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Elektrisch zu beheizendes Schneidgerät, insbesondere zum Einschneiden
von Profilen in abgefahrene Fahrzeugreifen Zusatz zum Patent: 1 032 522 Die Erfindung
betrifft ein elektrisch zu beheizendes Schneidgerät, insbesondere zum Einschneiden
von Profilen in abgefahrene Fahrzeugreifen, mit einem verstell- und auswechselbaren
Bandmesser, dessen Schenkel in geschlitzten Führungen zwischen Kontaktbackenpaaren
hochkantig festklemmbar sind, nach Patent 1 032 522.
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Aus dem Hauptpatent ist ein elektrisch zu beheizendes Schneidgerät
bekannt, das aus einer Zange besteht. deren Schenkel innenseitig je zwei gegeneinander
isolierte Kontaktbackenpaare besitzen, zwischen denen die Messerschenkel eines verstell-
und auswechselbaren Bandmessers hochkantig festklemmbar sind. Bei diesem Gerät wird
das eingespannte Bandmesser durch Stromzufuhr aus einem Transformator geheizt. Dabei
liegt das zu heizende Bandmesser als sich bei Stromdurchgang erwärmender Widerstand
im Sekundärkreis des Transformators. Diese Art der Beheizung hat wegen der guten
Regelbarkeit eines Transformators und wegen der geringen Wärmekapazität des Bandmessers
die Vorteile einer guten Temperaturregelbarkeit, einer sehr geringen Aufheiz-bzw.
Abkühlzeit und einer großen Wirtschaftlichkeit im Betrieb. Außerdem ist das Gerät
in der Handhabung sehr praktisch und sicher, da hohe Temperaturen nur in einem sehr
eng begrenzten Bereich um das beheizte Bandmesser auftreten. Bei dieser Beheizungsart
ist ein gleichbleibend guter elektrischer Kontakt zwischen dem eingespannten Bandmesser
und den Klemmbacken besonders wichtig. Die bei dem Schneidgerät nach dem Hauptpatent
erfolgende hochkantige Einspannung des Bandmessers hat deshalb den großen Vorteil,
daß eine Verschmutzung der Seitenflächen des Bandmessers, wie sie beim Rillenschneiden
unvermeidlich ist, den elektrischen Kontakt nicht beeinträchtigt. Auch beim Wiedereinspannen
bereits verschmutzter Messer wird ein gleichbleibend guter elektrischer Kontakt
erzielt. Bei dem Schneidgerät nach dem Hauptpatent ist ein Verstellen und Verklemmen
des Bandmessers in jeder Zwischenlage und ungeachtet eines geradlinigen oder gekrümmten
Verlaufes der Messerschenkel möglich. Dadurch lassen sich sehr unterschiedlich gebogene
Bandmesser verwenden, und die Schenkelweite der beiden eingespannten Schenkel des
Bandmessers läßt sich je nach der gewünschten Rillenform sehr gut stufenlos variieren.
Bei der Einspannung liegen die schmalen Kanten des Bandmessers an den ebenen Flächen
der Kontaktbackenpaare an. Bei einer Beanspruchung des Bandmessers in einer zu den
Flächen der Kontaktpaare parallelen Richtung wird das Bandmesser daher nur durch
die
vom Klemmdruck erzeugte Reibung zwischen den schmalen Kanten des Bandmessers
und den Flächen der Kontaktbackenpaare gehalten. Deshalb sind zu einer sicheren
Festklemmung große Klemmkräfte notwendig.
