DE1182829B - Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Polymerisaten und Copolymerisaten des Acrylamids - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Polymerisaten und Copolymerisaten des AcrylamidsInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
Internat. Kl.: C 08 f
Deutsche Kl.: 39 c-25/01
Nummer:
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Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
1182 829
F35285IVd/39c
4. November 1961
3. Dezember 1964
F35285IVd/39c
4. November 1961
3. Dezember 1964
Für die meisten Anwendungsgebiete des PoIyacrylamids,
besonders für die Verwendung als Flockungs- und Sedimentationshilfsmittel wird ein
sehr hochmolekulares wasserlösliches Polymerisat gefordert. Die einzige bisher bekannte Methode zur
Herstellung eines solchen hochmolekularen Polymerisats ist die Polymerisation von Acrylamid in
wäßriger Lösung.
Die Wirtschaftlichkeit dieser Methode wird durch das Auftreten einer Nebenreaktion stark beeinträchtigt:
2 Moleküle Acrylamid bzw. 2 Grundmoleküle Polyacrylamid reagieren unter Abspaltung von Ammoniak
und Ausbildung einer Imidstruktur, was eine Vernetzung und Unlöslichkeit des Polymerisats
zur Folge hat.
Diese unerwünschte Reaktion wird beschleunigt
a) durch erhöhte Temperatur und
b) durch höhere Konzentration der wäßrigen Lösung.
Beispielsweise tritt die Vernetzung schon ein in einem 4%igen Polymerisationsansatz bei 70 bis 80° C.
Auf Grund dieses Nachteils ist man gezwungen, die Polymerisation des Acrylamide in sehr verdünnter
wäßriger Lösung auszuführen; je nach dem Oberflächen-Volumen-Verhältnis
der betreffenden Apparatur in Konzentrationen von etwa 2 bis maximal 10 °/o.
Die Gewinnung des festen Polyacrylamide aus derart verdünnten Lösungen ist naturgemäß mit erheblichen
technischen Schwierigkeiten verbunden; Eindampfen erfordert außerordentlich viel Wärmeenergie;
ein Ausfällen, z. B. mit Methanol, ist ähnlich unwirtschaftlich nur mit sehr großen Mengen an
Fällungsmitteln möglich.
In der französischen Patentschrift 901156 wird beschrieben, daß sich die Polymerisation von Vinylverbindungen,
darunter auch Amide der Acrylsäure in Gegenwart von tertiären Aminen durchführen läßt.
Es fehlen aber nähere Angaben, insbesondere auch hinsichtlich der vorteilhafterweise zu verwendenden
Mengen. In der französischen Patentschrift wird nur darauf hingewiesen, daß bei Verwendung hydrophiler
tertiärer Amine in Gegenwart von so hohen Mengen an Wasser gearbeitet werden soll, daß immer
noch genügend Trialkylolamin bei der Phase der polymerisierbaren Stoffe verbleibt, während bei Verwendung
von hydrophilen tertiären Aminen diese ohne Rücksicht auf die Menge des anwesenden
Wassers eingesetzt werden können. Werden also hydrophile Amine eingesetzt, so ist das Verfahren
damit offensichtlich zur Polymerisation von Acrylamid in wäßriger Lösung nicht geeignet.
Verfahren zur Herstellung von wässerlöslichen
Polymerisaten und Copolymerisaten
des Acrylamide
Polymerisaten und Copolymerisaten
des Acrylamide
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft vormals
Meister Lucius & Brüning, Frankfurt/M.
Als Erfinder benannt:
Dr. Johann-Wolfgang Zimmermann,
Frankfurt/M.-Unterliederbäch
Aus der deutschen Auslegeschrift 1068 013 ist
ferner ein Verfahren zur Herstellung von konzentrierten wäßrigen Polyacrylsäureamidlösungen bekannt,,
wobei die Polymerisation in Gegenwart von Ionen des zweiwertigen Kupfers vorgenommen wird.
Die Anwesenheit der Cu++-Ionen bedingt jedoch die
Entstehung von niedrigviskosen Lösungen, und das nach dem bekannten Verfahren hergestellte PoIyacrylsäureamid
ist nicht als Flockungs- und Sedimentationshilfsmittel verwendbar.
