DE2137449C3 - Vorrichtung zum Abfüllen von Rohwurstmasse - Google Patents
Vorrichtung zum Abfüllen von RohwurstmasseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abfüllen von Rohwursimasse in eine bis zu ihrem geschlossenen
F.nde auf den Füllstutzen einer Wurstfüllmaschine aufgezogene Wursthülle von den Stutzendurchmesser
wesentlich übersteigender Weite mit einer nachgiebigen Fesihaltevorriehtung für die I lulle.
Um eine pralle Füllung der Wursthülle zu gewährleisten,
muß die bis zu ihrem vorher verschlossenen Ende aufgezogene Wursthülle auf dem Abfüllstutzen der
Wurstfüllmaschine nachgiebig festgehalten werden. Während dies früher ausschließlich von Hand besorgt
wurde, indem der Abfülls'utzen einfach nahe seiner öffnung mit den Fingern umgriffen wurde, wird hierzu
heute mit zunehmender Automatisierung des Abfüllvorganges eine mechanische Darmbremse mit einer
innerhalb eines ringförmigen Gehäuses axial verspannbaren konischen Lippe aus elastischem Material
verwendet, welche die Wursthülle reibungssclilüssig erfaßt und somit die das Stulzenende umgreifenden
Firmer ersetzt. Ie nach dem Grad der Uppenvorspannung,
die einstellbar ist, kann die die Wursthülle zurückhaltende Kraft verändert werden.
Heim Abfüllen von Wurstmasse für Rohwurst ist eine besonders große Rückhalte!;raft erforderlich, da die aus
den verhälinismaßig engen Abfüllstutzen austretende Wurstmasse wegen ihrer harten Konsistenz nur schwer
dazu zu bringen ist, sich auf die volle Weite der Wursthülle auszudehnen und diese vollständig auszufüllen.
Diese große Rückhallekraft zwingt außerdem dazu, die Wursthülle bereits in erheblichem Abstand von dem
öffnungsende des Füllstutzens zu erfassen und festzuhalten, so daß sie sich unter Auflösung ihrer im
Unifassungsbereich entstehenden Falten bis zum Füllbereieh gleichsam konisch erweitert. Trotz dieser
Maßnahmen ist es bisher nicht gelungen, Wurstmasse für Rohwurst auf mechanischem Wege mittels der
vorerwähnten Darmbremse in befriedigender Weise abzufüllen. AuLUt dem Entstehen von Lücken zeigt sich
nämlich am Außendurchmesser '.er Wurst ein Fettoder
Fiweißrand, der beim Endverbrau.iier den Umdruck erweckt, als ob die Wurst nur aus Fett oder
Fiweiß bestehe. Trotz weitgehender Automatisierung bei der Herstellung von Koch- und Brühwurst wird
deshalb Rohwurst auch heute noch praktisch ausschließlich in d^r oben beschriebenen Weise im Ikndbetrieb
hergestellt.
Kennzeichnend für diese Arbeitsweise ist cie aus der
DT-PS 2 34 201 bekannte Wurstfülleinrichtung, bei der
die ablaufende Wursthülle von Hand auf dem Füllrohr eingespannt werden muß. Bei dieser bekannten
Einrichtung wird die gefüllte Wursthülle vor dem Füllrohr in einen Zylinder eingeführt, um ein Platzen der
zu dieser Zeit ausschließlich aus Naturdarm bestehenden Wursthüllen zu vermeiden. Dem gleichen Zweck
dient noch ein in dem Zylinder angeordneter, gegen Federdruck verschiebbarer Kolben, der von der
ablaufenden gefüllten Wursthülle in Füllrichtung verschoben wird.
Aus der US-PS J4 51 098 ist allerdings auch schon eine Vorrichtung zum Abfüllen von Rohwurstmasse
ohne unmittelbare Mitwirkung einer Bedienungsperson bekanntgeworden, die zur Herstellung von Würsten mit
gleichbleibendem Durchmesser bestimmt ist. Die auf dieser Vorrichtung hergestellten Würste v/erden in
Scheiben geschnitten und als Packeinheiten mit bestimmter .Scheibenzahl vertrieben. Ein gleichbleibender
Durchmesser dieser Würste ist deshalb so wichtig, weil die Paekeinheiten nicht durch Wiegen, sondern
durch Abzählen der Scheiben festgelegt werden, so daß gleichgewichtige Einheiten nur bei im wesentlichen
gleichem Wurstdurchmesser erzielt werden kennen.