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Es sind weiterhin Schneidgeräte bekannt, bei denen die Halterung
für das einzuspannende Bandmesser aus einer Grundplatte und einer Deckplatte besteht,
zwischen denen beide Schenkel des Bandmessers eingespannt werden. Diese Art der
Einspannung hat den Nachteil, daß niemals nur ein Schenkel für sich eingespannt
werden kann, während der andere noch beweglich bleibt, und daß deshalb niemals eine
feinfühlige Einstellung des Bandmessers nach den Erfordernissen möglich ist. Außerdem
besteht durch die Einspannung beider Schenkel des Bandmessers zwischen nur einer
Grundplatte und einer Deckplatte die Gefahr, daß die Messerschenkel ungleichmäßig
stark eingespannt werden. Dadurch sind die beiden Messerschenkel oft ungleichmäßig
stark gehalten, und eine Verschiebung des Bandmessers in der Halterung ist möglich.
Bei einem dieser bekannten Schneidgeräte, bei dem die Schenkel eines Bandmessers
hochkant zwischen Grundplatte und Deckplatte eingespannt werden, sind in Grund-
und Deckplatte mehrere parallel verlaufende Schlitze eingearbeitet, in denen die
Schenkel des Bandmessers geführt und eingeklemmt sind. Bei dieser Einspannung wird
das Bandmesser zwar bei seitlicher Beanspruchung gut gehalten. Eine feinfühlige
stufenlose Veränderung der Schenkelweite zwischen den beiden Schenkeln des Bandmessers
ist jedoch bei dieser Art
der Einspannung nicht möglich. Die Schenkelweite
der einzuspannenden Bandmesser ist durch die Abstände der parallel zueinander verlaufenden
Schlitze in Grund- und Deckplatte vorgegeben. Eine Formung des Messers nach der
gewünschten Profilform ist nicht möglich. Eine Veränderung der Schenkelweite eines
eingespannten Bandmessers ist nur dadurch möglich, daß die Deckplatte der Halterung
abgenommen wird, das eingespannte Bandmesser aus den Schlitzen herausgenommen und
mit seinen Schenkeln in zwei weiter voneinander entfernte Schlitze eingelegt wird
und dann die Deckplatte wieder befestigt wird. Bandmesser mit schräg zueinander
verlaufenden Schenkeln können in die Halterung dieses Schneidgeräts nicht eingeklemmt
werden.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, das Schneidgerät
nach dem Hauptpatent so weiterzubilden, daß sowohl eine feinfühlige und stufenlose
Verstell- und Einstellbarkeit des eingespannten Bandmessers zwischen den Klemmbacken
und ein gleichbleibend guter elektrischer Kontakt zwischen dem Bandmesser und den
Klemmbacken als auch eine zuverlässige Halterung des eingespannten Bandmessers in
der jeweiligen festgespannten Lage gegen Beanspruchungen aus jeder beliebigen Richtung
gewährleistet ist.
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Diese Aufgabe wird bei einem Schneidgerät der eingangs erläuterten
Art dadurch gelöst, daß die geschlitzten Führungen mit verschieden gerichteten Schlitzen
für die Schenkel des Bandmessers in in waagerechten Nuten der Kontaktbackenpaare
stufenlos ein- und feststellbaren sowie in ihren Nuten umsetzbaren Schiebern angeordnet
sind. Die erfindungsgemäße Ausbildung des Schneidgerätes bietet gegenüber den bekannten
Schneidgeräten eine Anzahl wesentlicher Vorteile. Jeder Schenkel eines Bandmessers
läßt sich unabhängig von dem zweiten Schenkel an je einem der beiden voneinander
isolierten Kontakte des Schneidgeräts festklemmen. Dabei besteht ein Kontaktbackenpaar
zur Festklemmung eines Messerschenkels jeweils aus einer Grundplatte mit einer waagerechten
Nut und einem in dieser Nut längsverschieblich und feststellbar geführten Schieber.
