DE1180916B

DE1180916B - UEberlastungsschutzvorrichtung fuer Ausleger-krane mit durch Nackenseilzug veraenderbarer Auslegerstellung

Info

Publication number: DE1180916B
Application number: DER31164A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Erich Schmitt
Original assignee: Rheinstahl Union Brueckenbau AG
Current assignee: Rheinstahl Union Brueckenbau AG
Priority date: 1961-09-26
Filing date: 1961-09-26
Publication date: 1964-11-05

Description

Überlastungsschutzvorrichtung für Auslegerkrane mit durch Nackenseilzug veränderbarer Auslegerstellung Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zum Schutze von Auslegerkranen gegen Überlastung, bei denen die Stellung des Auslegers durch Nackenseilzug veränderbar ist. Mit größer werdender Ausladung nimmt die Größe der zulässigen Belastung ab, mit kleiner werdender Ausladung nimmt sie zu; maßgebend ist dabei für die Standsicherheit der Krane das jeweilige zulässige Kippmoment.
Es sind bisher schon verschiedene Vorrichtungen bekannt geworden, die die zulässigen Höchstlasten bei den verschiedenen Auslegerstellungen anzeigen bzw. den Auslegerkran durch selbsttätiges Abschalten des Antriebs oder der Hubvorrichtung gegen Überlastung schützen. Man hat z. B. vorgeschlagen, an Auslegerkranen das tote Ende des Auslegerhalteseiles, auch Nackenseil genannt, mittels Gehänge an einem um eine horizontale Drehachse beweglichen, mit einem Anschluß für das Nackenseil versehenen Schwenkhebel zu befestigen, und zwar derart, daß bei überschreiten des zulässigen Kran-Kippmomentes über einen Stromschalter ein Signal ausgelöst und/oder das Hubwerk bzw. Auslegereinziehwerk stillgesetzt wird. Diese bekannte Überlastungsschutzvorrichtung hat, ebenso wie andere Bauarten, den Nachteil, daß sie zum Anpassen an den jeweiligen Ausleger umständlich justiert werden muß.
Die vorliegende Erfindung geht von der vorgenannten Überlastungsschutzvorrichtung aus, vermeidet aber deren Nachteile, und zwar dadurch, daß der Schwenkhebel und/oder das mit diesem gelenkig verbundene Gehängeglied des Nackenseiles besondere, dem jeweiligen Ausleger zugeordnete Bohrungen zum wahlweisen Verbinden des Gehängegliedes mit dem Schwenkhebel mittels Gelenkbolzen aufweist, und daß an dem Schwenkhebel Auflager für das Gehängeglied derart angeordnet sind, daß die Bohrungen und die Anschlußstelle des Nackenseiles am Gehängeglied bei dessen Anschlägen an dem den jeweiligen Bohrungen zugeordneten Auflager mindestens annähernd auf einer Ausgleichskurve für den betreffenden Ausleger liegen, welche die Punkte verbindet, in denen die aus dem jeweils zulässigen Kippmoment des Kranes resultierenden Nackenzugkräfte auf den Schwenkhebel ein Drehmoment gleicher Größe ausüben.
Diese erfindungsgemäße überlastungsschutzvorrichtung bietet den Vorteil, daß sie durch einfaches Umstecken des Gelenkbolzens in die dem jeweiligen Ausleger zugeordneten Bohrungen des Gehänges und/ oder Schwenkhebels den jeweiligen statischen Verhältnissen angepaßt werden, kann.
Bei Kranen größerer Tragkraft ist vielfach das Nackenzugseil in einen Flaschenzug eingeschert, so daß das Nackenzugseil mit seinem toten Ende nicht unmittelbar an dem Kran, sondern an einer Flasche des Flaschenzuges befestigt ist. In einem solchen Falle ist bei Anwendung der vorliegenden Erfindung dem toten Ende des Nackenseiles, das erfindungsgemäß an dem Schwenkhebel befestigt ist, das Halteseil gleich, mit dem die untere Flasche des Flaschenzuges - bei größeren Flaschenzügen sind es die Halteseile der sogenannten unteren Schertraverse - an dem Kran gehalten wird.
In manchen Fällen kann es für den notwendigen Überlastungsschutz ausreichend sein, die Auflager und die einem bestimmten Ausleger zugeordneten Bohrungen sowie den Gelenkpunkt; in dem das Nakkenseil an dem Gehängeglied angreift, so anzuordnen, daß sie bei Anschlägen des Gehängegliedos auf dem den jeweiligen Bohrungen zugeordneten Auflager auf einem Kreisbogen liegen, der mit der Ausgleichskurve in wenigstens drei Punkten übereinstimmt.
Zur Verwendung der erfindungsgemäßen überlastungsschutzvorrichtung an einem Kran mit auswechselbarem Ausleger empfiehlt sich die Anordnung eines Stromschalters, beispielsweise einer Kraftmeßdose, der entsprechend den unterschiedlichen zulässigen Belastungen der Ausleger in an sich bekannter Weise einstellbar bzw. umschaltbar ist.
Auslegerkranen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Auslegerbagger gleichzusetzen, deren Ausleger in der für Krane beschriebenen Art durch Nakkenzugseile gehalten werden.
In der Zeichnung ist ein Beispiel der Erfindung dargestellt.
B i 1 d 1 zeigt schematisch einen auf Gleisketten fahrbaren Auslegerkran, bei dem das tote Ende des Nackenseiles an einem auf einem Stützbock angeordneten erfindungsgemäßen Schwenkhebel endet. B i 1 d 2 zeigt vergrößert die in Punkt »A« des B i 1 d e s 1. angeordnete überlastungssehutzvorrichtung, bei der das tote Ende des Nackenseiles mit einem Gehängeglied an dem Schwenkhebel befestigt ist, das nur aus einer Lasche besteht.
In dem Beispiel des B i 1 d e s 1 befindet sich auf dem fahrbaren Kran 1 ein Stützbock 2 für das Nakkenseil 4, 5, mit dem der Ausleger 3 gehalten und verstellt wird.
Das tote Ende des Nackenseiles 4 ist unter Zwischenschaltung eines Gehängegliedes 24 mittels Gelenkbolzen 8, der unterhalb des toten Nackenseiles 4 liegt, an einen Schwenkhebel 26 angelenkt, der seinerseits mit einer Drehachse 7 beweglich an dem Stützbock 2 gelagert ist. Das Gehängeglied 24 schlägt bei der dargestellten Auslegerneigung an ein Auflager 29 an, das an dem Schwenkhebel 26 so angeordnet ist, daß die Bohrung 18 und die Anschlußstelle 19 des Nackenseiles 4 am Gehängeglied 24 beim Anschlagen des letzteren an das Auflager 29 auf der Ausgleichskurve 10 liegen. Die Nackenzugkraft N 1, die aus dem zulässigen Kippmoment herrührt, übt mit dem Abstand a 1 auf den Schwenkhebel 26 ein Drehmoment aus, dem ein von der Grenzkraft des elastischen Gliedes 11, das an dem freien Ende des Schwenkhebels 26 befestigt ist, ausgeübtes Drehmoment das Gleichgewicht hält. Wird durch erhöhte Zugkraft NIL infolge Überschreitens der zulässigen Belastung das Momentengleichgewicht an dem Schwenkhebel 26 gestört, so wird über einen Stromschalter 12, der dem elastischen Glied 11 zugeordnet ist, die überlastungsschutzvorrichtung ausgelöst.
Zur Anpassung der Überlastungsschutzvorrichtung an einen zweiten Ausleger anderer Abmessungen kann das Gehängeglied 24 von dem Schwenkhebel 26 gelöst und nach Zusammenlegen der Bohrung 28 a des Gehängegliedes 24 mit der Bohrung 28 des Schwenkhebels 26 mittels Gelenkbolzen 8 wieder verbunden werden. In diesem Falle legt sich das Gehängeglied 24 bei bestimmter Ausladung des Auslegers auf das Auflager 29 a.

