Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1
sowie ein Straßenfertigerchassis gemäß Oberbegriff des Anspruchs 3.
Das Chassis eines Straßenfertigers besteht aus ebenen oder gekanteten, einzeln
zugeschnittenen, relativ starken Plattenformteilen. Die Plattenformteile aus zwi
schen ca. 5 und 25 mm dicken Blechen werden üblicherweise auf Blechscheren
oder autogen zugeschnitten, wobei das letztgenannte Verfahren eine aufwendige
Nachbearbeitung der Schneidränder erfordern kann. Es hat sich auch durchge
setzt, solche Plattenformteile auf Laserschneidemaschinen zuzuschneiden, die
sehr maßgenaue Randbereiche herstellen lassen, und z. B. computergesteuert mit
hoher Präzision hohe Schneidleistungen ermöglichen. Jeweils zwei in einem
Stoßbereich aneinander stoßende Plattenformteile werden in der Schweißposition
durch Anreißen, mit Schablonen, Schweißpositionier- und -spannvorrichtungen
und dgl. einjustiert, festgespannt und meist mit Schweißheftpunkten gesichert.
Erst dann werden in den Stoßbereichen die Schweißnähte gesetzt. Dieses Verfah
ren ist zeitaufwendig und mühsam, bedingt die Verwendung teurer Hilfseinrichtun
gen, und erfordert besonderes Geschick und viele Arbeitskräfte.
Aus DE-A-44 12 005 ist bekannt, Maschinenteile, insbesondere teleskopierbare
Stützen oder Teleskoparme in Schweißkonstruktion aus Wänden, Böden, Seiten
teilen bzw. Abschlussteilen zu erstellen. Dabei werden vor dem Schweißen laser
strahlgeschnittene Vorsprünge und Ausnehmungen ineinandergepasst, um auch
ohne die Schweißverbindung hohe Festigkeit oder Formstabilität der Maschinen
teile zu erzielen. Hilfskonstruktionen und Maßnahmen nur für das Schweißen wer
den dadurch entbehrlich. Es kann oftmals die Schweißverbindung nur noch zum
Sichern der Teile aneinander dienen, wobei Dank der Vorsprünge und Ausneh
mungen Schweißnähte oder Punktschweißstellen versenkt angeordnet werden,
was für teleskopierbare Maschinenteile bedeutsam ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten
Art sowie nach diesem Verfahren hergestellte, dickwandige Straßenfertigerchassis
anzugeben, mit denen bei der Herstellung eines Straßenfertigers Arbeitszeit und
Arbeitsaufwand für das Chassis bei mindestens gleicher Endqualität reduzierbar
sind.
Die gestellte Aufgabe wir mit dem Verfahren gemäß Anspruch 1 und dem Straßen
fertigerchassis gemäß Anspruch 4 gelöst.
Verfahrensgemäß werden für das Straßenfertigerchassis die Ausschnitte und Ein
griffselemente bereits beim Laserstrahl-Zuschneiden der Plattenformteile zusätz
lich gebildet, obwohl sie wegen der ohnedies für die Festigkeit und Formstabilität
danach zu bildenden Schweißverbindungen nicht oder kaum gebraucht würden,
und zwar um die Plattenformteile ohne Hilfsmittel vor dem Schweißen genau zu
positionieren. Es werden die Plattenformteile in Laserstrahl-Schneidautomaten
computergeführt und praktisch unter Verwendung der CAD-Konstruktionszeich
nungen mit hoher Schneidleistung und beliebigem Zuschnitt präzise geformt. Die
ineinander gesteckten Eingriffselemente und Ausschnitte ergeben wegen der gro
ßen Wandstärke der Plattenformteile sehr stabile Steckverbindungen, die die
Plattenformteile genau in ihren relativen Schweißpositionen halten, bis die
Schweißungen vorgenommen sind. Dabei werden keine Schablonen oder auf
wendige Hilfsvorrichtungen gebraucht und können zeitaufwendiges Anreißen und
Heftschweißen entfallen. Es ist beim Positionieren keine besondere Sorgfalt erfor
derlich, und auch kein besonderes Geschick. Der Mehraufwand zum Bilden der
Eingriffselemente und Ausschnitte ist vernachlässigbar und wird bei weitem kom
pensiert durch Einsparungen beim Arbeitsaufwand und den Arbeitszeiten. Im
Straßenfertigerchassis werden die Gestaltfestigkeit und die Formtreue verbessert,
da im statischen Verbund nicht nur die Schweißnähte wirken, sondern auch die
Steckverbindungen zwischen den Eingriffselementen und den Ausschnitten. Dazu
kommt, dass mit Entfallen aufwendiger Anreißvorgänge, Schablonen, Spannvor
richtungen und Heftschweißungen Kosten gespart werden und der Arbeits- und
Personalaufwand und die Arbeitszeit zum herstellen der Schweißkonstruktionen
spürbar verringert sind.