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Dieser Schieber weist auf seiner zur Grundplatte hingerichteten Seite
Schlitze auf, die vorwiegend senkrecht oder schräg zur Führungsnut in der Grundplatte
verlaufen. Zur Festklemmung des Messerschenkels wird dieser je nach seiner Ausrichtung
hochkantig in einen passenden Schlitz des Schiebers eingeführt und dann zwischen
Schieber und Grundplatte hochkantig festgeklemmt. Die Festklemmung des zweiten Messerschenkels
erfolgt in derselben Weise zwischen einer von der ersten Grundplatte isolierten
zweiten Grundplatte und einen zweiten Schieber. Durch Festklemmen eines Messerschenkeis
und Verschieben des den zweiten Messerschenkel haltenden Schiebers in der Führungsnut
der zweiten Grundplatte hat man es in der Hand, die Schenkelweite zwischen den Messerschenkeln
feinfühlig und stufenlos einzustellen. Bevor die Schieber sehr fest an ihre jeweilige
zugehörige Grundplatte angepreßt werden, lassen sich die Messerschenkel in den Schlitzen
der Schieber verschieben, so daß eine genaue und feinfühlige Einstellung der Länge,
um die das Bandmesser aus der Einspannung herausragt möglich ist. Nachdem die Schieber
sowohl senkrecht zu den Führungsnuten verlaufende Schlitze als auch schrägverlaufende
Schlitze aufweisen, ist gewähr-
leistet, daß sowohl Bandmesser mit parallelen Schenkeln
als auch mit V-förmig auseinanderlaufenden Schenkeln eingespannt werden können.
Außerdem lassen sich die Schieber in den Führungsnuten um 180 umsetzen, so daß sich
auch Bandmesser mit zusammenlaufenden Schenkeln einspannen lassen.
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Außeidem können Bandmesser mit parallelen Schenkeln in einer zu den
waagerechten Führungsnuten der Grundplatten schrägen Lage in zwei parallel verlaufenden
schrägen Schlitzen der beiden Schieber festgelegt werden. In dem Schneidgerät können
also sehr verschiedenartig geformte Messer verwendet werden und durch geeignete
Einspannung an die Form des gewünschten, aus einem Reifen herauszuarbeitenden Rillenprofils
angepaßt werden. Durch die hochkantige Einspannung der Schenkel des Bandmessers
ist auch ein gleichbleibend guter elektrischer Kontakt zwischen den Schenkeln des
Bandmessers und den Kontaktbacken sichergestellt. Die unausbleibliche Verschmutzung
der Seitenflächen des Bandmessers beim Schneiden kann diesen Kontakt nicht beeinträchtigen.
Durch die Halterung der Schenkel des Bandmessers in den Schlitzen der Schieber ist
gewährleistet, daß das Bandmesser auch durch seitliche Kräfte nicht aus seiner eingestellten
Lage in der Einspannung geschoben werden kann.
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Das Schneidgerät weist also alle Vorzüge eines Schneidgeräts nach
dem Hauptpatent auf, hat aber darüber hinaus noch die Vorzüge einer feinfühligen
Einstellbarkeit und einer größeren Festigkeit der Einspannung gegenüber Beanspruchungen
des Bandmessers aus beliebigen Richtungen. Schließlich läßt sich das Gerät sehr
einfach bedienen und arbeitet sehr wirtschaftlich, da das Bandmesser in gleicher
Weise wie im Hauptpatent als Widerstand im Sekundärstromkreis eines Transformators
erwärmt wird.
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Eine sehr vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Ausbildung
des Schneidgeräts ist dadurch gegeben, daß die Kontaktbackenpaare an als Stecker
dienenden Kontaktschienen angeordnet sind.
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Durch diese Ausbildung ist es möglich, die Halterung für das Bandmesser
als auswechselbare Einheit auszubilden, die in einen mit dem Transformator über
eine Leitung verbundenen Handgriff eingesteckt werden kann. Auf diese Weise wird
erreicht, daß bei der Verwendung des Transformators keine unwirtschaftlichen Totzeiten
dadurch eintreten, daß das Bandmesser in seiner Halterung erst auf eine neue Rillenform
umgestellt werden muß oder ein neues Bandmesser eingelegt werden muß. Wegen des
einfachen Aufbaus der Halterungen ist der Anschaffungspreis niedrig, so daß es durchaus
wirtschaftlich ist, mehrere Halterungen zusammen mit einem Transformator und einem
Handgriff zu verwenden. In diesem Falle kann immer mit einer Halterung gearbeitet
werden, während in den übrigen Halterungen neue Bandmesser eingespannt oder die
Bandmesser auf neue Profilformen eingestellt werden. Durch die Ausbildung der Halterungen
als Einsteckelement ist auch erreicht, daß die Halterung vom Transformator räumlich
getrennt und mit diesem über Kabel verbunden werden kann. Deshalb ist es nicht mehr
notwendig, den relativ schweren Transformator bei der Schneidarbeit zu tragen.
