnenwänden eingeschlossene Winkel einstellbar ist.
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Die erste Stufe kann dabei mit einem Radius ausgeführt sein. Eine radiusfreie und damit eckige erste Stufe wird jedoch bevorzugt. Vorzugsweise erstreckt sich die erste Stufe im Wesentlichen in einer Ebene, die senkrecht bezüglich der ersten Ebene des ersten Wandteilabschnitts und senkrecht bezüglich der zweiten Ebene des ersten Anlagewandabschnitts ausgerichtet ist.
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Erfindungsgemäß weist die erste Stufe in ihrem Übergangsbereich zum ersten Anlagewandabschnitt eine erste Hinterschneidung auf, in die beim Fügevorgang überschüssiges Material, mithin beispielsweise Schweißnahtmaterial eindringen kann, um eine noch bessere oder stabilere Verbindung aus erster Platte und erstem Profilschenkel auszubilden. Zudem kann die erste Hinterschneidung dazu dienen, dass etwaig vorhandene Grate an der ersten Platte (bspw. vom Laserschneiden oder Stanzen) darin aufgenommen werden können, womit gewährleistet ist, dass die erste Platte sicher, insbesondere planflächig, am ersten Profilschenkel angelegt werden kann. Die erste Hinterschneidung kann aber auch durch eine Formgebung der ersten Stufe erzeugt werden, wozu die erste Stufe sich dann in einer Ebene erstreckt, die nicht senkrecht auf der Ebene des ersten Wandteilabschnitts steht, sondern geneigt gegenüber dieser verläuft. Entsprechend verhält es sich vorzugsweise mit dem an die erste Stufe gelangenden Ende des ersten Anlagewandabschnitts, das sich ebenfalls in einer gegenüber der Ebene des ersten Wandteilabschnitts geneigt verlaufenden Ebene erstreckt um die erste Hinterschneidung auszubilden.
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Die zweite Stufe kann dabei mit einem Radius ausgeführt sein. Eine radiusfreie und damit eckige zweite Stufe wird jedoch bevorzugt. Vorzugsweise erstreckt sich die zweite Stufe im Wesentlichen in einer Ebene, die senkrecht bezüglich der dritten Ebene des zweiten Wandteilabschnitts und senkrecht bezüglich der vierten Ebene des zweiten Anlagewandabschnitts ausgerichtet ist.
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Erfindungsgemäß weist die zweite Stufe in ihrem Übergangsbereich zum zweiten Anlagewandabschnitt eine zweite Hinterschneidung auf, in die beim Fügevorgang überschüssiges Material, mithin beispielsweise Schweißnahtmaterial eindringen kann, um eine noch bessere oder stabilere Verbindung aus zweiter Platte und zweitem Profilschenkel auszubilden. Zudem kann die zweite Hinterschneidung dazu dienen, dass etwaig vorhandene Grate an der zweiten Platte (bspw. vom Laserschneiden oder Stanzen) darin aufgenommen werden können, womit gewährleistet ist, dass die zweite Platte sicher, insbesondere planflächig, am zweiten Profilschenkel angelegt werden kann. Die zweite Hinterschneidung kann aber auch durch eine Formgebung der zweiten Stufe erzeugt werden, wozu die zweite Stufe sich dann in einer Ebene erstreckt, die nicht senkrecht auf der Ebene des zweiten Wandteilabschnitts steht, sondern geneigt gegenüber dieser verläuft. Entsprechend verhält es sich vorzugsweise mit dem an die zweite Stufe gelangenden Ende des zweiten Anlagewandabschnitts, das sich ebenfalls in einer gegenüber der Ebene des zweiten Wandteilabschnitts geneigt verlaufenden Ebene erstreckt um die zweite Hinterschneidung auszubilden.