Es wurde ein neues Verfahren zur Herstellung von unvernetzten, wasserlöslichen Polymerisaten und
Copolymerisaten des Acrylamide durch Polymerisation von Acrylamid, gegebenenfalls unter. Zusatz von
mit Acrylamid copolymerisationsf ähigen Monomeren, in wäßriger Phase in Gegenwart wasserlöslicher, freie
Radikale bildender Polymerisationsaktivatoren und von hydrophilen Aminen gefunden, bei dem die zur
Vernetzung führenden Nebenreaktionen bei der Lösungspolymerisation von Acrylamid in Wasser auf
überraschend einfache Weise verhindert werden können, wenn eine 5- bis 75gewichtsprozentige
wäßrige Lösung des oder der Monomeren, in der gegebenenfalls eine hochmolekulare wasserlösliche
Verbindung gelöst ist, unter Zusatz von 0,02 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf Acrylamid, Ammoniak
und/oder aliphatisches Amin mit einem Siedepunkt unter 105° C polymerisiert.
Auf Grund des Massenwirkungsgesetzes war dieser Effekt nicht vorauszusehen, da die Vernetzungsreaktion des Polyacrylainids irreversibel ist. So ist
z. B. ein einmal vernetztes Polyacrylamid durch eine Nachbehandlung mit Ammoniak nicht wieder in die
wasserlösliche Form überzuführen.
409 730/414
Zweckmäßigerweise wird das Ammoniak oder das flüchtige Amin in Form einer verdünnten wäßrigen,
z. B. 2-Lösung zur Acrylamidlösung vor der Polymerisation gegeben.
Ein für das erfindungsgemäße Verfahren zu verwendendes flüchtiges Amin ist ein aliphatisches,
primäres, sekundäres, oder tertiäres Amin mit einem Siedepunkt unterhalb 105° C, wie Methylamin,
Äthylamin, Diäthylamin oder Triäthylamin.
Der Zusatz dieser geringen Mengen an Ammoniak bzw. an aliphatischen Aminen hat auf den sonstigen
Ablauf der Lösungspolymerisation des Acrylamids bzw. auf das resultierende Polymerisat keine schädlichen
Nebenwirkungen: Das eingesetzte Monomere wird restlos verbraucht, das heißt, der Restmonomerengehalt
des Polymerisats liegt unter 0,4%, was in Anbetracht der Giftigkeit des Acrylamids wichtig
ist.
Der Polymerisationsgrad des Polymerisats wird nicht beeinflußt. Man hat es in der Hand, beispielsweise
durch Variierung der Aktivatormenge, höher- oder niedrigermolekulare Produkte herzustellen; es
lassen sich beispielsweise Polyacrylamide in einem Viskositätsbereich, l°/oig in Wasser gemessen, von
1 bis 80 cP herstellen.
Eine Verseifung der Amidgruppe zu carbonsauren Ammoniumgruppen wird durch diese geringen Ammoniak-
bzw. Aminmengen praktisch nicht hervorgerufen. Die resultierenden Polymerisate enthalten
etwa 0,4 bis 4,0 Gewichtsprozent Ammoniumpolyacrylat, also etwa die gleiche Menge, die erhalten
wird, wenn Acrylamid in wäßriger Lösung nach den bisher bekannten Verfahren polymerisiert wurde.
Das beschriebene Verfahren eignet sich sowohl für die Homo- als auch für die Copolymerisation von
Acrylamid, sofern die entstehenden Copolymerisate im unvernetzten Zustand noch wasserlöslich sind. Als
Komponenten für die Copolymerisation sind beispielsweise geeignet: Das Ammoniumsalz der Acrylsäure
oder Methacrylsäure bzw. die Alkalisalze der genannten Säuren, z. B. die Natriumsalze, Methacrylamid,
äthensulfosaures Na, N-mono- und dialkylsubstituierte Acryl- und Methacrylamide, Maleinsäurediamid,
Maleinsäureimid, Maleinsäurealkylhalbester-Na-salz,Maleinsäuredi-[polyäthylenglykolmono-
alkyläther]-ester, Maleinsäure-alkyl-polyoxäthylester,
Acrylsäure- und Methacrylsäurealkylester, sulfoniertes Styrol, Vinylacetat, Acrylnitril usw.
