DE1176794B - Verfahren zur Gewinnung von Hellebrigenin aus Hellebrin oder hellebrinhaltigen Drogenextrakten - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Hellebrigenin aus Hellebrin oder hellebrinhaltigen Drogenextrakten

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DE1176794B
DE1176794B DET21283A DET0021283A DE1176794B DE 1176794 B DE1176794 B DE 1176794B DE T21283 A DET21283 A DE T21283A DE T0021283 A DET0021283 A DE T0021283A DE 1176794 B DE1176794 B DE 1176794B
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Germany
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hellebrin
hellebrigenin
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extracts containing
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Dr Joachim Heider
Dr Dietrich Jerchel
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Boehringer Ingelheim Pharma GmbH and Co KG
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Dr Karl Thomae GmbH
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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Hellebrigenin aus Hellebrin oder hellebrinhaltigen Drogenextrakten Die Erfindung betrifft ein neues einfaches Verfahren zur Gewinnung von Hellebrigenin aus Hellebrin oder hellebrinhaltigen Drogenextrakten. Die Gewinnung von Hellebrin, einem stark wirksamen Herzglykosid, ist bereits aus der deutschen Patentschrift 605 073 bekannt. Im weiteren Verlauf der .Untersuchungen hat sich herausgestellt, daß sein Aglykon Hellebrigenin der Formel das Glykosid in bezug auf die Herzwirkung noch übertrifft (J. S c h m u t z, Helv. chim. Acta, 32, S. 1442 [1949]).
  • Die Gewinnung des Hellebrigenin bereitete bisher große Schwierigkeiten. Die literaturbekannten Verfahren zur Gewinnung des Hellebrins lieferten eine Ausbeute von nicht mehr als 5%, bezogen auf den Gehalt der Droge an Hellebrin. Das Hellebrin mußte dann mittels des Ferments Strophanthobiase in Desglukohellebrin übergeführt und dieses nach M a n n i c h - S i e v e r t mit konzentrierter Salzsäure in Aceton in Rhamnose und Hellebrigenin gespalten werden. In der Literatur fehlen Ausbeuteangaben, eine Nacharbeitung des Verfahrens ergab, daß nicht mehr als 2 bis 30/0 Hellebrigenin, bezogen auf den Hellebringehalt der Droge, erhalten werden können.
  • Überraschenderweise wurde nun festgestellt, daß man Hellebrin auf sehr einfache, wirtschaftliche Weise in Hellebrigenin überführen kann, wenn man es in einem Keton mit 3 bis 10 n-Salzsäure bei Temperaturen von 20 bis 100°C behandelt und anschließend das rohe Hellebrigenin chromatographisch reinigt, vorzugsweise über eine Kieselgelsäule.
  • Je konzentrierter die verwendete Salzsäure ist, desto niedriger muß die Temperatur gehalten werden, da sich ansonsten größere Mengen von 5,6-Anhydrohellebrigenin bilden. Die Reaktionsdauer beträgt je nach der Temperatur 14 Tage (bei 20°C) bis wenige Stunden (bei der Rückflußtemperatur des verwendeten Lösungsmittels). Die besten Ausbeuten wurden erhalten, wenn man mit 5 n-Salzsäure bei 40°C in Aceton arbeitet, die Spaltung, deren Verlauf dünnschichtchromatographisch gut verfolgt werden kann, ist dann nach 5 Tagen beendet. Das so erhaltene Hellebrigenin enthält in der Regel noch geringe Mengen 5,6-Anhydrohellebrigenin und nicht umgesetztes Hellebrin, die chromatographisch leicht entfernt werden können.
  • Ein besonderer Vorteil des neuen Verfahrens liegt darin, daß man nicht von reinem Hellebrin ausgehen muß, sondern direkt einen auf bekannte Weise ererhaltenen hellebrinhaltigen Drogenextrakt verwenden kann, wobei an die Reinheit des Extraktes keine besonderen Anforderungen gestellt werden müssen; beispielsweise kann die übliche Fällung der Gerbstoffe mit Bleiacetat und die nachfolgende Ausfällung der Bleisalze mit Natriumphosphat ohne weiteres unterbleiben. Aus einem auf diese Weise aus Helleborus-Arten, vorzugsweise aus Helleborus niger L., erhaltenen Drogenextrakt kann Hellebrigenin in einer Ausbeute von 10 bis 15%, bezogen auf den Hellebringehalt der Droge, erhalten werden.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können aber auch Mutterlaugen der Hellebringewinnung auf Hellebrigenin verarbeitet werden. Man erhält auch in diesem Fall aus einer Lösung, aus der sich mittels bekannter Verfahren kein Hellebrin mehr erhalten ließ, reines Hellebrigenin in guter Ausbeute.
