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Wellpappe mit Verstärkungen Die Erfindung betrifft Wellpappe mit Verstärkungen,
die gegenüber der Wellpappe eine höhere Dehnfähigkeit, Reißfestigkeit und Elastizität
aufweisen.
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In der heutigen Verpackungsindustrie stehen Behältnisse aus Wellpappe
im Vordergrund. Die Verschiedenartigkeit der Verpackungsgüter, die in Behältnissen
aus Wellpappe transportiert oder gelagert werden sollen, ist beträchtlich. Es hat
sich jedoch herausgestellt, daß besonders Verpackungsgüter mit scharfen Kanten den
Behältnissen starke Beschädigungen zufügen können. Um diesen Nachteil auszuschalten,
ist es bereits bekannt, mehrlagige Wellpappen zu verwenden, bei denen Teile der
Deckel-und Bodenlaschen aus einfacher Wellpappe gefertigt sein können, und/oder
besonders starke Papiersorten einzusetzen und/oder die scharfkantigen Gegenstände
mit einem besonderen Kantenschutz zu versehen.
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Andererseits war es bekannt. Wellpappen mit aufkaschierten Gewebe-
oder Metallbahnen oder mit Drahtbewehrung zu fertigen.
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Aus Gründen der Materialersparnis und Niedrighaltung der Frachtkosten
ist man jedoch bestrebt, die Behältnisse aus Wellpappe so leicht wie nur möglich
zu gestalten und einen Kantenschutz zu vermeiden.
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Man hat weiterhin eine Wellpappe vorgeschlagen, deren Deckbahnen
und Zwischenlagen aus Krepppapier bestanden. Dieses Erzeugnis ist für Behältnisse
ungeeignet, da es die notwendige Stabilität vermissen läßt. Bei Wellpappen, bei
denen die Deckbahn aus gekrepptem Papier, die Wellenbahn dagegen aus üblichem Papier
besteht, fand man, daß die Bahnen nur unter Zuhilfenahme von großen Mengen Verleimungsmitteln
miteinander verbunden werden können. Dadurch verliert jedoch die gekreppte Lage
ihre ursprüngliche Elastizität.
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Weiterhin hat man Verpackungsbehältnisse, deren Inhalt infolge hohen
Gewichtes auf die Wandungen der Verpackungsbehältnisse einen starken Druck ausüben,
vor Beschädigungen dadurch geschützt, daß man die Behältnisse mit zusätzlich angebrachten
Bändern aus Stahl oder Gurten zusammenhielt. Außer einem erheblichen Material- und
Arbeitsaufwand birgt diese Verpackungsweise die Gefahr in sich, daß bestimmte Stellen
oder Teile der Behältnisse infolge übermäßiger Beanspruchung zerstört werden, so
daß Löcher oder Risse entstehen. Dadurch kommen die Gurte oder Stahlbänder in unmittelbare
Berührung mit dem verpackten Gegenstand und können ihm erheblichen Schaden zufügen.
Auch können durch die Löcher und Risse Nässe und/oder Fremdkörper, wie Sand und
Staub, eindringen und zu Beschädi gungen führen.
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Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, unter weitgehendster Materialersparnis
eine Wellpappe zu entwickeln, die den heutigen Erfordernissen an geringem Gewicht,
einfacher Verarbeitbarkeit und einem Höchstmaß an Stabilität entspricht.
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Die erfindungsgemäße Wellpappe ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Verstärkung aus einem oder aus mehreren, zwischen der Wellenbahn und wenigstens
einer Deckbahn und/oder auf mindestens einer Deckbahn festhaftend angeordneten Streifen
besteht, die an denjenigen Stellen der Wellpappe angebracht sind, welche bei der
daraus hergestellten Verpackung einer besonders starken Beanspruchung unterliegen.
Diese besonders markanten Stellen sind in erster Linie die durch Rillung, Ritzung
und/oder Perforation beim Zuschnitt angedeuteten Kanten dieser Behältnisse.
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Nach der Erfindung verlaufen die Verstärkungsstreifen entweder zwischen
der Welle und wenigstens einer Deckbahn oder auf wenigstens einer Deckbahn.