Zur Auslösung der Polymerisationsreaktion werden die üblichen wasserlöslichen, leicht in Radikale zerfallenden
Polymerisationsaktivatoren in Mengen von etwa 0,01 bis 4,0 Gewichtsprozent, bezogen auf die
anwesenden Monomeren eingesetzt, z. B. Alkalipersulfate, Alkylhydroperoxyde, Wasserstoffperoxyd,
für sich allein oder in Kombination mit reduzierend wirkenden Verbindungen, z. B. Alkalimetabisulfit
oder Natrium-Formaldehydsulfoxylat als »Redox«- System.
Es ist empfehlenswert, den Aktivator in etwas Wasser aufgelöst erst in der Polymerisationsapparatur
mit der Monomerenlösung zusammenzubringen; bei kontinuierlicher Fahrweise soll demgemäß die Aktivatorlösung
getrennt von der Monomerenlösung in aliquotem Verhältnis in den Reaktionsraum gepumpt
werden.
Das Verfahren nach der Erfindung ermöglicht nunmehr in glatter und technisch vorteilhafter Weise
das Arbeiten bei wesentlich höheren Konzentrationen und/oder Temperaturen als es bisher möglich war.
Die Aufarbeitung dieser hochkonzentrierten Lösungen zum Festprodukt entweder durch Trocknung oder
Fällung erfordert somit nur einen Bruchteil der Mengen an Verdampfungsenergie bzw. an Fällungsmittel.
Der Konzentrationsbereich, in welchem die Lösungspolymerisation ausgeführt werden kann,
ergibt sich praktisch nur noch aus der jeweiligen technischen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens, insbesondere unter Berücksichtigung der bei hohen Polymerisatkonzentrationen und Polymerisationsgraden
zu bewältigenden entsprechend hohen Lösungsviskositäten. Er liegt im Bereich von 5 bis
Gewichtsprozent Monomere, bezogen auf die Lösung.
Die Polymerisationstemperatur beträgt je nach dem eingesetzten Aktivatorsystem 20° C bis zum
Siedepunkt der jeweiligen Lösung.
Der Vorzug, bei höheren Konzentrationen und Temperaturen polymerisieren zu können, führt auch
zu einer wesentlichen Abkürzung der Reaktionsdauer gegenüber der bisherigen Lösungspolymerisation des
Acrylamids.
Für die technische Durchführung der erfindungsgemäßen Lösungspolymerisation bieten sich nunmehr
eine Reihe von Ausführungsformen an, von denen einige bisher für die Herstellung eines unvernetzten,
wasserlöslichen Polyacrylamide nicht in Betracht kommen konnten:
1. Polymerisation im Rührkessel. Dies ist die übliche Methode zur Durchführung der Lösungspolymerisation
des Acrylamids. Durch den Ammoniak- bzw. Aminzusatz kann aber in wesentlich höherer Konzentration, z. B. mit
Acrylamidlösungen, die 10 bis 50 Gewichtsprozent Monomeres enthalten, und bei höherer
Temperatur gearbeitet werden. Die obere Grenze der Konzentration richtet sich a) nach dem zu
erwartenden Polymerisationsgrad und b) nach der Stärke des Rührantriebs.
Das feste Polyacrylamid wird in bekannter Weise zweckmäßigerweise im Polymerisationskessel mit einem wassermischbaren Fällungsmittel, z. B. Methanol, ausgefällt. 2. Polymerisation im Kneter. Unter Anwendung der erfindungsgemäßen Maßnahmen kann hierbei im Konzentrationsbereich von 30 bis 75 Gewichtsprozent Acrylamid, bezogen auf die Lösung, gearbeitet werden. Die Polymerisation kann sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich ausgeführt werden. Beim kontinuierlichen Knetprozeß ist es unter Umständen günstig, daß die Monomerenlösung von vornherein etwas dickflüssig ist. Dazu wird das Acrylamid anstatt in reinem Wasser in der verdünnten wäßrigen Lösung einer vorgebildeten wasserlöslichen hochmolekularen Verbindung aufgelöst, z. B. in einer 1- bis 3gewichtsprozentigen Polyacrylamidlösung oder in einer 2- bis 5gewichtsprozentigen Lösung von Carboxymethylcellulose.
