DE1182774B - Verfahren zur Herstellung von stabilen Insulinkristallsuspensionen mit protrahierter Wirkung - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von stabilen Insulinkristallsuspensionen mit protrahierter Wirkung

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DE1182774B
DE1182774B DEN14407A DEN0014407A DE1182774B DE 1182774 B DE1182774 B DE 1182774B DE N14407 A DEN14407 A DE N14407A DE N0014407 A DEN0014407 A DE N0014407A DE 1182774 B DE1182774 B DE 1182774B
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insulin
crystals
zinc
suspension
suspensions
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DEN14407A
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Jorgen Schlichtkrull
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Novo Terapeutisk Laboratorium AS
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K14/00Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • C07K14/435Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
    • C07K14/575Hormones
    • C07K14/62Insulins

Description

  • Verfahren zur Herstellung von stabilen Insulinkristallsuspensionen mit protrahierter Wirkung Es ist bekannt, Insulin aus einem wäßrigen Medium, das ein die Kristallisation förderndes Metall, vorzugsweise Zink, enthält, dadurch auskristallisieren, daß das wäßrige Medium auf einen pH-Wert zwischen 5 und 7 eingestellt wird. Mm den pH während der Kristallisation zu fixieren, wird eine Puffersubstanz zugesetzt, im allgemeinen Natriumphosphat, Natriumzitrat, Ammoniumacetat oder Natriumacetat. In manchen Fällen wird auch ein organisches Lösungsmittel zur Verhinderung einer Ausfällung von amorphem Insulin zugesetzt, beispielsweise Aceton, Propyl-, Buty1- oder Amylalkohol.
  • Derart hergestellte Insulinkristalle sind rhomboedrischer Struktur und enthalten im Kristallgitter gebundene Ionen der die Kristallisation fördernden Metalle in einer von den angewandten Kristallisationsbedingungen abhängigen Menge. Der Metallgehalt kann in Prozentsätzen, bezogen auf getrocknetes Kristallgut, oder in Metallmilliäquivalenten pro Gramm der getrockneten Kristalle ausgedrückt werden. Unter getrockneten Kristallen werden solche verstanden, die einen derartigen Wassergehalt aufweisen, daß der Gehalt an Proteinstickstoff bei ungefähr 14,2% liegt. Mit Zink als Beispiel kann man durch die Kristallisation Insulinkristalle erhalten, die bis zu 1% Zink enthalten, was ungefähr 0,35 Miniäquivalenten von Zink pro Gramm der getrockneten Kristalle entspricht.
  • Bei der Kristallisation von Insulin aus Rinderpankreasdrüsen werden Kristalle erhalten, welche die Form von Zwillingskristallen, »Sternen« oder deformierten Rhomboedern besitzen, auch dann, wenn eine Rekristallisation durchgeführt wurde, es sei denn, daß Halogenionen in einer Konzentration von mehr als 0,2 Mol pro Liter im wäßrigen Kristallisationsmedium anwesend sind. In diesem Falle erscheinen die Kristalle als scharfkantige, von ebenen Kristallflächen begrenzte Rhomboeder. An Stelle eines Zusatzes von Halogeniden kann man auch Triäthanolaminhydrochlorid, Harnstoff oder Formamid verwenden.
  • Mittels der verschiedenen oben beschriebenen Insulinkristalle hat man Insulinpräparate mit protrahierter Wirkung dadurch hergestellt, daß man die Kristalle in einem wäßrigen Injektionsmedium suspendiert hat, das einen solchen Gehalt an Ionen der die Kristallisation des Insulins fördernden Metalle, vorzugsweise Zink, enthält, daß die suspendierten Insulinkristalle bei neutraler Reaktion mindestens 0,35 Milliäquivalente der erwähnten Metalle pro Gramm der getrockneten Kristalle enthalten.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von stabilen Insulinpräparaten mit protrahierter Wirkung durch Suspendieren in einem wäßrigen Injektionsmedium von an sich bekannten Insulinkristälen, -die scharfkantige, von ebenen Kristallflächen begrenzte Rhomboeder darstellen. Die Erfindung besteht darin, daß man von aus Rinderpankreasdrüsen gewonnenen Insulinkristallen ausgeht, die erhaltene Suspension auf einen pH-Wert von etwa 7 einstellt und der Suspension in bekannter Weise einen solchen Gehalt an Ionen der die Kristallisation des Insulins fördernden Metalle, vorzugsweise Zink, gibt, daß die suspendierten Insulinkristalle weniger als 0,35 Milliäquivalente an den vorerwähnten Metallen pro Gramm der getrockneten Kristalle enthalten.
