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Auslegerkran Die Erfindung betrifft einen Auslegerkran mit einem
Turm auf einem mit Ballast beladbaren Drehgestell, einem am Turm um eine horizontal
e Achse schwenkbar und in wenigstens einer Stellung zum Turm feststellbaren Ausleger,
einem Gegenausleger und einem Auslegerseil zur Montage und/oder zum Verstellen des
Auslegers, das wenigstens eine Schleife zwische dem Gegenausleger und dem Drehgestell
bildet, wobei es am Drehgestell über eine Umlenkrolle geführt ist.
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Bei einem derartigen Kran ist es erforderlich, in seiner Arbeitsstellung
das Drehgestell mit Ballast zu beladen, um die beim Betrieb auftretenden Kippmomente
auszugleichen. Der eingangs besc hriebene belcannte Kran weist keine Vorrichtungen
zum Anheben des Ballastes beim Be- und Entladen auf. Dies erfolgt vielmehr mittels
gesonderter Einrichtungen, beispielsweise mit einem Mobilkran. Damit wird beim Aufstellen
bzw. Abrüsten des Kranes für eine solche Einrichtung Platz benötigt, der häufig
nur schwer freizumachen ist. Außertiem entsteht ein erheblicher Mehraufwand an Arbeitszeit
und damit -kosten.
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Es sind bereits Kräne bekannt, die zum Vermeiden obiger Nachteile
für das Bewegen des Ballastes mit eigenen Einrichtungen versehen sind. Wesentlicher
Bestandteil dieser Einrichtungen ist jeweils ein eigener Ladeausleger, der im unteren
Bereich des Turmes angeordnet ist. Bei einem bekannten Kran dieser Art (OS 1 556
341) wird der Ladeausleger zum Anheben und Absenken der Last selbst verschwenkt
und zwar mittels eines an ihm angreifenden Hilfsseiles. Dieses Hilfsseil kann bei
einer Ausführungsform dieses Kranes an einem oberen teleskopierbaren Abschnitt des
Krtjiturmes befestigt werden. Zum Verschwenken des Ladeauslegers ist dann eine Höhenverschiebung
dieses Abschnitte notwendig. Bei einer anderen Ausführungsform dieses Kranes kann
das Hilfsseil über mehrere Rollen zum Lasthaken des Kranes geführt und dort befestigt
werden. Das Verschwenken des Ladeauslegers erfolgt dann durch Betätigen des Hubseile8.
Beide Ausführungen weisen beträchtliche Nachteile auf. Es muß jeweils ein eigenes
Hilfsseil angebracht, gegebenenfalles noch über eigene Rollen geführt werden. Das
indirekte Bewegen des Ladeauslegers über das Hilfsseil erfordert Zeit und, insbesondere
wenn es durch Teleskopieren eines ganzen Turmabschnittes erfolgt, beträchtliche
Energie. Ferner muß der Ladeausleger vor und nach Gebrauch am Turmfuß ent- bzw.
verriegelt werden.
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Der wesentliche Nachteil dieser Einrichtung ist jedoch der durch den
Ladeausleger bedingte bauliche Aufwand am Kran selbst. Das gleiche gilt für einen
weiteren bekannten Kran mit einem Ladeausleger (US 1 937 620). Dieser Ladeausleger
wird in einer Arbeitsstellung mittels eineo Anspannseiles gehalten. Zum Heben des
Ballast weist er ein Hubseil auf, an dessen einem Ende ein Lasthaken, an dessem
anderen Ende eine Anhängeflasche angeordnet
ist. Die Anhängeflasche
kann je nach Ausfühning des Kranes in das Seil zum Teleskopiererl von Turmabschnitten
oder in das Hub seil für den Lasthaken eingeschert werden, wobei im Wege des betreffenden
Seiles eigene Rollen so angebracht melden müssen, daß sie bei normalem Gebauch lediglich
als Umlenkung, nach dem Einhängen der Flasche und den Arretieren der ursprünglich
durch das Seil zu bewegenden Organe jedoch mit der Flasche zusammenwirken. Auch
bei diesem Kran sind neben dem Bauaufwand fiir den Ladeausleger eine zusätzliche
Verseilung und entsprechende Rollen erforderlich. Außerdem muß die Verspannung für
den Ladeausleger angebracht bzw. gelöst werden und ebenso das Hubseil in Funktionsstellung
gebracht bzw. abgenommen werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Kran der eingangs geschilderten
Art so auszubilden, daß sein Beladen mit Ballast mit geringem Bauaufwand und auf
einfache und rasche Weise möglich ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Auslegerseil
wahlweise über die Umlenkrolle am Dreh-,gestell oder eine freibewegliche Einhängeflasche
mit einem Lasthaken für Ballast führbar ist.