  • Der Hellebringehalt der Droge und der Extrakte, auf den die Ausbeuteangaben bezogen wurden, läßt sich sehr genau UV-spektrographisch bestimmen. Zu diesem Zweck wird der ungesättigte Lactonring des Glykosids quantitativ verseift, die entstandene Carbonsäure besitzt ein besonders hohes Maximum im UV-Spektrum, durch dessen Messung in Verbindung mit einer Eichkurve der Hellebringehalt bestimmt wird.
  • Das nachstehende Beispiel soll die Erfindung näher erläutern Beispiel 1 kg Droge Helleborus niger L. wird zweimal mit 3 1 Benzol je 1 Stunde entfettet. Das anfallende gelbe C11, Hellebringehalt 00(o, wird verworfen. Die entfettete Droge wird nun während 15 Stunden mit 61 Methanol-Wasser = 4 : 1 ausgerührt und anschließend abgesaugt. In der Lösung befindet sich eine Substanzmenge von 240 g mit einem Hellebringehalt von 3.50;'0. Nun rührt man so viel Aktivkohle in die Lösung, bis eine filtrierte Probe der Lösung nicht mehr bitter schmeckt. Der Verbrauch an Aktivkohle beläuft sich auf etwa 800 g pro Kilogramm Droge. Nach 1stündigem Stehen und Absaugen der Aktivkohle rührt man diese 1j2 Stunde in 3 1 Methanol ein. Nach Absaugen wird die Kohle zweimal mit je 61 Methylenchlorid-Methanol = 1 : 1 1 Stunde extrahiert, wobei sich ein Extrakt mit 60 g Substanz mit einem Hellebringehalt von 100;'o ergibt. Der scharf getrocknete Extraktrückstand wird nun pro Gramm reines Hellebrin mit 100 ml Aceton und 10 ml 5 n-Salzsäure versetzt und 5 Tage bei 35 bis 40°C gehalten. Anschließend wird das Aceton abdestilliert und mit Wasser versetzt. Nach 6maligem Extrahieren mit 40 ml Chloroform, Waschen der Extrakte mit Wasser und Sodalösung, Trocknen über Natriumsulfat wird zur Trockene eingeengt und der Rückstand über eine Kieselgelsäule (Korngröße 0,2 bis 0,5 mm) laufen gelassen: 1. Mit Chloroform wird 5,6-Anhydrohellebrigenin erhalten.
  • 2. Mit Chloroform-Methanol = 99 : 1 wird Hellebrigenin erhalten. 3. Nachwaschen mit Methanol ergibt noch unumgesetztes Hellebrin.
  • Aus den Hellebrigeninfraktionen läßt sich nach Umkristallisation aus Aceton-Äther = 1 : 1 Hellebrigenin vom Fp. 146 und 235°C in einer Ausbeute von 1,2 g, das sind 15°;ö der Theorie, bezogen auf den Hellebringehalt der Droge, erhalten.
  • Auf die gleiche Weise, wie hier für den Extraktrückstand beschrieben, kann auch aus reinem Hellebrin oder aus den eingeengten Mutterlaugen der Hellebringewinnung reines Hellebrigenin erhalten werden.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Gewinnung von Hellebrigenin aus Hellebrin oder hellebrinhaltigen Drogenextrakten, dadurch gekennzeichnet, daß Hellebrin bzw. die hellebrinhaltigen Extrakte in einem Keton mit 3 bis 10 n-Salzsäure bei Temperaturen von 20 bis 100°C behandelt werden und das erhaltene rohe Hellebrigenin chromatographisch gereinigt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Hellebrin oder hellebrinhaltige Drogenextrakte mit 5 n-Salzsäure bei einer Temperatur von 40°C in Aceton behandelt werden.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als hellebrinhaltiger Drogenextrakt ein auf bekannte Weise aus Helleborus niger L. unter Weglassung der Gerbstoff= Fällung erhaltener Extrakt verwendet wird.
DET21283A 1961-12-15 1961-12-15 Verfahren zur Gewinnung von Hellebrigenin aus Hellebrin oder hellebrinhaltigen Drogenextrakten Pending DE1176794B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2100367A5 (de) * 1970-07-31 1972-03-17 Degussa

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