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Weitere Merkmale des Schneidgeräts ergeben sich aus der Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt
F
i g. 1 eine Oberansicht eines Schneidgeräts, F i g. 2 eine Seitenansicht des Schneidgeräts,
F i g. 3 eine Stirnansicht des Schneidgeräts, F i g. 4 eine bauliche Einzelheit.
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Kontaktbacken 3, 4 sind waagerecht an Kontaktschienen 17 angeordnet,
welche im Winkel nach oben verlaufend als Stecker dienen, um das Gerät an einem
Griff (nicht gezeichnet) oder an einem Transformator usw. auswechselbar anordnen
zu können.
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Auf der Stirnseite der Kontaktbacken 3 und 4, welche voneinander
durch eine Einlage 18 isoliert sind, ist je eine Nut 19 eingearbeitet (F i g. 2
und 3), in welcher die Halterungen für das Bandmesser 13 verschiebbar gleiten. Diese
Halterungen bestehen aus Metallschiebern 20 und Widerlagern 21, welche teilweise
von vorspringenden Rändern der Nuten 19 an deren offenen Seiten umfaßt werden (F
i g. 2), während die Schieber 20 mit gegen die Kontaktbacken 34 gerichteten Schlitzen
22 versehen sind, die von oben nach unten und sowohl senkrecht wie schräg verlaufen
(Fig. 4). In den meisten Fällen genügen zwei Schlitze für jeden Schieber 20, doch
können auch mehr vorgesehen sein. In diese Schlitze werden die Schenkel des Bandmessers
13 gelegt, und zwar je nach Form desselben entweder in die senkrechten oder in die
schrägen, wie in Fig. 3 dargestellt, so daß einmal durch den Verlauf der Schlitze
wie durch die Verschiebbarkeit und Umsetzbarkeit der Schieber 20 von der Kontaktbacke
3 zur Kontaktbacke 4 oder umgekehrt das Bandmesser 13 nach jeder dem auszuschneidenden
Profil angepaßten Form gebogen und hochkantig eingespannt werden kann. Zu diesem
Zweck sind die Schieber 20 mit ihren Widerlagern 21 durch Schrauben 23 verbunden,
so daß beim Anziehen derselben die in die Schlitze 22 eingelegten Messerschenkel
gegen die Stirnseite der Kontaktbacken gepreßt werden. Auf diese Weise ist das Messer
13 fest eingespannt und gegen Lockern und Verdrehen gesichert, was wichtig ist,
nachdem das Messer beim Ausschneiden des Profils nach allen
Richtungen gewendet werden
muß und dabei stark beansprucht wird. Jeder Schenkel des Bandmessers 13 ist also
zwischen einem Paar von Backen eingespannt, das aus der Kontaktbacke 3 und einem
Schieber 20 bzw. aus der Kontaktbacke 4 und einem Schieber 20 besteht.
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Dadurch, daß das Gerät an den Kontaktschienen 17 angeordnet ist,
können letztere als Stecker benutzt und an einem nach rückwärts gerichteten Griff
auswechselbar festgeklemmt werden, welcher das Gerät von oben sichtbar werden läßt.
Infolgedessen ist es möglich, das Bandmesser während des Schneidens mühelos zu beobachten
und führen zu können, wodurch eine wesentliche Arbeitserleichterung gegeben ist.