Um beim Füllen den erforderlichen gleichbleibenden Durchmesser zu erreichen, ist die Vorrichtung mit einer
Kalibriereinrichtung für die vom Füllrohr ablaufende Wursthülle ausgerüstet. Diese besteht aus einem im
Endbereich des Füllrohrs außen an diesem angebrachten Ring und einem ringförmigen Kragen. Beim
Füllvorgang bilden Ring und Kragen für die ablaufende Wursthülle eine Engstelle, wobei das Zusammenwirken
dieser Teile eine Rückströmen der Wurstmasse in den noch auf dem Füllrohr aufgezogenen Teil der
Wursthülle vermeidet.
Bei dieser Vorrichtung bildet die Austrittskante mit
der sich stromabwärts außerhalb des ringförmigen Kragens erweiternden Wursthülle einen sich stetig
erweiternden Strönuingsquerschnitt für die austretende
Wurstmasse, wobei sich die äußeren Bereiche des Fiillstranges ungestört an der Innermandung der
Wursthülle ablagern und das oben beschriebene
Jiierwünsehte Wurstbild ergeben. Insoweit ist die
unbekannte WursifiilliTiaschine /ur Verarbeitung von
Rohwurstmui.se zu Würsten mit unverfälschtem VVurstbild
nicht geeignet.
F:.s besteht somit die Aufgabe, die Herste! ung von
Würsten aus Rohwurstmasse mit lückenloser Füllung der Wursthülle und einem der tatsachlichen Zusammensetzung
der Wurstmasse entsprechend klar gekörnten Wurstbild unter der Wursthülle ohne unmittelbare
Mitwirkung einer Bedienungsperson, d.h. vollständig maschinell, zu ermöglichen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung der eingangs beschriebcüLn Art vorgeschlagen, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß als Festhaltevorrichtung eine den Füllstutzen im Axialabstand vor seinem Öffnungsende umgreifende einstellbare Darmbremse und eine
der öffnung des Füllstutzens gegenüberstehende und in Füllriehiung gegen eine einstellbare Widerstandskraft
verschiebbare Abstützeinrichtung vorgesehen sind.
Durch diese Abstützeinrichtung wird erreicht, daß sich der nach dem Austritt aus der Darmbremse
erweiternde Hüllenbereich gegen die Stirnseite der Darmbremse abstützt. Wie eine große Anzahl von
Versuchen gezeigt hat, wird hierdurch erreicht, daß die aus der Stutzenöffnung ausquellende Wurstmasse beim
Auftreffen auf das geschlossene Hüllenende bzw. die darin bereits eingefüllte Wurstmasse unmittelbar an der
Außenseite der Abfülltüte bis zur Anlage der Hülle gegen die Stirnseite der Darmbremse zurückquillt und
sich dort unter radialer Umlenkung nach außen unter vollständiger Aufweitung der Wursthülle an dieser
Stelle ausbreitet und sich dann zusammen mit der Wursthülle wieder in Vorwärtsrichtung bewegt. Durch
diese doppelte Umlenkung tritt eine Art Walkprn/eß auf. durch welchen die Wurstmasse bis zur Ausbreitung
auf die volle Hüllenweite so stark durchgemengt wird, daß die Fett- und Eiweißschichten, die den durch den
Abfüllstutzen hindurchtretenden Wurstmassenstrang stets auf der Außenseite umgeben, aufgelöst und in der
gesamten Wurstmasse verteilt werden.
Die Widerstandskraft der Abstützeinrichtung kann entweder durch mechanische Reibung oder durch
Drosselung eines Gases oder einer Flüssigkeit erzeugt werden.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Abstützeinrichtung mit einem das
geschlossene Wurstende erfassenden Stützteil versehen ist, der während der Verschiebebewegung in einer
Querebene zur Verschieberichtung hin- und herbewegbar ist.