Das feste Polyacrylamid wird in bekannter Weise zweckmäßigerweise im Polymerisationskessel mit einem wassermischbaren Fällungsmittel, z. B. Methanol, ausgefällt. 2. Polymerisation im Kneter. Unter Anwendung der erfindungsgemäßen Maßnahmen kann hierbei im Konzentrationsbereich von 30 bis 75 Gewichtsprozent Acrylamid, bezogen auf die Lösung, gearbeitet werden. Die Polymerisation kann sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich ausgeführt werden. Beim kontinuierlichen Knetprozeß ist es unter Umständen günstig, daß die Monomerenlösung von vornherein etwas dickflüssig ist. Dazu wird das Acrylamid anstatt in reinem Wasser in der verdünnten wäßrigen Lösung einer vorgebildeten wasserlöslichen hochmolekularen Verbindung aufgelöst, z. B. in einer 1- bis 3gewichtsprozentigen Polyacrylamidlösung oder in einer 2- bis 5gewichtsprozentigen Lösung von Carboxymethylcellulose.
Das nach Beendigung der Polymerisation anfallende Polymerisat kann z. B. mit Methanol
im Kneter selbst ausgefällt werden oder durch direkte Trocknung des Gels auf einem Walzentrockner
erhalten werden.
3. Polymerisation auf einem endlos umlaufenden Metallband. Die 30- bis 75°/oige Lösung des
Acrylamids in Wasser oder besser in der wäßrigen Lösung einer vorgebildeten hochmolekularen
Substanz (s. oben) wird durch eine Breitschlitzdüse auf das laufende Band aufgetragen. Das
Band selbst wird in mehreren Abschnitten z. B. mittels Infrarotstrahler so beheizt, daß Beginn
der Polymerisation, Auspolymerisieren und Trocknen des Polyacrylamidfilms kontinuierlich
nacheinander auf dem Fließband erfolgen können. Der getrocknete spröde Polyacrylamidfilm
kann vom Band direkt in eine Zerkleinerungsmaschine geleitet werden.
Der Trocknungsprozeß braucht aber nicht auf dem Band ausgeführt zu werden; der feuchte
Film kann auch vom Band unmittelbar auf einen Walzentrockner gegeben werden. Schließlich ist
es auch möglich, den feuchten Film auf dem Band mit Methanol zu behandeln und auf diese
Weise eine Ausfällung des Polyacrylamide in Pulverform zu erzielen.
Es ist bemerkenswert, daß trotz der großen Oberfläche des auf dem Band polymerisierenden
Films ein Arbeiten unter Inertgas, z. B. Stickstoff, nicht unbedingt erforderlich ist; der Luftsauerstoff
stört bei dem erfindungsgemäßen Verfahren praktisch nicht. Um eventuell auftretende
giftige Acrylamiddämpfe auszuschalten, ist es günstig, das Fließband in einem Tunnel laufen
zu lassen.
4. Polymerisation durch Versprühen der Acrylamidlösung
in einem heißen Gasraum. Diese in der britischen Patentschrift 777 306 beschriebene
Methode kann auch auf die Polymerisation von Acrylamid zu unvernetzten Polymerisaten angewendet
werden.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten wasserlöslichen, hochmolekularen Homo-
und Mischpolymerisate des Acrylamids können mit besonderem Vorteil z. B. als Flockungsmittel, Sedimentierhilfsmittel,
Verdickungsmittel oder Bindemittel verwendet werden.
Vergleichsversuch
d) 20. Gewichtsteile Acrylamid, 20 Gewichtsteile Wasser,
0,1 Gewichtsteil Kaliumpersulfat.
0,1 Gewichtsteil Kaliumpersulfat.
Diese vier Lösungen werden im Wasserbad 1 Stunde auf 90° C erhitzt. Die Polymerisation beginnt nach
kurzer Zeit, und es bildet sich ein etwa 50%iges PoIyacrylamidgel in Wasser. Die Eigenschaften der vier
Produkte sind in nachstehender Tabelle zusammengefaßt.