Claims

Patentansprüche: 1. Überlastungsschutzvorrichtung für Krane mit durch Nackenseilzug verstellbaren und auswechselbaren Auslegern, bei der das tote Ende des Nackenseiles mittels Gehänge an einem um eine horizontale Drehachse beweglichen, mit einem Anschluß für das Nackenseil versehenen Schwenkhebel angreift, und die bei überschreitung des zulässigen Kran-Kippmomentes über einen Stromschalter ein Signal auslöst und/oder das Hubwerk bzw. Auslegereinziehwerk stillsetzt, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (26) und/oder das mit diesem gelenkig verbundene Gehängeglied (24) des Nakkenseiles (4) besondere, dem jeweiligen Ausleger zugeordnete Bohrungen (18, 28, 28a) zum wahlweisen Verbinden des Gehängegliedes (24) mit dem Schwenkhebel (26) mittels Gelenkbolzen (8) aufweist, und daß an dem Schwenkhebel (26) Auflager (29, 29a) für das Gehängeglied (24) derart angeordnet sind, daß Bohrungen (18, 28) und die Anschlußstelle (19) des Nackenseiles am Gehängeglied bei dessen Anschlägen an dem den jeweiligen Bohrungen (18, 28) zugeordneten Auflager (29, 29a) mindestens annähernd auf einer Ausgleichskurve (10) für den betreffenden Ausleger liegen, welche die Punkte verbindet, in denen die aus dem jeweils zulässigen Kippmoment des Kranes resultierenden Nackenzugkräfte auf den Schwenkhebel (26) ein Drehmoment gleicher Größe ausüben.
2. Überlastungsschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflager (29, 29a) und die einem bestimmten Ausleger zugeordneten Bohrungen (18, 28, 28a) sowie der Gelenkpunkt (19) bei Anschlägen des Gehängegliedes (24) auf dem den jeweiligen Bohrungen zugeordneten Auflager auf einem Kreisbogen liegen, der mit der Ausgleichskurve (10) in wenigstens drei Punkten übereinstimmt.
3. Überlastungsschutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromschalter (12) entsprechend den unterschiedlichen zulässigen Belastungen der Ausleger in an sich bekannter Weise einstellbar bzw. umschaltbar ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 1835 151; britische Patentschriften Nr. 373 702, 386 655, 852 082; »Siemens-Zeitschrift«, Oktober 1957, Heft 10, S. 594 bis 598.