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Solange das Auslegerseil am Drehgestell ortsfest umgelenkt wird,
wirkt es beim Betätigen der ihm zugeordneten Winde auf den Ausleger entsprechend
der Funktionen, für die es ursprünglich vorgesehen ist. Wird jedoch anstelle einer
ortsfesten Umlenkung die freibewegliche Einhängeflasche in die am Gegenausleger
hängende Schleife gebracht und ist gleichzeitig der Ausleger gegen Verschwenken
am
T@@m verriegelt, so bewegt sich die Einhängeflasche beim Betätigen der Auslcgerseilwinde
auf- bzw.
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abwärts. Auf dicse Weise ist das Auslegerseil für das Auf- bzw. Abladen
von Ballast zu benutzen, l+obei der Gegcnausleger die Funktion erfüllt, die bei
den oben geschilderten Kränen mit eigener Ladeeinrichtung der Ladeausleger hat.
Damit entfällt für den erfindungsgemäßenh Auslegerkran der bauliche Aufwand für
einen Ladeausleger. Im Bereich des unteren Turmabschnittes wird Platz gespart. Darüberhinaus
sind auch die Abspann- und Hilfsseile, sowie ein eigenes Hub seil und die zugehörigen
Rollenanordnungen überflüssig. Neben den Einsparungen an Bauteilen ergibt sich eine
wesentliche Verringerung der Arbeitszeit fiir das In- bzw. Außerbetriebsetzen der
Ballastladeeinrichtung. Es entfallen alle bei den vorstehend geschilderten Kränen
notwendigen Arbeiten, um den Ladeausleger in Arbeitsstellung zu bringen und sein
Betätigungs- bzw. Hubseil am Kran oder an eine Kranverseilung anzuschließen. Da
bei den geschilderten Ballastladeeinrichtungen mit Ladeausleger, die indirekt iiber
eine kraneigene Winde betätigbar sind, jeweils wenigstens ein ursprünglich von der
Winde bewegbares Kranorgan verriegelt werden muß, stellt das Verriegeln des Auslegers
beim erfindungsgemäßen Auslegerkran keinen neuen Arbei tsbedarf dar. Hinzu kommt,
daß zu dem Zeitpunkt, an dem üblicherweise Ballast auf- bzw. abgeladen wird, nämlich
nach oder vor einem Transport des Kranes, der Ausleger ohnehin verregelt werden
muß. Die Funktion sänderung des Auslegerseiles erfordert darüberhinaus nur einen
einzigen kurzen Arbeitsgang, namlich das Ändern der Seilführung am Drehgestell.
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Dies ist selbst dann, wenn das Seil aus einer ortsfeste Rolle aus-
und in eine Anhängeflasche eingeschert wird, eine ebenso einfache wie rasch zu @
1edigende Arbeit.
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Besonders einfach und rasch ist das Umfunktioniert @ des Auslegerseiles
bei einer bevorzugten Ausführungsf@@@ dadurch ermöglicht, daß die Umlenkrolle am
Drchgestell lösbar angeordnet ist und in gelöster Stellung die die hängeflasche
bildet. Damit ist nur noch das Befestigen oder Lösen einer Rolle notwendig, das
Seil braucht nicht mehr von einer Rolle in eine andere überführt zi wer(tr.
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Vorteilhaft kann an der Umlenkrolle ein Lasthaken fest angeordnet
sein. Er k<nn zum Befestigen der Rolle mitbenutzt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der einzigen Figur der
Zeichnung dargestellt. Sie zeigt eine: erfindungsgemäßen Auslegerkran während des
Ballastladens.
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Der Auslegerkran weist auf einem Fahrgestell 1 ein Drehgestell 2
mit einer Ladefläche 2a für Ballast 3 auf.
