DE1177029B - Fuellkopf fuer die Abdrehtuelle von Wurst-fuellmaschinen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Internat. KL: A 22 c

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

Deutsche Kl.: 66 b-11/05

1177 029
H 35292 ΠΙ/66 b
7. Januar 1959
27. August 1964

Die Erfindung befaßt sich mit der Ausbildung des Füllkopfes für die Abdrehtülle von Wurstfüllmaschinen. Bekanntlich stellt das maschinelle Füllen und Abdrehen von Würsten besondere technische Probleme, vor allem bezüglich der Gefahr des Einreißens und Platzens der Wursthülle und der Forderung, gleichlange Würste herzustellen. Dies ist darin begründet, daß die durch die Füllmasse sehr rasch ausgefüllte und von der Abdrehtülle abgleitende Wursthülle sich beim schlagartig erfolgenden Abdrehvorgang auf dem Füllrohr verschränken kann, wodurch eine entsprechende Verkürzung der Wursthülle eintritt, welche dann beim nächsten Füllvorgang ein Reißen bzw. Aufplatzen der Wursthülle hervorruft. Andererseits besteht bei einer zu leicht abgleitenden Wursthülle die Gefahr, daß diese durch die einströmende Wurstmasse über das Maß der gewünschten Wurstlänge hinaus vorgeschoben wird.

Es entstehen dann Würste, welche ungleich gestopft und unter Umständen auch ungleich lang sind. Die letztgenannten Vorgänge treten insbesondere bei Verwendung von Wursthüllen aus Kunststoff auf, da dieses Material geringere Elastizität aufweist und sich auch schlechter an das Füllrohr anschmiegt als der Naturdarm.

Um das Verhalten der Wursthülle beim Füllen bzw. Abziehen von der Abdrehtülle sowie beim Abdrehen unter die notwendige Kontrolle zu bringen, ist es schon bekannt, das Füllrohr mit längs verlaufenden, leicht nach außen gewölbten Federdrahtbügeln oder federnden Zungen zu versehen, welche auf der Mündungsseite befestigt sind und mit ihrem anderen Ende frei auf dem Füllrohr aufliegen. Diese federnden Zungen sollen die Wursthülle von innen ausspannen und dadurch deren Ablauf bremsen und gleichzeitig die Mitnahme der Hülle beim Drehen der Abdrehtülle sicherstellen. Da sich jedoch bei den bekannten Einrichtungen diese federnden Bügel auf das ganze Füllrohr erstrecken, wobei der gesamte Hüllenvorrat über die Ausspannelemente geschoben ist, kann die unmittelbar am Ende des Füllrohres erforderliche exakte Bremswirkung nicht erreicht werden. Insbesondere für Wursthüllen aus Kunststoff, die in großen Längen eng gefaltet auf das Füllrohr geschoben werden und die für hohe Arbeitsgeschwindigkeiten bevorzugt werden, ist die bekannte Anordnung ungeeignet.

Dazu kommt als weiterer Nachteil, daß bei den bekannten Ausführungen keine Möglichkeit vorgesehen ist, die Spannweite der elastischen Zungen dem Durchmesser der Wursthülle anzupassen und gleichzeitig die Größe des Reibungswiderstandes bzw. Füllkopf für die Abdrehtülle von Wurstfüllmaschinen

Anmelder:

Albert Handtmann, Metallgießerei, Biberach/Riß

Als Erfinder benannt:
Johannes Müller, Biberach/Riß

des Reibschlusses zwischen den federnden Zungen und der Wursthülle entsprechend der jeweils aufzuwendenden Stopfkraft einzustellen. Diese Stopfkraft ist bekanntlich von der Beschaffenheit der Wursthülle und der Füllmasse abhängig, da sowohl die Wursthülle als auch die Wurstmasse bei der Verarbeitung

so immer wieder unterschiedliches Verhalten zeigen. Die genannte Anpassung ist für ein störungsfreies Arbeiten der Maschine von besonderer Wichtigkeit, weil der Reibschluß zwischen Hülle und Federzungen einerseits nicht größer sein soll als der Fülldruck der Maschine, andererseits aber ausreichend sein muß, um ein Schränken der Wursthülle auf dem Füllkopf beim Abdrehen mit Sicherheit zu verhüten.