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Zudem hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der erste Anlagewandabschnitt und/oder der zweite Anlagewandabschnitt mit mindestens einer Ausnehmung versehen ist, die sich durch den gesamten Profilschenkel hindurch, ausgehend von der Schenkelinnenwand bis hin zur Schenkelaußenwand erstreckt. Durch diese Ausnehmungen kann also eine an der Schenkelaußenwand angelegte Platte, insbesondere deren Platteninnenseite, zugänglich bleiben, um mit dem Schweißwerkzeug die Platte mit dem Profilschenkel verschweißen zu können. Alternativ oder ergänzend können die Ausnehmungen auch schlichtweg die Möglichkeit einer Sichtkontrolle der Verbindung der Platten mit den Profilschenkeln bereitstellen. Die Ausnehmung kann eckig gestaltet sein, wobei eine rechteckige Ausgestaltung möglich ist. Die Ausnehmung kann aber auch ellipsenförmig, insbesondere rund oder kreisförmig ausgebildet sein. Andere Formen sind selbstverständlich ebenfalls möglich. Zudem kann eine Mehrzahl von Ausnehmungen vorhanden sein, die sich über die Längsrichtung des Verbindungsprofils erstrecken und/oder entlang der Längsrichtung des Verbindungsprofils verteilt angeordnet sind.
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Um eine an den Anlagewandabschnitt angelegte Platte sicher auch an ihrer Kante oder randseitig mit dem Verbindungsprofil fügen, insbesondere schweißen zu können, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die mindestens eine Ausnehmung mit einer durch die Stufe vorgegebenen Ebene fluchtend in dem ersten Anlagewandabschnitt und/oder in dem zweiten Anlagewandabschnitt ausgebildet ist.
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Vorzugsweise erstreckt sich der erste Anlagewandabschnitt bis zu einer ersten Randfläche, die in die erste Schenkelinnenwand übergeht. Vorzugsweise erstreckt sich der zweite Anlagewandabschnitt bis zu einer zweiten Randfläche, die in die zweite Schenkelinnenwand übergeht. Die Randflächen sind insbesondere ausgestaltet, um zumindest an ihren Kanten ebenfalls mit den Platten gefügt, insbesondere geschweißt zu werden. Um die Länge der Schweißnaht zu erhöhen und um dadurch eine noch sicherere Verbindung zwischen der Platte und dem Profilschenkel herbeizuführen, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die erste Randfläche und/oder die zweite Randfläche mit einer oder mit mehreren Unebenheiten gebildet ist.
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In diesem Zusammenhang hat es sich insbesondere als vorteilhaft erwiesen, wenn die erste Randfläche und/oder die zweite Randfläche wellenförmig und/oder stufenförmig und/oder gezahnt verläuft. Durch die Wellen-, Stufen- oder Zahnform ergibt sich eine gegenüber einer geradlinig geformten Schweißnaht verlängerte Schweißnaht.
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Um eine gleichmäßige Kraftverteilung, insbesondere bei Verwendung des Verbindungsprofils in einem Schaltschrank, herbeizuführen, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn sich der erste Wandteilabschnitt in einer Länge erstreckt, der einer Länge einer Erstreckung des zweiten Wandteilabschnitts entspricht, und wenn eine erste Stufenhöhe der ersten Stufe einer zweiten Stufenhöhe der zweiten Stufe entspricht. Damit ist also ein symmetrischer Aufbau für das Verbindungsprofil geschaffen, um daran die Platten oder die Wandteile eines Schaltschranks zu fügen. Demgegenüber ist die Möglichkeit einer asymmetrischen Gestaltung des Profils ebenfalls eröffnet.
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Die Stabilität und die Symmetrie des Verbindungsprofils lässt sich zudem dadurch erhöhen, dass der Eckabschnitt mit einem zwischen den beiden Schenkelinnenwänden ausgebildeten Innenradius versehen ist, und dass der Eckabschnitt mit einem gegenüber dem Innenradius größeren Außenradius geformt ist. Um eine besonders glatte Gestaltung herbeizuführen, hat es sich zudem als vorteilhaft erwiesen, wenn der Eckabschnitt stufenlos in den ersten Wandteilabschnitt und in den zweiten Wandteilabschnitt übergeht. Es besteht aber auch die Möglichkeit, den Radius so klein zu wählen, dass diese praktisch nicht vorhanden ist und ein L-Form für den Eckabschnitt entsteht.
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Die das System betreffende Aufgabe wird durch ein System mit dem Merkmalsbestand des Anspruchs 8 gelöst, welches insbesondere eine erste Platte, eine zweite Platte sowie ein Verbindungsprofil umfasst, mit welchem die erste Platte mit der zweiten Platte dauerhaft gefügt ist.