Zweckmäßig ist es auch, wenn ein die Wursthülle im Bereich des Füllstutzens erfassendes Führungsglied
vorgesehen ist, welches seinerseits in einer Quercbcne zur Achse des Füllstutzens beweglich angetrieb"n ist.
Eine weitere Verbesserung kann dadurch erreicht werden, daß die Darmbremse wahrend des Abfüllvorgangs
exzentrisch in einer Querebene zum Füllstutzen bewegbar ist. Schließlich ist vorgesehen, daß die
Darmbremse während des Abfüllvorgangs in Umfangs- , richtung und gegebenen alls zusätzlich in Radialrichtung
zum Füllstutzen bewegbar ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert, [is zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch da% vordere finde des ι
Füllstulzens einer Wurstfüllmaschine während des Füllens einer Wurst nach Linie I-1 in F i g. 2 und
(; i υ 7 eine Stirnansicht der den Füllstutzen umschließenden
Darmbremse ohne die Wurst nach Linie ILII in Fig. 1.
In Fig. 1 ist der nach links weggebrochene
Füllstutzen IO einer Wurstfüllmaschine gezeigt. Auf den . Füllstutzen ist eine Wursthülle 12 aufgezogen, die durch
das nach rechts aus dem Füllstutzen austretende Wurstbrät 14 gerade gefüllt wird. Damit sich die
Wursthülle 12 vollständig füllt und sie von dem Druck des Brätes nicht einfach nach rechts von dem
Füllstutzen wegrutschen kann, wird die Wursthülle auf
dem Füllstutzen 10 von einer sogenannten Darmbremse gehalten, welche den Füllstutzen 10 mit Abstand zu
seinem Öffnungsende umschließt.
Die Darmbremse besteht aus zwei Ringteilen 16 und i8. zwischen denen eine Ringlippe 20 eingeschlossen ist.
Diese ist radial hinwärts gegen die Außenseile des Füllstutzens 10 vorgespannt und übt eine Haltckraft auf
die Wursthülle 12 aus. die nur durch einen entsprechend großen Fülldruck des Wurstbrätes 14 innerhalb der
Wursthülle überwunden werden kann.
Normalerweise würde die Wursthülle unter dem Druck des Brätes hinter der Ringlippe 20 den in F i g. 1
gestrichelt eingezeichneten konischen Verlauf haben, bei dem sich die an der Tüllenwand ausbildenden Fett-
und Eiweißschichten am Umfang des Wurslstranges unter konischer Erweiterung gegen die Wursthülle
vorschieben und das äußere Bild der Wurst nachteilig beeinflussen wurden. Um dies zu verhindern, wird
während des Abfüllvorganges auf das verschlossene Hüllenende von außen ein Gegendruck ausgeübt, der in
F i g. 1 durch die Pfeile 22 angedeutet ist. Dadurch wird die Wurst gestaucht, und es wird erreicht, daß sich die
Wursthülle unmittelbar hinter der Darmbremse voll aufweitet, wie dies in F i g. 1 mit ausgezogenen Linien
dargestellt ist. Die Stützkraft 22 kann durch eine beliebige Abstütz.einrichtung mit einer einstellbaren
Widerstandskraft gebildet sein, wobei die Widerstandskraft durch mechanische Reibung oder durch Drosselung
eines gasförmigen oder flüssigen Mittels erzeugbar sein kann.
Durch die soiortige Aufweitung der Wursthülle hinter
der Darmbremse wird das Wurstbrät gezwungen, nach dem Austritt aus dem Füllstutzen 10 rückwärts
umzulenken, wodurch die innerhalb des Füllstutzens an der Außenseite befindlichen Fett- und ^iweißschichten
von aus der Mitte nachströmendem Wurstbrät verdrängt werden und nicht mehr gegen die Hülle der
gefüllten Wurst gelangen.