Versuch | Löslichkeit in Wasser |
Viskosität l°/oig in Wasser |
Rest- monomer- gehalt |
Gehalt an poly- acryl- saurem Am monium |
a) b) c) d) |
völlig löslich völlig löslich völlig löslich unlöslich |
17 cP 2IcP 22 cP |
0,1% 0,1% 0,2% 1,5 °/o |
1,5% 2,2% 2,4% |
35
Apparatur
Wasserbadbeheizbare Reagenzgläser von je 3 cm Durchmesser. Die Reagenzgläser werden mit
folgenden Lösungen gefüllt:
a) 20 Gewichtsteile Acrylamid,
18 Gewichtsteile Wasser,
2 Gewichtsteile 2normale wäßrige Ammoniaklösung,
0,1 Gewichtsteil Kaliumpersulfat.
0,1 Gewichtsteil Kaliumpersulfat.
b) 20 Gewichtsteile Acrylamid,
14 Gewichtsteile Wasser,
14 Gewichtsteile Wasser,
6 Gewichtsteile 2normale wäßrige Ammoniaklösung,
0,1 Gewichtsteil Kaliumpersulfat.
0,1 Gewichtsteil Kaliumpersulfat.
c) 20 Gewichtsteile Acrylamid,
Gewichtsteile Wasser,
1 Gewichtsteil 8%ige wäßrige Methylaminlösung,
0,1 Gewichtsteil Kaliumpersulfat. Beispiel 2 Apparatur
0,1 Gewichtsteil Kaliumpersulfat. Beispiel 2 Apparatur
Wasserbadbeheizter Rührkessel mit Rückflußkühler und Tropftrichter.
Monomerenlösung
250 Gewichtsteile Acrylamid, . 620 Gewichtsteile Wasser,
30 Gewichtsteile 2normale wäßrige Ammoniaklösung.
30 Gewichtsteile 2normale wäßrige Ammoniaklösung.
Aktivatorlösung
0,25 Gewichtsteile Kaliumpersulfat, 100 Gewichtsteile Wasser.
Ein Fünftel der Monomerenlösung und der Aktivatorlösung werden im Kessel vorgelegt und aufgeheizt.
Bei 40° C springt die Polymerisation an; die beiden Lösungen werden im aliquoten Verhältnis im
Laufe von 30 Minuten eingetropft. Danach wird bei einer Wasserbadtemperatur von 80° G 2 Stunden
auspolymerisiert.
Die zähe Lösung wird unter Rühren mit 4000 Gewichtsteilen
Methanol versetzt.
Das Polyacrylamid fällt dabei pulvrig bis krümelig aus. Es wird von der Mutterlauge abfiltriert und bei
50° C/30 Torr getrocknet.
Das Produkt ist völlig wasserlöslich. Die Viskosität einer l°/oigen wäßrigen Lösung beträgt 36 cP bei 20° C.
Beispiel 3 Apparatur
Wasserbadbeheizter Kneter mit Rückflußkühler und Dosierpumpe.
Monomerenlösung
500 Gewichtsteile Acrylamid, 375 Gewichtsteile Wasser,
25 Gewichtsteile 2normale wäßrige Ammoniaklösung.
25 Gewichtsteile 2normale wäßrige Ammoniaklösung.
Aktivatorlösungen
0,5 GewichtsteileKaliumpersulfat, 50 Gewichtsteile Wasser,
0,5 Gewichtsteile Natriummetabisulfit, 50 Gewichtsteile Wasser.
55
60
Monomerenlösung und beide Aktivatorlösungen werden im Kneter vermischt und langsam aufgeheizt.
Bei etwa 30° C beginnt die Polymerisation, durch die Polymerisationswärme erhitzt sich der Kneterinhalt
auf 80° C; nach dieser Temperaturspitze wird der Ansatz 1 Stunde bei 50° C auspolymerisiert. Das
gebildete Polyacrylamid wird mit 2500 Gewichtsteilen Methanol im Kneter als feinverteiltes Granulat
ausgefällt, abfiltriert und bei 50 °C/30 Torr getrocknet.
Durch eine Breitschlitzdüse an der vorderen Umlenkwalze wird auf das laufende Band die im Beispiel
4, b) angegebene viskose Monomerenlösung in einer etwa 2 mm dicken Schicht gegeben. Das Band
wird auf 70° C beheizt und läuft mit einer solchen Geschwindigkeit, daß die Polymerisation an der
hinteren Umlenkwalze beendet ist, das sind etwa 20 bis 40 m/h.
Der entstandene feuchte Film wird in den Walzen-
Das Produkt ist völlig wasserlöslich. Die Viskosität io trockner geleitet, wo das Produkt gleichzeitig zer-(20°
C) einer l°/oigen wäßrigen Lösung beträgt 20 cP. kleinert in Schuppenform anfällt.
