DE1182127B - Kniehebelplattenpresse - Google Patents

Description

• Kniehebelplattenpresse Die Erfindung bezieht sich auf Kniehebelplattenpressen, die vorzugsweise zum Herstellen keramischer Wand- und Fußbodenplatten dienen.
• Bei Pressen der vorgenannten Art ist es üblich, die erforderlichen Bewegungsvorgänge der zur -Erzeugung eines Peßlings notwendigen Funktionselemente durch Kurven oder Kulissen zu steuern, aber es ist bisher noch nicht in befriedigender Weise ..gelungen, auf diesem Wege auch den Putzvorgang -zum Reinigen des Oberstempels an Kniehebelpressen zu mechanisieren, weil sich der Oberstempel bei diesen Pressen im Gegensatz zu hydraulischen Pressen ständig in Bewegung befindet und die hierfür erforderlichen komplizierten Kulissen konstruktiv kaum unterzubringen sind.
• In der Praxis wird deshalb immer noch so verfahren, daß die Presse in relativ kurzen Zeitabständen zum Reinigen des Oberstempels stillgesetzt wird.
• Der dadurch entstehende Produktionsausfall ist beträchtlich und wird nur ungern hingenommen. Die Steuerung anderer Bewegungsvorgänge durch Kurven oder Kulissen bereitet zwar kaum Schwierigkeiten, aber ein Nachteil ist der verhältnismäßig schnelle Verschleiß der Kurven und Gleitrollen, der durch den aggressiven silikathaltigen Staub der keramischen Trockenpreßmasse verursacht wird, gegen den auch gute Abdeckungen keinen wirksamen Schutz bieten.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Putzvorgang für die erforderliche Reinigung des Oberstempels zu mechanisieren, und zwar derart, daß auf die Benutzung von aus den vorerwähnten Gründen einem starken Verschleiß unterliegenden Kurven und Kulissen verzichtet werden kann.
• Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß zum Hin- und Herbewegen einer als Putzvorrichtung dienenden rotierenden Walzenbürste quer zur Bewegungsrichtung des Preßbären ein aus mehreren Getriebegliedern gebildetes Gestänge vorgesehen ist, das mit dem Preßbären gelenkig verbunden und so angeordnet ist, daß die Walzenbürste ihre Hin- und Herbewegung infolge der Auf- und Abbewegung des Preßbären selbsttätig ausführt.
• Dabei ist gefunden worden, daß die Anlenkstelle des Gestänges am Preßbären auf oder annähernd auf der gedachten Verlängerung der vorderen Oberstempelkante in Bewegungsrichtung des Preßbären liegen sollte, damit die Walzenbürste so an der vorderen Oberstempelkante ansetzt, wie das auch bei einer Parallelführung der Walzenbürste zur Oberstempelfläche der Fall wäre. Dem der Walzenbürste bei einer Kreisbogenschwenkung des sie tragenden Getriebegliedes aufgezwungenen Bestreben, sich bei der Weiterbewegung von der Vorderkante zur -Hinterkante des Oberstempels in diesen hineinzubewegcn, wird mit einem Gelenk in diesem Getriebeglied entgegenwirkt, welches in der Schwenkebene des gesamten Getriebegliedes eine gegenläufige Schwenkbewegung des die Walzenbürste tragenden Gliedteiles entgegen der Wirkung einer Feder zuläßt.
• In ähnlicher Weise können zusätzlich auch andere Bewegungsvorgänge von. der Bewegung des Preßbären abgeleitet und damit auf die Benutzung der bisher bei Kniehebelpressen üblichen Kurven oder Kulissen verzichtet werden. So. kann zum selbsttätigen Hin- und Herbewegen des Füllschiebers ein aus mehreren Getriebegliedern gebildetes Gestänge vorgesehen sein, das ebenfalls mit dem Preßbären gelenkig verbunden und so angeordnet ist, daß der Füllschieber seine Hin- und Herbewegung infolge der Auf- und Abbewegung des Preßbären ausführt.
• Die Kniehebelplattenpresse nach der Erfindung wird an Hand der Zeichnungen, die des besseren Verständnisses wegen nur in schematischer Getriebedarstellung ausgeführt sind und die drei wichtigsten Bewegungsphasen in Seitenansicht zeigen, näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 den Preßbären in Preßstellung, wobei sich die Putzvorrichtung und der Füllschieber in Ausgangsposition befinden, F i g. 2 den sich aufwärts bewegenden Preßbären im Augenblick des Einschwenkens der Walzenbürste an die vordere Oberstempelkante, während der Füllschieber mit dem Ausstoß des Preßlings begonnen hat, F i g. 3 den Preßbären in seiner höchsten Stellung, in der sich die Walzenbürste an der hinteren Oberstempelkante und der Füllschieber in Füllstellung befindet. An dem von einem Kurbelantrieb 1 über Kniehebel 2 bewegten Preßbären 3 ist an der mit A bezeichneten Anlenkstelle, welche aus vorerwähnten Gründen annähernd in der Verlängerung der Vorderkante 4 des Oberstempels 5 liegen soll, das aus mehreren Teilen bestehende Getriebeglied 6 zum Bewegen der Putzvorrichtung angelenkt. Das Gliedteil, welches an seinem einen Ende die am zweckmäßigsten über eine biegsame Welle in Rotation versetzte Walzenbürste 7 trägt, ist mit den -übrigen Gliedteilen über ein Gelenk 11 und einen Arm 10 verbunden und stützt sich mit seinem anderen Ende gegen eine in einer mit Längsschlitzen versehenen Hülse 8 untergebrachte Druckfeder 9 ab, wodurch dem aus der Kreisbogenschwenkung des Getriebegliedes 6 bedingten Bestreben der Bürste 7, sich in die Hinterkante desOberstempels 5 hineinzubewegen, begegnet wird. Die mit dem Getriebeglied 6 im Punkt B gelenkig verbundene, ein weiteres Getriebeglied darstellende Schwinge 12, deren feststehender Gelenkpunkt C am Pressenständer angeordnet ist, läßt sich erforderlichen Falles mittels des Riegels 13 in ihrer Länge verändern. Eine Verstellmöglichkeit des Getriebegliedes 6 ist durch die Schalenklemme 14 gegeben.
• Die in F i g. 2 am Oberstempel 5 angegebene Strecke X kennzeichnet das Teilstück des Gesamthubes des Preßbären 3, welches bei seiner Auf- und Abwärtsbewegung um den oberen Totpunkt den vollständigen Bewegungsvorgang der Putzvorrichtung bewirkt.
• Die ebenfalls durch den Hub des Preßbären 3 bewirkte Betätigung des Füllschiebers 15 erfolgt über eine an der Unterkante der Rückseite des Preßbären angeordnete Traverse 16, die mit der Koppelstange 17 gelenkig verbunden ist und eine sich um den feststehenden Gelenkpunkt D wiegende Schwinge 18 bewegt. Die Schwinge 18 überträgt diese Bewegung mit entsprechender übersetzung über die Koppelstange 19 auf die Hinterkante 20 des Füllschiebers 15.
• Es ist verständlich, daß die in den schematischen Zeichnungen nur einfach dargestellten und erl@uterten Getriebeglieder in der Praxis zu beiden Seiten der Funktionselemente angeordnet sind.