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Die im Zusammenhang mit dem Verbindungsprofil erläuterten Vorteile und Ausgestaltungen gelten gleichermaßen für das erfindungsgemäße System.
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Um allerdings ein besonders glattes Gehäuse, insbesondere ein glattes Schaltschrankgehäuse oder eine Maschinenverkleidung bilden zu können, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn eine Plattenstärke der ersten Platte und/oder der zweiten Platte derart an eine Stufenhöhe der Stufen angepasst ist, dass der Wandteilabschnitt in einer gemeinsamen Ebene mit einer durch eine Plattenaußenwand der Platten vorgegebenen Ebene angeordnet ist. Damit geht also der zentral angeordnete Eckabschnitt glatt oder fließend in die Wandteilabschnitte und diese glatt oder fließend in die Plattenaußenwand der Platten über. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass die Platten absichtlich etwas dicker oder etwas dünner (beispielsweise zwischen 0,01 mm und 0,3mm) als die Stufenhöhe ausgebildet sind, so dass die glatte Oberfläche erst in einem nachfolgenden Schleifvorgang erzielt wird.
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Die das Verfahren betreffende Aufgabe wird mit einem Verfahren gemäß dem Merkmalsbestand des Anspruchs 10 gelöst, welches insbesondere durch die folgenden Schritte gekennzeichnet ist:
- - Bereitstellen eines Verbindungsprofils,
- - Anlegen der ersten Platte an der ersten Stufe des ersten Profilschenkels,
- - dauerhaftes Fügen, insbesondere Schweißen, einer ersten Platteninnenwand der ersten Platte mit dem ersten Anlagewandabschnitt des ersten Profilschenkels,
- - Anlegen der zweiten Platte an der zweiten Stufe des zweiten Profilschenkels,
- - dauerhaftes Fügen, insbesondere Schweißen, einer zur zweiten Platteninnenwand der zweiten Platte mit dem zweiten Anlagewandabschnitt des zweiten Profilschenkels, und
- - Abschleifen von etwaig zwischen dem Verbindungsprofil und den Platten vorhandenen Überständen und/oder Stößen und/oder Nahtstellen.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lässt sich eine sichere Verbindung einer ersten Platte mit einer zweiten Platte über oder via eines vorstehend beschriebenen Verbindungsprofils realisieren. Zudem wird bei dem Verfahren eine insbesondere sehr glatte Oberfläche mit wenigen bis gar keinen Unebenheiten an der Außenwand realisiert, so dass es sich insbesondere für die Fertigung oder Herstellung von Schaltschränken und Maschinenverkleidungen besonders gut eignet. Zudem besteht die Möglichkeit, dass die erste Platte und/oder die zweite Platte und/oder das die beiden Platten verbindende Verbindungsprofil lackiert oder eloxiert werden, derart, dass keine Stöße oder Kanten mehr sichtbar sind. Im Übrigen gelten die im Zusammenhang mit dem Verbindungsprofil oder mit dem System beschriebenen Vorteile sinngemäß auch für das erfindungsgemäße Verfahren.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform, sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Systems aus einem Verbindungsprofil, das eine erste Platte mit einer zweiten Platte dauerhaft fügt oder verbindet,
- 2 eine zweite Perspektivansicht auf das System nach 1,
- 3 eine Seitenansicht auf das System nach 1,
- 4 das Detail B aus 4,
- 5 eine perspektivische Ansicht auf ein zweites Verbindungsprofil,
- 6 eine perspektivische Ansicht auf ein drittes Verbindungsprofil,
- 7 eine perspektivische Ansicht auf ein System aus mehreren vierten Verbindungsprofilen,
- 8 eine Seitenansicht auf ein System mit einem weiteren Verbindungsprofil, und
- 9 eine Seitenansicht auf ein weiteres System mit einem weiteren Verbindungsprofil.
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In den Figuren ist ein System im ungefügten oder ungeschweißten Zustand gezeigt, welches eine erste Platte 202, eine zweite Platte 204 sowie ein Verbindungsprofil 100 zur Verbindung der ersten Platte 202 und mit der zweiten Platte 204 umfasst. Eine derartige Konfiguration wird beispielsweise beim Aufbau oder bei der Herstellung von Schaltschränken und von Maschinenverkleidungen genutzt.
