DE1178207B - Stabilisieren von halogenhaltigen Vinylpolymerisaten - Google Patents
Stabilisieren von halogenhaltigen VinylpolymerisatenInfo
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Description
BLNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl: C 08 f
Nummer: 1178 207
Aktenzeichen: D 37863IV c / 39 b
Anmeldetag: 8. Januar 1962
Auslegetag: 17. September 1964
Es ist bekannt, daß halogenhaltige Vinylpolymerisate, insbesondere Vinylchlorid- und Vinylidenchloridpolymerisate
oder Polymerisate, die durch gemeinsame Polymerisation von Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid
miteinander oder mit anderen copolymerisierbaren ungesättigten Verbindungen erhalten werden, dazu
neigen, verfärbt oder zerstört zu werden, wenn sie erhöhten Temperaturen, z. B. solchen, wie sie beim
Kalandern, Strangpressen, Formpressen und anderen Verarbeitungsvorgängen vorkommen, ausgesetzt werden.
Einige Beispiele für derartige copolymerisierbare, ungesättigte Verbindungen sind Vinylacetat, Dialkylfumarat
oder -maleat und Styrol.
Zur Verhinderung derartiger Verfärbungen sind schon eine große Anzahl von Stabilisatoren und Stabilisatorkombinationen
vorgeschlagen worden. Zu den bestbekannten Stabilisatorkombinationen gehören Barium-Cadmium-Seifen, die wegen ihrer guten synergistischen
Wirkung in großem Maßstab gewerblich benutzt worden sind.
Die Barium-Cadmium-Seifen weisen aber Nachteile auf. Sie sind relativ kostspielig und müssen, um gute
Ergebnisse zu erzielen, in ziemlich großen Mengen angewandt werden. Durch die Anwendung großer
Mengen wird aber die Klarheit des erhaltenen Films beeinträchtigt und die Viskosität der weichmacherhaltigen
Pasten erhöht, was sich nachteilig bei der Verarbeitung dieser Pasten auswirkt.
Ein weiterer Nachteil der Cadmium-Stabilisatoren beruht auf ihrer Neigung, Sulfidflecken zu verursachen,
wenn die mit Cadmium-Stabilisatoren stabilisierten Kunststoffe mit flüchtigen Schwefelverbindungen in
Berührung kommen. Um diesen Nachteil zu umgehen, ist Cadmium ganz oder teilweise durch Zink ersetzt
worden. In derartigen Kombinationen müssen jedoch relativ große Mengen an Barium verwendet werden,
wodurch die Verwendung solcher Barium-Zink-Seifen-Kombinationen in größerem Maßstab eingeschränkt
wurde.
Es wurde gefunden, daß ausgezeichnete Ergebnisse mit einer sehr viel geringeren Konzentration an Stabilisatoren
als bislang erzielt werden konnten, wenn an Stelle einer Barium-Cadmium- oder Barium-Zink-Seife
eine Kalium-Zink-Seifen-Kombination verwendet wurde. In dieser Kombination wird nur etwa halb soviel
Zink wie Cadmium und ein Fünftel bis ein Zehntel soviel Kalium wie Barium benötigt.
Die stabilisierten halogenhaltigen Vinylpolymerisate sind demgemäß gekennzeichnet durch ein halogenhaltiges
Vinylpolymerisat als Hauptbestandteil und ein Gemisch von Zink- und Kaliumsalzen organischer
Carbonsäuren mit 8 bis 24 C-Atomen als Stabilisator.
Stabilisieren von halogenhaltigen
Vinylpolymerisaten
Vinylpolymerisaten
Anmelder:
Deutsche Advance Produktion G. m. b. H.,
Lautern (Odenw.,) Nibelungenstr. 4
Als Erfinder benannt:
Dr. Bernard Ackerman,
Metuchen, N. J. (V. St. A.)