Die aus den oben angeführten Schwierigkeiten resultierende Aufgabe ist beim Füllkopf gemäß Erfindung dadurch gelöst, daß die Blattfedern sich annähernd über die ganze Länge des Füllkopfes erstrecken und in ihrer Spreizhöhe z. B. durch einen axial verschraubbaren Ring einstellbar sind, wobei auf der Anschlußseite des Füllkopfes ein Übergangskonus vorgesehen ist, dessen Mantelfläche vom Durchmesser des FüUrohres in die Wölbung der Blattdedern verläuft. Der Übergangskonus hat dabei die Funktion, eine stetige Entfaltung beim Füllen des auf das Füllrohr aufgeschobenen Hüllenvorrates zu sichern bzw. den notwendigen allmählichen Übergang zwischen dem Füllrohrdurchmesser und der Spannweite der Blattfedern zu gewährleisten.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

Auf die Abdrehtülle 1 ist der Füllkopf 2 abnehmbar aufgesetzt. An seinem Anschlußende ist der Füllkopf mit einem Konus 3 versehen, dessen kleinster Durchmesser etwa dem Durchmesser der den Wursthüllenvorrat 4 tragenden Tülle entspricht und der andererseits an Blattfedern 5 anschließt. Diese Blattfedern erstrecken sich nahezu über die ganze Länge des Füllkopfes 2 und sind in gleichmäßiger Ver-

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teilung am Umfang des Füllkopfes angeordnet. An ihrem einen Ende 6 sind die Blattfedern umgebogen und in eine Längsnut 7 eingelassen, wo sie durch einen Ring 8 radial fest, jedoch axial beweglich gehalten werden, während sie am anderen Ende unter dem Konus 3 eingespannt sind.

Um eine gewisse Anpassung der Spannweite der Blattfedern an den jeweiligen Durchmesser der herzustellenden Würste sowie an den Fülldruck zu ermöglichen, ist der Füllkopf mit einem axial verschraubbaren Verstellring 9 versehen. Dieser Ring besitzt an seinem gegen die Einspannseite der Blattfedern gerichteten Ende eine Abschrägung 10, so daß er beim Verstellen in dieser Richtung die Blattfedern gleichmäßig anhebt und deren Spannweite vergrößert.

An die Mündung des Füllkopfes schließt sich die Haltevorrichtung 11 und der Auflagetisch 12 für die gestopften Portionen 13 an.

Während zum Füllen die Wurstmasse in bekannter Weise aus dem Füllkopf der Maschine in die Wursthülle strömt, bewirken die Blattfedern 5 die gewünschte Abbremsung der vorgeschobenen Wursthülle, und zwar sowohl in axialer als auch in tangentialer Richtung. Da vor allem bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten die Wursthülle mit entsprechend großer Geschwindigkeit aus dem gefalteten in den gespannten Zustand übergeführt wird, verhütet der Konus 3 bei der Entfaltung der Wursthülle jede Stauung oder ein zu rasches Ausspannen durch die Blattfedern 5.

Beim gezeigten Beispiel sind am Umfang des Füllkopfes vier Blattfedern angeordnet. Ohne die vorteilhafte Wirkung des Füllkopfes zu beeinträchtigen, können je nach Größe des Füllkopfes auch entsprechend mehr oder weniger Blattfedern verwendet werden.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Füllkopf für die Abdrehtülle von Wurstfüllmaschinen, welcher mit mehreren gleichmäßig am Umfang verteilten, nach außen gewölbten zungenartigen Blattfedern versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfedern (5) sich annähernd über die ganze Länge des Füllkopfes (2) erstrecken und in ihrer Spreizhöhe z. B. durch einen axial verschraubbaren Ring (9) einstellbar sind, wobei auf der Anschlußseite des Füllkopfes ein Übergangskonus (3) vorgesehen ist, dessen Mantelfläche vom Durchmesser des Füllrohres in die Wölbung der Blattfedern verläuft.

2. Füllkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er unmittelbar am Ende des Abdrehrohres (1) in an sich bekannter Weise abnehmbar angesetzt ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 119 825;
österreichische Patentschriften Nr. 108 176,
498.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

409 658/29 8.64 © Bundesdruckerei Berlin