Der Gehalt an polyacrylsaurem Ammonium liegt
bei 0,8 %.
bei 0,8 %.
Ein Polymerisat, welches in gleicher Weise, jedoch ohne Ammoniakzusatz hergestellt wurde, ist in Wasser
vollkommen unlöslich.
Die Eigenschaften des Polyacrylamids sind dieselben, wie im Beispiel 4, b) beschrieben.
Beispiel 4
Apparatur
Apparatur
Infrarotbeheizte Glasplatten.
Ansätze
Ansätze
a) 20 Gewichtsteile Acrylamid,
14 Gewichtsteile Wasser,
14 Gewichtsteile Wasser,
6 Gewichtsteile 2normale wäßrige Ammoniaklösung,
0,1 Gewichtsteil Kaliumpersulfat.
0,1 Gewichtsteil Kaliumpersulfat.
b) 20 Gewichtsteile Acrylamid,
0,4 Gewichtsteile Polyacrylamid, Viskosität
l°/oig in-Wasser 28 cP,
14 Gewichtsteile Wasser,
6 Gewichtsteile 2normale wäßrige Ammoniaklösung,
0,1 Gewichtsteil Kaliumpersulfat.
14 Gewichtsteile Wasser,
6 Gewichtsteile 2normale wäßrige Ammoniaklösung,
0,1 Gewichtsteil Kaliumpersulfat.
Vergleichsversuch
c) 20 Gewichtsteile Acrylamid,
20 Gewichtsteile Wasser,
20 Gewichtsteile Wasser,
0,1 Gewichtsteil Kaliumpersulfat.
Die mit den einzelnen Lösungen etwa 2 mm hoch beschichteten Glasplatten werden auf 70° C erwärmt.
Dabei erfolgen nacheinander Polymerisation und Trocknung des Polymerisats zu einem spröden
klaren Film, der leicht gemahlen werden kann.
Nachstehend die Eigenschaften der verschiedenen Filme:
35
40
45
Versuch | Löslichkeit in Wasser |
Viskosität l°/oig in Wasser |
Rest- monomer- gehalt |
Gehalt an poly acryl saurem Am monium |
a) b) c) |
völlig löslich völlig löslich unlöslich |
3OcP 3OcP |
0,1 «/ο 0,1 <Vo 2,3% |
1,6·/·
1,3·/· |
55
60 Beispiel 5
Apparatur
Endlos zwischen zwei Walzen im Abstand von 10 m umlaufendes Band aus nichtrostendem
Stahl. Das Band bewegt sich in einem Tunnel und kann mit Infrarotstrahlern beheizt werden.
Im Anschluß an die hintere Umlenkwalze des Bandes befindet sich ein Walzentrockner.
Beispiel 6 Apparatur
Wie im Beispiel 3 beschrieben.
Monomerenlösung
, 400 Gewichtsteile Acrylamid, 475 Gewichtsteile Wasser,
24 Gewichtsteile 2normale wäßrige Ammoniaklösung.
, 400 Gewichtsteile Acrylamid, 475 Gewichtsteile Wasser,
24 Gewichtsteile 2normale wäßrige Ammoniaklösung.
Aktivatorlösung
0,2 Gewichtsteile Kaliumpersulfat, 100 Gewichtsteile Wasser.
Beide Lösungen werden im Kneter vermischt und langsam erwärmt. Die Polymerisation setzt bei 36° C
ein. Nach Erreichen einer Temperaturspitze von 85° C wird der Ansatz noch 1 Stunde bei 50° C geknetet
und anschließend zur Ausfällung des Polymerisats mit 2500 Gewichtsteilen Methanol versetzt.
Das ausgefallene Granulat wird abfiltriert und bei 50° C/30 Torr getrocknet.
Die Viskosität (20° C) des völlig wasserlöslichen Produktes, lVoig in Wasser gemessen, beträgt 34 cP.
Ein Polymerisat, welches vergleichweise ohne Ammoniakzusatz hergestellt wurde, ist in Wasser
unlöslich.
Beispiel 7 Apparatur
Wie im Beispiel 3 beschrieben.