  • Während man bisher der Ansicht gewesen ist, daß es für die therapeutische Wirkung von Insulinkristallsuspensionen mit protrahierter Wirkung ohne Bedeutung ist, welchen pH-Wert zwischen etwa 5 und 8 die Suspensionen besitzen, wurde bei den im Zusammenhang mit der Erfindung durchgeführten Versuchen festgestellt, daß der pH-Wert von Suspensionen von Rinderinsulinkristallen für deren therapeutische Stabilität überraschenderweise von ausschlaggebender Bedeutung ist. Nur bei einem pH-Wert von ungefähr 7 (6,5 bis 7,5) bleibt die therapeutische Wirkung auch bei einer 2wöchigen Aufbewahrung bei etwa 40° C praktisch erhalten. Bei Aufbewahrung von Insulinkristallsuspensionen bei einem niedrigeren pH-Wert und bei Temperaturen oberhalb 20° C erfolgt eine Steigerung der protrahierten Wirkung in Abhängigkeit der Aufbewahrungsdauer und -temperatur.
  • Es konnte auch nicht vorausgesehen werden, daß rian eine klinisch brauchbare protrahierte Wirkung erhalten würde, wenn die suspendierten Insulinkristalle bei neutraler Reaktion weniger als 0,35 Milliäquivalente an der die Kristallisation des Insulins fördernden Metalle pro Gramm der getrockneten Kristalle enthalten, und daß diese Wirkung nur mit aus Rinderpankreasdrüsen gewonnenen Insulinkristallen erhältlich ist.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Insulinpräparate weisen eine mäßig protrahierte Wirkung auf. Sie haben eine kürzere Wirkungsdauer als die der Suspensionen von Insulinkristallen mit mehr als 1% Zink bei neutraler Reaktion der Suspensionen, erlauben jedoch bei zweimaliger Injektion pro Tag eine fast gleichbleibende protrahierte Wirkung, die in gewissen Fällen von Medizinern dieser Richtung bevorzugt wird.
  • Das Verfahren nach der Erfindung hat demjenigen Verfahren gegenüber, bei welchem man eine Suspension von Insulinkristallen mit einem Zinkgehalt über 1% bei neutraler Reaktion herstellt, den Vorteil, daß man mit geringem Zinkgehalt auskommen kann. Es erübrigt sich ein zusätzlicher Zinkzusatz. Man kann einfach das Rinderinsulin in bekannter Weise unter sterilen Bedingungen kristallisieren und dann durch Verdünnung auf neutrale Reaktion und auf die therapeutisch brauchbare Insulinkonzentration einstellen. Auch kann man beliebige, gegebenenfalls zinkbindende Pufferstoffe, wie Phosphat- oder Zitratpuffer, verwenden.
  • Die Herstellung der Kristallsuspensionen erfolgt unter aseptischen Bedingungen. Vorzugsweise wird die Suspension isotonisch eingestellt, beispielsweise durch Zusatz von Natriumchlorid. Ferner kann ein Konservierungsmittel zugesetzt werden, beispielsweise p-Oxybenzoesäuremethylester und gegebenenfalls auch eine Puffersubstanz, beispielsweise ein Acetat-, Phosphat- oder Zitratpuffer. Die Kristalle werden vorzugsweise unter Verwendung von Zink als kristallisationsförderndes Metall hergestellt. Zusammen mit oder an die Stelle von Zink können auch andere die Kristallisation fördernde Metalle, beispielsweise Nickel, Cadmium, Kobalt und Kupfer, verwendet werden.
  • Zur Erläuterung der nach der Erfindung erreichten Stabilität der hergestellten Insulinkristallsuspensionen und der erreichten verlängerten Insulinwirkung wird auf die Blutzuckerkurven der Abbildung verwiesen. Diese Kurven werden in folgender Weise erhalten: Es werden nach dem Verfahren des nachstehenden Beispiels 1. vier verschiedene Insulinkristallsuspensionen mit den pH-Werten 5,0, 5,5, 6,0 und 7,0 hergestellt. Jede dieser Suspensionen wird in zwei Teile geteilt und der eine Teil bei 4° C und der andere Teil bei 45° C jeweils während einer Dauer von 2 Wochen gelagert. Die biologische Wirkung der aufbewahrten Suspensionen wird dann in üblicher Weise bei Kaninchen geprüft, wodurch die gezeigten Blutzuckerkurven erhalten werden. Die Kurven zeigen deutlich die mangelhafte therapeutische Stabilität der Suspensionen mit einem pH-Wert von 5,0, 5,5 und 6,0 und die vorzügliche Stabilität der Suspension mit einem pH-Wert von 7,0, wenn sämtliche Suspensionen bei erhöhter Temperatur gelagert werden.