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Die erste Platte 202, die zweite Platte 204, und das Verbindungsprofil 100 sind aus einem fügbaren Material, insbesondere aus einem schweißbaren Material gebildet. Dieses Material ist beispielsweise ein Metall oder eine Metalllegierung, insbesondere ein Stahl. Hierbei kommen sowohl Schwarzstähle als auch Edelstähle in Betracht, wobei zudem die Möglichkeit eröffnet ist, die erste Platte 202, die zweite Platte 204, und dass Verbindungsprofil 100 aus einer Aluminiumlegierung zu formen. Auch sind unterschiedliche Materialpaarungen möglich, so dass die erste Platte 202 aus einem anderen Material gebildet ist als die zweite Platte 204. Zudem kann das Material des Verbindungsprofils 100 von demjenigen der Platten 202, 204 abweichen.
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Aus dem Detail B nach 4 geht hervor, dass das Verbindungsprofil 100 einen ersten Profilschenkel 102 aufweist, der eine erste Schenkelinnenwand 104 und eine erste Schenkelaußenwand 106 aufweist. Zudem umfasst das Verbindungsprofil 100 einen zweiten Profilschenkel 108, der eine zweite Schenkelinnenwand 110 und eine zweite Schenkelaußenwand 112 aufweist. Der erste Profilschenkel 104 ist mit dem zweiten Profilschenkel 108 mittels eines Eckabschnitts 114 derart verbunden, dass die beiden sich zugewandten Schenkelinnenwände 104, 110 der beiden Profilschenkel 102, 108 zwischen sich einen Winkel α einschließen, der vorliegend 90 Grad beträgt.
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Die erste Schenkelaußenwand 106 des ersten Profilschenkels 102 ist in zwei Teile unterteilt. Sie umfasst einen ersten Wandteilabschnitt 116, der einerseits in den Eckabschnitt 114 übergeht und der sich andererseits in einer ersten Ebene bis zu einer ersten Stufe 118 erstreckt. An dieser ersten Stufe 118 geht die Schenkelaußenwand 106 in ihren zweiten Teil, nämlich einen Anlagewandabschnitt 120 über, um die erste Platte 202 nutenfrei, insbesondere stufenfrei, an dem ersten Anlagewandabschnitt 120 anzulegen. Der erste Anlagewandabschnitt 120 erstreckt sich dabei in einer zur ersten Ebene des ersten Wandteilabschnitts 116 parallel ausgerichteten zweiten Ebene.
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Die zweite Schenkelaußenwand 112 des zweiten Profilschenkels 108 ist ebenfalls in zwei Teile unterteilt. Sie umfasst einen zweiten Wandteilabschnitt 122, der einerseits ebenfalls in den Eckabschnitt 114 angrenzt und in diesen übergeht, wobei sich der zweite Wandteilabschnitt 122 andererseits in einer dritten Ebene bis zu einer zweiten Stufe 124 erstreckt. Ausgehend von der zweiten Stufe 124 erstreckt sich dann der zweite Teil der zweiten Schenkelaußenwand 112, nämlich ein zweiter Anlagewandabschnitt 126, um die zweite Platte 204 nutenfrei, insbesondere stufenfrei, an dem zweiten Anlagewandabschnitt 126 anlegen zu können. Der zweite Anlagewandabschnitt 126 erstreckt sich in einer zur dritten Ebene des zweiten Wandteilabschnitts 122 parallel ausgerichteten vierten Ebene.
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Vorliegend erstreckt sich die erste Stufe 118 im Wesentlichen in einer Ebene, die senkrecht bezüglich der ersten Ebene des ersten Wandteilabschnitts 116 und senkrecht bezüglich der zweiten Ebene des ersten Anlagewandabschnitts 120 ausgerichtet ist. Zudem ist vorliegend an der ersten Stufe 118 in ihrem Übergangsbereich zum ersten Anlagewandabschnitt 120 eine erste Hinterschneidung 146 zu erkennen, in die beim Fügevorgang überschüssiges Material, mithin beispielsweise Schweißnahtmaterial eindringen kann, um eine noch bessere oder stabilere Verbindung aus erster Platte 202 und erstem Profilschenkel 102 auszubilden. Die erste Hinterschneidung 146 kann aber auch als Aufnahme für an der ersten Platte 202 vorhandener Grate dienen.
