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Mit einem landwirtschaftlichen Schlepper zu kuppelnde Fördervorrichtung
Die Erfindung bezieht sich auf eine mit einem landwirtschaftlichen Schlepper zu
kuppelnde Fördervorrichtung zum Aufladen, Verteilen und gegebenenfalls Umsetzen
von verfilztem Gut, wie Kompost oder Stallmist.
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Es sind Vorrichtungen zum Höhenfördern von Heu oder Stroh bekannt,
welche einen unter einem steilen Winkel zum Erdboden stehenden Höhenförderer mit
Mitnehmern aufweisen. In der Regel ist der Höhenförderer aus zwei durch Querleisten
verbundenen Ketten gebildet, wobei die Mitnehmer auf den Querleisten angebracht
sind. Dieser Höhenförderer wird mit seinem unteren Ende in geringer Entfernung über
dem Erdboden gehalten, während das obere Ende auf einen waagerecht verlaufenden
Querförderer mündet. Meist kann dieser Höhenförderer um die Achse der oberen Umleitrolle
verschwenkt werden, wodurch sich die Neigung zum Erdboden und der Abstand des unteren
Endes vom Erdboden ändern und den jeweiligen Verhältnissen anpassen lassen.
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Während diese bekannten Vorrichtungen Heu und Stroh aus einem Haufen
mühelos entnehmen können, stößt es auf Schwierigkeiten, damit Stallmist oder auch
mit Wurzeln oder Stroh durchzogenenen festen Kompost von einem Haufen aufzunehmen.
Diese Schwierigkeiten entstehen dadurch, daß im Stallmist und Kompost das Stroh
bzw. die Wurzeln durch die zähbreiigen Beimengungen fest aneinanderhaften.
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Aus diesem Grund hat man an dem unteren Ende des Höhenförderers bereits
mit besonderem Antrieb versehene Fräsen angebracht, welche den Stallmist zerschneiden
und auf das Förderband werfen sollen.
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Durch diese besonderen Fräsen wird das Gewicht der Fördereinrichtung
recht hoch. Durch die Antriebsmittel für die Fräsen wird die Höhenfördervorrichtung
sehr aufwendig. Außerdem unterliegen die Fräsen, die unmittelbar im Kompost oder
Dung arbeiten, häufigen Störungen.
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Es hat sich nun gezeigt, daß der Anbau besonderer, den Kompost oder
Dunghaufen lockernden Fräsen entbehrlich wird, wenn man besonders gestaltete Mitnehmer
an dem Höhenförderer vorsieht.
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Gemäß der Erfindung werden die Mitnehmer der Querleisten als Klauen
mit drei schneidend wirkenden Fingern ausgebildet, die mit ihrem inneren Ende an
einer gemeinsamen quer zum Höhenförderer verlaufenden und senkrecht zu ihm stehenden
Platte befestigt sind und von denen der mittlere Finger senkrecht steht, während
die beiden äußeren, kürzer gehaltenen Finger entgegengesetzt geneigt zum mittleren
Finger angeordnet sind. Zweckmäßig ist die
Befestigungsplatte für die drei Finger
jeweils einer Klaue an der dem Höhenförderer abgekehrten Kante symmetrisch zu dem
mittleren Finger dachartig zu gestalten, wodurch eine keilartige Schneide gebildet
wird. Es empfiehlt sich ferner, die auf einer Querleiste gleichmäßig verteilten
Klauen in der Breitenrichtung des Höhenförderers zu den Klauen der vorangehenden
und der nachfolgenden Querleiste seitlich versetzt anzuordnen. Diese versetzte Anordnung
ist bei Förderern an sich bekannt.
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Durch diese Ausbildung der Klauen wird erreicht, daß sie beim Ansetzen
an einen Haufen von Stallmist oder Kompost und beim Hindurchführen durch den Haufen
schneidend wirken und nicht nur Teile des Stallmistes aus dem Haufen herausreißen,
wie es bei den bekannten Höhenförderern für Heu und Stroh der Fall ist. Durch das
Zerschneiden wird das feste Aneinanderbacken der Stroh- und Wurzelteile durch die
zähbreiigen Bestandteile des Stallmistes ausgeglichen. Durch die divergierende Stellung
der beiden äußeren Finger jeder Klaue zueinander wird erreicht, daß sich die Schneidbahnen
der in der Laufrichtung des Förderers aufeinanderfolgenden Klauen übergreifen. Dadurch
wird die Auflockerung und Zerteilung des Haufens von Stallmist wesentlich erleichtert.
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Die Frontseite des Haufens von Stallmist oder Kompost, an welcher
der Höhenförderer angreift,
wird durch die Schneidwirkung der Finger
so aufgelockert, daß die Platten der Klauen die abgeschnittenen Gutstreifen erfassen
und mitnehmen.