  • Wenn die acht untersuchten Insulinkristallsuspensionen, deren Kurven aufgezeigt sind, angesäuert werden, so daß Insulinlösungen gebildet werden, dann weisen die erhaltenen Insulinlösungen nach Einspritzen auf Kaninchen alle dieselbe biologische Wirkung auf,. die sich im Laufe kurzer Zeit, d. h. ohne Verzögerung, entfaltet. Da die den drei oberen Kurven entsprechenden Präparate also die gleiche Menge aktiven Insulins wie die anderen den fünf unteren Kurven entsprechenden Präparate enthalten, werden sie eine viel längere Wirkungszeit als die fünf anderen Präparate aufweisen als Kompensation dafür, daß sie, wie die Kurven zeigen, am Anfang nicht so kräftig wie die fünf anderen Präparate wirken. Die den drei oberen Kurven entsprechenden Präparate wirken somit mehr protrahiert als die den fünf unteren Kurven entsprechenden Präparate. Beispiel 1 Es wird eine sterile Mischung hergestellt, bestehend aus 1,7°/o Insulin aus Ochsenpankreas, 0,013% Zink in der Form von Zinkchlorid, 0,1 Mol Natriumacetat und 7 "/o Natriumchlorid zusammen mit so viel steriler Salzsäure, daß der pH-Wert der Mischung.5,5 beträgt. Die so gewonnenen Kristalle haben die Form scharfkantiger Rhomboeder mit ebenen Kristallflächen und enthalten 0,7% Zink entsprechend 0,21 Milliäquivalent Zink pro Gramm. Die Kristalle haben eine biologische Wirksamkeit von etwa 23 internationalen Einheiten pro Milligramm.
  • Ein Teil der so hergestellten Kristallsuspensionen des Insulins wird mit 9 Teilen sterilisiertem 0,11% p-Oxybenzoesäuremethylester enthaltenden Wasser verdünnt. Anschließend wird der pH-Wert der Suspension durch Zugabe 1 n-Natronlauge auf 7,0 eingestellt. Die Insulinkristalle in dieser Susperision zeigen einen Zinkgehalt von 0,7%. Die hergestellte Suspension ändert bei Aufbewahrung in längerer Zeit selbst bei erhöhter Temperatur ihre therapeutische Wirkung nicht. Beispiel 2 Es wird eine sterile Mischung hergestellt, die 1,70,/o Insulin von Ochsenpankreas, 0,13% Zink in der Form von Zinkchlorid, 0,05 Mol Natriumzitrat und 71/o Natriumchlorid enthält. Aus dieser Mischung wird das Insulin durch Zusatz steriler Salzsäure in einer solchen Menge, daß der pH-Wert der Mischung 6 beträgt, auskristallisiert. Die erhaltenen Kristalle haben die Form scharfkantiger Rhomboeder mit ebenen Kristallflächen und enthalten etwa 0,7% Zink, entsprechend 0,21 Miniäquivalenten Zink pro Gramm.
  • Die erhaltene Kristallsuspension des Insulins wird mit so viel sterilisiertem Wasser, das 0,11% p-Oxybenzoesäuremethylester enthält, verdünnt, daß schließlich die Kristallsuspension 40 internationale Insulineinheiten pro Kubikzentimeter enthält, nachdem die Suspension durch Zusatz von 1 n-Natronlauge auf das pH 7 eingestellt worden ist. Infolge des Gehalts an Zitratpuffer indem Kristallisationsmedium steigt der Zinkgehalt in den suspendierten Kristallen nicht an, wenn die Suspension ein pH 7 aufweist.
  • Die so erhaltene Kristallsuspension des Insulins weist eine der gemäß Beispiel 1 hergestellten Suspension entsprechende protrahierte Wirkung und dieselbe Stabilität auf.
  • Man kann auch von Rinderinsulinkristallen mit einem höheren Zinkgehalt als etwa 1% ausgehen, wenn man einen zinkbindenden Pufferstoff wie Natriumphosphat verwendet. Durch Einstellung der Kristallsuspension auf ein pH von etwa 7 binden die Phosphationen so viel Zink, daß der Zinkgehalt der suspendierten Kristalle auf weniger als 111/o absinkt.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung von stabilen Insulinpräparaten mit protrahierter Wirkung durch Suspendieren in einem wäßrigen Injektionsmedium von an sich bekannten Insulinkristallen, welche scharfkantige, von ebenen Kristallflächen begrenzte Rhomboeder darstellen, d a d u r c h g e -kennzeichnet, daß man von aus Rinderpankreasdrüsen gewonnenen Insulinkristallen ausgeht, die erhaltene Suspension auf einen p11-Wert von etwa 7 einstellt und der Suspension in bekannter Weise einen solchen Gehalt an Ionen der die Kristallisation des Insulins fördernden Metalle, vorzugsweise Zink, gibt, daß die suspendierten Insulinkristalle weniger als 0,35 Milliäquivalente an den vorerwähnten Metallen pro Gramm der getrockneten Insulinkristalle enthalten.
DEN14407A 1956-12-01 1957-11-29 Verfahren zur Herstellung von stabilen Insulinkristallsuspensionen mit protrahierter Wirkung Pending DE1182774B (de)

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