Gemäß Anspruch 2 bietet sich das Verfahren der Anwendung bei Plattenformtei
len mit Stärken zwischen 5 und 25 mm an, weil diese Blechstärken zu stabilen und
präzisen Steckverbindungen führen.
Gemäß Anspruch 4 ist die Stecktiefe bei jeder Steckverbindung herstellungstech
nisch einfach durch laserstrahlgeschnittene Begrenzungsanschläge definiert.
Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen der Erfindung erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 eine schematische Explosionsdarstellung eines dreidimensionalen Stra
ßenfertigerchassis in einem Herstellungsschritt,
Fig. 2 das Straßenfertigerchassis von Fig. 1 im fertiggestellten Zustand, und
Fig. 3 eine Explosionsdarstellung einer anderen Ausführungsform einer dreidi
mensionalen Schweißkonstruktion in einem Herstellungsschritt.
Eine dreidimensionale Schweißkonstruktion S eines Straßenfertigerchassis ge
mäß Fig. 2 ist ein kanalartiges, vierkantiges, hohles Gebilde, das aus im Bereich
von gegenseitigen Stoßbereichen 3 durch Schweißnähte N verbundenen Platten
formteilen P, P' hergestellt ist. Die Plattenformteile P, P' sind sogenannte Struktur
plattenformteile, die in der Schweißkonstruktion zu höherer Gestaltfestigkeit und
Formtreue beitragen, relativ dicke Wandstärken x von ca. 5 mm bis 25 mm, vor
zugsweise bis 20 mm, haben, und beispielsweise aus Stahlblech bestehen. An ei
ner solchen Schweißkonstruktion in einem tragfähigen und belastbaren Straßen
fertigerchassis lassen sich weitere Komponenten fest oder beweglich anbringen.
Die Plattenformteile P, P' in Fig. 2 sind nicht nur durch die Schweißnähte N entlang
der gegenseitigen Stoßbereiche 3 verbunden, sondern zusätzlich durch eine Viel
zahl von Positionier-Steckverbindungen V, deren jede aus einem geschnittenen
Ausschnitt A und einem in den Ausschnitt A eingesteckten Eingriffselement E be
steht. Die Positionier-Steckverbindungen V haben die Aufgabe, die Plattenformtei
le P, P' zum Setzen der Schweißnähte in den relativen Schweißpositionen präzise
zu positionieren und zwar ohne vorher Anreißen oder Schweißhilfsvorrichtungen
oder Punktheftschweißungen einsetzen zu müssen.
In Fig. 1 sind die Plattenformteile P, P' noch in Positionen angedeutet, wie sie vor
dem Positionieren vorliegen. Es ist jeder Plattenformteil P innerhalb seiner freien,
geschnittenen Randbereiche 1, 2 mit als durchgehende Öffnungen ausgebildeten
Ausschnitten A rechteckiger oder quadratischer Form versehen, die zu den an
den Plattenformteilen P an deren freien Randbereichen 4, 5 geschnittenen, würfel-
oder blockförmigen Eingriffselementen E ausgerichtet sind und zu diesen passen.
Duch die relativen Positionen der Ausschnitte A in den Plattenformteilen P sind
die späteren Stoßbereiche 3 vorgegeben, in denen die Plattenformteile aneinan
der stoßen.
