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Verschluß für Trinkbecher Die Erfindung betrifft einen Verschluß für
Trinkbecher, bestehend aus einer Verschlußkappe und einer darin auswechselbar befestigten
Vorratsdose, die der Trinkflüssigkeit beizumengende Substanzen enthält. Im Unterschied
zu bekannten Verschlüssen mit den vorgenannten Merkmalen ist derjenige gemäß der
Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußkappe eine in den Becher ragende,
unten offene Hülse aufweist, in die die Vorratsdose von unten eingesteckt ist, wobei
die Vorratsdose in an sich bekannter Weise durch von oben bis zur Bodenfläche durchgehende
Trennwände in nebeneinanderliegende Zellen unterteilt ist, die unten durch den Boden
der Vorratsdose bildende Aufreißlaschen abgedeckt sind.
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Für die Einzelmerkmale dieser Kombination wird kein Elementenschutz
begehrt.
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Der durch die Kombination der vorgenannten Merkmale geschaffene Verschluß
gemäß der Erfindung eröffnet vielerlei Verwendungsmöglichkeiten, und zwar nicht
nur für Genußzwecke, sondern auch für pharmazeutische Zwecke. Die Anbringung der
Vorratsdose in einer unten offenen Hülse der Verschlußkappe gestattet es, sie ohne
besonders große Festigkeit und somit billig auszubilden, da sie sowohl durch die
Einsteckhülse als auch durch den Becher nebst Verschlußkappe gegen mechanische Beschädigungen
geschützt ist. Nach Verbrauch des Doseninhalts wird daher die leere Dose, die ja
nur eine wertlose Packung darstellt, einfach fortgeworfen und durch eine neue gefüllte
Dose ersetzt. Die an sich bekannte Unterteilung der Vorratsdose in mehrere nebeneinanderliegende
Zellen gestattet hierbei die Bereithaltung einer größeren Anzahl von Einzelportionen.
Ein Trinkbecher mit einem solchen Verschluß kann daher den Bedarf für eine längere
Zeitspanne sicherstellen, beispielsweise denjenigen an Erfrischungstabletten für
die Dauer einer Wanderung oder aber an Medikamenten für einen Tag. Hinsichtlich
der Verwendung für Medikamente ist als besonderer Vorteil hervorzuheben, daß deren
Bereithaltung in leichtlöslicher Pulverform (anstatt in Tablettenform) und trotzdem
in genau dosierten Mengen eine wesentliche Erleichterung der Benutzung, beispielsweise
während einer Reise, bedeutet.
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Mit vorstehendem seien die neuen Anwendungsmöglichkeiten und die
Vorteile, die sich durch den neuen Verschluß nebst Vorratsdose ergeben, zunächst
nur kurz angedeutet. Weitere Einzelheiten seien nachstehend an Hand des in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.
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F i g. 1 zeigt einen senkrechten Schnitt durch einen Trinkbecher
mit Verschluß gemäß der Erfindung, wobei der Becher, die Vorratsdose und die Verschlußkappe
in auseinandergezogener Lage übereinander dargestellt sind.
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F i g. 2 zeigt die einsteckbare Vorratsdose für sich allein, und
zwar in Ansicht von unten. Hierbei ist angenommen, daß die in der Darstellung oben
gezeichneten Zellen bereits geöffnet sind, während die unten gezeichneten Zellen
noch durch die ihren Boden bildenden Aufreißlaschen abgedeckt sind.
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Wie Fig. 1 zeigt, ist der Trinkbecher 1 mit einer Verschlußkappe
2 ausgestattet. Die Kappe 2 weist im Innern eine zylindrische Hülse 3 auf, die unten
offen ist und die bei aufgesetzter Kappe 2 nach Art eines Stopfens oder aber frei
(mit Wandabstand) in die Mündung des Trinkbechers hineinragt. Die Befestigung der
Kappe 2 kann in gebräuchlicher Weise erfolgen, beispielsweise einfach durch Aufstecken
auf die Bechermündung, wobei der übergreifende Rand die erforderliche Halterung
bewirkt, oder aber auch mittels eines Bajonettverschlusses, mittels eines Schraubgewindes
oder sonst auf irgendeine Weise. Es kann aber auch auf den Halterand verzichtet
werden, wenn die Hülse 3 so bemessen wird, daß sie fest in die Öffnung des Bechers
hineinpaßt, wie es in der Zeichnung angenommen ist, und dadurch die Verschlußplatte
nach Art eines Stopfens festhält.
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Wie F i g. 2 zeigt, ist als Beispiel eine Vorratsdose 4 mit kreisförmigem
Querschnitt gewählt, deren Trennwände 5 radial verlaufen und Zellen 7 abteilen.
Bei Ausbildung mit einem Querschnitt in Form eines regelmäßigen Vielecks, beispielsweise
Achtecks, würden die Zellen dreieckförmigen Querschnitt er-. halten. In dieser Darstellung,
die also die Bodenfläche des Dosierbehälters in Ansicht von unten zeigt, sind in
der unteren Hälfte die Zellen nicht sichtbar, sondern sie sind durch Aufreißlaschen
6 noch verschlossen und abgedeckt. Vor den Zellen 7 der oben gezeichneten Hälfte
sind demgegenüber die Aufreißlaschen bereits abgerissen, so daß die Trennwände 5
unmittelbar zu sehen sind. Die Darstellung zeigt, daß bei diesem Beispiel die Flächenform
und -größe der einzelnen Aufreißlaschen 6 mit dem Querschnitt der Zellen 7 übereinstimmt.