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Vorliegend erstreckt sich die zweite Stufe 124 im Wesentlichen in einer Ebene, die senkrecht bezüglich der dritten Ebene des zweiten Wandteilabschnitts 122 und senkrecht bezüglich der vierten Ebene des zweiten Anlagewandabschnitts 126 ausgerichtet ist. Zudem weist die zweite Stufe 124 vorliegend in ihrem Übergangsbereich zum zweiten Anlagewandabschnitt 126 eine zweite Hinterschneidung 148 auf, in die beim Fügevorgang überschüssiges Material, mithin beispielsweise Schweißnahtmaterial eindringen kann, um eine noch bessere oder stabilere Verbindung aus zweiter Platte 204 und zweitem Profilschenkel 108 auszubilden. Die zweite Hinterschneidung 148 kann aber auch als Aufnahme für an der zweite Platte 204 vorhandener Grate dienen.
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Vorliegend ist der die Profilschenkel 102, 108 verbindende Eckabschnitt 114 mit einem zwischen den beiden Schenkelinnenwänden 104, 110 ausgebildeten Innenradius 140 versehen und mit einem gegenüber dem Innenradius 140 größeren Außenradius 142 geformt. Vorliegend ist der Außenradius 142 derart ausgewählt, dass der Eckabschnitt 114 stufenlos in den ersten Wandteilabschnitt 116 sowie in den zweiten Wandteilabschnitt 122 übergeht.
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Um zudem einen symmetrischen Aufbau des Verbindungsprofils 100 zu realisieren, ist vorliegend der erste Wandteilabschnitt 116 mit einer Länge gebildet, die einer Länge des zweiten Wandteilabschnitts 122 entspricht. Zudem ist eine erste Stufenhöhe 136 der ersten Stufe 118 entsprechend einer zweiten Stufenhöhe 138 der zweiten Stufe 122 gebildet. Letztlich können zudem die Anlagewandabschnitte 120, 126 mit gleicher Länge geformt sein.
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Der Detailansicht ist zudem zu entnehmen, dass der erste Anlagewandabschnitt 120 sich bis zu einer ersten Randfläche 130 erstreckt, die in die erste Schenkelinnenwand 104 übergeht. Analog dazu erstreckt sich der zweite Anlagewandabschnitt 124 bis zu einer zweiten Randfläche 132, die in die zweite Schenkelinnenwand 110 übergeht.
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Strichliert dargestellt sind zudem mehrere Ausnehmungen 128 sowohl im ersten Anlagewandabschnitt 116 als auch im zweiten Anlagewandabschnitt 126, die sich durch den gesamten Profilschenkel 102, 108 hindurch, ausgehend von der Schenkelinnenwand 104, 110 bis hin zur Schenkelaußenwand 106, 112 erstrecken. Die strichliert angedeuteten Ausnehmungen 128, die jeweils benachbart zum Eckabschnitt 114 des Verbindungsprofils 100 angeordnet sind, sind vorliegend mit der durch die Stufe 118, 124 vorgegebene Ebene fluchtend in dem jeweiligen Anlagewandabschnitt 116, 126 ausgebildet. Dies gewährleistet, dass die Platten 202, 204 randseitig sicher, insbesondere lückenlos, mit dem Verbindungsprofil 100, nämlich mit dessen Profilschenkeln 102, 104 gefügt, insbesondere verschweißt werden können.
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In 1 sind die Ausnehmungen 128 näher zu erkennen, wobei die zum Eckabschnitt 114 benachbarten Ausnehmungen 128 rechteckförmig gestaltet und über die Länge des Verbindungsprofils 100 verteilt angeordnet sind. Zudem ist im ersten Profilschenkel 102 eine Mehrzahl von runden Ausnehmungen 128 zu erkennen. Es ist selbstverständlich alternativ oder ergänzend möglich, dass diese runden Ausnehmungen 128 auch am zweiten Profilschenkel 108 vorhanden sind. Aus dieser Perspektive geht zudem hervor, dass die zweite Randfläche 132 mit mehreren Unebenheiten 134 gebildet ist. Die erste Randfläche 130 ist demgegenüber geradlinig oder eben ausgestaltet. Es besteht selbstverständlich die Möglichkeit, alternativ oder ergänzend auch die erste Randfläche 130 mit den Unebenheiten 134 zu versehen, um eine daran zu fixierende Schweißnaht gegenüber einer geradlinigen Form verlängert zu bilden, um so eine bessere Fixierung des Verbindungsprofils 100 mit der jeweiligen Platte 202, 204 hervorzurufen.