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Das Drehgestell 2 trägt den Turm 4, an dem ein Ausleger 5 um eine
Achse 5a schwenkbar angelenkt ist. In der gezeigten Stellung des Kranes, die sowohl
beim Aufrüsten nach ein Transport oder dem Abrüsten vor einem Transport entspricht,
ist der Ausleger 5 nach unten geschwenkt und mittels seines Kranhakens 6 am Fahrgestell
1 arretiert. Der Turm 4 trägt im Bereich seines oberen Endes einen Gegenausleger
7. Auf dem Drehgestell 2 sind ferner eine Winde 8 für ein gestrichelt gezeichnetes
Hub seil 9 und eine Auslegerseilwinde 10 für ein Auslegerseil 11, das strichpunktiert
dargestellt ist, nnteordnet. I)as Hubseil 9 zum Betätigen des Kranhakens 6 ist in
üblicher Weise über Rollen im Bereich der Turmspitze, des Auslegerfüßes und der
Auslegerspitze zum Kranhaken 6 geführt und von dort zu einem Festpunkt 9b in der
Nähe des Auslegerschwenkachse 5a. Die Rollen für das Hubseil sind sämtlich mit 9a
bezeichnet. Das Auslegerseil 11 läuft v@@
der Auslegerseilwinde
10 iiber eine Rolle 12 irn Bereich der Turmspitze zu einem Gehänge 13. Das Gehänge
13 iot mit einem Ende eines Auslegerspannseiles 14 verbunden,dessen all(3eres Ende
am Ausleger 5 im Abstand voit dessen Spitze uad dessen Fuß angreift. Das Auslegerseil
11 wird tm Gehänge 13 umgelenkt, verläuft von dort über eine an der Turmspitze angebrachte
Rolle 15 zu einer Rolle 16 am Gegenausleger und von dort in einer Schleife über
eine Umlenkrolle 17 zum Gegenausleger zurück, wo sein Winde 18 fixiert ist. Die
Umlenkrolle 17 ist in der Zeichnung in verschiedenen Stellungen dargestellt und
zwar dreimal freibeweglich in die Schleife des Auslegerseil es eingehängt und einmal
am Drehgestell 2 befestigt.
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Die Umlenkrolle 17 ist als Anhängeflasche mit einem daran angebrachten
Lasthaken 19 ausgebildet. Am Drehgestell 2 ist eine nur schematisch angedeutete
Halterung 20 vorgesehen, an der der Lasthaken 19 angreifen und verriegelt werden
kann. Ferner ist in der Zeichnung ein Fahrzeug 21 angedeutet, das mit Ballastteilen
3 beladen ist.
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Die mit dem vollständigen Verlnuf des Auslegerseiles 11 gezeichnete
Stellung der Umlenkrolle 17, in welcher sie ein Ballastteil 3 an ihrem Lasthaken
19 trägt, entspricht einer Zwischenstellung zwischen den mit abgebrochenem Auslegerseil
gezeichneten Stellungen A und B. Beim Beladen des Drehgestelles würde die Umlenkrolle
zunächst die Stellung A einnehmen dann das Ballastteil 3 anheben und auf dem Drehgestell
2 absetzen. Ihr Rückweg führt dann über die Stellung B. Beim Entladen ist der Arbeitsablauf
logischerweise umgekehrt. Die mit C bezeichnete Stellung, bei der die Umlenkrolle
17 am Drehgestell 2 verankert ist, entspricht einer bekannten Führung des Auslegerseiles
1.1, in dem dieses mittels der Auslegerseilwinde 10 zum Verschwenkon
des
am Fahrgestell 1 entriegelten Auslegers 5 dient. Der Funktionswechsel für das Auslegerseil
erfolgt also durch Lösen der Verriegelung der Umlenkrolle und Verriegeln des Auslegers
5 oder umgekc-hrt.
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Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel beschränkt. So@kann
am Drehgestell eine ortsfeste Umlenkrolle angebracht und eine eigene Einhängeflasche
vorgcsehen sein, die nach Ausscheren der Schleife des Auslegerseiles aus der ortsfesten
Rolle in die Schleife einhängbar ist. Fcrller kann der Lasthaken an der Umlenkrolle
lösbar angebracht sein1 so daß er beim Verankern der Umlenkrolle am Drehgestell
abgenommen werden kann. Im Rahmen der Erfindung kann der Kran al s Wippkran mit
einem durch das Auslegerseil verschwenkbaren Ausleger ausgebildet sein.
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Es ist jedoch auch möglich, den Kran mit einem in Arbeitsstellung
horizontalen Laufkatzenausleger auszubilden und das Auslegerscil nur für die Montage
des AuslegerE und das Ballastladen zu benutzen.