Zur weiteren Begünstigung der vorerwähnten Wirkung kann der die Stützkraft 22 aufbringende Teil in
Querrichtung hierzu hin- und herbewegbar sein. Ebenso ist es aber auch möglich, die Wursthülle im Bereich des
Abfüllstutzens mit einem (nicht dargestellter.) Führungsglied hin- und herzubewegen, wie dies durch die Pfeile
24 in Fig. 1 angedeutet ist.
Eine weitere Möglichkeit zur Begünstigung der vorerwähnten Wirkung besteht darin, die an einem nicht
näher dargestellten Vorrichtungsteil 26 befestigte Darmbremse in Richtung des Doppelpfeiles 28 in Fig. I
exzentrisch hin- und herzubcwegen, wodurch sich die Klemmkraft der Ringlippe 20 am Umfang ändert und
die Wursthülle ungleichmäßig mit Bezug auf ihren Umfang von der Darmbremse freigegeben wird.
Eine ganz, besondere Möglichkeit zur besseren Verteilung des Wurstbrätes in der Wursthülle ergibt
sich durch die Anordnung von Nocken 30 an einem die Ringlippe 20 klemmenden konischen Ring 32. Diese
Nocken 30 stehen gegen die sich füllende Wursthülle 12
vor und lenken das aus dem RillsUii/.cn 10 zurückquellende
Wurslbräi in Umfangsrichtung ab, wodurch eine
/.usät/.liche Durchmengung erreicht wird.
Wie F i g. 2 zeigt, sind die Vorsprünge, die auch durch Aussparungen ersetzt werden können, in unregelmäßigen
Umfangsabständen angeordnet.
Hierzu i Blaii Zeichnungen
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Abfüllen von Rohwurstniasse
in eine bis /u ihrem geschlossenen Ende auf den Füllstutzen einer Wurstfüllmaschine aufgezogene
Wursthülle von den Siutzendurchmesser wc se Ii
übersteigender Weite mit einer nachgiebigen .mhaltevorrichtung
für die Ilulle, dadurch gekennzeichnet,
dall als Feslhallevorrichtung eine den r'üllstuizen (10) im Axialabstand vor seinem
Öffnungsende umgreifende einstellbare Darmbremse (16, 18, 20) und eine der öffnung des Rillstut/etis
gegenüberstehende und in Füllriehlung gegen eine einstellbare Widerstandskraft verschiebbare Abstüt/einrichtung
vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerstandskraft durch mec;ianische
Reibung er/eugbar ist.
J. Vorrichtung nach Anspruch !.dadurch gekennzeichnet,
daß die Widerstandskraft durch Drosselung eines Gases oder einer Flüssigkeit erzeugbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche I bis i. dadurch gekennzeichnet, daß die Abstützvorrichtung
mit einem, das geschlossene Wurstende erfassenden Stützteil versehen ist, der wahrend der
Ven.chiebebewegung in einer Quercbene zur Verschieberichtung
hin- und herbewegbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Wursthülle (12)
im Hereich des Füllstutzens (10) erfassendes Führungsglied vorgesehen ist, welches seinerseits in
einer Querebene zur Achse des Füllslut/ens
beweglich angetrieben ist.
b. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Darmbremse
(16, 18, 20) während des Abfüllvorganges exzentrisch in einer Querebene zum Füllstutzen (10)
bewegbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Darmbremse
(16, 18, 20) während des Abfüllvorgangcs in Umfangsrichtung und gegebenenfalls zusatzlich in
Radialrichuing zum Füllstutzen (10) bewegbar ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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AU41921/72A AU4192172A (en) | 1971-07-27 | 1972-05-04 | Stuffing sausage casings |
ZA723208A ZA723208B (en) | 1971-07-27 | 1972-05-10 | For stuffing sausage casings |
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DE19712137449 DE2137449C3 (de) | 1971-07-27 | Vorrichtung zum Abfüllen von Rohwurstmasse |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2137449A1 DE2137449A1 (de) | 1973-02-15 |
DE2137449B2 DE2137449B2 (de) | 1976-04-22 |
DE2137449C3 true DE2137449C3 (de) | 1977-12-01 |
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