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Wie sich aus den 2 und 3 ergibt, ist vorliegend eine Plattenstärke der ersten Platte 202 und der zweiten Platte 204 derart an die Stufenhöhen 136, 138 der Stufen 118, 124 angepasst, dass der Wandteilabschnitt 116, 122 in einer gemeinsamen Ebene mit einer durch eine Plattenaußenwand 206, 210 der Platten 202, 204 vorgegebenen Ebene angeordnet ist. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass die Plattenstärke um wenige Zehntel Millimeter von den Stufenhöhen 136, 138 abweicht und eine glatte Oberflächer erst durch ein nachfolgendes Schleifen herausgebildet wird.
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Nachstehend sei noch erläutert, wie die erste Platte 202 mittels des Verbindungsprofils 100 mit der zweiten Platte 204 dauerhaft gefügt wird. Zunächst wird ein vorstehend erläutertes Verbindungsprofil 100 bereitgestellt. Anschließend wird die erste Platte 202 an der ersten Stufe 118 des ersten Profilschenkels 102 angelegt und deren ersten Platteninnenwand 208 mit dem ersten Anlagewandabschnitt 120 des ersten Profilschenkels 102 dauerhaft gefügt, insbesondere verschweißt. Zuvor, gleichzeitig oder nachfolgend wird die zweite Platte 204 an der zweiten Stufe 124 des zweiten Profilschenkels 108 angelegt, wobei sie anschließend mit ihrer zweiten Platteninnenwand 212 mit dem zweiten Anlagewandabschnitt 126 des zweiten Profilschenkels 108 dauerhaft gefügt, insbesondere verschweißt wird. Um eine besonders glatte Oberfläche herbeizuführen, werden die Stöße noch abgeschliffen, so dass ein Schritt des Abschleifens von etwaig zwischen dem Verbindungsprofil 100 und den Platten 202, 204 vorhandenen Überständen und/oder Stößen und/oder Nahtstellen durchgeführt wird. Abschließend wird alternativ oder ergänzend das System aus erster Platte 202, Verbindungsprofil 100 und zweiter Platte 204 lackiert oder eloxidiert.
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In 5 ist eine Variante des Verbindungsprofils 100 gezeigt, bei der eine Biegung vorhanden ist. Diese Biegung kann 90 Grad betragen. Es können aber auch andere Winkel vorliegen. Das in 5 gezeigte Verbindungsprofil 100 weist einen Spline aus drei Knoten auf, so dass sich die 90 Grad-Biegung ergibt.
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In 6 ist eine andere Variante des Verbindungsprofils 100 gezeigt, bei dem eine asymmetrische Gestaltung der beiden Profilschenkel 102, 108 vorliegt. Die Schenkel sind dabei unterschiedlich breit. Dieses Verbindungsprofil 100 zeigt zudem die Möglichkeit auf, dass der Eckabschnitt 114 mit einem Innenradius 140 ausgeführt werden kann, wobei der zwischen den Profilschenkel 102, 108 liegende Winkel α deutlich mehr als 90 Grad beträgt. Zudem ist die Möglichkeit gezeigt, dass der Eckabschnitt 114 ohne einen Außenradius 142 geformt ist; mithin also eckig ausgestaltet ist. Gleiches kann selbstverständlich hinsichtlich des Innenradius 140 gelten, der ebenfalls entfallen und damit eckig geformt sein kann.
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In 7 sind mehrere der Verbindungsprofile 100 aneinander angesetzt worden, wozu diese jeweils mit einer Gehrung versehen sind. Vorliegend beträgt die Gehrung vorzugsweise 45 Grad. Andere - zueinandere komplementäre - Winkelgestaltungen sind aber möglich. Bei dieser Variante ist am Eckabschnitt 114 weder ein Innenradius 140 noch ein Außenradius 142 vorhanden, so dass der Eckabschnitt 114 eckig oder gestuft ausgebildet ist.