Monomerenlösung
360 Gewichtsteile Acrylamid, 40 Gewichtsteile Acrylsäureäthylester,
476 Gewichtsteile Wasser,
24 Gewichtsteile 2normale wäßrige Ammoniaklösung.
24 Gewichtsteile 2normale wäßrige Ammoniaklösung.
Aktivatorlösung
0,4 Gewichtsteile Kaliumpersulfat, 100 Gewichtsteile Wasser.
Die Polymerisation und Aufarbeitung wird nach der im Beispiel 6 beschriebenen Weise durchgeführt
Das wasserlösliche Copolymerisat hat eine Viskosität (20° C), l%ig in Wasser gemessen, von 16 cP.
. Beispiel 8
Apparatur
Wie im Beispiel 3 beschrieben. Monomerenlösung
360 Gewichtsteile Acrylamid, 40 Gewichtsteile Acrylsäureäthylester,
476 Gewichtsteile Wasser,
24 Gewichtsteile 2normale wäßrige Ammoniaklösung.
24 Gewichtsteile 2normale wäßrige Ammoniaklösung.
Aktivatorlösung
0,4 Gewichtsteile Kaliumpersulfat, 100 Gewichtsteile Wasser.
Die Polymerisation und Aufarbeitung wird nach der im Beispiel 6 beschriebenen Weise durchgeführt.
Das wasserlösliche Copolymerisat hat eine Viskosität (20° C), l°/oig in Wasser gemessen, von 16 cP.
Apparatur
Wie im Beispiel 3 beschrieben. Monomerenlösung
360 Gewichtsteile Acrylamid, 40 Gewichtsteile N-tert. Butylacrylamid,
476 Gewichtsteile Wasser,
24 Gewichtsteile 2normale wäßrige Ammoniaklösung.
24 Gewichtsteile 2normale wäßrige Ammoniaklösung.
Aktivatorlösung ao
0,4 Gewichtsteile Kaliumpersulfat, 100 Gewichtsteile Wasser.
Die Polymerisation und Aufarbeitung geschieht wie im Beispiel 6 beschrieben.
Das wasserlösliche Copolymerisat besitzt eine Viskosität (20° C), l°/oig in Wasser gemessen, von 22 cP.
10
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von unvernetzten, wasserlöslichen Polymerisaten und Copolymerisaten
des Acrylamide durch Polymerisation von Acrylamid, gegebenenfalls unter Zusatz von mit
Acrylamid copolymerisationsfähigen Monomeren, in wäßriger Phase in Gegenwart wasserlöslicher,
freie Radikale bildender Polymerisationsaktivatoren und von hydrophilen Aminen, dadurch
gekennzeichnet, daß eine 5- bis 75gewichtsprozentige wäßrige Lösung des oder der Monomeren,
in der gegebenenfalls eine hochmolekulare wasserlösliche Verbindung gelöst ist, unter Zusatz
von 0,2 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf Acrylamid, Ammoniak und/oder aliphatischen!
Amin mit einem Siedepunkt unter 105° C polymerisiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation bzw.
Copolymerisation kontinuierlich auf einem abschnittsweise beheizten, endlos umlaufenden
Metallband durchgeführt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 068 013;
französische Patentschrift Nr. 901156.
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 068 013;
französische Patentschrift Nr. 901156.
409 730/414 11.64 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF35285A DE1182829B (de) | 1961-11-04 | 1961-11-04 | Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Polymerisaten und Copolymerisaten des Acrylamids |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF35285A DE1182829B (de) | 1961-11-04 | 1961-11-04 | Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Polymerisaten und Copolymerisaten des Acrylamids |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1182829B true DE1182829B (de) | 1964-12-03 |
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ID=7095942
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF35285A Pending DE1182829B (de) | 1961-11-04 | 1961-11-04 | Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Polymerisaten und Copolymerisaten des Acrylamids |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE1182829B (de) |
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DE2446257A1 (de) * | 1973-09-29 | 1975-04-03 | Nitto Chemical Industry Co Ltd | Verfahren zur herstellung von wasserloeslichem hochmolekularem polyacrylamid |
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FR901156A (fr) * | 1943-01-19 | 1945-07-19 | Degussa | Procédé pour la fabrication de matières artificielles |
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1961
- 1961-11-04 DE DEF35285A patent/DE1182829B/de active Pending
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