Claims (4)

1. Patentansprüche: 1. Kniehebelplattenpresse mit einer Putzvorrichtung für den am Preßbären befindlichen Oberstempel, dadurch gekennzeichnet, daß zum Hin- und Herbewegen einer als Putzvorrichtung dienenden rotierenden Walzenbürste (7) quer zur Bewegungsrichtung des Preßbären (3) ein aus mehreren Getriebegliedern (6,12) gebildetes Gestänge vorgesehen ist, das mit dem Preßbären (3) gelenkig verbunden und so angeordnet ist, daß die Walzenbürste (7) ihre Hin-und Herbewegung infolge der Auf- und Abbewegung des Preßbären (3) selbsttätig ausführt.
2. 2. Kniehebelplattenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlenkstelle (A) des Gestänges am Preßbä.ren (3) auf oder annähernd auf der gedachten Verlängerung der vorderen Oberstempelkante (4) in Bewegungsrichtung des Preßbären liegt.
3. 3. Kniehebelplattenpresse nach Anspruch 1, oder 2, bei welcher das die Walzenbürste tragende Getriebeglied infolge der Auf- und Abbewegung des Preßbären geschwenkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Getriebeglied (6) ein Gelenk (11) angeordnet ist, welches in der Schwenkebene des gesamten Getriebegliedes (6) eine gegenläufige Schwenkbewegung des die Walzenbürste (7) tragenden Gliedteiles entgegen der Wirkung einer Feder (9) zuläßt.
4. 4. Kniehebelplattenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einem selbsttätig hin- und herbewegten Füllschieber, dadurch gekennzeichnet, daß zum Hin- und Herbewegen des Füllschiebers (15) ein aus mehreren Getriebegliedern (17, 18, 19) gebildetes Gestänge vorgesehen ist, das mit dem Preßbären (3) gelenkig verbunden und so angeordnet ist, daß der Füllschieber (15) seine Hin- und Herbewegung infolge der Auf-und Abbewegung des Preßbären (3) ausführt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 694 396, 701843.