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In 8 ist ein Verbindungsprofil 100 gezeigt, das bis auf den Eckabschnitt 114 mit dem Verbindungsprofil 100 der 3 übereinstimmt. Das in 8 gezeigte Verbindungsprofil 100 weist einen Innenradius 140 auf, der sehr gering ist und vorzugsweise einem, insbesondere materialbedingten, Mindestbiegeradius entspricht. Wird das Verbindungsprofil 100 allerdings nicht mit einem Biegewerkzeug hergestellt, so kann der Innenradius 140 entfallen, womit der Eckabschnitt 114 innenradiusfrei gestaltet ist. Außerdem ist ein Außenradius 142 vorhanden. Zudem weist der erste Profilschenkel 102 an seiner ersten Stufe 118 eine - optionale - erste Hinterschneidung 144 auf, die wie die ersten Hinterschneidungen 144 der anderen hierin beschriebenen Verbindungsprofile 100 auch als eine Nut oder eine Aussparung zu verstehen ist. Zudem weist der zweite Profilschenkel 108 an seiner zweiten Stufe 124 eine - optionale - zweite Hinterschneidung 146 auf, die wie die zweiten Hinterschneidungen 146 der anderen hierin beschriebenen Verbindungsprofile 100 auch als eine Nut oder eine Aussparung zu verstehen ist. Hinterschneidungen 144, 146 sind vorzugsweise dafür ausgelegt, um Unebenheiten an den (Schneid-)Kanten der Platten 202, 204 entgegenzuwirken damit eine planflächige Anlage der Platten 202 an den Profilschenkeln 102, 108 gewährleistet ist.
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Das in 9 gezeigte Verbindungsprofil 100 ist - mit Ausnahme des Eckabschnitts 114 - wie das Verbindungsprofil 100 der 3 gestaltet. Es unterscheidet sich vom Verbindungsprofil 100 der 8 aber lediglich durch die außenradiusfreie Gestaltung des Eckabschnitts 114. Damit liegt ein Verbindungsprofil 100 vor, welches einen an der Außenseite ausgebildeten eckigen, insbesondere rechtwinkligen, Eckabschnitt 114 besitzt.
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Für alle vorstehend beschriebenen Verbindungsprofile 100 besteht die Möglichkeit, ein generatives Fertigungsverfahren, beispielsweise in Form eines seleketiven Lasersinterns (SLS), für deren Herstellung zu nutzen. Alternativ kann auch ein Strangpressverfahren oder ein Extrusionsverfahren für die Herstellung der Verbindungsprofile 100 verwendet werden.
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Die vorstehend beschriebenen Verbindungsprofile 100 zeichnen sich durch ihre hervorragende Eigenschaft aus, um eine erste Platte 202 mit einer zweiten Platte 204 zu fügen, so dass sich ihr Einsatz ausgezeichnet bei der Herstellung oder dem Aufbau von Schaltschränken oder von Maschinenverkleidungen eignet.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Verbindungsprofil
- 102
- erster Profilschenkel
- 104
- erste Schenkelinnenwand
- 106
- erste Schenkelaußenwand
- 108
- zweiter Profilschenkel
- 110
- zweite Schenkelinnenwand
- 112
- zweite Schenkelaußenwand
- 114
- Eckabschnitt
- 116
- erster Wandteilabschnitt
- 118
- erste Stufe
- 120
- erster Anlagewandabschnitt
- 122
- zweiter Wandteilabschnitt
- 124
- zweite Stufe
- 126
- zweiter Anlagewandabschnitt
- 128
- Ausnehmung
- 130
- erste Randfläche
- 132
- zweite Randfläche
- 134
- Unebenheit
- 136
- erste Stufenhöhe
- 138
- zweite Stufenhöhe
- 140
- Innenradius
- 142
- Außenradius
- 144
- erste Hinterschneidung
- 146
- zweite Hinterschneidung
- 202
- erste Platte
- 204
- zweite Platte
- 206
- erste Plattenaußenwand
- 208
- erste Platteninnenwand
- 210
- zweite Plattenaußenwand
- 212
- zweite Platteninnenwand