Zweckmäßigerweise sind die Ausschnitte A und die Eingriffselemente E beim
herstellen der Zuschnittsform jedes Plattenformteils gebildet, wobei Laserstrahl
schneiden als Schneidverfahren angewendet wird.
Nach dem Zuschneiden der Plattenformteile P, P' werden diese durch Einstecken
der Eingriffselemente E in die Ausschnitte A aneinander positioniert, ehe die
Schweißnähte, z. B. wie bei 6 in Fig. 1 angedeutet und in Fig. 2 durch N gezeigt,
gesetzt werden. Die Schweißnähte können über die Steckverbindungen V hinweg
verlaufen. Es ist möglich, auch an den Außenseiten der Steckverbindungen zu
schweißen, wie in Fig. 2 oben durch Kreuze angedeutet.
Gemäß Fig. 3 sind mehrere Plattenformteile P, P' und ein weiterer Plattenformteil
11 durch Laserstrahlschneiden vorbereitet zum Herstellen eines dreidimensiona
len Übertragungshebels für ein Straßenfertigerchassis. Die Plattenformteile sind in
einem Endbereich mit Bohrungen und aufgeschweißten Verstärkungsringen 9
bestückt. Der Plattenformteil 11 ist ebenfalls mit einer Eingriffsbohrung vorge
formt, die durch Laserstrahlschneiden gebildet sein kann. Die Umrisse aller Plat
tenformteile sind durch Laserstrahlschneiden hergestellt, und zwar mit Eingriffs
elementen E an den freien Randbereichen 1 und 2 und Ausschnitten A innerhalb
der freien Randbereiche 4, 5. Zusätzlich sind in den Plattenformteilen P' Durch
gänge 7, 10 durch Laserstrahlschneiden geschnitten, die zum Einführen und Be
festigen des Plattenformteils 11 dienen. Der beim freien Randbereich 5 des unte
ren Plattenformteils P' gezeigte Ausschnitt A ist zum freien Randbereich 5 hin of
fen. Das dazu passende Eingriffselement E ist am freien Randbereich 2 des darü
berliegenden Plattenformteils P durch den freien Randbereich selbst gebildet. An
diesem Plattenformteil P ist auch eine Anschlagnase 8 geformt.
Zum Positionieren der Plattenformteile P, P', 11 vor dem Setzen der Schweißnähte
werden die beiden Plattenformteile P in die Ausschnitte A der Plattenformteile P'
eingesteckt. Zur Begrenzung der Einstecktiefe sind jeweils angrenzend an die
Eingriffselemente E und/oder die Ausschnitte A Begrenzungsanschläge 12, 13
geformt. Sobald die Plattenformteile P, P' über die Steckverbindungen zu einem
noch nicht fixierten Hohlkörper zusammengefügt sind, wird der Plattenformteil 11
durch die Ausschnitte 10, 7 hindurchgesteckt, bis er seine durch Schultern 14 de
finierte Schweißposition erreicht hat. Dann werden entlang der gegenseitigen
Stoßbereiche Schweißnähte gesetzt.
Speziell beim Laserstrahlschneiden, zweckmäßig durch einen Computer gesteu
ert, ggfs. CAD-gestützt, werden die freien Randbereiche und die Ausschnitte A
sowie die Eingriffselemente E nachbearbeitungsfrei mit hoher Präzision geformt.
Das Laserstrahlschneiden ermöglicht es auch, die Schweißnähte ohne weitere
Oberflächenbehandlung in den Stoßbereichen zu setzen. Bei den gezeigten Aus
führungsformen sind die Ausschnitte und die Eingriffselemente jeweils durch zu
einander senkrechte Flächen und zueinander parallele Flächen begrenzt. Durch
Schrägstellen der Plattenformteile beim Zuschneiden in Bezug auf die Strahl
schnittrichtung können jedoch auch schräge Randbereiche und schrägwinkelige
Begrenzungen für die Ausschnitte und die Eingriffselemente geformt werden.