Dr. Bernard Ackerman,
Metuchen, N. J. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 10. Januar 1961 (81707)
Die Hauptvorteile der soviel geringeren Mengen sind in den sehr viel niedrigeren Kosten, der verbesserten
Klarheit des Films und dem besseren Lösungsvermögen in Lösungsmitteln zu sehen, die üblicherweise
zur Einarbeitung des Stabilisators benutzt werden.
Ein weiterer Vorteil in der Verwendung des neuen Stabilisatorgemisches besteht somit darin, daß er
nicht den »Plating-out«-Effekt zeigt, eine Anhäufung des Stabilisatorgemisches auf den Kalanderwalzen,
die gewöhnlich bei den Barium-Cadmium- und Barium-Zink-Stabilisatoren auftritt. Diese Bildung
macht das Kalandern sehr kostspielig, da dadurch Unterbrechungen notwendig werden, um die Walzen
zu reinigen. Die Komponenten der Stabilisatorkombination gemäß Erfindung werden in einem Mengenverhältnis
von Zn zu K in der Kombination zwischen etwa 10:1 bis etwa 10: 10, vorzugsweise zwischen
etwa 10: 3 bis etwa 10:8 angewandt. Die Stabilisatorkombination wird gewöhnlich in solchen Mengen
angewandt, daß 0,01 bis 3 Gewichtsprozent Zink, auf das zu stabilisierende Vinylpolymerisat bezogen,
verwendet wird.
Die hervorragende synergistische Wirkung mit Zink ist auf Kalium begrenzt und wird von keinem
anderen Alkalimetall gezeigt. So wird z. B. mit Natrium nur eine sehr geringe Verbesserung gegenüber
der Verwendung von Zink allein erzielt.
Als Zink- und Kaliumseif en. werden in der Stabilisatorkombination
Salze organischer Säuren verwendet,
W) 687/353
die 8 bis 24 C-Atome aufweisen. Es können sowohl unsubstituierte aliphatische, aromatische oder alicyclische
Monocarbonsäuren als auch Oxysäuren, ungesättigte Säuren oder Monoester von Dicarbonsäuren
verwendet werden.
Einige Beispiele für Säuren sind: Capryl-, Caprin-, Laurin-, Stearin-, 2-Äthylcapron-, Isocaprin-, p-tert.-Butylbenzoesäure
und Cyclohexancarbonsäure.
Einige Beispiele für Oxysäuren sind: «-Oxysäuren, wie die x-Oxyderivate der oben angegebenen aliphatischen
Säure, z. B. Rizinolsäure, Λ-Oxystearinsäure, a-Oxypalmitinsäure.
Einige Beispiele für ungesättigte Säuren sind: die Öl- und Linolsäuren.
Typische Monoester sind der Maleinsäuremonobutylester und der Phthalsäuremonodecylester.
Als Salze können sowohl die neutralen als auch die basischen Salze verwendet werden. Obwohl zweckmäßigerweise
Zink- und Kaliumsalze derselben Säuren
Triphenylphosphit 0,50
Alkyliertes Phenol 0,10
Stearinsäure 0,50
Zink als Zinksalz der 2-Äthylcapron-
säure 0,025
Kalium als Kaliumsalz der 2-Äthyl-
capronsäure 0,005
wurde auf einem Zweiwalzenstuhl bei 16O0C verarbeitet
und in eine Folie übergeführt. Die gesamte Walzzeit betrug 5 Minuten. Acht Stücke von etwa
5 cm2 wurden von dieser Folie geschnitten und in einem Ofen bei etwa 177;C erhitzt. Nach jeweils
15 Minuten wurde je ein Stück aus dem Ofen herausgenommen. Bis 60 Minuten trat keine Gelbfärbung
ein. Eine Schwarzfärbung setzte nach 105 Minuten ein.
Bei Wiederholung der Untersuchung mit einer analogen Zusammensetzung, die jedoch kein Kalium
benutzt werden, können auch Mischungen verschie- 20 salz der 2-Äthylcapronsäure enthielt, trat eine leichte
dener Zink- und Kaliumsalze verwendet werden.