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Die Zeichnungen veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel der fahrbaren
Fördervorrichtung gemäß der Erfindung. Es zeigt F i g. 1 eine schematische Seitenansicht
der an einem Schlepper angeordneten Fördervorrichtung, F i g. 2 das untere Ende
des in das Gut eingreifenden Höhenförderers, F i g. 3 eine Vorderansicht des Höhenförderers,
F i g. 4 eine Streuscheibe in Seitenansicht, F i g. 5 eine Ansicht der auf einer
Querleiste des Höhenförderers angeordneten Klaue, F i g. 6 die Anordnung der Klauen
auf zwei hintereinander folgenden Querleisten, F i g. 7 die Ansicht einer Klaue
für Stalldünger und ähnliches Material, F i g. 8 die entsprechende Seitenansicht.
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Bei der in F i g. 1 dargestellten Fördervorrichtung zum Aufladen
oder Umsetzen oder auch Verstreuen von Stalldung oder Kompost ist an einer Seite
eines landwirtschaftlichen Schleppers 1 ein endloser Höhenförderer 2 gelagert, welcher
unter einem steilen Winkel schräg zum Erdboden gestellt ist und sich mit dem unteren
Ende in geringer Entfernung über dem Erdboden befindet. Sein oberes Trum gleitet
auf einer Platte 2'. Er besteht aus zwei durch Querleisten 3 verbundenen Ketten.
Die Querleisten 3 tragen austauschbare Mitnehmer 4 (s. F i g. 3). Der Höhenförderer
wird von einer Rohrkonstruktion 6 in der Gestalt eines doppelten T getragen, die
an die Dreipunktaufhängung 5 der hydraulischen Hubvorrichtung am Schlepperende angeschlossen
ist. Auf dieser Rohrkonstruktion sind vom Schlepper angetriebene obere Antriebsräder
7 und untere Leiträder 8 für die Ketten gelagert. Der Antrieb der oberen Räder wird
unter Zwischenschaltung einer Übersetzung 10 von dem Antrieb des Schleppers 1 mittels
einer Kette 9 abgeleitet. Neben dem oberen Ende des Höhenförderers 2, in Fahrtrichtung
des Schleppers betrachtet hinter ihm, ist auf einer Tragkonstruktion 11 ein Querförderer
12 angeordnet, der das Gut entweder in ein Transportmittel, z. B. einen Anhängewagen,
abwirft oder einer an der anderen Seite des Schleppers 1 angeordneten Streuvorrichtung
zuführt oder zur Umlagerung des Materials auf die andere Seite des Schleppers 1
dient.
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Soll vom Höhenförderer 2 aufgenommenes Gut zerstreut werden, so wird
der Querförderer 12 abgenommen und an seiner Stelle hinter das endlose Förderband
2 eine mit Spitzen 18 versehene Streu scheibe 17 (vgl. Fig.4) mit der erforderlichen
Antriebsvorrichtung 19 angeschlossen.
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Der Höhenförderer 2 ist um die Achse der Antriebsräder7 schwenkbar,
um sein unteres Ende in verschiedene Höhenlagen über dem Erdboden einstellen zu
können. Eine hinter dem unteren Ende des Höhenförderers angeordnete Platte 12' wirkt
als Kratzer, so daß nach der Arbeit des Höhenförderers der Boden rein ist.
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Die an dem Höhenförderer 2 vorgesehenen Mitnehmer sind als Klauen
42 ausgebildet, die an den die beiden Ketten verbindenden Querleisten 3 befestigt
sind. Wie aus den F i g. 5 bis 8 ersichtlich ist,
besteht jede dieser Klauen 42 aus
zwei kurzen, von der Querleiste ab divergierenden Fingern 43, 43' und einem mittleren,
längeren Finger 45, der senkrecht zur Querleiste steht, wobei die Finger im unteren
Teil durch eine seitlich aufliegende dachförmige Platte 44 verbunden sind. Diese
Klaue 42 erfüllt beim Laden von Stalldung, Kompost u. dgl. vier Funktionen, und
zwar: der lange Finger 45 schneidet gemeinsam mit den Fingern43, 43' die abgelagerte
Masse, trennt sie und trägt die längeren und größeren Teile oder Stücke aus, während
die dachförmige Platte 44 das übrige kleinstückige durch die längeren Spitzen 43,
43' und 45 vorbereitete Gut austrägt. Die Querleiste 3 trägt die kleinsten Teilchen
des Gutes und die ganzen Stücke desselben und bewegt sie entlang dem Gleitblech
2' des Höhenförderers nach oben. Die beiden äußeren, divergierenden Finger 43, 43'
können von Schenkeln eines U-Profils gebildet sein, das, wie in der Ansicht gemäß
F i g. 5 gezeigt ist, aus Eisenblech geformt sein kann. Die Klauen sind an den Querleisten
3 derart gelagert, daß jede Klaue der einen Querleiste in dem Zwischenraum zwischen
zwei Klauen der vorhergehenden und der folgenden Querleiste liegt.