Die hier vorgesehenen acht Aufreißlaschen bilden zusammen somit den Boden
der
Vorratsdose 4. Die Reißlinien können unterschiedlich angeordnet werden, wie es zur
Veranschaulichung durch gestrichelte Linien gezeigt ist. Bei den Zellen rechts unten
sind die Reißlinien 8 genau vor den Kanten der Trennwände 5 angeordnet. Links unten
ist demgegenüber gezeigt, daß man die Reißlinien 8' auch etwas neben die Trennwände
5 legen kann, so daß nach Aufreißen der Laschen jeweils zwischen zwei benachbarten
Zellen ein schmaler Steg auf der Randkante der betreffenden Trennwände 5 übrigbleibt.
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Die Aufreißlaschen können, vorzugsweise an einer der drei Ecken,
mit einer als Handhabe dienenden Zunge 9 versehen sein, die in diesem Falle im Zentriwinkel
der Laschen liegt. Durch Erfassen dieser Zunge kann man die betreffende Lasche 6
in Richtung nach außen aufreißen, gegebenenfalls auch vollständig abreißen, wie
es in der Zeichnung bei den vier oberen, durch Aufreißen ihrer Laschen geöffneten
Zellen 7 angenommen ist.
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Die obere Fläche der Vorratsdose4 kann offen sein, so daß die Zellen
7 von oben gefüllt werden können. Es kann die Vorratsdose 4 dann in die Hülse 3
hineingesteckt und gegebenenfalls darin befestigt werden. Dadurch sind dann die
Zellen auf ihrer oberen Fläche verschlossen.
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Erwähnt sei, daß gegebenenfalls auch mehrere benachbarte Zellen durch
eine gemeinsame Lasche abgedeckt sein können. Dieses kommt beispielsweise dann in
Frage, wenn zwei verschiedene Substanzen, die zugleich benutzt werden sollen, während
der Lagerung voneinander getrennt bleiben müssen.
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Die Ingebrauchnahme erfolgt in der Weise, daß bei abgenommener Kappe
2, in deren Hülse 3 die Vorratsdose 4 befestigt ist, eine der Laschen 6 aufgerissen
wird, so daß aus der dadurch geöffneten Zelle 7 der Inhalt in den Becher 1 entleert
werden kann, beispielsweise ein Brausepulver, das anschließend mit Wasser übergossen
wird, um gleich aus diesem Becher getrunken zu werden. In gleicher Weise wiederholt
sich bei Bedarf der Vorgang mit einer anderen Zelle, bis zum vollständigen Aufbrauchen
des Inhalts der Vorratsdose 4. Es können die einzelnen Zellen selbstverständlich
mit unterschiedlichen Stoffen gefüllt sein, beispielsweise Brausepulver verschiedenen
Geschmacks.
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Ist auf diese Weise die Vorratsdose geleert, so kann der Deckel fortgeworfen
und durch einen neuen mit gefülltem Einsatz ersetzt werden. Ist die Vorratsdose
an ihrer oberen Fläche aber nicht offen, sondern nach ihrer Füllung irgendwie abgedeckt,
so kann sie auch für sich allein in den Handel gebracht und als Ersatzpackung in
den von der leeren Vorratsdose befreiten Deckel 2 eingesetzt werden. Zur besseren
Halterung mag eine solche Ersatzpackung mittels eines Bajonettverschlusses oder
eines Gewindes befestigt werden, wenn man sich nicht allein auf die Halterung durch
Einstecken verlassen will. Eine solche unbedingt sichere Befestigung ist aber nicht
erforderlich. Beispielsweise bei der dargestellten Formgebung für den Trinkbecher
setzt sich die Vorratsdose auf die Wandung dort auf, wo der obere zylindrische Teil
endet und in den sich verjüngenden unteren Teil übergeht.
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Hergestellt wird die Vorratsdose zweckmäßigerweise aus Kunststoff,
wobei jedes der für die Ver-
arbeitung von Kunststoff geeigneten Verfahren Anwendung
finden kann. In erster Linie ist daran gedacht, die Vorratsdose in einem Stück zu
spritzen. In jedem Falle ist es möglich, die Aufreißlinien durch Rillen zu markieren,
so daß das Aufreißen der La schen zuverlässig längs der gewünschten Linien erfolgt.
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Wohl überwiegend wird der Verschluß gemäß der Erfindung für pulverförmige
Stoffe Anwendung finden. Außer den schon erwähnten Brausepulvern kommen auch viele
andere Pulver der Genußmittelbranche in Frage, beispielsweise Kaffeepulver, Schokoladenpulver
u. a. m. Die Anwendungsmöglichkeiten erstrecken sich aber auch auf alle anderen
Gebiete, auf denen eine getrennte Aufbewahrung der beizumischenden Substanzen eine
Rolle spielt. Es können beispielsweise auch Medikamente auf diese Weise abgepackt
werden. So lassen sich viele solche Medikamente, die bisher nur in tablettierter
Form angeboten werden, nunmehr in Pulverform darreichen, und zwar in genau abgeteilten
Mengen.
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Der neue Verschluß ist aber nicht nur für pulverförmige Stoffe geeignet,
von denen die Erfindung an sich ausgegangen ist, sondern in gleicher Weise auch
für flüssige Medien. Es ist auch möglich, in die einzelnen Zellen feste Körper einzusetzen,
die durch Aufreißen der Laschen freigegeben werden können.
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Auch der Becher 1 und die Kappe 2 werden zweckmäßigerweise aus Kunststoff
gefertigt, und zwar die Kappe 2 mit ihrer Hülse 3 am besten in einem einzigen Stück,
vorzugsweise durch Spritzen.