Außerdem können der Stabilisatorkombination der Erfindung noch weitere Stabilisatoren zur Erhöhung
der Hitze- und insbesondere der Lichtbeständigkeit zugesetzt werden.
Einige Beispiele für weitere Stabilisatoren sind Epoxyde und/oder alkylsubstituierte Phenole, sowie
deren Alkali- oder Erdalkalisalze.
Auch können in die Polymerisate andere übliche Zusätze wie Weichmacher und Pigmente eingearbeitet
werden.
Die besten zusätzlichen Stabilisatoren sind organische Phosphite. Eine große Anzahl dieser Phosphite
ist bereits mit Erfolg in Stabilisatorkombinationen verwendet worden, insbesondere die Trialkyl-, Trialky- 3g
len-, Triaryl- und gemischten Alkyl-Aryl-Phosphite.
Geeignete Phosphite dieser Gruppe sind beispielsweise in den USA.-Patentschriften 2 456 261, 2 728 789
und 2 739 952 sowie in den britischen Patentschriften 803 081 und 803 082 beschrieben.
Eine weitere Gruppe der für diese Zwecke geeigneten Phosphite sind die Pentaerythritphosphite (beschrieben
in verschiedenen USA.-Patentschriften, wie z. B. in den Patentschriften 2 834 798,2 841 606 und 2 847 443)
Gelbfärbung schon nach 15 Minuten ein. Nach 30 Minuten war die Folie ausgesprochen gelb und
nach 45 Minuten vollständig schwarz. Dieses Ergebnis ließ sich kaum durch Zusatz von 0,005 Teilen Natrium
als Natriumsalz der 2-Äthylcapronsäure verbessern. Die Gelbfärbung dieser Folie setzte nach 45 Minuten
und die Schwarzfärbung nach 60 Minuten ein.
Wurde an Stelle von Triphenylphosphit Dodecylphenylphosphit in einer Menge angewandt, daß die
Phosphormenge dieselbe war, zeigte die Folie bis 75 Minuten keine Gelbfärbung und bis 120 Minuten
Hitzebehandlung keine Schwarzfärbung.
Wurde überhaupt kein Phosphit verwendet, setzte die Gelbfärbung bei 30 Minuten ein. Nach 45 Minuten
wurde die Folie braun und nach 60 Minuten schwarz.
40 Es wurde dasselbe Gemisch wie im Beispiel 1 benutzt mit der Ausnahme, daß das Zink- und das Kaliumsalz
der Isocaprinsäure benutzt wurden (0,025 Teile Zink und 0,01 Teile Kalium).
Nach der im Beispiel 1 beschriebenen Versuchsführung trat erst nach 75 Minuten Hitzebehandlung
und insbesondere das Octaphenylpentaerythrittetra- 45 eine ausgesprochene Gelbfärbung und bis 120 Minuten
phosphit und das Diphenylpentaerythritdiphosphit. keine Schwarzfärbung ein.
Die Phosphite werden in solchen Mengen verwendet, daß etwa 0,1 bis 5 Gewichtsprozent Phosphor, bezogen
auf das halogenhaltige Vinylpolymerisat, in dem Gemisch vorliegen.
Die Stabilisatorkombination gemäß der Erfindung eignet sich insbesondere für Homopolymerisate oder
Copolymerisate von Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid oder für ein chlorhaltiges Polyolefin, wie chlorhaltiges
Polyäthylen, oder für ein Gemisch dieser Stoffe. Geeignete Copolymerisate und weitere halogenhaltige
Polymerisate sind beispielsweise in der USA.-Patentschrift 2 745 819 beschrieben.
Die Erfindung soll an Hand nachfolgender Beispiele erläutert werden. Alle Zahlenangaben sind — wenn
nicht anders angegeben — Gewichtsteile.