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Man kann jedoch auch beide Maßnahmen miteinander verbinden, so daß
sowohl innerhalb der Wellpappe als auch auf ihrer Außenseite Verstärkungsstreifen
angebracht sind. Als Material für die Verstärkungsstreifen kommen Kraftpapier, Kreppapier,
faserverstärktes Papier, beschichtetes Papier, Gewebe und/oder Kunststoff in Betracht.
Diese Materialien müssen gegenüber der Wellpappe höhere Dehnfähigkeit und Reißfestigkeit
sowie höhere Elastizität aufweisen. Sie sind mit der Wellpappe fest verbunden. Dies
kann man durch Klebung oder durch Verschweißung (Heißsiegelung) erreichen.
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Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Wellpappe geht man zweckmäßigerweise
so vor, daß man während der Verbindung der Welle mit einer Deckbahn gleichzeitig
den Verstärkungsstreifen miteinlaufen läßt, gegebenenfalls unter vorherigem Durchlaufen
einer Beleimungsvorrichtung. Man kann jedoch auch so vorgehen, daß man .<ls Deckbahn,
die mit der Welle verbunden wird, ein Papier verwendet,
auf dem
bereits ein Verstärkungsstreifen befestigt ist. Diese Herstellungsweise hat den
beonderen Vorteil, daß der Vertärkungsstreifen infolge Durchlaufen der Wellpappe
durch Trocknungs- und Kühlzone unsichtbar in die Wellpappe eingelagert ist, so daß
auch beim späteren Verarbeiten der Wellpappe, z. B.
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Bedrucken, keine Schwierigkeiten entstehen können.
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Nach einem weiteren Verfahren können die Streifen auch nach Bildung
der Wellpappe auf den Deckbahnen durch Klebung oder Verschweißung angebracht werden.
Auch die Kombination mehrerer Verfahrensstufen ist möglich.
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Die Weiterverarbeitung der erfindungsgemäßen Wellpappe geschieht
in bekannter Weise. Es können aus ihr mittels Schneid-, Stanz-, Schlitz-, Ritz-,
Rill-und Perforationsvorrichtungen entsprechende Zuschnitte hergestellt werden.
Die Wellpappe kann auch als solche oder in Form ihrer Zuschnitte weitere Arbeitsgänge,
wie Imprägnieren, Wasserdichtmachen, Flammfestausrüsten, Bedrucken, Heften undloder
Kleben, durchlaufen.
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Durch die erfindungsgemäße Anbringung der Verstärkungsstreifen lassen
sich aus der Wellpappe Behältnisse von besonders hoher Stabilität und Festigkeit
bei gleichzeitiger Materialersparung gewinnen.
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Außerdem wird bei schweren Verpackungsgütern und/oder solchen mit
scharfen Kanten das Mitverwenden von besonderem Kantenschutz entbehrlich.
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In den Fig. 1 bis 5 wird die erfindungsgemäße Wellpappe in perspektivischer
Sicht an einigen Beispielen näher erläutert: Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt eines
Wellpappenzuschnitts. Dabei bedeuten 1 Rillinien 2 und 3 zwei Deckenbahnen und 4
eine Wellenbahn, die mit den Deckbahnen verleimt ist. 5 und 6 sind Verstärkungsstreifen,
die erfindungsgemäß auf den Deckbahnen :arígeordnet sind.
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In F i g. 2 wird ein Teil eines Wellpappenzuschnitts gezeigt, bei
denen der Verstärkungsstreifen 6 zwischen der Deckenbahn 3 und der Wellenbahn 4
an-
geordnet ist. Die Wellenbahn 4 ist mit einer zweiten Deckenbahn 2 fest verbunden.
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Fig.3 stellt einen Zuschnitt aus Wellpappe dar, bei dem der Verstärkungsstreifen
auf den Rillinien 1 angebracht ist. In F i g. 4 sind die Verstärkungsstreifen auf
der Wellpappe neben den Rillinien des Zuschnitts angeordnet.
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Fig.5 stellt eine Faltschachtel dar, wie sie aus einem Zuschnitt
gemäß Fig. 3 hergestellt ist. Die schraffierten Stellen bezeichnen die Lage der
Verstärkungsstrei fen.