Ein Gemisch der folgenden Zusammensetzung
Teile
Polyvinylchlorid 100,00
Dioctylphthalat 45,00
Epoxydiertes Sojabohnenöl 5,00
Wurde an Stelle des Kaliumsalzes der Isocaprinsäure deren Bariumsalz benutzt, so konnte derselbe Stabilisatoreffekt
nur erreicht werden, wenn man 0,075 Teile Barium einarbeitete.
Beispiel 3
Es wurde folgendes Gemisch benutzt:
Es wurde folgendes Gemisch benutzt:
Teile
Polyvinylchlorid 100,00
Dioctylphthalat 45,00
Epoxydiertes Sojabohnenöl 5,00
Tributylphosphit 0,50
Nonylphenol 0,10
Stearinsäure 0,50
Zink als Zinklaurat 0,025
Kalium als Kaliumlaurat 0,005
Wenn in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise verfahren wurde, zeigte die Folie bis 75 Minuten
Hitzebehandlung keine Gelbfärbung. Die Gelbfärbung nahm bis 120 Minuten zu, während überhaupt keine
Schwarzfärbung beobachtet wurde.
In diesem Beispiel wurde ein Vinylchloridcopolymerisat benutzt.
Teile
Copolymerisat aus 85°/0 Vinylchlorid
und 15 7o Vinylacetat 100,00
Dioctylphthalat 45,00
Epoxydiertes Sojabohnenöl 5,00
Triphenylphosphit 0,50
Nonylphenol 0,10
Stearinsäure 0,50
Zink als Zinksalz der Caprinsäure ... 0,025 Kalium als Kaliumsalz der Caprinsäure
0,01
Das Gemisch wurde in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise behandelt mit der Ausnahme, daß die
Walztemperatur 149 0C betrug. Die Folie wurde beim
Walzen leichtgelb und konnte in dem Ofen 30 Minuten erhitzt werden, bevor sie schwarz wurde. Wurde die
Kaliumseife weggelassen, wurde die Folie innerhalb von 5 Minuten tiefgelb, dann bernsteinfarben, dann
tiefschwarz.
Folgendes Gemisch aus
Teile
Polyvinylchlorid 100,00
Triphenylphosphit 0,5
Zink als Zinksalz der Ricinolsäure ... 0,5
Kalium als Kaliumbutylmaleat 0,2
p-tert.-Butylphenol 0,1
wurde in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise behandelt.
An der erhaltenen Folie konnte erst nach 45 Minuten Hitzebehandlung die Entwicklung einer Farbe wahrgenommen
werden. Eine unstabilisierte Mischung, die alle Komponenten mit Ausnahme der Kalium- und
Zinksalze enthielt, zeigte innerhalb von 15 Minuten eine Färbung.
Es wurde ein Gemisch analog des vom Beispiel 1 benutzt, in welchem 100 Teile Polyvinylchlorid durch
chloriertes Polyäthylen ersetzt wurden. Bis 60 Minuten Erhitzen trat keine Verfärbung auf. Eine Kontrollfolie,
die weder Kalium- noch Zinksalze enthielt, verfärbte sich nahezu augenblicklich.
Claims (2)
- Patentansprüche:ao 1. Verwendung eines Gemisches von Zink- undKaliumsalzen von Carbonsäuren mit 8 bis 24 C-Atomen zum Stabilisieren von halogenhaltigen Vinylpolymerisaten bei der Herstellung von Formkörpern.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als dritte bekannte Stabilisatorkomponente zusätzlich organische Phosphite verwendet werden.In Betracht gezogene Druckschriften:The Plastics Sust. Transaction, Januar 1955, S. 58; F. Chevassus: »La Stabilisation des Chlorures de Polyvinyle«, 1957, S. 303.Bei der Bekanntmachung der Anmeldung sind 1 Versuchsbericht nebst 2 Testtafeln ausgelegt worden.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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---|---|
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Non-Patent Citations (1)
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